
„Wie lauten die häufigsten Vornamen der Erwachsenen in Deutschland?“ – das ist eine vermeintlich leicht zu beantwortende Frage. Die Antwort fällt überraschend schwer, denn es gibt keine verlässlichen Informationen dazu. Ich hatte in den letzten Jahren schon zwei Mal versucht, eine Lösung zu finden (Vornamenstatistik der derzeit lebenden Bevölkerung und Gesamtübersicht über alle Jahrgänge). Mit den Ergebnissen war ich aber nie richtig zufrieden. Das größte Hindernis: Meine Stichprobe ist zwar repräsentativ, wenn man jeden Geburtsjahrgang für sich betrachtet. Jahrgangsübergreifend sind die absoluten Zahlen aber nicht vergleichbar, weil für einzelne Jahrgänge mehr Daten vorliegen als für andere.
Für die folgende – viel bessere – Auswertung habe ich die Daten aus meiner Stichprobe so umgerechnet, dass sie im richtigen Verhältnis zu den Geburtenzahlen stehen, so dass die Jahrgänge vergleichbar sind. Leider fehlt immer noch ein wichtiger Parameter: die Sterberate pro Jahrgang. Um herauszufinden, wie die meisten Erwachsenen heißen, die jetzt in Deutschland leben, reicht es nicht aus, zu wissen, wie viele Menschen in den betrachteten Jahren geboren wurden. Ich müsste auch wissen, wie viele dieser Menschen mittlerweile gestorben sind. Weil ich es aber nicht weiß, habe ich mir damit beholfen, mich auf die Altersgruppe der 19- bis 74-jährigen zu beschränken. Trotz dieses Kompromisses glaube ich, dass es zur Zeit keine genauerer Antwort auf die Frage nach den häufigsten Vornamen der Erwachsenen in Deutschland gibt.
Die häufigsten Vornamen der zur Zeit in Deutschland lebenden Erwachsenen
Frauen | Männer |
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- Mehr davon! Die Top 300 der häufigsten Vornamen der Erwachsenen
- Alle Spitzenreiter der Vornamenhitlisten seit 1890
Basis dieser Auswertung: Eine repräsentative Stichprobe von Menschen, die von 1945 bis 2000 geboren sind und in Deutschland leben. Ich habe ausschließlich die ersten Vornamen berücksichtigt und gleichklingende Namen zusammengefasst.
Da sind auf jeden Fall alle Namen dabei, die man ständig hört – und auch viele, die ich gar nicht mag (z.B. Jens, Sven, Lars, Nils,…) und bei denen mich doch erstaunt, dass sie sooo häufig vergeben wurden.
Kai überrascht mich etwas. Den hätte ich nicht so weit oben vermutet.
Bei den Mädchennamen hätte ich Michaela in den Top-60 vermutet.
Eine mega interessante Liste! Merci. Ach ja, Knud, hast du den Erstnamen oder alle Vornamen einer Person ausgewertet?
Sorry, Knud. Ich habe die Antwort gerade oben entdeckt.
Ich bin gerade per Zufall auf einer andere Statistik-Seite gelandet, die die Häufigkeit von Vorn- und Nachnamen auswertet. (Keine Ahnung wie, also nur mit Vorsicht zu geniessen.)
Die häufigsten männlichen Namen stimmten so ziemlich überein, bei den weiblichen sind es angeblich Sandra, Nicole und Claudia.
Am erstaunlichsten aber fand ich, dass Sandra erst auf Platz 8 auftauchte und unter den 20 häufigsten Namen nur 7 weibliche waren.
Was die Vermutung, dass mehr weibliche als männliche Namen verwendet werden, bestätigen würde.
Endlich mal eine Hitliste, wo mein Name weit oben steht. Als eine Susanne aus dem Jahrgang 1983 habe ich allerdings eher selten gleichaltrige mit dem Namen getroffen.
Klar, die Namen sind alle bekannt, aber es gibt exakt drei darunter, deren Träger mir noch niemals persönlich begegnet sind: Silvia, Uwe und Holger.
Schon lustig, wie sich gefühlte und tatsächliche Häufigkeit manchmal unterscheiden 🙂
Ist natürlich auch regions- und altersabhängig, wen man so kennt. Ich habe noch nie eine Jennifer getroffen (glaube ich), bloß eine Jenny. Holger fällt mir auch keiner ein. Auch Joachim, Rolf und Gerhard: Fehlanzeige. Ansonsten fallen mir zu den meisten der Top-60 gleich mehrere Gesichter ein 🙂
Bei mir ist es ganz anders, die Holgers in meinem Bekanntenkreis muss ich durchnummerieren 🙂
Dafür kenne ich weder Sarah, Nadine, Jessica, Sebastian, Marcel noch Lukas.
Witzig, wo versteckst du bloß die ganzen Holgers?!? Ich „kenne“ den bloß als Bruder von Tina Martin („Bibi und Tina“) 😉
Sarah, Nadine, Jessica, Sebastian sind alle gut zehn Jahre jünger als ich und v.a. im aktuellen und ehemaligen Kollegenumfeld zu finden. Marcel und Lukas sind noch ein Stück jünger (Ü20 aber auch schon), die Söhne von Cousinen.
Ich kenne gleich mehrere Silvias, Uwes und Holgers. Auch Joachims, Rolfs und Gerhards. Alle in der Großelterngeneration (und einen Rolf in den 20ern). Nur die Holgers sind im (älteren) Papaalter.
Wenke
Dann mach ich auch mal mit.
Bei mir bleiben folgende stehen:
Brigitte
Ingrid
Angela
Lisa
Rolf
Gerhard
Mir fällt tatsächlich keine Lisa ein. Verrückt.
Eine halbe Stunde später ist mir nun eine Lisa eingefallen. Ist eine nicht sehr einprägsame Frau gewesen. Passt irgendwie zum unscheinbaren Namen.
Das ist eine sehr interessante Liste, Knud! Danke dafür! Auch die 300er-Liste finde ich sehr interessant.
Ja, die Namen kenne ich alle. Michael, Thomas und Matthias könnte ich durchnummerieren, weil ich so viele kenne, bei Daniel und Christian fallen mir auch mehrere ein.
In der Liste treffen mehrere Generationen aufeinander, z. B. Norbert und Lukas. Während Lukas ein Kinder- und Teenie-Name ist, gehört Norbert in die Opa- und Onkel-Generation.
Ich überlege gerade, ob ich jemanden nicht kenne. Ich bleibe auch an Jennifer hängen. Zu Gabriele und Angelika fällt mir gerade auch niemand ein, die gehören zur Generation meiner Eltern und bestimmt kennen sie jemanden, der so heißt.
Ein Holger gehört zu meinen Arbeitskollegen, geboren in den 70ern. Ebenso Annika, Lisa und Julia – so heißen jüngere Kolleginnen, so um die 30.
Zu den meisten Namen kenne ich jemanden, nicht alle persönlich, nicht alle wirklich gut, einige kenne ich nur vom sehen. Oder ich kannte mal jemanden aus meiner Schulzeit und habe keinen Kontakt mehr.
Ich kenne eine Ursula (genannt Ursel), geboren Anfang der 70er Jahre. – Ein typischer Tantenname in meiner Generation. Ursel steht zu ihrem „alten“ Namen, geht selbstbewusst damit um. Soviel zum Thema „der Name ist aus der Zeit gefallen“.
Oh. Mein Name ist in den Top 5, der meines Mannes in den Top 20.
Die Namen unserer Eltern (3 davon in ihrer Generation –
alle über 70 – durchaus häufig), sind nicht in den Top 60 dabei, die Namen unserer Kinder (1 Top 10 und 1 Top 100 Name im jeweiligen Jahrgang), auch nicht.
Ich kenne zu sämtlichen Namen auf dieser Liste mindestens einen erwachsenen Namensträger/Namensträgerin, bei den meisten gleich mehrere.
Ich bin gerade zufällig auf den Artikel gestoßen und muss feststellen, dass ich entweder einiger Vertreter eines Namens kenne (Thorsten, Michael, Sabine, Lukas, Lisa und Anna) oder gar nicht:
Karin
Brigitte
Melanie (Stars und Romanfiguren ausgeschlossen)
Bettina
Jutta
Silke
Christiane (alle anderen Varianten schon)
Ingrid (schade, ich mag den Namen m)
Cornelia
Britta
Hans
Matthias
Uwe
Jörg
Holger
Carsten
Tim
Rolf
Volker
Gerhard
Olaf
Nachdem dieser Post wieder hochgeflutscht ist, möchte ich auch „die habe ich nie persönlich kennengelernt“ spielen.
weiblich:
Monika
Renate
männlich:
Bernd (Ich kenne nur mehrere Bernhards)
Holger
Dieter (Ich kannte nur einen Dietrich)
Kai
Lars
Norbert
Nils
Geläufig sind mir die Namen natürlich alle, aber mir fällt bei den genannten kein einziges Gesicht ein, weder in meinem Alter noch jünger oder älter.
Meine Eltern finden sich beide in den Hitlisten, ebenso die Schwester meiner Mutter.
Nils und Lars kenne ich mehrere, allerdings sind die in meinem Alter oder deutlich jünger.
Diese Statistik hat leider einen Fehler, den sie auch selber benennen:
„Um herauszufinden, wie die meisten Erwachsenen heißen, die jetzt in Deutschland leben, reicht es nicht aus, zu wissen, wie viele Menschen in den betrachteten Jahren geboren wurden. Ich müsste auch wissen, wie viele dieser Menschen mittlerweile gestorben sind. Weil ich es aber nicht weiß, …“
Eine solche Statistik über die Anzahl der am 31.12.2021 in Deutschland lebenden Menschen jedes Geburtsjahrgangs von 1937 bis 2021 ist aber im Internet zu finden: bei Genesis-Online, der Datenbank des statistischen Bundesamtes finden sich in der Tabelle 12411-0007 (leider funktioniert der direkte Seitenlink nicht) genau die gesuchten Zahlen, mit der sich die Tabelle der verbreitetsten Vornamen aller in Deutschland am 31.12.2021 lebenden Menschen wesentlich präziser berechnen ließe. Falls sie die Tabelle nicht finden sollten, kann ich Ihnen die Zahlen auch gerne liefern.
Vielen Dank, das ist wirklich eine nützliche Tabelle. Bei Gelegenheit werde ich mich um die Verbesserung meiner Auswertung kümmern.