Auch jüdische Vornamen folgen Trends

Welchen Trends jüdische Vornamen folgen und wie sich politische Entwicklungen auf die jüdische Namensgebung auswirken: das erläutert Barbara Goldberg in der vom Zentralrat der Juden in Deutschland herausgegebenen Wochenzeitung „Jüdische Allgemeine“: Hannah, Sarah, Ben, Elias – Auch jüdische Vornamen folgen Trends und politischen Entwicklungen.


Mit Ben, Elias und Hannah gehören drei jüdische Vornamen zu den aktuellen Top 10 der beliebtesten Babynamen Deutschlands. Es sei „auch unter Nichtjuden in Deutschland schick geworden, den Nachwuchs auf einen jüdischen Namen zu taufen.“ folgert die Autorin zu Recht. Ihre Bemerkung „In Kitagruppen und Schulklassen gibt es meist mehrere Davids, Benjamins, Miriams und Sarahs“ ist allerdings Blödsinn.

Auch in Israel befindet sich die jüdische Vornamenmode im Wandel. Die modernen israelischen Vornamen besitzen Bedeutungen, die mit den klassischen jüdischen Namen nichts mehr gemein haben. Näheres erklärt Oren Geller im Beitrag „Moderne Vornamen in Israel“.

6 Gedanken zu „Auch jüdische Vornamen folgen Trends“

  1. Ich interessiere mich bei Vornamen überhaupt nicht dafür, wo sie herkommen. Klar ist die Geschichte eines Vornamens interessant, aber wenn ich einen Namen schön finde, ist mir egal ob er ursprünglich jüdisch, griechisch oder was weiß ich was war. Er muss nur passen – und David, Hanna(h), Miriam, Benjamin und und und sind schon seit Jahren „deutsche“ Vornamen. Das ist ja kein neuer Trend.

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  2. “ Es sei „auch unter Nichtjuden in Deutschland schick geworden, den Nachwuchs auf einen jüdischen Namen zu taufen.“

    Nein, fuer nichtjuedische Deutsche sind das einfach biblische Namen, genau wie Johannes, Lukas oder Andreas. Der Urpsrung interessiert da nicht, und wie Saphira schon gesagt hat, die Namen sind schon seit langer Zeit im Umlauf, besonders Miriam und Daniel.

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    • „Der Urpsrung interessiert da nicht“? Sorry, das hört sich für mich schon ziemlich ignorant an. Ich finde, man sollte sich auch mit der Herkunft eines Namen beschäftigen, wenn man sein Kind so nennt, und den nicht einfach vergeben, weil er gerade in ist oder nett klingt!
      Und für mich sind das sehr wohl jüdische Namen, du kannst doch nicht von dir auf alle schließen. Wenn dir daran nichts liegt, dann vergib sie halt nicht.

      @Saphira: Nein es sind keine deutschen Namen, sondern eben jüdische und biblische, die zwar auch viel in Deutschland vergeben werden, aber sie sind nicht deutsch.

      Ich finde, jeder, der einen solchen Namen trägt oder vergibt, kann stolz darauf sein. Ich finde jüdische Namen oft besonders schön, aber die von oben wären mir zu häufig. 🙂

    • Ich finde Hintergründe auch wichtig.
      Allerdings würde ich alttestamentarische Namen durchaus als deutsch bezeichnen. Als eingedeutscht.
      Sie sind nicht germanisch, aber deutsch. Genauso wie Margarethe und Felix auch deutsch sind (aber eben nicht germanisch).
      Sind Hanns und Liese nicht deutsch, weil sie von Johannes und Elisabeth abstammen, also hebräisch/griechischen Ursprungs sind? Selbst, wenn man Elisabeth und Johannes als jüdische Namen einstuft, sind die jüdischen Formen ja eher Elischeba und Jochanan.

      Jedoch wundere ich mich zuweilen auch, dass absolut nicht-religiöse Menschen ihre Kinder Benjamin oder Sara nennen (ist dann eben der Trend).

      Wenke

    • @Wenke: Ja stimmt, bei manchen Namen ist es echt so, dass sie die deutschen Formen sind und daher deutsch (wenn auch nur so halb, denn URSPRÜNGLICH kommen sie ja doch woanders her). 😀

      Aber manche Namen sind echt völlig hebräisch und kein bisschen deutsch, z.B. Ben, der heißt ja wörtlich Sohn auf hebräisch (Deshalb kann ich auch nicht ganz verstehen, warum Ben bei jüdischen Leuten so beliebt sein soll, die müssten das doch normalerweise wissen? Mich würde das nerven, wenn mein Sohn Sohn heißt, ich würde eher Benjamin nehmen, das ist ja eigentlich der richtige Name).

      Und das, was ich ein bisschen dumm finde, ist, dass manche Leute einfach gar keinen Bezug zu dem Namen von ihrem Kind haben, manchmal wissen sie noch nicht einmal, aus welchem Land der wirklich kommt und was er bedeutet. Oder es ist ihnen relativ egal. Dann ist es irgendwie nicht das, was ein Name eigentlich sein soll, sondern nur ein Trend-Accessoire.

    • PS: also es muss nicht zwangsläufig die Religion sein, finde ich. Ich persönlich würde hebräische Namen vergeben, weil ich sehr viel mit der Kultur und so verbinde, und die Namen und Bedeutungen auch oft toll sind, und für mich ein Teil dieser Kultur eben. So religiös bin ich auch nicht. ;D Ich finde es nur wichtig, dass man überhaupt etwas mit dem Namen verbindet, ob es jetzt Religion, Kultur, irgendwelche Personen oder sonst was ist.

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