Immer seltener: Jungennamen mit der Endung -ian

Vor 1950 spielten Jungennamen, die auf -ian enden, in Deutschland nur eine geringe Rolle. Der Aufstieg in den 1950er Jahren ist vor allem Christian zu verdanken, der in den 1960er Jahren Unterstützung von Florian und Sebastian bekam. Im Jahr 1984 erreichte der Anteil der Jungennamen mit der Endung -ian seinen Höhepunkt, seitdem werden sie von Jahr zu Jahr immer seltener vergeben:


Anteil der Jungennamen mit der Endung -ian

Die beliebtesten Jungennamen mit der Endung -ian

  1. Maximilian
  2. Julian
  3. Adrian
  4. Lian
  5. Fabian
  6. Kilian
  7. Arian
  8. Sebastian
  9. Florian
  10. Emilian
  11. Damian
  12. Kian
  13. Elian
  14. Christian
  15. Bastian
  16. Ian
  17. Korbinian
  18. Brian
  19. Darian
  20. Milian
  21. Tian
  22. Ilian
  23. Levian
  24. Rian
  25. Marian
  26. Lucian
  27. Dian
  28. Dorian
  29. Valerian
  30. Mian
  31. Aurelian
  32. Tizian
  33. Lorian
  34. Adian
  35. Cassian

Ich habe für diese Rangliste nur die Erstnamen ausgewertet und gleichklingende Namensformen (zum Beispiel Christian und Kristian) zusammengefasst. Die Auswertungsgrundlage ist eine repräsentative Stichprobe aus Deutschlands Geburtsmeldungen der Jahrgänge 2020, 2021 und 2022. Der prozentuale Anteil bezieht sich auf die Zahl der in dem Jahr geborenen Jungen (nicht auf die Zahl aller Kinder).

12 Gedanken zu „Immer seltener: Jungennamen mit der Endung -ian“

  1. Sehr interessant.
    Ich habe das Gefühl, das seit Beginn der 2000er-Jahre Jungennamen die auf -as enden häufiger sind, wie Lukas, Jonas, Niklas oder Elias. Ist das so, oder täuscht mein Eindruck?

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    • Dein Eindruck täuscht. Jungennamen mit der Endung -as werden immer seltener vergeben. Der Höhepunkt der Namen mit -as war 1960, damals hatten ca. 15 Prozent der Jungen einen solchen Namen. Seitdem geht es stetig Abwärts, so dass dieser Anteil heute nur noch bei 5 Prozent liegt.

  2. Ich glaube, das täuscht. Es sind nur andere -as.
    Bis in die 1930er-Jahre hinein konnte ich in Knuds Jahrzehnte-Übersichten keine -as finden (oder nur auf ganz hinteren Rängen). In den 1940er-Jahren kämpften sich dann langsam Thomas und Andreas, gefolgt von Matthias hoch, die sich dann ab den 1950ern bzw. den 1960ern in den Top10 befanden.

    Top10
    1950-59: Thomas, Andreas
    1960-69: Thomas, Andreas, Matthias
    1970-79: Andreas, Thomas, Matthias
    1980-89: keiner (Tobias, Matthias, Thomas und Andreas in Top20, also nur knapp dahinter)
    1990-99: Lukas, Tobias (mit Niklas und Jonas in Top20)
    2000-09: Lukas, Jonas, Niklas
    2010-19: Jonas, Lukas, Elias
    2020-21: Elias (mit Jonas und Lukas in Top 20)

    Eigentlich waren in den letzten 60-70 Jahren immer so 3-4 -as „hoch“ (also Top10 / Top20), während die anderen dann wieder in der Versenkung verschwunden sind. Und da früher die häufigsten Namen nicht nur prozentual öfters vergeben wurden, sondern diese teilweise auch in die Generation Babyboomer fallen, dürften deutlich mehr den Namen Thomas als den Namen Lukas tragen…

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  3. Es ist schon interessant, wie sich die Endsilben entwickeln. Während in den Hoch-Zeiten etwa jeder 7. Junge einen Namen mit -ian bzw. -as erhielt (nur in einem jeweils anderen Jahrzehnt), ist es bei beiden Namen heute nur noch etwa jeder 20. Junge. Dabei finde ich in der aktuellen (2021) Top500-Liste nicht einmal halb so viele Namen mit -as wie mit -ian. Nur liegen halt schon drei -as vor dem ersten -ian.

    Gibt es heute eigentlich noch eine Endsilbe (also bei den Jungen-Namen), die die „5%-Hürde“ deutlich überschreitet?

    Ich finde in den Top10/Top20 eigentlich keine, die sich schon so häuft, dass sie das Potential dafür hätte. Außer vielleicht
    -on (Leon, Anton, Aaron, Marlon, Simon, …).
    Aber ich glaube nicht, dass diese über 5 % kommen. Ich schätze eher auf 3 %.

    Die Zeiten von -el (Michael, Daniel, Samuel, Raphael, …) sind wohl vorbei.

    Von -er (Peter, Dieter, Werner, Walter, Günther, Holger, Volker, …) findet man am ehesten noch Alexander und Oliver.

    -ert (Norbert, Herbert, Albert, Robert, …) war wie
    -ard (Gerhard, Richard, Bernhard, Reinhard, Eduard, …) eher vor rund 80-100 Jahren in. Wobei letztere Silbe mit Leonard und Lennard auch aktuell noch etwas Gefallen findet.

    Habe ich irgend eine häufige Endsilbe übersehen?

    Einzig der Endbuchstabe (nicht -silbe) -o (Matteo, Leo, Theo, Lio, Milo, Nico, Carlo, ….) dürfte noch eine Konkurrenz darstellen und die Häufigkeit gegenüber früher übertreffen.

    -> Man merkt auch daran: Die Namen werden immer individueller.

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    • Auffallend für mich gegenüber allen anderen Generationen sind die vielen Jungennamen auf -a/-ah. Knud, auf welchen Anteil kommen die aktuell? Ich würde bei einem Namensträger davon ausgehen, dass dieser maximal Teenager ist, sofern er nicht Sascha heißt ;-).

    • 1971 hatten erstmals mehr als 1 Prozent der Jungen einen Erstnamen mit der Endung -a oder -ah. Im Moment liegt dieser Anteil bei 6,5 Prozent. Mit Sascha liegst du richtig, der Name macht den größten Teil der 1971er aus. Ein paar Jungen Namens Mustafa, Nikola und Ilja gibt es auch noch.

    • Danke, Knud. 🙂

      6,5% – wow! Hättest du/ihr geschätzt, dass es mehr als -as bzw. -ian sind?

      Und wie ist dazu der Anteil der Jungennamen mit o?

  4. Interessant wären auch die Endungen von Mädchennamen. Gefühlt würde ich sagen, am häufigsten -na, dann wird es schon schwierig. -ie oder -lia? -ne ist wahrscheinlich im Vergleich zu früher abgesunken. Würde mich interessieren, wie -(i)na, -(i)ne, -(l)ia, -lie, -nie, -la, – verteilt sind.

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  5. Interessant. Ich hätte gedacht, dass Namen damit der Endung -ian sehr viel häufiger gibt. In meiner subjektiven Wahrnehmung gibt es sehr viele Babys, deren Name auf -ian endet. Lian, Emilian, Damian sind doch super beliebt.
    Wahrscheinlich sind die Namen heute viel individueller, weshalb einzelne Endungen insgesamt seltener werden. Mich würde interessieren, welche Endung insgesamt am beliebtesten ist. Da wäre -ian bestimmt trotzdem weit oben.

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  6. Meine Rangliste:
    1. Sebastian
    2. Fabian
    3. Florian
    4. Christian
    5. Cassian

    Ja, in den 80er Jahren waren die -ian-Namen sehr in Mode. Ich kenne Brüder, geboren in den 80ern, die Fabian und Julian heißen. Seid dem gefällt mir der Name Fabian und Julian fand ich immer schon zu weich, klanglich zu nah an Julia. Die -ian-Namen unter Brüdern gab es jedenfalls häufiger … Florian und Sebastian ist auch eine gängige Geschwister-Kombi.

    Sebastian hat mir auch immer schon gefallen. Der Name ist sehr zeitlos, ich kenne zwei Sebastians aus den 70ern, einen aus 90ern und einen aus den 2000er Jahren.

    Interessant, dass Cassian auf der Liste auftaucht, ist mir als Name noch nie begegnet.

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