Zehn Bonuspunkte für alle, die wissen, aus welchem deutschen Schlager ich die Überschrift entlehnt habe. Wobei „dreckig, feige und gemein“ ja gar nicht die gängigen Klischees für Bayern widerspiegelt, aber „rückständig, egoistisch und überheblich“ wurde noch nicht besungen.
Wie passen Bayerns Babynamen zu den Klischees?
Die beliebtesten Vornamen des Jahres 2024 in Bayern
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Tendenziell hinken bayrische Eltern Deutschlands Vornamenmoden ein bisschen hinterher. Es dauert in Bayern immer ein paar Jahre länger, bis sich aktuelle Trendnamen etablieren. Und wenn heutzutage ein Neugeborenes zum Beispiel Thomas oder Sabine genannt wird, dann ist es fast immer in Bayern zur Welt gekommen. Anderswo heißen nur die Großeltern der Babys so.
Das sind die am häufigsten vergebenen Vornamen in einigen Regionen des Bundeslands Bayern:
Allgäu
Mädchen | Jungen |
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Franken
Mädchen | Jungen |
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München
Mädchen | Jungen |
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- Ländervergleich: Bayern haben die längsten Vornamen
- Der Huber Sepp: Typisch Bayrische Namen
- Analyse: Im Norden werden die Trends gemacht
Für die Erstellung dieser Ranglisten habe ich eine repräsentative Stichprobe der Vornamen analysiert, die im Geburtsjahrgang 2024 in den Städten dieser Regionen vergeben wurden. Namensvarianten mit identischer Aussprache, etwa Sofia und Sophia, habe ich zusammengefasst. Zudem flossen ausschließlich die jeweils ersten Vornamen in die Auswertung ein.
Entschuldigung, ich weiß daß die Frage nicht hierher gehört, aber meiner Tochter ist beim “ Quiz für Namensnerds“ aufgefallen, dass es eine Frage gibt , wie der Kronprinz von Dänemark heißt. Die richtige Antwort ist dort Frederik.
Der ist aber König. Der Kronprinz heißt Christian. Vielleicht kann man das gelegentlich ändern.
Danke für den Hinweis, ich habe das jetzt geändert. Und gleich mal alle anderen Fragen durchgeguckt, ob da noch welche so schlecht gealtert sind.
Noah ist schon so lange in den Listen, manche Namensträger sind schon 25 oder älter, manche 10 und der Name ist immer noch einer der Top of the Tops. erstaunlich. Immerhin ist in München Anna in der Liste, das ist auch ein Name über Jahrhunderte.
kenne zwar das Lied nicht, die Überschrift war trotzdem lustig, so unerwartet überraschend.
Ich kenne das Lied auch nicht, habe aber schon kurz überlegt, ob das so als plakative Überschrift nicht an Beleidigung grenzt. Die Bayern grundsätzlich als „rückständig, egoistisch und überheblich“ zu bezeichnen, ist auch nicht nett!
Aber naja, ich nehms mal mit Humor. Wir sind bei der Namenswahl ja auch wirklich nicht rückständig, sondern traditionell. Wir laufen halt nicht gleich blind jedem depperten Trend aus dem Norden hinterher 😉
Die Grenze der Beleidigung ist klar überschritten. Daher kann ich Einleitung per se so auch nicht gutheissen.
Da ich quer auf der anderen Seite Deutschlands aufgewachsen bin, kenne ich privat gar keine gewöhnlichen Bayern. „Die Bayern“ kenne ich nur aus der Politik. Und auf dieser Ebene deckt sich mein persönlicher Eindruck leider mit oben genannten Behauptungen: Rückständig (gendern,…), egoistisch (Verkehrsminister,…), überheblich (you name it/him…)
Das hat sicher mit der CSU und ihrem Alleinstellungsmerkmal zu tun, nur in Bayern wählbar und dennoch sehr präsent zu sein. In meiner Fantasie sind „die Bayern“ deshalb alles konservative CSU-Wähler. Die attribute übertragen sich damit als Vorurteil auf die Bevölkerung.
Erkenntnis ist der erste Schritt zur Besserung – in Bezug auf die Bevölkerung.
Die CSU bleibt für mich weiterhin unterirdisch unsympathisch.
Die traditionellen oder für den Rest des Landes extravaganten Namen in Bayern treffen übrigens oft meinen Geschmack.
Die Norddeutschen sind zwar die Trendsetter, was aber auch bedeutet, dass es zu diesem Zeitpunkt noch gar kein Trend ist, jedoch Anklang findet und sich damit zum Trend entwickelt. Ich würde daher behaupten, dass diese Norddeutschen Individualisten sind. Es ist ihnen vielleicht nicht so wichtig, was andere sagen oder denken. Diese Menschen sind nicht konservativ gebunden und damit freier.
Naja, Tameri, dann will ich dich gleich mal eines Besseren belehren bzw. zeigen, dass es „die Bayern“ nicht gibt 😀 Ich komme aus und lebe in Altbayern, bin aber weder konservativ noch CSU-Wählerin. Ich esse weder Schweinebraten noch sonstige bayrische Küche (bin Veganerin), bin politisch links eingestellt und besitze kein einziges Dirndl. Ich hasse Volksfeste und Bierzelte und bin aus der Kirche ausgetreten. Meine Familie und Freunde sind ebenfalls nicht konservativ.
So, ich hoffe jetzt erstmal, das Bild auf Bayern etwas erweitert zu haben. Die Landschaft und Bayern an sich mag ich übrigens sehr, auch unseren Dialekt.
Dann zu den Namen: Dass Bayern im Trend immer „hinterherhinkt“, habe ich schon bemerkt. Lena zum Beispiel ist in Bayern deutlich weiter vorne als anderswo. Auch andere Namen empfinde ich noch als total vergebbar für ein Kind, während der Name aber eigentlich ziemlich im Absinken ist. Und ich habe einen guten Einblick in die Namen von Kindergartenkindern, da ich inzwischen als Therapeutin verschiedenste Kindergärten aufsuche – ein Paradies für einen Namensfan! Ich lese natürlich alle Namen auf den Garderobenplätzen 😉
Ich kann mich Lena nur anschließen. Auch mein Verwandten- und Bekanntenkreis ist eher das, was in rechten Kreisen gerne als „links-grün versifft“ bezeichnet wird… obwohl ich in Bayern auf dem Land aufgewachsen bin. Mir sind aber auch CSU-Wähler persönlich bekannt, und es sind – Überraschung! – durchaus sympathische Menschen darunter. Es gibt in Bayern – noch größere Überraschung! – sowohl nette als auch dumme, konservative als auch liberale Einwohner, genauso wie im Rest von Deutschland und der Welt.
Und was Politik angeht, es ist auf dem Land in Bayern einfach normal, die CSU zu wählen, da gibts für die Alteingesessenen praktisch keine Alternative. Politik heißt CSU, genauso wie Dorfgemeinschaft Burschenverein und Volksfest heißt. Ob die da droben in München jetzt vernünftige Politik machen oder nicht, ist weniger die Frage. Lokalpolitik ist eh wichtiger, wer Bürgermeister wird und wer Landrat. Man wählt halt CSU und fertig, so wars und so bleibts. Ob man das jetzt gut findet oder nicht. Besser kann ich es nicht erklären.
Jetzt macht ihr mir meine schönen Vorurteile kaputt
Vielen lieben Dank für das Belehren und eure Einblicke! Sehr spannend.
@Lena: Dann machen wir vielleicht den gleichen Job.
@Knud: Tut mir echt leid, dass wir dein Weltbild ins Wanken gebracht haben. Aber es gibt ja noch genug andere Vorurteile, z. B. über Schwaben, Ossis, Ösis und Berliner, die ich dir nicht zerstören möchte und die du gerne behalten kannst 😉
Ja, so muss ein Cowboy sein, dreckig feige und gemein…
Das Böse siegt immer!
Ganz ehrlich, „El Cattivo“ als Schlager zu bezeichnen, grenzt aber auch schon an Beleidigung…
Wenn ich mal mit Provokation angefangen habe, dann ziehe ich das auch durch.
In Bayern ist mir München am vertrautesten. Wirkliche Ur-Münchener sind mir hin und wieder begegnet, der Großteil jedoch stammte aus anderen Regionen Deutschlands, Europas und der Welt – typisch Metropole eben. Daher vermute ich, dass viele der in München geborenen Kinder gar nicht aus typisch bayrischen Familien (welches Cliché auch immer man sich darunter vorstellt) stammen. Dennoch enthält auch die Münchener Liste besonders viele Namen aus der klassisch/konservativ/traditionellen Richtung.
Auch wenn die Mehrzahl der Trends tatsächlich aus dem Norden kommen, gibt es doch einige Trends in der umgekehrten Richtung. Hier fällt zum Beispiel Jakob auf, ein Name, der auch bundesweit im Aufwärtstrend ist und in Bayern häufiger als im Rest der Republik zu finden ist.
Ein anderes Beispiel ist Valentina, auch wenn der Name irgendwie auf den Rängen 51–100 bundesweit stehengeblieben ist. Auch der Trend kam aus dem Süden und war in Österreich noch stärker als hierzulande.
Maximilian nicht zu vergessen