Zutreffender wäre wohl die Überschrift „so selten kommen Umlaute in Vornamen vor“, denn im Schnitt enthalten von 10.000 der 2010 in Deutschland vergebenen Vornamen nur 26 ein ä, ö oder ü (Anfangsbuchstaben nicht mitgezählt).
Angeregt durch einen Leserkommentar zur Vornamenhitliste habe ich untersucht, wie häufig Umlaute in den Vornamen der Geburtsjahrgänge seit 2007 vorkommen.
Ein ä kommt demnach fast nie vor. Vornamen mit einem ö werden von Jahr zu Jahr seltener vergeben. Das ü befindet sich dagegen im Aufwärtstrend.
Aber welche Namen stecken hinter dieser Statistik?
Es sind z. B. Cäcilia, Cäcilie, Käthe, Lätizia, Matthäus, Märthe, Täve, Thaddäus und
Björk, Björn, Börge, Gökay, Gökce, Gökdeniz, Gökhan, Göktug, Görkem, Gözde, Güngör, Jördis, Jörg, Jörn, Lönne, Sönke, Söntje, Sören und
Aybüke, Aysegül, Begüm, Bengü, Betül, Bünyamin, Büsra, Eylül, Eyüp, Gül, Gülsüm, Günes, Güney, Gürkan, Güven, Hülya, Hümeyra, Hüseyin, Jürgen, Kübra, Müberra, Öykü, Rümeysa, Rüya, Sükrü, Süleyman, Sümeyye, Yüsra, Zülal und Zümra.
Warum sind die Anfangsbuchstaben nicht mitgezählt? Mit Ämilian, Ömer oder Ünal gibt es da durchaus weitere Namen zum mitzählen. Ein scharfes s ist für Vornamen viel zu scharf, oder irre ich micht da?
Eine hübsche Vergleichszahl könnte noch die Anzahl der Babys mit einem ë (wie Noël oder Zoë) sein.
Warum die Anfangsbuchstaben nicht mitgezählt sind? So war die Datenbankabfrage einfacher!
Was das ë angeht traue ich meinen Daten nicht. Ich fürchte, dass viele derjenigen, die die Namen in die Babygalerien eingeben, die „Pünktchen über dem e“ nicht auf der Tastatur finden und dann das e einfach so schreiben. Ein Schicksal, dass die Noëls und Zoës wohl ihr ganzes Leben lang begleiten wird …
Wobei die „ü“-Statistik wahrscheinlich eher weniger durch „Jürgen“ angehoben wird (und die von „ö“ auch nicht so doll durch „Jörg“, leider – denn ich heiße so).
Die noch selteneren Namen, die mit Umlauten anfangen, würden mich auch interessieren …
Da fallen mir ein:
Ägid, Ägidius, Ämilius
Änne
Ömer, Özgur
Özgur, Özay
Ümit
Ümügülzüm soll es geben
Ösgül
Öslem
Noch ein Name mit ü: Sünje.
Meine Tochter heißt so.
Gibt es denn auch Vornamen mit einem „ß“?
Lustigerweise haben wir an anderer Stelle gerade vor 2 Wochen das Thema gehabt:
http://blog.beliebte-vornamen.de/2017/06/babynamen-der-woche-252017/#comment-82803
… und Folgekommentare
Thieß und Clauß
Roßwitta
Bärbel
fällt mir gerade noch ein, die gab es früher öfter, wenn auch meist als Derivat von Barbara
noch einer mit Umlaut: ich bin gerade über Rüdiger gefallen 😀
Hier heißen mehrere Leute Dörte oder Dörthe.
Eine Kollegin heißt Sörne. Im Friesischen gibt es viele Namen mit Umlaut!
Die Fernsehjournalistin Kay-Sölve Richter (stammt zumindest auch aus Niedersachsen und) fällt evtl. auch in diese friesische Kategorie?
Ich bin ja aus einer anderen Gegend und kenn mich nicht aus mit diesen Namen.
Ich muss gestehen, ganz schrecklich find ich den Namen Müslü.
Wer im deutschsprachigen Raum so sein Kind nennt, naja. Jedem das seine. Ich muss immer an Müsli denken.
Da fällt mir ein, ich hatte vor kurzem ein Baby mit dem Namen Ümmü. Auch interessant.
Man beachte das Datum! 😉
Und Kübra klingt für mich immer nach Kübel; das mag ein türkischer Name mit einer evtl. schönen Bedeutung sein, geht aber für mich im Deutschen schlecht.
Ich habe gerade in einer Babygalerie einen Fülöp entdeckt.
Es gibt auch norddeutsche Vornamen mit Szett. Z. B. Theeß oder Thieß.