Namensforen nutzen, aber richtig

Sie könne das gar nicht verstehen, klagte neulich die Nutzerin einer Babynamengruppe. Auf ein Posting, in dem Katzennamen gesucht würden („Susi und Strolch oder Nala und Simba?“), gäbe es Dutzende von Antworten, während Aufrufe werdender Eltern vor sich hin dümpelten. Tja, was soll man da sagen? Katzen gehen halt immer?! Das trifft es nicht. Ohne Lust auf Babynamen würde man ja gar nicht erst in so eine Online-Gruppe hineinschauen.


Die meisten Postings, die nicht gut laufen, haben ein Problem: Sie sind überhaupt nicht konkret. „Suche dringend einen seltenen Jungennamen, schlagt mal was vor!“ oder „Habe im November ET und brauche tolle Jungen- und Mädchennamen, weil wir uns überraschen lassen wollen“ – öhm, ja. Wann der ET (= errechnete Geburtstermin) ist, mag in Schwangeren- und Elternforen spannend sein, für die Namenssuche ist es irrelevant. (Es sei denn, man spekuliert auf den originellen Vorschlag, sein am 24.12. erwartetes Söhnchen Noel zu nennen.)

Wer mit einer Freundin über Namen plaudert, darf gern so unkonkret einsteigen. Schließlich kann sie ja nachhaken. Man kennt einander und weiß, ob das Gegenüber einen ähnlichen Geschmack hat. In Foren fällt das weg. Manchmal macht es mir zwar Spaß, komplett ins Blaue hinein ein paar Lieblingsnamen zu platzieren – aber effektiv ist anders. Deshalb bittebitte, liebe Namenssuchende: Gebt ein paar Hinweise! Mögt Ihr alte oder neue Namen, deutsche oder amerikanische, lange oder kurze …? Oder nennt Namen, die Euch schon ganz gut gefallen. Verratet, wie Eure schon vorhandenen Kinder heißen. So gibt’s nicht nur mehr Vorschläge, sondern vor allem auch passendere.

Namensforum

Was noch? Es ist nicht nötig, sich für jeden einzelnen Beitrag zu bedanken oder ihn zu „liken“. Aber seinen unbekannten Mitsuchern ab und zu eine Rückmeldung zu geben („Joshua würde mir schon super gefallen. Leider mag mein Freund den nicht. Wie gefällt euch Janek?“), hält die Sache am Laufen. Dass das Einhalten einer gewisse Netiquette sich immer gut macht, sollte klar sein. Besonders unschön: herabwürdigende Kommentare dazu, wie die Kinder von Mitschreibern heißen (also deutlich gröber als „Ist leider nicht so meins“).

Ach ja, wer einmal Namen für sein drittes Zwillingspärchen suchen sollte und dazu die ausgefallenen Erst-, Zweit- und Drittnamen seiner Großen nennt, sollte nicht mit allzu vielen Antworten rechnen: Niemand schreibt gern einem Faker oder Troll. Wirkt ein Profil oder eine Suche unglaubwürdig, wird diese schwerlich auf einen grünen Zweig kommen.

PS: Und wo findet das Ganze nun statt? Zum Beispiel in Facebook-Gruppen (nach dem Stichwort „Babynamen“ suchen). Wer die gesammelte Kreativität der legendären beliebte-Vornamen.de-Community nutzen möchte: einfach an kontakt@kbielefeld.de mailen und auf eine Veröffentlichung hier im Blog hoffen.

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