Team Wikinger oder Team Weichbrötchen?

Ragnar

Ich habe mal wieder in Online-Namensforen gespickt und bin auf Ragnar gestoßen, einen erstklassigen Zankapfel: Die einen sind „auf Anhieb verliebt“, die anderen finden diesen Namen „einfach nur schrecklich“. Die Anti-Ragnar-Fraktion schreibt sich im virtuellen Disput regelrecht in Rage: „Ruf den mal ganz laut und überlege, was du deinem Kind damit antust“ heißt es da und von einer anderen Schreiberin: „Stellt euch vor, ihr seid verliebt und fragt nach dem Namen und euer Gegenüber sagt ‚Ragnar‘ …“ Und weiter: „Selbst für einen Erwachsenen finde ich den Namen schlimm. Ob euer Sohn damit glücklich sein wird?!“


Das ist natürlich immer die große Frage. Ragnar kam jedenfalls zuletzt auf Platz 281 der deutschen Jungennamen-Charts. Direkt oder indirekt dürften Ragnar-Eltern durch die kanadisch-irische Fernsehserie „Vikings“ beeinflusst sein, deren Held so heißt (weitere Namen aus der Serie sind etwa Lagertha und Jarl). „Wenn mein Kleiner später mal so aussehen würde, wäre ich mehr als stolz“, gibt die werdende Mutter, die die oben angerissene Diskussion ausgelöst hat, zu. So wie sie ihren Partner beschreibt („lange Haare, Biker, Wikinger-Bart“), passt zumindest Papa schon mal ins Schema. Da kann man Klein-Ragnar nur wünschen, dass er kein metrosexueller Softie wird.

„Vikings“ läuft seit 2013, Ragnar stieg 2015 in die Namens-Hitliste ein, zuerst auf Platz 383. Er gefällt auch klanglich als kantiger, kraftvoller Name: „Schließlich werden aus Jungs Männer. Aus den süßen Babynamen wie Finn, Linus oder Emil wachsen sie viel zu schnell raus.“ Die einsame Assoziation „Könnte auch ein Mädchen sein“ (wohl auch wegen des – sehr seltenen – Namens Ragna) löst bei seinen Fans nur ein amüsiert-fassungsloses „Das hat bis jetzt noch keiner gesagt!“ aus.

Das Tolle an Namensforen ist, dass sich nur ein, zwei Threads weiter das komplette Gegen-(Heer-)Lager breitmachen darf: Der kleine Lino soll noch einen Zweitnamen bekommen, „wir dachten an Noah. Was meint Ihr dazu?“ – „Total schön! Wir haben einen Noah Liam.“ Noch einen Strang weiter werden munter (unter anderem) butterweiche Kombi-Namen rund um Noah vorgeschlagen: Noah Noel, Noah Emilian, Noah Lui … Puh. Da muss ich reflexartig an feinpürierten Babybrei denken und mag Ragnar auf einmal viel lieber. Oder Noah Ragnar? Sollte ich mal vorschlagen.

Wie sieht’s hier in der Runde aus: Männlich oder niedlich – zu welchem Lager schlagen Sie sich? Mann oder Maus, Wikinger oder Weichbrötchen? Ich bin gespannt!

41 Gedanken zu „Team Wikinger oder Team Weichbrötchen?“

  1. Kein lalelu, egal ob Mädchen oder Junge! Das ist alles ein Einheitsbrei.
    Ich mag diese kurzen Zweisilber wie Luna, Lina, Mila oder Milo, Nilo, Lino nicht.
    Genauso wie die fast zwanghaft Standartendungen auf – a bzw. – o.
    Es gibt aber immer Ausnahmen, die die Regel bestätigen. Insbesondere hauen Zweitnamen oft was raus.

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  2. Ich finde Ragnar und Lino (so heißt auch noch der Hund einer Freundin!) beide doof, was soll ich tun? Mein Geschmack liegt wohl irgendwo in der Mitte.
    Das mit den Zweitnamen stimmt. Ich dachte in letzter Zeit, dass mir z. B. Nora Beatrix als Kombination gefallen würde, das wäre vorn eher weich und hinten eher hart.

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  3. Ich kannte mal einen Ragnar, das war während der Kindergartenzeit meines Sohnes. (Beide sind inzwischen 13.) Ich muß aber dazu sagen, in diesem Kindergarten waren ungewöhnliche Namen normal. Ragnar hat zwei Schwestern, die seltene lateinische Namen haben, die aber eher weich klingen.

    In einem anderen Umfeld kenne ich einen kleinen Ansgar und einen jungen Ludger. So ungewöhnlich sind diese „harten“ Namen gar nicht. Ich finde diese Namen auf jeden Fall viel besser als Lino, Noah, Liam, Luan, Lion usw.

    Aber ich kann das nicht so pauschal sagen. Luis finde ich schon wieder akzeptabel. Es gibt auch andere weiche Namen, die ich mag, z. B. Fabian, Sebastian, Jonathan … Namen dürfen bei mir auch länger sein als vier Buchstaben.

    Bei den Mädchennamen ist es ähnlich. Emma, Mia und Mila kann ich schon nicht mehr hören. Emilia, mit ähnlichen Buchstaben, finde ich zumindest in Ordnung.

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  4. Männlich.
    Ragnar, Kjell, Jarl, Joost, …Rune, Thore … mag ich alles.
    Auch Fritz, Max, Curd/Kurt, Mads, Hans/Hanns …
    Jenke …
    Oder auch_ Theophil, Theodor, Friedemann, Wieland, …Titus, Pontus, Raban, Sophus, Silas, … ach, so viel.

    Eine große Ausname ist bei mir Noah. Den liebe ich (trotz der Kevin-Tendenz und Häufigkeit.
    Tatsächlich habe ich auch den biblischen Noah vor Augen. Mit Rauschebart.

    Mein Sohn heißt Hugo.
    Meine Tochter Irma. Zwar mit a, dennoch kernig (wegen des r).

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    • Stimmt, eigentlich hat Noah auch einen Bart – bloß eher das Modell Weihnachtsmann als Wikinger 😉 An den biblischen Noah habe ich damals, als die ersten Babys dieses Namens auftauchten, auch gedacht. Mittlerweile nicht mehr, dazu ist der Name viel zu häufig geworden.

      Kevinistisch finde ich ihn nicht, ich glaube, den gibt es in allen Schichten, und dass er quasi gesprochen wird wie geschrieben spricht in meinen Augen für ihn. Er ist mir einfach bloß – na ja, zu weich und konturlos, tendenziell (wenn ich böse bin) eher ein Geräusch, so wie die Niederschrift eines Gähnens oder Seufzers. Mit einem kantigeren Zweitnamen mag ich ihn gleich lieber 🙂

      @Wenke: Wieland finde ich auch schon immer toll. Und Irma sowieso!

    • Hallo Wenke,
      Ich glaub ich kenn Euch vom Kinderturnen. (meine Tochter heißt Alma). Oder es gibt die Geschwisterkombi Hugo und Irma nochmal. Jedenfalls bringe ich genau diese Kombi immer als Beispiel für Namen nach meinem Geschmack, wenn das Thema in Gesprächen auftaucht. Mit Alma werden wir immer in die Lotta-Bullerbü Ecke gesteckt, was aber gar nicht beabsichtigt war. Ich hatte bei der Benennung Alma Mahler-Werfel vor Augen. Alles andere als niedlich. Mir gefallen jedenfalls kantige Namen sehr gut und Irma steht auch auf der Liste fürs Geschwister.

    • Ich sehe gerade Du lebst in Berlin. Dann gibt es tatsächlich mehrere Hugo und Irma Geschwister. Wir wohnen im Ruhrgebiet.

    • Ist Noah nicht ein ganz normaler Name?

      Nein. (Falls es das überhaupt gibt, „ganz normale Namen“.) Noah ist in den letzten Jahrzehnten über das Englische, genauer gesagt über das Amerikanische Englisch, über die US-amerikanischen Populärkultur, ins Deutsche eingedrungen. Und damit ist klar: Sein Träger entstammt einem Milieu, zu dem man nicht unbedingt gehören möchte…

      Noah ist meines Erachtens einwandfrei ein Kevinismus. Generell ist unter anderem (freilich nicht nur) aus diesem Grund bei alttestamentarischen Namen äußerste Vorsicht angezeigt: Sie sind in der Regel aus den USA eingeschleppt.

      Zu Ragnar. Natürlich würde ich niemals ein Kind so nennen. Weshalb nun gerade dieser Namen aber solche Empörung auslöst, will sich mir freilich auch nicht erschließen. Warum? Ich verstehe das nicht.

      Übrigens wurde Ragnar in Deutschland als „Wikinger“-Name schon vor dieser TV-Serie popularisiert. Und zwar durch die Comic-Reihe „Ragnar der Wikinger“ aus den 70er Jahren, ich glaube, die gab es zeitweilig in den Yps-Heften… Mir persönlich ist allerdings nie ein Ragnar begegnet.

      Man könnte auch an die „Ragnarök“, den Weltuntergang der altisländischen Literatur, denken – man darf allerdings wohl bezweifeln, daß Leute, die solche Namen vergeben, zu derlei Assoziationen fähig sind.

    • Stichwort Empörung: Natürlich ist Ragnar nicht der einzige Name, der Empörung auslöst. Nach meinem ganz subjektiven Eindruck wird gegen hart klingende Namen, die zur Diskussion gestellt werden, aber härter gewettert, siehe auch Fritz. Die weichen Namen gefallen zwar auch nicht allen, rutschen aber eher so durch. Weichbrötchen halt 🙂

      Den Yps-Ragnar kannte ich übrigens auch, stimmt. Allerdings habe ich die Seiten eher überblättert. Und dass irgendwer sein Kind aufgrund früherer Yps-Lektüre so benannt hat, glaube ich auch nicht.

    • Noah ist häufig. Ebenso Leon & Co.
      Je mehr Kinder einen Namen tragen, desto öfter fällt dieser auf, – positiv wie auch negativ. Wie es bei Kevin der Fall schien. Ich kenne nur vernünftige, nette, strebsame Kevins. Der Ruf bleibt in der Gesellschaft dennoch bestehen.

    • Auch ich kenne tolle Kevins.
      Meine Erfahrungswerte der kevinistischen Namen wollen mir dennoch weismachen, dass sie in dem „entsprechenden“ Millieu überproprtional auftreten. Daher ja auch der „schlechte“ Ruf.
      Ich arbeite in einem sozialen Brennpunkt Berlins. Ach doch, das fällt schon auf. Die Eltern heißen (nicht immer) Kevin und Michelle, Patrick und Angelina, Enrico und Monique. Und die Kinder tragen zwar unauffällige Namen, die häufig sind, aber eben dort auch gehäuft auftreten: Leon, Jasmin, Noah ist mir öfter beim kleinsten Bruder begegnet, Julie, Louis/Luis/Lui, Jimmy., Emily, Antonio, Nino, viel französisch, englisch, italienisch.
      Das sind nicht alles total kaputte Familien, oft sogar nette, authentische, hart arbeitende Zeitgenossen, durchaus sympathisch. Aber die Namenslandschaft sieht schon anders aus.
      Im Grunde sieht es in meiner Arbeiterklasse-Familie zum Teil ähnlich aus: Milan, Fabio, Isabell …. das hat (für mich) schon die Tendenz.

  5. Weichliche Jungsnamen ist ein Trend. er wird irgendwann wieder aufhören und die Namen werden dann als altmodisch gelten.
    nur wann wird das sein? Knud kann das sicher berechnen.
    ganz weichliche Namen sind nichts. für beide Geschlechter nicht.
    auch die Lalila Namen für Mädchen sind irgendwie für eine Bankkauffrau, Staatsanwältin oder Sporttrainerin dann nicht mehr so passend.
    mittelweichliche Namen wie Daniel oder Stephan passen oft sehr gut zu dem jeweiligen Herrn. ganz harte Namen muss man auch sorgfältig aussuchen. und sie werden auch ausgesucht.
    Hulmphrp war bekanntermaßen ein Mädchen. nichtschlecht, aber so schwer zu sprechen. Irma ist ähnlich und einfacher. Hast du gut entschieden, Wenke.
    lg

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    • @mgl

      Hulmphrp Okwukwe läßt Dich nicht los, wa? 😀

      Irma finde ich im Deutschen auch gut, wenn es denn eine Anforderung an den Namen war, feminin, aber nicht nach selbstgekochtem Zuckersirup zu klingen. 🙂

    • Nur Irma wäre mir ein bisschen zu kurz gewesen, aber Irmgard und Irmhild mochte ich immer schon, und da steht einer Irma ja auch nichts im Wege.

      Ragnar – ich höre sofort Ragnarök – klingt für mich weitaus nordischer als Ole oder Mads (beide nicht mein Fall), und in südlichen Dialekten klingt das gar nicht gut. Warum nicht Rainer, der hätte auch eine Renaissance verdient.

  6. Als ich schwanger war und das Geschlecht unseres Kindes noch nicht wussten, standen für einen Jungen Richard, Kurt und Heinrich in der Endauswahl. Bei mir definitiv Team Ragnar, auch wenn mir der Name nicht wirklich gefällt. Aber weiche Jungsnamen gehen gar nicht.

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  7. Ragnar stand bei uns in der engen Auswahl für unseren Sohn und war zunächst mehr oder weniger unser Favorit. Mein Bauchgefühl (im wahrsten Sinne des Wortes) brachte mich aber von nordischen Namen ab. Wir entschieden uns für einen lateinischen Namen.

    Die Aversion mancher Leute gegen den Namen Ragnar kann ich nicht nachvollziehen. Allzu weiche und kurze Namen wie Noah, Ben, Liam, Lara, Lina etc. gefallen mir nicht. Ein Jungenname mit betontem /i/ kam für mich nicht in Frage. Bei Noah denke ich übrigens auch an die biblische Gestalt und stelle mir einen älteren Mann mit Rauschebart vor.

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  8. Ich positioniere mich in der Mitte: Bei beiden Geschlechtern finde ich Namen am schönsten, die harte und weiche Laute haben – wobei ich es bei den Mädchen am schönsten finde, wenn die Namen mehrere weiche Laute haben und eher nur einen harten (z.B. wie bei Calina) oder, wenn ein sehr harter Laut dabei ist, der Name weich endet (wie etwa bei Talea). Schön finde ich auch Namen, die keine extrem harten Laute (stimmlose Plosive: k, t, p) haben, sondern lieber stimmhafte (b, d, g), auch in Kombination mit Frikativ r (z.B. Naliandra).
    Bei Jungenname mag ich es am liebsten umgekehrt: mehr harte als weiche Laute (z.B. Tizian) oder beim weichen Beginn ein härteres Ende (z.B. bei Joris).

    Rein weiche Jungennamen wie Noah würde ich mit einem härteren Zweitnamen kombinieren. Ragnar selbst ist weniger mein Geschmack, ich empfinde den Klang als unschön.

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  9. Mag allgemein die härteren Namen–sie gehören auch einfach in dieses Sprachgebiet, mit seiner eben doch eben herberen Sprache. Für mich ist die weichfließende Mode zwar verständlich (klar sind weiche, vokalreiche Namen ästhetisch gefällig!) aber bedeutet doch auch eine Abwendung von einer komplexeren, herberen Art von Schönheit, die eben unsere deutsche Sprache zu bieten hat. Und das finde ich schon schade.

    Gerade für Jungen bietet sich ja das kantig-männliche auch an; wobei ich auch „starke“ Frauennamen mag (an dieser Stelle, Grüße an alle Gertrauds und Gudruns). Würde doch eigentlich auch dem Feminismus entsprechen, oder? Beispiel Sportlehrerin: irgendwie passt da der Name Heike besser als der Name Lea (natürlich passt Lea auch, aber Heike schließt sich noch intensiver an das Dynamische dieses Berufs an).

    Ragnar–finde ich für Norddeutschland ganz gut, in Schwaben und Bayern kulturell echt unpassend. Gerade in Bayern machen „gefällige,“ etwas südländisch klingende Namen wie Florian und Sebastian kulturell Sinn–passen zu den barocken Stuckengeln….

    Bin selber aber eher mit der Weichmode mitgegangen–da wir unseren Kindern rumänische Namen geben, war das auch kaum vermeidbar…. Timotei und Stefan haben beide wenigstens schon T, und Stefan sogar ein ST und ein F.

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    • Ich würde Timotei und Stefan nicht als weich einstufen. Es sind beides Namen, die ich mir für unterschiedliche Männertypen vorstellen kann. Auf jeden Fall sind sie eine andere Nummer als die genannten „Weichbrötchen“.

    • Heike und Lea gehören für mich vor allem zwei verschiedenen Generationen an. Heike könnte meine Mutter sein, Lea meine Tochter (wobei ich auch schon eine Mitschülerin des Namens hatte).
      Wenn ich ein Kind bekäme, wäre ich nicht nur auf einen Kompromiss zwischen hart und weich bedacht – gleichzeitig hätte ich auch den Anspruch, dass der Name einerseits halbwegs in die Zeit passt und andererseits nicht so ein Klischee-Modename ist (janz schön hohe Ansprüche, wa?)

  10. Mein Sohn heißt Nicolas und meine Tochter heißt Helena. Beide haben noch einen Zweitnamen aus der Familie.
    Jetzt werden viele hier fragen, wie konntest du nur Nicolas nehmen, warum hast du nicht die deutsche Form Nikolaus genommen. Nikolaus ist von der Figur des Nikolaus zu sehr besetzt. Als Alternative hatten wir noch Sebastian, den hätte ich auch sofort genommen. Meinem Mann hat aber Nicolas besser gefallen. Wir kürzen den Namen nur selten ab. Freunde nennen ihn Nico (aber mit kurz betontem i).

    Mitte und Ende der 2000er Jahre waren Namen wie Friedrich, Heinrich oder Hildegard noch undenkbar. Dafür gab es Henri und Frieda in großer Zahl.

    Ich finde, dass sich die Art der Namen in den letzten Jahren geändert hat. Da gibt es einen kleinen Pepe im Bekanntenkreis. Im Sportverein meiner Tochter treffe ich einen kleinen Titus (ein Geschwisterkind). Titus soll klassisch klingen, ist er aber nicht. Gut, Titus klingt härter als Pepe, aber besser finde ich ihn deshalb nicht.

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    • Ich kenne einen Sebastian mit Bruder Nicolas – beides auch 2000er.

      Nicolas ist ein guter Name, wobei mir persönlich die Formen Niklas und Nikolaus noch besser gefallen. Ich kann die Wahl aber gut nachvollziehen: Nicolas ist einfach viel modischer als Nikolaus und ist mit dem Zusatzvokal auch melodischer und weicher wie Niklas. Dasselbe Schema verfolgt unter anderem auch Leonard.

      Bei Helena sind wir ganz auf einer Wellenlänge – auch für mich einer der schönsten Mädchennamen. Mir gefällt auch die Kombination Nicolas und Helena sehr gut: zwei gemeinsame Silbenanfänge und doch verschieden genug.

    • neuhier
      Danke für deinen netten Kommentar.

      Niklas hätte ich auch gut gefunden, aber mein Mann mag gern lange Namen (z. B. Konstantin). Deshalb ist es die längere Variante geworden. Und es ist gut so, wie es ist.

    • Ich glaube, das Wiederaufkommen der Namen, die in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts beliebt waren, hat schon vor ca. 20 Jahren angefangen. Ich kenne z. B. jeweils einen Otto, Kurt, Friedrich, Friedemann und Theodor sowie zwei Georgs, die um die Jahrtausendwende geboren sind. Natürlich sind sie damit eher hervorgestochen als die ganzen Henrys und Fridas, aber bestimmt nicht so stark wie die Kinder, die Namen trugen, die in den 50er, 60ern und 70ern sehr häufig waren, wie Martin, Stephan oder Peter. Das gleiche gilt im Übrigen auch für weibliche Namen.
      Ich persönlich mag härtere Namen lieber, besonders wichtig finde ich es vor allem, dass „richtige“ Namen vergeben werden – und keine Abkürzungen oder wirre Eigenkreationen.

    • Helena finde ich auch sehr schön, gefällt mir deutlich besser als Helene. Kennt jeder, hört man aber auch nicht an jeder Ecke.

    • Lorenz würde ich auch irgendwo dazwischen ansiedeln. Tendenz eher Wikinger als Weichbrötchen, aber durch den Anlaut etwas klangvoller.

  11. Ist es nicht relativ egal, wie jemand heißt? Ich habe auch versucht, den perfekten Namen nach x Kriterien für unsere Kinder zu finden. Die Reaktionen (soweit wir sie mitbekommen haben) gingen von „toller Name“ bis „sowas müsste das Standesamt verbieten“. Wenn ich so überlege wen ich kenne, fallen mir einige ein, deren Namen ich nicht schön finde (z.B. Bertram, Kevin, Almuth), was aber meiner Sympathie für diese Menschen keinerlei Abbruch tut. Und ich glaube auch nicht, dass die Namen ihren beruflichen oder sonstigen Werdegang signifikant beeinflusst haben. So what?
    Wichtiger als hart oder weich finde ich, dass die Namen nicht so häufig sind. Ich finde es immer unbegreiflich, wenn jemand vielleicht nur ein Mal im Leben die Chance hat, einen Namen zu vergeben und dann Lukas oder Marie wählt. „Damit kann man nichts falsch machen“ – ja; allerdings ist das wirklich ein trauriger Leitsatz, sowohl bei der Namenswahl als auch generell. Da kann man sich gleich begraben lassen, dann kann man auch nichts mehr falsch machen.
    Also ich freue mich immer, wenn Freunde, Bekannte oder Verwandte einen „überraschenden“ Namen vergeben.
    Allerdings geht damit meine Tendenz unbewusst wohl doch eher zu hart klingenden (Jungs) Namen, da weiche zumindest gefühlt viel häufiger vergeben werden.
    Unsere Kinder heißen Noa, Jael, Martha und Amos. Noa ist natürlich ein Mädchen, für einen Jungen finde ich es seltsam. Der „biblische Noah“ ist eine Erfindung oder ein Übersetzungsfehler oder Übertragungsversuch von Martin Luther oder wem auch immer. Der Mann von der Arche hieß Noach, und Noa ist in der Bibel eine Frau.

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  12. Abi, ganz genau so sehe ich das auch. Bei der Namensvergabe ist es natürlich interessant, ob man dauernd buchstabieren muss (Phillip/Phillip/Philip/Fillip) oder der Name eine eindeutige politische oder gesellschaftliche Assoziation weckt (Adolfine – fand ich immer hübsch, geht aber echt nicht – oder Justin).
    Doch im Endeffekt wird die Wirkung des Namens vom Menschen gemacht. Nicht umsonst findet man diesen oder jenen Namen schrecklich, weil „dieser fiese Schläger“ oder „die gemeine Zicke“ in der Schule selbigen trug.
    Was war ich verliebt in den Namen „Carl“, nachdem ich ein äußerst attraktives Exemplar kennen gelernt hatte. Mein Mann heißt Albert und aus der anfänglichen Irritation ist eine sehr große Sympathie für diesen alten Namen geworden.

    Über Geschmack kann man nun mal keine objektiven Aussage machen. Und der eine Erwachsene mit seltenem Namen ist genervt vom ewigen Erklären, der andere ist stolz, ob der Einzigartigkeit. Ich heiße Jenny und hasste es, Jennifer genannt zu werden, davon gab es zu viele. Auch heute möchte ich für meine Kinder besondere Namen wählen.
    Meine Söhne heißen Phileas und Eli und unsere Tochter wird im Oktober auf die Welt kommen. Wird es eine Alba? Margo? Cosma oder Salome? Keine Ahnung, ich dachte, Mädchen wären einfacher… Aber ob sie Mia oder Zippora heißen wird, wird nicht entscheiden, ob sie ein gutes oder schlechtes Leben führen wird, glücklich oder unglücklich sein wird.

    Selbst beim „Mobben“ kann eine Lexi („Leck sie“) in Therapie müssen oder so cool sein, dass sie es mit Humor nimmt. Siehe Johnny Cashs „A Boy named Sue“.

    Ragnar finde ich cool, vielleicht weil ich die Serie geguckt habe. Den Klang empfinde ich jetzt nicht als besonders harmonisch. Aber egal – die Assoziation zum coolen Wikinger lässt mich das ignorieren.

    Ich freue mich, wenn sich Eltern „etwas trauen“. Die Welt ist so bunt und ich finde es schön, dass ein wenig Kreativität und Mut in die Namensgebung einzieht.

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    • Ich teile die Meinung, dass es darauf ankommt, was der Mensch letztlich macht und nicht einzig und allein sein Name entscheidet. Ich finde es schön, wenn Leute nach etwas einzigartigem suchen und nach etwas das einen schönen Klang hat – auch bei einem Jungen. Er kann ja schließlich trotzdem ein großer starker – und vielleicht zugleich ein lieber – Mann sein? So wie sein etwas „weicherer“ Name 😉

  13. @Jenny
    Phileas und Eli finde ich schön. Die Mädchennamen eigentlich auch alle, außer Salome; da hab ich eine unbestimmte Abneigung dagegen. Margo wäre mein Favorit. Wie wäre es noch mit Iris. Oder Noa 😉
    Zippora ist schon speziell, aber als Rufname „Zipi“ würde mir gefallen. EINEN Namen für ein Mädchen zu finden ist schwer weil es so viele schöne weibliche Namen gibt. Bei den Jungen genau das Gegenteil, d.h. auch schwierig, aber wg der (gefühlt) kleinen Auswahl.
    Ich wünsche auf jeden Fall eine sehr gute Geburt und viel Freude mit der kleinen Tochter bzw Schwester!

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  14. Mir fällt dazu noch der Neffe einer Freundin ein (geb. in den 90ern), der den Namen Shim-Ragne (Schreibweise ohne Gewähr) bekam.
    Ansonsten :
    Ich würde mich eher bei Team Ragnar als Team Noah einreihen, bei größerer Auswahl :Team Johannes.
    Namen dürfen bei mir auch gerne mehr als 4 Buchstaben (die auch gerne über a, e, i, l, m, n hinausgehen dürfen) und mehr als 2 Silben haben und ich mag Namen mit Bedeutung.

    Viele Grüße

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    • Oh, da gratuliere ich zur ausgewogenen Weich-hart-Kombi – und mir zu prophetischen Fähigkeiten 🙂

      Spielte die Wikinger-Serie bei der Wahl eine Rolle?

  15. Die germanischen oder auch nordischen Namen sind häufig kämpferisch in der Bedeutung, sind nicht so mein Ding, aber sie waren in den 50igern nochallgegenwärtig. Persönlich habe ich eine Schwäche für griechische und biblische Namen. Sie habenoft eine schöne Bedeutung.

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