Babynamen der Woche 39/2018

Gwendolyn Margaret * Ophelia Emanuelle * Philipp Joachim * Annmarie * Elise Ravena * Joshua Kilian * Salma * Frederik Fiete * Waverly Rose * Niklas Hansbert * Tila * Ziola * Unik * Mia Ines * Tjade * Jorge * Arin-Cana * Yunis Thiago * Philious * Julika Louise * Miriam Elira * Joel-Nikita * Elisabeth Hedwig Helene * Arnold Frido * Collin Curtis * Leana-Davina * Lijan Kjell * Valerian * Anna Elisabeth * Elian Paul-Luca


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Die „Babynamen der Woche“ – das sind schöne, furchtbare, normale, exotische, verrückte, lächerliche, populäre und ungewöhnliche Vornamen von Neugeborenen der letzten Tage. Willkürlich ausgewählt vom Team dieses Blogs und überhaupt nicht repräsentativ. Verzeichnis aller bisherigen Babynamen der Woche

45 Gedanken zu „Babynamen der Woche 39/2018“

  1. Wahlpflichtspiel:

    Philipp Joachim
    Julika Louise

    oder
    Miriam Elira – würde aber Elira gegen Elise oder Elisabeth tauschen. Miriam ist völlig in Ordnung.

    Niklas Hansbert – Keine Einwände gegen Niklas. Hansbert dürfte der Opa sein. Ist schon ein mutiger Zweitname. Vielleicht hätte ich einfach nur Hans oder Hannes genommen. Aber ein Zweitname tritt ja nicht so oft in Erscheinung.

    Anna Elisabeth – geht immer!

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  2. * Gwendolyn Margaret: Gwendolyn hat für mich immer etwas Mystisches, hier stört mich auch die englische Aussprache nicht. Margaret passt für mich gar nicht dazu, altbacken – soll vielleicht bewusst einen Kontrast darstellen?

    * Ophelia Emanuelle: Ophelia gehört zu meinen Lieblingsnamen, schöner Klang, tolle Bedeutung („Helfende“). Emanuelle empfinde ich aber als gar nicht passend und nicht schön.

    * Philipp Joachim: Philipp ist für mich ein normaler, eher etwas langweiliger Name der 80er bis 2000er, Joachim altmodisch, aber vom Klang angenehm.

    * Annmarie: Den Namen empfinde ich als amputiert, weil Annemarie so geläufig ist. Von den einzelnen Bestandteilen her modern, insgesamt eher altmodisch, aber vielleicht kommen Doppelformen ja wieder?

    * Elise Ravena: Hier finde ich beide Namen hübsch, Elise klassisch, Ravena interessant, wobei ich „Ravenna“ bevorzugen würde. Elisa mag ich noch lieber als Elise, aber in Kombination mit Ravena klingt es mit e runder. (Ich stelle gerade fest: Gleiche Endungen stören mich bei Silbengleichheit, ansonsten nicht immer!)

    * Joshua Kilian: Die Kombination gefällt mir, hübscher Klang, variantenreiche Vokale. 🙂

    * Salma: Erinnert mich an Salmis (Salmiakpastillen). Warum nicht Selma? Das hätte mir gefallen.

    * Frederik Fiete: Frederik – für mich zeitlos, in Ordnung, aber unspektakulär. Fiete würde ich eher einen kecken Hund nennen oder als Spitznamen verwenden …

    * Waverly Rose: Das ist für mich wieder ein Fall von „zu englisch“: Waverly wird bestimmt in ihrem Leben häufig falsch ausgesprochen und geschrieben. Rose hat das englische R, was auch nicht jedermann korrekt aussprechen kann.

    * Niklas Hansbert: Niklas mag ich trotz Häufigkeit immer noch, Hansbert finde ich ganz furchtbar – eine Doppelform aus 2 Namen, die mir schon einzeln nicht gefallen.

    * Tila: Tilda fände ich hübscher! An Tila müsste ich mich wohl erst gewöhnen.

    * Ziola: Si-o-la gesprochen? Oder mit scharfem Z? Da würde ich Viola definitiv vom Klang bevorzugen!

    * Unik: Ist unique? Merkwürdiger Klang, nicht meins.

    * Mia Ines: Mia ist einfach zu häufig und damit schon langweilig, ansonsten in Ordnung. Ines ist mal wieder ganz schön zu hören, für mich zeitlos (bin mit einer Ines zur Schule gegangen).

    * Tjade: Junge oder Mädchen?

    * Jorge: Könnte der Bruder von Tjade sein. Beides nordisch – extrem nordische Namen sind irgendwie nicht meins, obwohl ich im hohen Norden aufgewachsen bin. Ich kann das gar nicht erklären, wieso das so ist. Manche Ausnahmen gefallen mir, z.B. Tjalda.

    * Arin-Cana: sollte eigentlich eine Carina werden, war aber zu langweilig und die Eltern haben mit den Buchstaben experimentiert? So klingt es! Beide Namen finde ich sehr merkwürdig und als Doppelname ist er es umso mehr. Nicht jedes Bastelwerk ist gelungen …

    * Yunis Thiago: Yunis gefällt mir, Thiago erinnert an Santiago.

    * Philious: Ein aufgepimpter Filius, um vom „Sohn“ abzulenken? Eine dauernde Buchstabiererei ist vorprogrammiert!

    * Julika Louise: Gefällt mir beides, auch in Kombination. Julika finde ich spannender als Julia, hat mehr Persönlichkeit.

    * Miriam Elira: Auch hier mag ich beides: Miriam klassisch zeitlos und klangvoll, Elira klingt für mich nach SCHÖNER Bastelarbeit.

    * Joel-Nikita: Auch ohne Bindestrich nicht meine Kombination, wobei mir Joel noch gefällt.

    * Elisabeth Hedwig Helene: Geballte Altmodischkeit, vor allem Hedwig mag ich überhaupt nicht, ich kann mir nur Omas mit dem Namen vorstellen. Helene finde ich zu streng, Helena fände ich viel schöner! Statt Elisabeth gefielen mir Kurzformen wie Elisa oder Lisa besser. Die Endung „beth“ gefällt mir einfach nicht, ist hart und erinnert an „Bett“.

    * Arnold Frido: Arnold hat immerhin noch einen netten Klang. Frido? Nee ….

    * Collin Curtis: Wieder ein Fall von „zu englisch“ und „nur mit passendem Nachnamen“!

    * Leana-Davina: Ohne Bindestrich gern! Nur dieselbe Endung stört mich.

    * Lijan Kjell: Lijan empfinde ich leicht zungenbrecherisch. Kjell ist wieder sehr nordisch, als Zweitname aber ok. Insgesamt zu j-
    und l- lästig.

    * Valerian: sollte eigentlich eine Valeria werden? Ist mir zu feminin.

    * Anna Elisabeth: Klassisch – und langweilig …

    * Elian Paul-Luca: Elian klingt mir auch zu weiblich. Paul-Luca ist modern und häufig, wobei mir Paul gleichzeitig noch immer zu altmodisch ist.

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    • Salma könnte einen Migri-Hintergrund aus der islamischen Welt haben – wie halt Salima.

      Tjade dürfte männlich sein, und zwar norddeutsch – so heißt doch eine als plattdeutscher Bauer gezeichnete Figur in „Im Westen nichts neues“ von Erich Maria Remarque. Oder hieß der Tjaden?

      Jorge ist aber eindeutig spanisch. Eben die spanische Form von Georg, gesprochen „Chorrche“. So heißt bzw. hieß mein langjähriger Lieblingsdichter, der Argentinier Jorge Luis Borges. Sehr schöner, harter Vorname nach meinem Empfinden, dessen Aussprache aber in Deutschland immer wieder erklärt werden muß.

      Valerian war ein spätrömischer Kaiser. Wenn man sich auf Wikipedia umtut, läßt das aber schnell die Vermutung aufkommen, daß der Name eher popkulturell inspierert ist.

  3. Wahlpflicht: Gwendolyn Margaret und Arnold Frido

    Für Annmarie kaufe ich natürlich ein e 😉

    Frederik Fiete empfinde ich als doppelt gemoppelt, wie Johannes Jonte oder Sascha Alexander.

    Salma ist vielleicht von Salma Hayek inspiriert.

    Ja, und Paul-Luca: Dass diese Kombi (die auch der verstorbene Sohn von Hardy Krüger jun. trug und die vielleicht auch daher im Ohr ist?) beliebt ist, obwohl ich immer „Pauluca“ lese, wusste ich ja. Dass sie sogar schon zum Zweitnamen wird, ist neu …

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  4. Wahlpflicht (wieder mit überraschend großer Begeisterung):

    Joshua Kilian und Miriam Elira – einzig Elira würde ich gegen Anna oder Elisa(beth) tauschen oder Eliora daraus machen. 🙂

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  5. Wahlpflicht: Philipp Joachim und Elise Raven(n)a
    Miriam Elira – Interessante Kombination, Miriam Elisa ist wie gesagt auch schön, Emira wäre mit dem entsprechenden Hintergrund vielleicht auch noch eine schöne Möglichkeit.

    Gwendolyn – hübsch
    Frederik Fiete – Doppel-F nicht meins (lieber Niklas Frederik oder Frederik Arnold)

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  6. Wahlpflicht
    Philipp Joachim * klassisch + Nachbenennung. Läuft.
    Miriam Elira * passt. Elira ist mir zu weich.

    Gute Namen
    Emanuelle * ich hab mal eine Samuela kennengelernt. Fand ich auch gut.
    Elise * hübsch, modisch und alt
    Frederik * ich mag die internationale Seite des Namens
    Niklas * gerne mit o
    Frido * ist das gut oder nicht?

    Mein Senf
    Frederik Fiete * Doppelt gemoppelter Friedrich – warum?
    Annmarie * da fehlt mir ein e
    Waverly Rose * wellige Rose?
    Joel-Nikita * Sehr weich und weiblich
    Elian Paul-Luca * kann mir jemand erklären, warum man hinten einen Doppelnamen vergibt? Schon vorne finde ich es anstrengender/gebundener.

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    • Joel-Nikita * Sehr weich und weiblich

      In der Kombination würde ich es für einen Jungennamen halten. Nikita ist im russischen Original (Chruschtschow!) ein Männername. Und wenn Elton John einen Nikita besingt: Elton John ist bekennender Schwuler! Trotzdem hat das Lied sicher zu der Vorstellung beigetragen, dass Nikita eine Frau sein könnte, ein paar Filmrollen haben später auch dazu beigetragen.

    • Elian Paul-Luca: Vielleicht will die Mama einen Elian und der Papa einen Paul-Luca, keiner einen simplen Paul – und Mama hat beim Rufnamen-Würfeln gewonnen? 😉

    • AnnEmarie, es sollte Dir als ausgewiesene Vornamens-Expertin und Mutter klar sein, daß sich bei der Namenswahl so gut wie immer die Mütter durchsetzen. 😉 Und das hat ja vielleicht sogar seine Richtigkeit.

      Nebenbei: Schade, dieses Hebammen-Blog der SZ gibt’s seit einiger Zeit nicht mehr. Unvergeßlich bleiben wird mir folgendes Zitat, in dem die Bloggerin eine frischgebackene Mutter zitiert. Die Mutter, nachdem sie selbst dem Kind einen englischen Vornamen gegeben hat, sagt mit Blick auf den armen Vater: „Wir wollten was Internationales, gell Schatzi?“

    • Joel Nikita ist für mich eindeutig männlich. Für Menschen, die beide Namen nicht kennen würden, aber extrem weiblich vom Klang. Joel ist so weich und die -a Endung von Nikita passt in dazu. Ein Joel Tobias oder ein Johannes Nikita wirken ganz anders.

    • Also, zumindest im Russischen ist Nikita eindeutig männlich. Der bekannteste Namensträger dürfte bis heute in der Tat der olle Chruschtschow sein. Ein weiterer halbwegs bekannter Träger wäre Fürst Nikita Alexandrowitsch – das war ein Neffe des letzten Zaren, der sich nach der Revolution als noch sehr junger Mann nach Paris absetzen und so den Mauser-Pistolen der Bolschewiki entkommen konnte.

      Zumindest im Deutschen klingt Nikita aber eben zumindest auch weiblich – und erst recht in einer Kombination wie Joel-Nikita. Wenn man nicht wüßte, daß das ein russischer Männername ist, hielt man Nikita instinktiv für einen Mädchennamen. Das -a ist im Russischen keine rein weibliche Endung, wohl aber in vielen westlichen Sprachen.

      elbowins Hypothese, daß dieses Lied von Elton John (ich kenne es nicht) zu der Wahrnehmung des Namens als weiblich weiter beigetragen haben könnte, scheint mir interessant und nicht unplausibel.

      Kurzum: Joel-Nikita klingt mir im Deutschen auch viel zu weichlich.

  7. Ophelia Emanuelle * Emmanuelle klingt in meinen Ohren nach Softporno, es gab da vor Jahren entsprechende Bücher in den Buchklubs und auch Filme.
    Elise Ravena * Ist Ravena eine Räbin, also eine weibliche Form zu englisch „Raven“? Oder wird auf die italienische Stadt Ravenna angespielt?
    Niklas Hansbert * Hansbert ist eine ziemlich gebastelte Namensform. Würde ich diesen Namen in Erwägung ziehen, wäre mir eine DOppelform wie Hans-Herbert dann doch noch angenehmer.
    Tila * Eine Tilla mit nur einem l, oder eine Tiela mit langem i?
    Ziola * Etwas nigerianisches, auch wenn es hier nach Mädchen klingt nicht eindeutig für ein Geschlecht festgelegt
    Unik * Die Geschichte dahinter würde mich interessieren. Junge oder Mädchen? Ich habe nur einen Hersteller von Lederzeug für Motorradfahrer mit diesem Namen gefunden

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  8. Der Burner der Woche scheint mir wirklich: Frederik Fiete. Friedrich Fritz. Aber einmal möglichst schick-international, also die englische („internationale“) Form von Friedrich, einmal „bodenständig“-regionalistisch, also die Ausmottung der alten hamburgisch-proletarischen Kurzform für Friedrich bzw. Fritz. „Bloooß nicht zu deutsch!“, aber gerüstet für alle Lebenslagen. Schauderhaft. Und zwar nicht nur wegen der schon monierten lächerlichen Friedrichs-Verdoppelung, sondern noch mehr wegen der ungelenken Optimierungs-Mentalität, die hier durchscheint. Man ist versucht, das als Möchtegern-Bionade zu bezeichnen.

    Salma. Die Schaupielerin Salma Hayek kannte ich mal wieder nicht. :-/ Aber siehe da, sie hat einen libanesischen Hintergrund. Ich hatte mit also mit meiner „Orientalismus“-These (s.o.) vielleicht recht. Soweit ich weiß, ist es typisch für levantinisches Arabisch, daß Vokale unter den Teppich gekehrt… um Pardon, unter den Tisch fallen. Also „lAssad“ statt al-Assad, Tlas statt Talas. Salma könnte also wohl gut eine kleine Syrerin sein.

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  9. Gwendolyn Margaret: Gwendolyn ist ein englischer Name, der mir gefällt. Hinter Margaret vermute ich eine Nachbenennung. Schöne Kombination!

    Ophelia Emanuelle: ausgefallen, nicht ganz mein Geschmack, aber der Stil gefällt mir schon

    Philipp Joachim: Philipp ist ein Klassiker, der mir ganz gut gefällt. Mit der Bedeutung „Pferdefreund“ kann ich aber nichts anfangen. Joachim ist nicht mein Geschmack, aber als Nachbenennung in Ordnung.

    Annmarie: Die Folge nnm gibt ein unleserliches Schriftbild ab.

    Elise Ravena: Beide Namen gefallen mir, wobei ich Ravena nicht einordnen kann. Wurde er aus einem englischen Raben gebastelt?

    Joshua Kilian: Joshua ist nicht mein Geschmack. Ich bin i.a. weder von biblischen noch von englischen Namen besonders angetan.

    Salma: eine Kreuzung aus Selma und Halma

    Frederik Fiete: Ich glaube, vielen Eltern ist die Etymologie hinter den Namen, die sie vergeben, so egal, dass sie sich solcher Dopplungen gar nicht bewusst sind.

    Waverly Rose: kitschig, klingt nach einer Blume aus der Ortschaft Waverly

    Niklas Hansbert: Niklas gefällt mir ganz gut, bei Hansbert muss ich an Hanswurst denken, als Nachbenennung ist es machbar

    Tila: Mädchennamen mit weniger als fünf Buchstaben gefallen mir selten. Auch wenn Tila kein gängiger Name ist, finde ich ihn nicht interessanter als Jana, Lara und Lina.

    Ziola: klingt afrikanisch, wird vermutlich ganz anders ausgesprochen als Viola mit Z

    Unik: Eine Abwechslung zwischen den vielen Janniks, die es in allen Schreibweisen gibt. Lässt mich aber auch an das Wort „Uniklinik“ denken. Eine Benennung nach dem Geburtsort?

    Mia Ines: Mia ist mir viel zu kurz, außerdem folgen hier drei Vokale aufeinander, das finde ich nicht so glücklich.

    Philious: sieht für mich nicht nur durch das „Phil“, sondern auch das „ou“ sehr griechisch aus

    Joel-Nikita: Für russische Namen habe ich eine Schwäche, aber Joel und der Bindestrich gefallen mir gar nicht.

    Elisabeth Hedwig Helene: Die Wiederholung „hehe“ finde ich unglücklich, aber alle drei Einzelnamen, besonders die beiden hinteren, gefallen mir.

    Collin Curtis: Hier wollten die Eltern vielleicht die Schreibweise der Aussprache anpassen. Da Colin geläufiger ist, wird er sich vermutlich oft erklären müssen. Die ganze Kombination ist mir zu englisch.

    Leana-Davina: Wurde hier aus Leonardo da Vinci ein LaLeLu-Name gebastelt?

    Lijan Kjell: Durch das j wird Lian nicht besser. Kjell gefällt mir schon wesentlich besser. Manchmal empören sich Leute, Kjell-Eltern würden den Namen falsch aussprechen. Meines Wissens gibt es in ganz Skandinavien verschiedene Aussprachevarianten des kj-Lauts. Hierzulande würde ich ihn sprechen, wie man ihn schreibt.

    Valerian: Für einen Männernamen ist mir das zu melodisch und zu nah an Valeria. Valeri hingegen gefällt mir ausgezeichnet, allerdings würde ich diesen hierzulande wegen Verwechslungsgefahr mit Valerie nicht vergeben.

    Elian Paul-Luca: Elian ist nicht mein Fall, aber besser als Lian. Bei Paul-Luca stört das doppelte L.

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    • Lässt mich aber auch an das Wort „Uniklinik” denken. Eine Benennung nach dem Geburtsort?

      Oder nach dem Zeugungsort? 😀 Man könnte hier sowohl an Retorten-Reagenzgläser denken als auch – und das ist sicher hübscher – an ein unternehmungslustiges Medizinstudenten-Pärchen. 🙂

      Im Ernst: Unik klingt für mich wie ein Eskimo-Name.

      Das mit dem Schriftbild von Annmarie stimmt natürlich. Wenn dann einer noch eine Sauklaue hat, kommt handschriftlich zwischen A- und -arie nur eine längere Zickzacklinie… Eben, warum nicht Annemarie? Im Französischen ist die Aussprache des e ja auch „flexibel“. Ich weiß nicht, wie man das sprachwissenschaftlich nennt, Halbvokal, glaube ich. Das e wird halt bei besonders artikulierter Aussprache – oder wenn es etwa ein Versmaß erfordert – als Schwa mitgesprochen und ansonsten eben nicht.

      Zu Emanuelle hat elbowin schon eine treffende Bemerkung gemacht. Das war auch mein erster Gedanke: „70er-Jahre-Pornos“. Vielleicht ist der Name heute aber auch von Emanuel Macron inspiriert.

      Ophelia hatten wir hier schon mindestens einmal: Ophelia ist mythologisch gesehen und so auch und gerade bei Shakespeare eine todtraurige Figur. Kein gutes Omen. Ist mir rätselhaft, wie das zu einem Quasi-Modenamen werden konnte.

    • Ich habe als Kind einen Kjell kennengelernt. Er müsste jetzt um die 40 sein. Er wurde in etwa „Schell“ ausgesprochen. Ich war immer davon ausgegangen, dass die Eltern sich was dabei gedacht haben. Danach ist mir der Name nie wieder untergekommen, erst jetzt wieder verstärkt hier in den Babynamen der Woche. Werden die ganzen neuen kleinen Kjells so gesprochen wie geschrieben?

    • Das kj in Kjell ist im Schwedischen ein Laut zwischen unseren sch und dem ch in „ich“. Er kommt im Deutschen nur in manchen Dialekten vor. In den verschiedenen schwedischen und norwegischen Dialekten weicht die Aussprache z.T. ab. „Schell“ erinnert mich an eine Schelle und eine Tankstelle. Daher bevorzuge ich im Deutschen die Aussprache „Kiell“. Es spricht hier ja auch niemand Lars aus wie im Schwedischen. Der Unterschied ist m.E. nur, dass letzterer Name schon länger etabliert ist und man sich vor ca. 50 Jahren, als der Name hier aufkam, noch nicht so um eine korrekte Aussprache gekümmert hat. Andernfalls wäre Lars in Deutschland sicher nicht beliebt geworden.

      Ich glaube, für viele junge Eltern sind die Hintergründe eines Namens zweit- oder drittrangig. Ophelia passt durch den weichen Klang und die phonetische Ähnlichkeit zu Namen wie Felix, Felia, Elias, Phileas etc. in den derzeitigen Namensgeschmack. Durch das ph sieht er vermutlich für viele nach (klassischer) Bildung aus. Ich weiß nicht, wie viele Eltern sich eingehend mit dem Namen auseinandersetzen, den sie vergeben, aber selbst wenn sie es tun, ist, glaube ich, für viele trotzdem der Klang ausschlaggebend. Anders kann ich mir z.B. auch nicht erklären, warum so viele völlig unreligiöse Eltern Namen aus dem Alten Testament vergeben.

  10. Elisabeth Hedwig Helene und Anna Elisabeth sind meine Favoriten in dieser Woche.
    Philipp Joachim, Arnold Frido – nicht unbedingt mein Geschmack, aber zumindest erkennbare Namen, und bei Frido kann ich sogar einer Kurzform etwas abgewinnen.
    Gwendolyn Margaret und Waverly Rose klingen beide sehr britisch – zuviel Walter Scott gelesen?
    Lijan Kjell – „Greif‘ die Liane, Jane!“ oder wie? – Kjell mag ja ein ganz nettes Schriftbild haben, aber gesprochen (hierzulande vermutlich meist falsch) ist der Name scheusslich. Und wie schon moniert: zuviel J
    Valerian – denkt da jemand an Harry und den gelben Pullover?
    Ophelia Emanuelle – ich bezweifle, ob die Eltern noch etwas mit Arsan verbinden können.
    Tjade – schade, klingt irgendwie schlafmützig.
    Joshua, Tila, Mia Ines (Iiih, viel zuviel I!), Julika, Leana, Elian – viel zuviel Weichspüler!
    Paul-Luca – ich lese immer (Gret) Palucca. Und Elian macht’s ja nicht besser.
    Philious – Philip Louis für Sparsame? Klingt nach Bastelkeller.
    Arin-Cana – Bastelkeller deluxe!
    Ravena – ich habe nur Raveena gefunden, indisch für sonnig, überzeugt mich aber nicht als Vorname.
    Jorge – als Jorge Sánchez ist es in Ordnung, als Jorge Hinterhuber braucht er sich über lebenslangen Spott nicht zu wundern.
    Miriam Elira – Miriam Deliriam ist das Erste, was mir so in den Sinn kommt.
    Yunis Thiago – ich weiss nicht, was man an Yunis schön finden kann. Mir fällt auch nur Eunice Burns dazu ein, und der Name war dazu gemacht, albern zu wirken! Und wer hat Thiago erfunden? T(h)ansgar oder T(h)ulrich oder T(h)anna will doch auch niemand heissen?
    Niklas Hansbert – dass der arme Opa schon Hansbert geheissen hat, darunter muss doch nicht noch der Enkel leiden? Andererseits – wer aus einem Nikolaus einen Niklas macht, wird sicher auch mit Hansbert glücklich…
    Annmarie – kein schönes Schriftbild, gesprochen ist der Name gar nicht so übel, wie ein Doppelname vermuten lässt. Ann Marie sieht aber auch nicht so toll aus…
    Der absolute Griff in die Sanitärkeramik ist aber ohne Zweifel Frederik Fiete. Dann doch lieber gleich Fritzfritz!

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  11. Frederik Fiete – der doppelte Friedrich, das wurde ja schon mehrfach erwähnt. Mir gefällt die nordische Form von Friedrich, mit einem anderen Zweitnamen oder als Einzelname finde ich Frederik akzeptabel. Vor ein paar Jahren wäre Friedrich noch undenkbar gewesen. Man hat lieber den modern wirkenden Frederik genommen.
    Fiete hingegen kenne ich nur von hier, aus den BdW. Für Fiete liegt OWL wohl schon zu südlich, so heißt hier niemand.
    Es ist gut möglich, dass die Eltern den „doppelten Friedrich“ gar nicht gewußt haben. Das kommt aber häufiger vor. Eine Mia-Marie ist mir auch schon mal begegnet.

    Annmarie – ich kaufe ein e. So sieht es aus wie ein Tippfehler. Annemarie gefällt mir, ist zeitlos und schön.

    Jorge – ich kenne einen aus Spanien stammenden „Chorge“. Dann Jorge Mario Bergolio, besser bekannt als Papst Franziskus. Jorge macht wirklich nur bei spanischem Hintergrund Sinn.

    Elise Ravena – erinnert mich an „Für Elise“, ein wunderschönes Lied. Ravena wirkt etwas gebastelt, besser wäre Elise Verena, sind fast die gleichen Buchstaben.

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  12. Gwendolyn Margaret – klingt sehr englisch, wenn es das auch ist, wäre es ok. Ich kann beiden Namen nichts abgewinnen, vor allem Gwendolyn finde ich sprachlich und optisch wenig ansprechend, der Name wirkt wie ein multipler Polyp

    Ophelia Emanuelle – Ophelia klingt ziemlich hochtrabend. Ich denke da an die Ophelia aus Hamlet und Namen aus irgendwelchen alten, schweren Theaterstücken finde ich irgendwie problematisch. Und Emanuelle kenne ich nur aus dem französischen Sprachraum.

    Philipp Joachim – Philipp ist ein langweiliger Evergreen und Joachim eventuell eine Nachbenennung. Hätte es umgedreht, also Joachim Philipp, wäre irgendwie ansprechender.

    Annmarie – Eine Frau ohne rechten Arm will rechts schreiben, so ungefähr empfinde ich diesen Namen.

    Elise Ravena – Mir fällt auch nur „Für Elise“ ein und Raven(n)a ist für mich eine Stadt in Italien, aber kein Vorname.

    Joshua Kilian – „Jo (i hob) Shua (on) also hochdeutsch: Ja,(ich habe) Schuhe (an), so klingt für mich Joshua und jetzt „Kill I an“ Ein harmloser „Nein, danke“ – Kandidat mit mörderischem Potenzial im Zweitnamen

    Salma – Fans von Salma Hayek oder doch ein „Sammler“ für dialektafine Legastheniker

    Frederik Fiete – Der Brüller der Woche! Doppelt gemoppelt. Der einfache Friedrich wäre weit schöner gewesen, als seine doppelten Abwandlungen,der Dänische und die niederdeutsche Kurzform. Namensverstümmelung habe ich auch schon mal intelligenter und schöner gesehen.

    Waverly Rose – die wellige Rose (Blume) oder wie? Oder doch eine lebendige rosa Landkarte, bei der Fülle an amerikanischen Orten namens Waverly

    Niklas Hansbert – Niklas ist ein akzeptabler Name, aber ich hätte Johann Albert hintendran gesetzt, anstatt Hansbert.

    Tila – Tila Tequila, saubere Namenspatin. Gerade geboren und schon auf dem Promillehighway

    Ziola – ein Ziehkind der Viola?

    Unik – ein UNIKat, das verstümmelt wurde. Sauerei!

    Mia Ines – Langeweile gepaart mit Einfallslosigkeit

    Tjade – keine Ahnung wie man das ausspricht, aber rein vom geschriebenen erinnert es mich an Tirade, Brigade,…

    Jorge – Denke ebenfalls an den Papst oder den verrückten Kubaexport mit den Mörderheels

    Arin-Cana – erinnert mich an das Nervengift Sarin und an Hundefleisch, keine Ahnung wieso.

    Yunis Thiago – Yunis aus Tunis gepaart mit dem Netrebko -Fortpflanz? Bitte nicht kopieren!

    Philious – Das lat. Wort für „Sohn“ mit Rechtschreibfehler verziert. Bravo, ein kapital-kreativer Rohrkrepierer

    Julika Louise – Julika klingt irgendwie nach Ostblock und nach bemüht veränderter Julia. Louise finde ich schön

    Miriam Elira – Miriam ist ein einfallsloser Allerweltsname und Elira wirkt wie Elvira mit Schusswunde.

    Joel-Nikita – Joel ist schrecklich, gleiche Stufe wie Noel und Nikita ist mir zu russisch und der Bindestrich macht ein großes Drama draus.

    Elisabeth Hedwig Helene -Elisabeth geht immer und die Omas freuen sich hoffentlich über das Denkmal

    Arnold Frido – Frido wirkt wie der Nachname und schnell gelesen ergibt sich „Old Frido“

    Collin Curtis – selbst bei entsprechendem Hintergrund überhaupt nicht ansprechend.

    Leana-Davina – mehr ein schlechter Scherz als ein Name. Lea , Anna, David und Tina – ein leuchtendes Beispiel für die deutsche Kinderminimierung. Aus vier möglichen Kindern mach Eins (Prototyp)! Absolut am Puls der Zeit, wenn auch geschmacklich keine Podestplatzierung droht.

    Lijan Kjell – Ist Lian schon langweilig und einfältig und Kjell ist wohl aus dem Norden gekupfert. Wäre Kjell der Erstname würde das Kind plötzlich mind. 3 Namen haben, weil ihn alle anders rufen würden.

    Valerian – Valerius und ich hätte eine Eins mit Sternchen vergeben.

    Anna Elisabeth – ein Klassiker!

    Elian Paul-Luca – Ich kann mich einfach nicht entscheiden, welchen dieser drei Namen ich am scheußlichsten finde. Eine Hommage an die Söhne von Oliver Pocher und Hardy Krüger jun.,ob hier wohl der nächste Dauerpointen spuckende Schauspielstar geboren wurde, man wird sehen…

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  13. Nochmals kurz zu Jorge.

    Natürlich, Bergoglio, daran hatte ich gar nicht gedacht! Ich habe mal gelesen (allerdings nur in einem einzigen FAZ-Artikel), daß Papst Franz auch sehr gerne Jorge Luis Borges liest – sicher nicht, weil es ein Vornamensvetter ist, und sicher auch nicht nur, weil Borges heute so etwas wie der argentinische Nationaldichter ist. Hat mich aber sehr gefreut.

    Zumindest die etwas Älteren unter uns kennen den Roman „Der Name der Rose“ von Umberto Eco und die (sehr gute) Verfilmung desselben mit Sean Connery in der Hauptrolle. Die Gestalt des Jorge von Burgos ist eine Nachempfindung von Jorge Luis Borges: der blinde Bibliothekar, der einer Bibliothek vorsteht, die aussieht wie eine Mischung aus Castel del Monte und der Bibliothek in Jorge Luis Borges’ Erzählung „Die Bibliothek von Babel“. (JLB wurde im Alter blind und war Nationalbibliothekar in Buenos Aires.) Eco ist oft gefragt worden, warum er nun gerade Borges in dem Roman zu seinem Scheusal gemacht habe, soweit ich weiß, ohne eine schlüssige Antwort darauf gegeben zu haben.

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  14. Gwendolyn und Ophelia – Beide nicht meine Geschmacksabteilung, Bei Gewndolyn denke ich sofort an Algernons Cousine Gwendolen aus „The Importance of Beeing Ernest“ und Ophelia, die tragische Geliebte Hamlets ist auch keine leuchtende Namenspatin.

    Bei Emanuelle denke ich nicht an Softporno, sondern die wunderbare französische Schauspielerin Emmanuelle Riva aus Michael Hanekes „Amour“ Trotzdem würde ich den Namen nicht vergeben, weil ich ihn irgendwie nur an Französinnen schön finde.

    Annmarie – Hat hier jemand so zu oft und zu lang die Songs der Chartstürmerin Anne Marie gehört und den Namen dann germanisiert an sein Kind vergeben?

    Elise Ravena – Elise mag ich irgendwie. Der Name hat so etwas einfaches, aber interessant ansprechendes. Ravena – ist das die Gendervariante der Erzählung „The Raven“ von Edgar Allan Poe

    Joshua Kilian – Mit dem Erstnamen kann ich nichts anfangen, wer’s mag und beim Zweitnamen schließe ich mich der Killerdefinition „Kill I an“ an.

    Frederik Fiete – ich spendiere noch einen Friedrich dazu, dann wäre das Abenteuer der drei Stanisläuse perfekt

    Waverly Rose & Collin Curtis – Englischkoller der Extraklasse.
    Erster ist die rosige Alternative zu Brooklyn Beckham und San Diego Pooth

    Niklas Hansbert – Niklas ist ok, aber Hansbert. Geht gar nicht. Johann Niklas Albert wäre meiner Meinung nach die schönste Variante.

    Tila – ein neuer Stern im Gestirn der ausdruckslosen Namen

    Ziola – Mehr Smoothie als Name. Man werfe Zitrone, Olive und Cola in den Smoothiemaker und fertig ist die Ziola -> der neue Star an der Saftbar

    Unik & Philious- zwei eigenwillige Kreationen, an denen das Wort „Gelungen“ mit der Concorde vorbeigerauscht ist. Das eine von Menschen mit Vorliebe für Angliszismen, denen leider das Know How die richtige Schreibweise fehlt. Hoffentlich bleibt er einzigartig, der Unique und der Andere klingt wie, die eine Designergehirnprotese für den Vater, damit er nicht vergisst, dass er jetzt einen Sohn hat.

    Arin-Cana – Meine 1. Assoziation: urinierendes Kanu, klingt mehr nach Hundehackfleisch als nach Name

    Yunis Thiago – Ein umfunktionierter Janis, kombiniert mit dem spanischen Jakob. Leider nein

    Leana-Davina – eine geschmackliche Glanzleistung der untersten Stufe. Leana lässt mich an eine Lea denken, die beim Stretching alszu eifrig mitgemacht hat oder hat sie doch pränatal zu viel mit der Lena gekuschelt, sodass die Beiden dann zu einer Einheit verschmolzen sind, keine Ahnung und Davina ist nicht nur prollig (Davina Shakira Geiss), sondern auch völlig unschön.

    Miriam Elira – Miriam war nie besonders, weder besonders schön, noch besonders unschön, vielleicht gelegentlich besonders häufig, aber das ist auch schon alles. Elira lässt mich an einen Euroausstieg Italiens denken und die Rückkehr der Lira, weil Umweltschutz und Öko sein gerade immens en vogue sind, wird aber die Elektro-Lira eingeführt, kurz E-Lira. Zweite Möglichkeit Erdogan entdeckt die Liebe zur Umwelt, wenn er schon mit mit Menschenrechten nichts anfangen kann und wandelt die Lira in die E-Lira um, als Parlamentärflagge gegen den Westen sozusagen.

    Elisabeth Hedwig Helene & Anna Elisabeth – Anna (&) Elisabeth finde ich völlig in Ordnung. Ich mag diese Namen, auch wenn sie schon ziemliche Gebrauchsspuren haben. Hedwig und Helene sind vermutlich die Omas. Ich hätte sie in Hedda und Helene bzw. (a) verwandelt. Allerdings ergibt das klanglich leider keinen Mustervorgang.

    Arnold Frido – Arnold ist nicht gerade ein alter Name der ansprechenden Sorte und bei Frido denke ich an Friedhof.

    Lijan Kjell – ein Killian, dem das Verbrecherodeur genommen und dafür ein J geschenkt wurde kombiniert mit einem schwedischen Namen von dem man nur hoffen kann, dass die Eltern ihn richtig auszusprechen wissen.

    Valerian – ich mag den Namen, er ist sehr melodisch, vor allem als Alternative zum gängigen Valentin, andererseits ist er mir etwas zu weich für einen Mann.

    Elian Paul-Luca – Ein Alien lässt grüßen, wenn das A und das E die Plätze tauschen. Kann schnell zu ein Alien namens Paul-Luca werden. Weshalb Paul und Luca einen Bindestrich brauchen, entzieht sich meiner Kenntnis vielleicht. Vielleicht damit der eine vor dem anderen nicht fliehen kann, man weiß es nicht.

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  15. Wahl-Pflicht:

    Anna Elisabeth/
    Elisabeth Hedwig Helene

    Gwendolin Margaret

    … und keinen Jungen.

    Zusammengewürfelt:
    Paul Frederik
    Anna Luise
    Elisabeth Helene

    Annmarie: wie viel doch die Gewohnheit ausmacht. Ich kenne eine Annmarie (um die 25) und mag den Namen sehr. Ich finde er spricht sich pepiger als Annemarie. und obwohl ich sowohl Anna als auch Marie sehr mag, ist Annemarie einer der wenigen Namen der für mich nach alter Tante klingt… vielleicht u.a. wegen des Kinderbuchs Sams „Annemarie fährt gerne Ski, fährt über Brücken fällt auf den Rücken, fährt über Harsch fällt auf den Pooo.“

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    • Ziola – klingt mehr wie ein Smoothie für Semigesundheitsbewusste. Man mixe Zitronen, Orangen und Cola

      Gwendolyn und Ophelia – definitiv nicht meine Geschmacksrichtung. Bei Gwendolyn denke ich ausschließlich an Algerons Cousine aus Oscar Wildes „The Importance of Beeing Ernest“ und Ophelia ist die tragische Geliebte Hamlets.

      Tila – ein neuer Stern im Gestirn der ausdruckslosen Buchstabenkombination

      Emanuelle ist für mich weniger eine Erinnerung an einen Softporno, sondern an wunderbare französische Schauspielerinnen. U.a. Emmanuelle Riva aus Michael Hanekes „Amour“ An Französinnen mag ich den Namen.

      Yunis Thiago – ein abgewandelter Janis kombiniert mit dem spanischen Jakob

      Annmarie – erweckt die Vorstellung, dass die Eltern so oft und zu lange Songs der Chartstürmerin Anne Marie gehört haben und diesen Namen, dann einfach ihrem Hörverständnis nach interpretiert und umgesetzt haben.

    • Aber Thiago als „spanischer Jakob“? Eigentlich ist das auf spanisch ein Diego. Gut, es gibt im Deutschen auch jeweils zwei Handvoll Johannes- oder Nikolaus-Derivate etc. Aber dieses Th- sieht irgendwie auch unspanisch aus.

      Und der bekannteste Namensträger dürfte der brasilianische National-Fußball-Spieler Thiago Silva sein. Der stammt nun freilich aus einem portugiesischsprachigen Land. Im Hauptberuf spielt er übrigens für den unter Fußballfreunden nur sehr eingeschränkt beliebten „Scheichi-Klub“ Paris Saint-Germain.

      Kann es sein, daß Thiago portugiesisch ist?

      Yunis klingt für mich eher orientalisch (also wie Yunus) als wie eine Abwandlung von Janis.

      (Auch Janis mag ich nicht. Man muß sich nun nicht gerade bei den Letten oder Griechen bedienen. Für mich klingt der Name lettisch, aber der „Polit-Rocker“ Yannis Varufakis, der bekanntlich einen Stich bei Frauen hat, dürfte zu seiner Verbreitung beigetragen haben.)

    • Yunis ist meiner Kenntnis nach türkisch/arabisch, eine Variante von Jonas/“Taube“.
      Ich finde den Namen in D ganz passend. Er ist simpel auszusprechen, passt ins Sprachbild und kann einen kulturellen-familiären Hintergrund aufnehmen ohne sich aufzudrängen oder abzugrenzen.

    • Anscheinend ist der volle Kommentar doch noch erschienen. Mysteriös, aber egal

      Ich mag jetzt extra angegoogelt, weil ich mir selbst nicht mehr sicher war, aber Thiago steht neben Disco, der Hauptform, tatsächlich als spanischer Jakob dort.

      Klar, ist Yunis ein Orient-Export, aber wenn ich das geschrieben hätte wären wohl wieder ein paar Ziegen auf die Bäume geklettert. Verstößt ja gegen die Normen der neudeutschen Gesellschaft…

    • Cillie, ich stimme den meisten Deiner erzürnten und hämischen Bemerkungen nicht zu – muß aber immer wieder auch herzlich lachen, wenn ich sie lese. 🙂 Und die Ziegen würden das wohl ähnlich sehen – unterschätz die orientalischen Ziegen nicht. 😉

      Und die Binnendifferenzen zwischen den Völkern, die man hier so gemeinhin als islamisch bezeichnet, sind wirklich ganz erstaunlich. Unterhalt Dich mal mit Persern über Araber, mit maghrebinischen Arabern über die Golfaraber, mit alevitischen Türken über Erdogan, mit alawitischen oder weltlichen Syrern über die strenggläubigen Sunniten – usw. usf. Neudeutsch im dummen Sinne ist es, diese Differenzen zu ignorieren, ob nun „von rechts“ oder „von links“.

      Thiago. Ja, es heißt bekanntlich Santiago de Compostela, die Grablege des hl. Jakob. Aber das liegt in Galizien, wo so ein Mischmasch aus Portugiesisch und Spanisch gesprochen wird. Und es gibt eben auch mindestens ein von Kastiliern so benanntes San Diego.

      Dieses Th- sieht einfach – ich sagte es bereits – nicht spanisch aus.

  16. Wahlpflicht-Spiel:

    Miriam Elira
    Philipp Joachim

    Die Aufregung über Annmarie kann ich nicht so ganz nachvollziehen. Hab den Namen in der Schreibweise Ann-Marie gelegentlich schon gelesen, vielleicht mochte jemand den Namen lieber ohne Bindestrich. Über Bindestrich-Namen wird sich hier ja auch gerne aufgeregt…
    Doppelnamen mit „Ann“ sind nach meinem Empfinden auch nicht so ungewöhnlich : Ann-Kathrin, Ann-Kristin, Ann-Sophie, halt meist mit Bindestrich.
    Viele Grüße

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  17. Mir gefällt Annemarie oder Anne-Marie auch deutlich besser, finde aber, Annmarie „kann man machen“, wenn ’s gefällt. Also ungewohnt, aber nicht „falsch“ wie z. B. Phillip, Sybille, Jaqueline, Ciara, etc.
    Viele Grüße

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    • Gut, wir sind uns einig, uns nicht einig zu sein. 🙂

      Und das mit der Schlacht von Dien Bien Phu mag man mir allerseits bitte auch freundlichst als Privat-Macke durchgehen lassen.

      „Aujourd’hui tout le monde s’en fout – de Dien Bien Phu.
      Mais nous, nous restons fière de vous – Dien Bien Phu!“

      Die Idee, in einer mörderischen Schlacht militärische Befestigungsanlagen mit Mädchennamen zu belegen, ist aber wirklich interessant und kann wohl nur Franzosen einfallen. Neben Anne-Marie unter anderem:

      Béatrice
      Huguette
      Eliane
      Gabrielle
      Dominique
      Claudine
      Isabelle

    • Naja, die Stellungen hießen wohl eigentlich A, B, C, D, E, F, G, H … und die Namen sind eine Art Buchstabieralphabet. Amerikaner würden Alpha, Bravo, CHarlie, Delta, … nehmen und Deutsch Anton, Berta, Cäsar, Dora, …

    • Die Hypothese klingt nicht unplausibel, ich glaube aber nicht, daß sie stimmt.

      Vor mir liegt dieses Buch:

      Harry Thürk: Dien Bien Phu. Die Schlacht, die einen Kolonialkrieg beendete, Berlin: Militärverlag der Deutschen Demokratischen Republik, 1988, 286 S.

      Es ist ein Weilchen her, daß ich das gelesen habe, ich habe aber nun nochmals nachgeschlagen – es erwähnt diese Buchstabierthese nicht.

      Und das französische Buchstabieralphabet sieht auch ganz anders aus, es besteht nicht nur aus Mädchennamen.

      Und auch militärisch ergibt sie wenig Sinn: Die ersten Paras landen im November 1953 bei „Natasha“. Anne-Marie, Béatrice und Gabrielle sind Außenposten im Norden des Kessels, Isabelle liegt ganz im Süden, während das Zentrum von den Stellungen Eliane, Dominique, Huguette und Claudine gebildet wird.

  18. Unik ist, glaube ich, ein grönländischer Name. Der familiäre Hintergrund wäre tatsächlich interessant. Erinnert natürlich an das englische „unique.“

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  19. Interessant, dass hier einer der kräftigsten und männlichsten lateinischen Namen Valerius/Valerianus als zu „weich“ für einen Jungen bezeichnet wurde. Lateinisch valere bedeutet „stark sein“ oder „gesund sein“

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    • Das ist ein Urteil, dass nur vom Klang her kommt. Harte Namen enthalten mindestens einen, besser mehrere Verschlusslaute (also p, t, k, b, d, g). Namen, die ohne das auskommen, sind zurzeit sehr in Mode, klingen aber sehr weich.

  20. Mich erinnert das an ein Gespräch, das ich mal mit einer älteren Polin geführt habe. „Der Name Waleri gefällt mir“, sagte sie. „Das ist nicht so weich wie Jacek.“ Viele Deutsche empfinden Jacek vermutlich als einen härteren Namen als Valerian, aber ich weiß, was sie meinte. Polnisch ausgesprochen klingt Waleri auch nicht so melodisch.

    Stärke im Sinne von Gesundheit finde ich keine typisch männliche Eigenschaft. Es gibt ja sehr viele lateinische Wörter, die sich mit „Stärke“ übersetzen lassen. Typisch männlich finde ich da z.B. „vis“, was nicht heißen soll, dass ich Namen, die sich von lat. valere ableiten, für einen Jungen nicht passend fände. Die Bedeutung ist für beide Geschlechter eine sehr schöne.

    Weich finde ich Valerian, was den Klang angeht, nicht, eher melodisch und etwas blumig. Besser gefällt mir Valerius, da dunkelt die Endung die lieblicheren Klänge ein bisschen ab.

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