Welche Namen bleiben hängen? Wo könnten Trends von morgen lauern? Ein Rückblick auf das scheidende Jahr durch die Brille der Vornamenshobbyistin.
Januar
Adolf? Nein, Theodor! Im Januar wird bekannt, dass Google Maps den Berliner Theodor-Heuss-Platz teilweise sehr retromäßig als Adolf-Hitler-Platz gekennzeichnet hat. Die peinliche Panne wird umgehend behoben. Dabei kommt der korrekte Name auch bei Eltern von heute sehr viel besser an (zum Glück!): Der kecke Theo (2013 Platz 44) und der förmlichere Theodor (Platz 117) sind im Aufwind.
Februar
Wer den Tod einstiger Größen verpennt hat, bekommt in den Jahresrückblicken noch eine Chance. So erfuhr ich erst jetzt, dass Shirley Temple gestorben ist. Da ich mich zur Zeit öfter unter Fans amerikanischer Namen umtue: warum nicht mal Shirley?! Das korkenziehergelockte Vorbild finde ich jedenfalls ganz charmant. Und noch mal Trauer im Februar: Giraffe Marius wird im Kopenhagener Zoo öffentlich geschlachtet und verfüttert. Ob auf die Tötung eines namenlosen Tiers oder eines mit nicht menschlichem Namen ebenso empört reagiert worden wäre?
März
Interessante Künstlernamen beim Grand-Prix-Vorentscheid: MarieMarie (zweimal der Topname hält besser?), Madeline Juno (klingt nach moderner Erst- und Zweitnamenskombi) und Elaiza (gesprochen Ela-isa). Das Potenzial, Eltern zu inspirieren wie 2010 Lena Meyer-Landrut, dürfte aber gering sein. Einen spannenden Namen beschert uns auch die Oscar-Verleihung: Lupita, Nachname Nyong’o, ausgezeichnet als beste Nebendarstellerin.
April
Mit Peaches Geldof stirbt eines der am häufigsten zitierten Beispiele für Promis und ihre verrückten Kindernamen. Aufgefallen sind mir in diesem Zusammenhang noch mal die Namen von Geldofs Söhnen: Astala und Phaedra. Finde ich schön – für Mädchen. Etwas weniger Geldof’sche Varianten wären Asta und Fedra. Ein Mann der Stunde war 2014 der tunesisch-österreichische Schauspieler Elyas M‘ Barek („Fack ju Göthe“), der im April mit einer Romy ausgezeichnet wurde. Ob Knud seiner Auswertung für Elias demnächst die Variante Elyas anfügen wird?
Mai
Die bärtige Lady Conchita Wurst rockt den ESC: ein Musterbeispiel für eine nicht stimmige Kombination von Vor- und Nachnamen, hier natürlich so gewollt. Seine Tochter sollte man hierzulande trotz des triumphalen Auftritts der Wurst lieber nicht Conchita nennen. Zwar soll der Name einen Verweis auf die Jungfrau Maria darstellen, durch die Medien ging aber seine Deutung als mehrdeutige Koseform („kleine Muschel“).
Juni
Felipe und Letizia werden König und Königin von Spanien. Ob’s ihren Namen – Letizia thronte bei uns zuletzt auf Platz 136 – Auftrieb gibt? Letizias „Problem“ sind natürlich die vielen Schreibweisen: Laetitia, Lätizia, Lätitia, Leticia … Dazu ist die Kurzform „Letty“ nicht jedermanns Geschmack, klingt nach Margarine.
Juli
Auch wenn dieser Text als eine Art Resterampe Dinge behandelt, über die wir noch nicht gebloggt haben: Das Thema WM darf nicht fehlen. Ich bin gespannt, ob Knuds Prognosen eintreffen. Dazu fällt mir noch der atemlose WM-Song ein, von der allgegenwärtigen Helene Fischer, die wohl nicht nur bei der unvermeidlichen Ice-Bucket-Challenge eine gute Figur gemacht hat. Eine Namenspatin für 2014er-Babys? Bislang liegt Helena vorn (Platz 48 vs. 83), was dem allgemeinen Hang zu Mädchennamen auf -a entspricht.
August
Ex-Hurrikan Bertha verhagelt uns den Sommer. Dem Namen dürfte es nicht geschadet haben: Bertha (schön: „die Glänzende“) hatte schon vorher keinen rechten Schlag bei Gebärenden. Doch vielleicht wird das ja noch mal anders?
September
Blacky Fuchsberger, eigentlich Joachim, ist tot. Und jetzt weiß ich endlich, woher der Entertainer und Edgar-Wallace-Hero seinen Spitznamen hat. Es gibt gleich zwei Begründungen: Während seiner Kriegsgefangenschaft wurde aus dem Einsatznamen Jackie versehentlich Blacky. Außerdem soll Fuchsberger alkoholisiert eine Sendung beim Bayerischen Rundfunk moderiert haben und vom Programmdirektor danach ermahnt worden sein, keine Blackies (Black & White-Whisky) mehr zu trinken.
Oktober
Da ich „The Voice of Germany“ nicht gucke, ist er mir erst dieses Jahr aufgefallen: der finnische Coach Samu Haber. Seinen Namen könnte ich mir gut als Alternative zu Samuel und „Säm“ vorstellen. Das Finale von „The Voice …“ gewann übrigens eine gewisse Charley Ann. Auch wieder in den Medien: Oscar Pistorius, der der mit c geschriebenen Form seines Namens einen unschönen Beigeschmack verleiht. Den Namen seines Opfers, Reeva, habe ich zuletzt tatsächlich auf Lieblingsnamenslisten gesehen. Hm …
November
Cayetana Fitz-James Stuart, besser bekannt als ziemlich durchgeknallte Herzogin von Alba, segnet das Zeitliche. Irgendwie erinnert mich ihr Name an Cataleya – findet vielleicht auch in die Hitlisten? Für Jungen: Cayetano, Cajetan.
Dezember
Im Telegrammstil: Die belgische Königin Fabiola ist tot – die blutjunge Kinderrechtlerin Malala Yousafzai aus Pakistan erhält den Nobelpreis – die Monaco-Babys heißen Gabriella und Jacques. Vielleicht auch ein gutes Zeichen für den Namen Gabriela, über den meine Kollegin Gaby öfter stöhnt („schreiben alle mit e am Ende“)?
Ach ja: die Babys, die in diesem Jahr in meinem Umfeld geboren wurden, heißen Anna, Ben, Daniel, Finja, Janne, Jelle, Lara, Lennard, Luise und Moritz (eventuelle Zweitnamen: geheim). Und bei Ihnen?
Sehr schöner Artikel.
Die Babys in meinem Umfeld aus dem Jahr 2014 heißen Junis (männlich, auch ohne Zweitname anerkannt), Piet, Milo, Carla, Jette, Linus, Bjane, Nick und Lutz. Alle ohne Zweitnamen. Mein Kleiner (geb. 29.12.2013) heißt Justus Felix. Einen Hang zu kurzen Namen kann man bei uns deutlich erkennen.
Dann herzlichen Glückwunsch zum baldigen Kleinkind! Ich mag Eure Namenswahl sehr, zwei schöne Namen mit toller Bedeutung.
Gefällt mir 🙂
Babys aus meinem Umfeld (Österreich): Cassandra, Viktor (ich mag mein Umfeld ;))Sophia, Finn, Luca Alexander
Mir ist nur der letzte Zweitname bekannt, Finn hat keinen, bei den anderen weiß ichs nicht!
In meinem Umfeld wurden dieses Jahr ein Finlay und eine Ida geboren, meine Mutter hat eine Freundin deren Sohn Bruno genannt wurde..
Babynamen 2014 danach geordnet, wie sie mir gefallen:
Juno
Samuel
Pauline
Lea –
Alles ganz vernünftige Namen. Allerdings habe ich auf einer Autoheckscheibe den Namen Joy Delayah gesehen, was ich ziemlich lustig fand, weil es wie joy delayer aussieht. Und für manche Eltern sind Kinder vielleicht genau das.
In meinem Freundes- und Bekanntenkreis wurden dieses Jahr folgende Namen vergeben:
Jan Felix, Roberta Carly, Jule, Romy, Philipp, Alain-Marie, Louis Kaan & Justus Levent, Alessandro Salvatore, Henry, Lia-Marleen Elisabeth.
Im entfernteren Bekanntenkreis wurden folgende Erstnamen (evtl. Zweitnamen kenne ich nicht) vergeben:
Mika, Jakob, Tom, Pauline, Finja.
Babynamen 2014 aus meinem Umfeld:
Fee
Xenia
Tim
Leonie
Moritz
Bonnie
Emma
Jonathan Paul
Karla Ottilie
In meinem Umfeld gab es dieses Jahr unaufgeregte Namen: Jan, Ben, Mika, Erik, Frieda …
Naja, bei Mika weiß man ja zum Teil auch nicht mehr, ob Junge oder Mädchen 😉
In diesem Fall handelt es sich um einen Jungen.
Neu bei uns und folgendermaßen benannt: Konstantin, Till, Jannik, David, Fritz, Georg, Felix, Paul, Jana, Ronja, Anna, Frida. Mit (fast) allen Namen können die Kinder sicherlich gut leben – Fritz…?
Ich kenne eine Laetitia, die den Spitznamen „Tizi“ hat. Eine deutlich schönere Alternative zu „Letty“, wie ich finde.
In unserem amerikanischen Umfeld gab es Lewis, Peter (Zweitnamen mir nicht bekannt) und David Nathanael. Meine australische Cousine brachte eine Tamara zur Welt, ein Name, der im Englischen und Deutschen zugleich geht (der Bruder heißt Noah). Deutsche Babys… Da kann ich jetzt nur eine Melina melden.
David Nathanael finde ich sehr schön, besonders auch in der deutschen Aussprache. Ist Nathaniel in den USA nicht geläufiger?
Schtroumpfette,
Ja, die eingeenglischte Schreibung Nathaniel ist in den USA traditionell häufiger als Nathanael. Jedoch wird der Name in englischsprachigen Bibeln immer Nathanael geschrieben. Da die Mutter David Nathanaels Bibelexpertin mit guten Hebräischkenntnissen ist, hat sie die dem hebräischen Ursprungsnamen näherstehende Schreibweise Nathanael gewählt.
Bei dem kleinen Lewis handelt es sich übrigens um den vierten Sohn meines Freundes, der auch Lewis heißt (hatte ich Dir gegenüber schon mal erwähnt). Der brach mit der Familientradition, den ältesten Sohn immer Lewis zu nennen, hat es jetzt beim vierten Sohn aber doch gemacht. Lewis und seine Frau sind konservative Katholiken und haben in sieben Jahren Ehe fünf Kinder hervorgebracht, alle mit Heiligennamen versehen. Bin gespannt, wieviel Kinder sie noch in den nächsten Jahren kriegen.
Oh, das wusste ich nicht, dass in der englischsprachigen Bibel Nathanael steht – sehr interessant! Ich bin mir gerad‘ sehr unsicher mit der Aussprache Nathanaels im Englischen: Wird Nathanael genauso wie Nathaniel ausgesprochen?
Stimmt ja, ich erinnere mich, dass du bereits von der Namenstradition in der Familie deines Freundes Lewis erzählt hattest. Das ist ja echt überraschend, dass es in seiner Familie nun doch noch einen Lewis gibt. Ich finde die Namensvergabe in so grossen Familien (Geschwisterkombis etc.) immer sehr interessant. Verrätst du mir wie die fünf Kiddies heissen?
Dann schließe ich mich mal an…
Die Babys des Geb.jahres 2014 in meinem Umfeld heißen:
Johanna, Lilia, Emma Charlotte, Eloise, Martin, Lotta, Linda und Belinda.
Am 30.11. wurde in meinem Umfeld Johann Anselm Michael Gustav geboren. Der Junge wird Anselm genannt.
Die Tageskinder einer Freundin heißen zur Zeit: Lulu (Luisa), Finn, Jonte Kasimir, Caya Valentina, Naima, Emil, Marlene, Pauline…
Danke für den tollen Jahresrückblick mal etwas anders 🙂
Babys, die 2014 in meinem Verwandten/Freundes/Bekanntenkreis zur Welt gekommen sind:
Martha Charlotte
Sina Marie
Emilia Sophie
Rhea Merel
Annalea (nein, ich habe kein n vergessen ;))
Lira Sophie
Jannik Noah
Ich habe noch einen Namen vergessen! 😉
Alessio
In meinem nahen und auch entfernteren Umfeld kamen dieses Jahr
*Mia Marie
*Henri-Philipp
und *Leya zur Welt.
Dieses Jahr geborene Kinder mir persönlich bekannter Menschen:
– Matthias Kornél (ungarischer Hintergrund vorhanden)
– Oskar Heinrich
– Romy
Ach, ich habe die kleine Freya vergessen. Weiß nicht genau, ob sie so geschrieben wird. Beim erwähnten Oskar weiß ich auch nicht, ob er nicht Oscar geschrieben wird.
In meinem Umfeld (engeres und weiteres) vergebene Namen: Paul, Vincent,
Laurenz, Miriam Lilian, Nayla (libanesischer Hintergrund),
Felix Maximilian, Ellen, Mika (Junge), Lasse, Magnus, Noa (Junge),
Max Jan, Jan Paul Klaus, 2x Maximilian, Miriam, 2x Julian, Lottie, Lutz,
Lena Sophie, Alexander, Alvin (schwedischer Hintergrund), Sebastian,
Emmi Marie, Ida, Theo Benno, Matteo (italienischer Hintergrund),
Johanna, Anton, Yannick
Babyboom 🙂
Babys aus meinem Umfeld in 2014:
Finn
Leonie-Viktoria
Jacob
und in England: Roman und Chloe.
Namen aus meinem Umfeld:
(Nur Buben 😀 )
Paul, Simon, Devon, Samuel & Ben
teils mit ZN und DN
Mitgezählt habe ich Elyas bei der Häufigkeitsstatistik für Elias schon lange. Ich habe die Variante jetzt auch ins Namenslexikon aufgenommen.
Zu den Namen, die ich immer wieder einmal in meinen Kommentaren erwähnt haben, kamen gerade in den letzten 6 Wochen eine Menge Kinder in meinem Umfeld zur Welt:
Emiliane Soraya, Henry, Samuel Tobias, Lieke und Leopold Anael.
Und in in den nächsten Tagen kommen noch die Zwillinge Lea Theresa und Louis Tiberius zur Welt, vll. aber auch erst im neuen Jahr.
Ich kann für 2014 besteuern:
Tim +ZN
Moritz +ZN
Carla
Lukas
Jacob
Keke (m) +ZN
Guzmán (von Freunden in Spanien, mit gelispeltem z und Betonung auf dem a)
Und welchen Mädchennamen wir selbst Anfang Januar vergeben werden, steht immer noch nicht fest… 😉
Babyvornamen 2014 aus meinem Umfeld (Südniedersachsen):
Lydia Magdalena
Emilia Dorothy
Emily Elane
Rahel Deborah
Levi
Jadon Flynn
wurden geboren. 🙂
Nach Abgleich mit der brandneuen Hitliste 2014 kann ich hier stolz einen Treffer vermelden: Samu, 2013 noch nicht in den Top-500, steht auf Platz 251! Na, wenn da nicht „The Voice of Germany“ schuld ist …
Der Erfolg von Helene Fischer wirkt sich dagegen offenbar nicht auf die Beliebtheit ihres Namens aus (sind ihre Fans zu alt zum Kinderkriegen …?). Ebenfalls in etwa stabil: Oscar/Oskar. Im leichten Aufwind: Letizia (von 136 auf 125) und Marius (die Giraffe – von 166 auf 132).
Zum November wollte ich noch ergänzen, dass Cayetano der eigentliche Vorname von Sky du Mont ist.
Potenzial für 2015/2016 sehe ich besonders bei Gabriella. Wie gut Prinzesschen gehen, hat Estelle von Schweden vorgemacht: 2011 gab es keine Estelle in den deutschen Top-500, 2012 (die Prinzessin wurde im Februar geboren) stieg sie auf Rang 299 ein und kletterte 2013 auf 194 (2014: 250). Die den beiden Adelskindern gemeinsame Silbe -elle bzw. -ella schadet sicher auch nicht.
Auch hier habe ich auf meine Rückblicksnamen im Zeitverlauf geschaut, allerdings war nur die Entwicklung bei Samu recht spannend. 2013 kam dieser Name in den Top 500 noch gar nicht vor, hangelte sich dann 214 über Platz 251 auf 194 im Jahr 2015. Danach ging’s noch mal etwas abwärts in die Top 400, die aktuelle Platzierung ist 196.