Karla, Luise und Lukas – finde den Fehler

Finde den Fehler

Ich habe einen Film gesehen, in dem die Hauptfiguren Karla, Luise und Lukas heißen. Drei junge Leute Anfang 20 mit schönen Vornamen, was soll da schon schiefgehen? Die Serie spielt im Jahr 1990 und plötzlich fiel es mir auf: Die Protagonist:innen sind genau so alt wie ich es damals war. Finde den Fehler!


Es gibt in meinem Alter so gut wie keine Menschen, die Karla, Luise oder Lukas heißen. Diese Namen sind erst viel später in Mode gekommen und somit für die 1960er Geburtsjahrgänge total untypisch. Nach dieser Erkenntnis hatte ich keine Freude mehr an diesem Film und habe ausgeschaltet.

Warum hat die Drehbuchautorin ausgerechnet diese Vornamen ausgewählt? Wahrscheinlich soll es moderner wirken. Aber schade, da geben sich die Filmschaffenden so viel Mühe mit authentischen Kostümen und Kulissen und dann verdirbt sie den historischen Eindruck durch die Namen.

Keine Frage, die Vornamen Karla, Luise und Lukas gab es auch in den 1960er Jahren, aber sie waren damals so ungewöhnlich wie heute Herbert und Hildegard.

14 Gedanken zu „Karla, Luise und Lukas – finde den Fehler“

  1. Das nervt mich richtig oft bei Filmen und Serien – wenn Oma Mila und Opa Noah Goldene Hochzeit feiern. Klar gab es die Namen auch mal, aber dass mehrere ältere Leute Babynamen tragen, ist dann doch unrealistisch.

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  2. Und wenn die Namen der Geschwister zusätzlich nicht zusammen passen, z.B. in „Wunderschön“ Milan (ca 35) und Julie (ca 25, fran. gesprochen). Milan finde ich viel zu früh und der Name seiner Frau Sonja finde ich etwas zu alt gewählt.

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    • Ein Film mit Caroline Herfurth, geht um fünf Frauen und ihre Auseinandersetzung mit Schönheit, die Figuren sind lose verbunden. Der Film erschien vor ein paar Jahren. Mich haben die Namen damals total gestört, die Namen der Kinder fand ich aber passend, Piet und Alva, glaube ich. Nordisch-frech fürs hippe Berlin.

  3. Ich hatte ein ähnliches Problem mit dem aktuell hoch gelobten Roman „22 Bahnen“. Die Hauptfigur heißt Tilda (nicht Matilda) und ist mindestens Anfang 20, vermutlich älter, weil es am Ende einen Ausblick gibt, wo sie noch mal gut 10 Jahre älter ist.

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  4. Stimmt, die Namen passen nicht in die 60er Jahre und in die 70er auch nicht. Karla gab es gar nicht. Da hätte Karola schon besser gepasst. Luise war ein Großtanten-Name, zu altmodisch für die 60er Jahre. Und Lukas: Der erste Lukas bei uns im Ort war der Sohn eines katholischen Diakons, geboren Ende der 70er, und er war weit und breit der einzige Lukas.

    Das kommt aber leider häufiger vor, dass die Namen nicht zum Alter der Figuren passen. Total doof … Dann denke ich mehr über die Namen nach, es lenkt mich von der eigentlichen Geschichten ab.

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  5. Wobei ich selbst natürlich auch einen für um 1970 herum Geborene viel zu alten Namen trage. Aber gerade deshalb habe ich auch immer aufgehorcht, wenn mir mal Leute begegnet sind, denen es ähnlich ging. Und ja, es waren sehr wenige, gerade in unserer Generation mit den doch recht häufigen Namensdopplungen in der Schule und im Umfeld (Michael, Stefan, Thorsten, Martin, Anja, Tanja, Claudia, Nicole, Heike, Meike …). Ein Gunther und ein Günther fallen mir spontan ein.

    Eine dreifache Ballung von Leuten mit altbackenen Namen, die keine Geschwister sind, ist extrem unwahrscheinlich. (Wobei ich bei der Überschrift „Finde den Fehler“ auch unwillkürlich denke, welche der drei Stöckelschuhträgerinnen (?!) denn Lukas sein könnte … ;-))

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    • Annemarie
      Deinen Namen finde ich gar nicht so altmodisch, weil Anne ein ganz normaler Name in den 70er Jahren war. In meiner Klasse hatte ich Doris und Irmgard, Cousinen, vom Dorf. Und auf den Dörfern gehen die Uhren langsamer, was die Namensmode betrifft. Dabei denke ich an die Töchter von einem Kollegen, Annemarie und Melanie, geboren Mitte der 2000er Jahre, auch vom Dorf.

    • Ich dachte bei „Finde den Fehler“ zuerst: eher klassische Schreibweisen, man kann alle drei Namen auch anders schreiben (Carla, Lucas, Louise). Hab mich aber gewundert, warum das ein Fehler sein soll, auch wenn ich diese Schreibweisen selbst eher bevorzugen würde.

    • @Mareike: Stimmt, Anne war recht häufig damals. So bin ich auch viel genannt worden, auch in der Familie, nicht zuletzt vielleicht, weil es eine lebende Annemarie schon gab (meine Oma).

      Eine Verwandte von mir (nicht Enkelin meiner Oma), ähnliches Alter, wurde Annegret getauft. Sie lässt sich konsequent nur Anne rufen … also, unsere generationsuntypischen Namen lieferten zumindest eine modisch-unauffällige Kurzform mit 🙂

  6. Mir geht es oft umgekehrt so, nämlich wenn Namen der Eltern- bis Großelterngeneration für Kinder verwendet werden. Im Radio lief ein Spot, wo eine Lehrerin einen kleinen Herbert aufruft. Und die Namen bei „Eins, zwei, drei im Sauseschritt“ wurden auch für neuere Aufnahmen nicht modernisiert. Da heißt es immer noch „Die Ute/der Peter ist jetzt an der Reih’…“.

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