Als ich ein kleiner Junge war, kannte ich schöne Autos namens Zitröng. Dank weiterführender Schulbildung wusste ich bald, dass man besser „Si-Troh-Enn“ sagt – nützliches Wissen, auch wenn mir diese Autos längst nicht mehr so gut gefielen.
Ich lernte sogar, dass man Citroën mit einem horizontalen Doppelpunkt auf dem e schreibt, dieser Doppelpunkt Trema heißt und die Buchstabenkombination oe genau deswegen nicht als ö gesprochen wird.
Kann man wissen, muss man aber nicht. Aber besonders zur Weihnachtszeit wird immer wieder gefragt „Mein Sohn soll Noel heißen, aber mit Pünktchen auf dem e. Wie kann ich die Pünktchen auf der Tastatur schreiben?“. Mal ehrlich, wer seinem Kind einen Namen mit einem diakritischen Zeichen geben will, sollte diese Fachbegriffe schon kennen.
Und noch ehrlicher: Wenn es schon den Eltern schwer fällt, den Namen ihres Kindes zu schreiben, ist doch absehbar, dass der Namensträger sein ganzes Leben lang seine Mitmenschen vor Probleme stellen wird – wer weiß schon auswendig, wie man ein Trema in den Computer eingibt?
Also liebe werdende Eltern: Wenn Ihr Eure Kinder Noel (oder auch Zoe) nennen wollt, verzichtet auf das Trema! Diese Namen sind auch in Deutschland mittlerweile so bekannt, dass sie niemand Nöl oder Zö aussprechen wird.
- Häufigkeitsstatistik und Bedeutung der Vornamen Noel und Zoe.
- Satire: Sie wollen ihr Baby tätowieren lassen
Und? Wie wird denn nun ein Trema auf der Tastatur geschrieben? Wenn das Thema schon angesprochen wird, möchte ich auch eine Lösung haben. (Unabhängig davon, wie mein Kind nun heißen soll…)
Das ë erzeugt man beispielsweise auf Windows-PCs mit der Tastenkombination ALT + 0235. Ein ausführliches Verzeichnis gibt es hier: http://typefacts.com/tastaturkuerzel .
Meine Cousine heißt Zoë und wird gelegentlich falsch geschrieben Ich finde trotzdem, das man Namen, die ursprünglich mit Trema geschrieben worden sind, auch so beibehalten sollte. Und wenn man damit nicht klarkommt, möge man doch bitte einen anderen Namen aussuchen. Andernfalls sehen Noel und Zoe für mich tatsächlich völlig verquer und eher wie „Nöl“ und „Zö“ aus
Ich finde man sollte sein Kind nicht unbedingt Weihnachten nennen.
Denn im französischen heisst Weihnachten Noel (also mit den Pünktchen auch dem e).
Die armen Kinder, wer will schon Weihnachten heissen?
Dann darf man sein Kind auch nicht Nathalie nennen 😉
@jenny
Nur zur Information: Gerade in Frankreich ist Noël ein geläufiger männlicher Vorname. Wenn es also in Frankreich kein Problem ist, sein Kind so zu nennen, dann erst recht nicht anderswo. Und zur vollständigen Schliessung deiner Bildungslücke: Noël bedeutet in erster Linie „Tag der Geburt“, resp. kommt ursprünglich aus dem gallischen „noio“ und „helle“, was „Licht nach der Dunkelheit“ bedeutet. So oder so ist die Bedeutung von Noël nur positiv behaftet und der Klang des Wortes/Namens ist stimmig und melodisch. Das ist doch das Einzige, was wirklich zählt. Leute wie du disqualifizieren sich mit solchen ignoranten Äusserungen also nur selbst.
Das ë schreibt man übrigens, in dem man die Taste „alt“ gedrückt hält und auf dem Ziffernblock die Zahlenreihenfolge 137 eingibt.
Nöl wurde ich leider trotz des Tremas schon oft genannt, unabsichtilich, von Lehrern zum Beispiel oder Ärzten, also Leuten die den Namen erstmal ablesen. Interessanter Weise kenne ich keinen Michael der das Problem hat Michäl genannt zu werden. Auch Protein sprechen alle selbstverständlich Proteïn aus, niemand spricht es mit ei aus wie sie es schreiben. Bei Zoë habe ich das Problem auch noch nicht gehört.
Ich finde, die Funktionen von Windows im Jahr 2010 (oder jetzt 2025) sollten kein Argument für oder gegen eine bestimmte Schreibweise von Namen sein. Ich stimme zu, dass Namen wie Noël oder Zoë im Deutschen so geläufig sind, dass man mit dem Trema nicht „sicherstellen“ muss, dass sie korrekt ausgesprochen werden (viele Vornamen weisen verschiedene Möglichkeiten der Aussprache auf und das ist völlig in Ordnung). Gleichzeitig ist das Trema per Hand lächerlich leicht zu schreiben und wird auch von den meisten Programmen zur Datenverarbeitung inzwischen problemlos erkannt und erstellt. Beim Smartphone und auf Apple Rechnern lässt es sich kinderleicht durch das halten des Buchstaben und dann Auswählen des gewünschten diakritischen Zeichens erzeugen. Das dauert dann auch nicht länger, als einen beliebigen drei- und mehrsilbigen Namen zu schreiben. Ich denke auf diese Lösung werden andere Systeme auch noch kommen und dann ist das für die nächste Generation Noëls und Zoës überhaupt kein Problem mehr.