Italiens Lieblingsnamen des Jahres 2014

Gabriele, Andrea und Simone sind in Italien weiterhin häufig vergebene Jungennamen. In Deutschland sind diese Vornamen aus der Mode gekommen – als Mädchennamen. Ich bin gespannt, ob sie sich irgendwann mal auch in Deutschland als Jungennamen etablieren können.


Italiens beliebteste Babynamen 2014

Mädchen Jungen
  1. Sofia
  2. Giulia
  3. Aurora
  4. Giorgia
  5. Martina
  6. Emma
  7. Greta
  8. Chiara
  9. Sara
  10. Alice
  11. Gaia
  12. Anna
  13. Francesca
  14. Ginevra
  15. Noemi
  16. Alessia
  17. Matilde
  18. Vittoria
  19. Viola
  20. Beatrice
  21. Nicole
  22. Giada
  23. Elisa
  24. Rebecca
  25. Elena
  26. Arianna
  27. Mia
  28. Camilla
  29. Ludovica
  30. Maria
  1. Francesco
  2. Alessandro
  3. Lorenzo
  4. Andrea
  5. Leonardo
  6. Mattia
  7. Matteo
  8. Gabriele
  9. Riccardo
  10. Tommaso
  11. Davide
  12. Giuseppe
  13. Antonio
  14. Federico
  15. Edoardo
  16. Marco
  17. Samuele
  18. Diego
  19. Giovanni
  20. Luca
  21. Christian
  22. Pietro
  23. Simone
  24. Nicolo
  25. Filippo
  26. Alessio
  27. Gabriel
  28. Michele
  29. Emanuele
  30. Jacopo
  • Quelle: Istat

Mein Eindruck: Bei den Mädchennamen gibt es viel mehr Namen, die sowohl in Italien als auch in Deutschland beliebt sind.

13 Gedanken zu „Italiens Lieblingsnamen des Jahres 2014“

  1. Die Liste wirkt recht traditionell. Vor allem bei den Jungennamen wirkt die Liste auch sehr italienisch, während bei den Mädchennamen der internationale Einfluss etwas deutlicher ist.

    Es freut mich, dass ganz, ganz traditionelle Namen wie Giuseppe, Giovanni und Maria es noch unter die Top 30 schaffen–diese drei Namen sind ja sozusagen die christlichen Klassiker schlechthin.

    Überraschend finde ich bei den Mädchennamen Ginevra, Giorgia, Ludovica, Alice, Matilde und Mia. Erstmal überrascht mich, dass Mia in Italien so gut ankommt, weil dieses Wort doch im Italienischen einfach „meins“ bedeutet, oder? Bei Alice und Matilde überrascht mich die Form der Namen: hätte eher Alicia und Matilda erwartet. Sind Matilde und Alice traditionelle italienische Namensformen, oder macht sich hier der internationale Einfluss, etwa aus dem Englischen (Alice) und Französischen (Matilde) bemerkbar?

    Die Häufigkeit Ginevras überrascht mich besonders, da ich irgendwie diesen Namen noch nie groß auf dem Schirm hatte–er ist aber wunderschön. Giorgia überrascht mich, da ich zwar die männliche Form Giorgio kenne, aber die weibliche Form noch nie wirklich wahrgenommen habe. Interessant ist, dass die männliche Version nicht unter den Top 30 ist. Ludovica ist deshalb überraschend, weil es im Deutschen ja sehr altmodisch wirkt–in Italien ist es aber ein Trendname… Bei uns ist natürlich Luisa populär, was ja letztendlich der gleiche Name ist; aber die Form Ludovica hört sich viel erhabener und auch altmodischer an. Schön finde ich den Namen aber, und so freue ich mich über ihn!

    Greta ist insofern überraschend, als der Name kein bisschen italienisch wirkt. Da macht sich auch der internationale Einfluss bemerkbar. Der Name passt durch seine Kürze und seine A-Endung ins Italienische.

    Hier ist ein alter italienischer Name, den ich ganz toll finde: Ildobrando. Das kommt vom germanischen Hildebrand. Überhaupt gefallen mir die italienischen Formen germanischer Namen sehr gut.

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    • Alice ist in Italien schon länger populär und meines Wissens auch die traditionelle Form. Spricht man „Alitsche“, also nicht wie im englischen oder französischen. Alicia kenne ich nur als spanische Form.

    • Und mia heißt tatsächlich „mein“, wundert mich auch, dass der Name sich so durchsetzt. Greta passt ja ganz gut zu Emma, beide so gar nicht italienisch, aber dort problemlos auszusprechen. Insofern nicht verwunderlich, dass die Namen sich dort verbreiten

    • Giorgia ist eine Sängerin (wobei ich nicht weiß, ob die noch immer so populär ist, wie sie mal war). Möglich, dass sie dem Namen Auftrieb gegeben hat.
      Elisa ist übrigens auch eine Sängerin etwa aus der gleichen Generation, der Name war aber auch schon vorher beliebt.

    • So, jetzt habe ich mehr Zeit, um noch etwas hinzuzufügen.
      Mia: Die Popularität des Namens wundert mich auch sehr, da z. B. mia madre = meine Mutter. Von der Serie wusste ich nichts (die Zeiten, wo ich viel Kontakt nach Italien hatte, sind schon länger vorbei).
      Alice: Ja, der Name kam in Italien auch in früheren Generationen ab und zu vor (als „Alitsche“). Wundert mich auch ein wenig, weil „alice“ die Sardelle ist. Vielleicht denken die Leute bei dem Namen an Urlaub am Meer.
      Matilde: Ist auch nicht so ungewöhnlich. Nilde gibt es ja auch als Frauennamen (wobei ich da eher an alte Omas denke).
      Ginevra: Ist die italienische Variante von Guenièvre (die Stadt Genf heißt auf It. auch so, das wird aber weniger eine Rolle spielen). Da die frühe italienische Literatur sehr von der provenzalischen und französischen beeinflusst war, kennen alle den Namen aus ihrer Schulzeit.
      Greta: Margherita / Rita scheint inzwischen abgelutscht zu sein. Bei Greta dachte ich spontan an Steine und Sand und „greto“ ist in der Tat das Kiesbett eines Flusses. Scheint die Leute nicht zu stören.

  2. Der Hingucker für mich: Gaia bei den Mädchennamen. Kannte ich bis dato nur als feministischen, vage antik grundierten Mythos. 😉 An Aurora hingegen habe ich mich fast schon gewöhnt, obwohl ich immer noch die Morgenröte, das Nordlicht und vor allem den Panzerkreuzer in Leningrad recht deutlich durchhöre…

    Was mich interessieren würde, und das kann vermutlich nur jemand beantworten, der Italienisch auf fast oder ganz muttersprachlichem Niveau spricht: Sind einige dieser Namen (gerade bei den in unseren Ohren etwas merkwürdig klingenden Mädchen…) vielleicht von regionalen Dialekten beeinflußt? Die sind ja im italienischen Sprachraum von nicht unerheblicher Wichtigkeit, was außerhalb Italien komischerweise kaum jemand weiß. Kann aber auch sein, daß ich mit diesem Verdacht vollkommen daneben liege.

    Bei Alice habe ich sofort das Dröhnen des grandiosen 80er-Hits „Per Elisa“ in den Ohren. 🙂

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    • „Gaio“ bedeutet auch „fröhlich“ (wie das englische „gay“). Die durchschnittliche Person in Italien wird viel eher daran denken als an Mutter Erde.

  3. Bei den Jungen hat sich im Vergleich zu meiner Generation wesentlich weniger getan als bei den Mädchen. Bei den in den 80ern Geborenen konntest du dich nicht retten vor Valentina, Valeria, Alessandra, Claudia, Cristina, Erica/Erika, Emanuela/Manuela… alle nicht mehr in den Top 30.

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  4. Im Nachhinein ist mir noch aufgefallen, dass bei den Mädels derzeit Namen beliebt sind, die im Italienischen Substantive sind. Aurora = Morgenröte, Vittoria = Sieg, Viola = Veilchen, Giada = Jade.

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  5. Ginevra
    so heißt Ginny Weasley aus HARRY POTTER mit richtigem Namen, vielleicht ist das jetzt die Harry-Potter-Generation, die jetzt ins „gebärfähige Alter“ kommt und auch mal einen solchen Namen wählt?!

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