Lieblingsnamen anno 1997

Lieblingsnamen 1997

Wenn ich mit 26 Mutter geworden wäre, hätte ich heute einen 15-jährigen Teenager im Haus. Und überhaupt ein sehr anderes Leben auf dem Buckel – schwer vorstellbar. Wie mein(e) Halbstarke(r) hieße, davon jedoch habe ich eine recht genaue Vorstellung, seit ich neulich auf ein altes Notizbuch gestoßen bin, in das ich Ende der 90er alles Mögliche eingetragen habe, auch Lieblingsnamen.


Stärkste Fraktion: Altes & Antikes. So gefielen mir damals Marlene, Emma, Lotta, Anna und Selma, Hans, Otto und Richard. Selma, Otto und Hans hatte ich mir bei Oma, Opas und meinem Vater ausgeliehen, was vermutlich ein gewichtiger Grund dafür ist, dass ich diese Namen auch viele Jahre später noch vergeben hätte (außerdem gefällt mir, dass sie nach wie vor selten sind). Wenn, ja, wenn das Veto meines Mannes nicht wäre, der Otto und Hans indiskutabel fand. Na ja.

Marlene (2011 Platz 41 der beliebtesten Vornamen), Emma (Platz 2) und Lotta (Platz 38 und strenggenommen eher ein Lindgren- als ein alter Name) hatten anno ’97 noch nicht zum Höhenflug angesetzt. Anna, 1996-98 der beliebteste Mädchenname überhaupt (2011 Platz 4), fällt da als weit weniger innovativer Favorit heraus. Heute wären mir diese Namen allesamt zu häufig. Lotte und Anne mag ich lieber als ihre auf -a endenden Schwestern. Und Richard? Da schreckt mich der „Ritschie“.

Ein paar Exoten gab es auch auf meiner Liste: den hebräischen Mädchennamen Nitza, der mich an einen alten Kosenamen erinnerte, außerdem Lottemie als Mix aus Lotta und Annemie und bei den Jungen den immer beliebter werdenden Levin (2011 Platz 87). Sowie ein Unisex-Name, den ich tatsächlich bei Jungen und Mädchen eingetragen hatte: Kim (bei Mädchen 1997 Platz 29, 2011 Platz 100). Ich weiß auch noch gut, wie es dazu kam: Der Fantasyroman „Märchenmond“ von Wolfgang und Heike Hohlbein und das unbekanntere Mädchenbuch „Mondzauber“ der Schwedin Inger Edelfeldt, beide mit einem/einer Kim in der Hauptrolle, haben mich (offensichtlich über Jahre) geprägt.

Noch etwas früher gefiel mir vermutlich sogar Kimberley. Immerhin trug meine Lieblings-Barbie den auch sehr „internationalen“ Namen Sue Green, Sue nach der Freundin von „Puschel das Eichhorn“. Hm … Je länger ich darüber nachdenke, desto froher bin ich, rein „namensmäßig“, dass ich erst im reiferen Alter, nein, mit ausgereifterem Geschmack (?!) Mutter geworden bin.

2 Gedanken zu „Lieblingsnamen anno 1997“

  1. 1997 – das ist ja nun schon lange her…. Da war ich noch in der Schule, so 10./11. Klasse. Wie wohl jeder Teenie ließ ich mich in meinem Geschmack damals – auch in Bezug auf Vornamen – von Idolen (Film- oder Serienhelden, Sportlern, Musikern etc.) beeinflussen.
    Auch war ich sehr geprägt durch die Fremdsprachen, die ich in der Schule lernte, und hatte daher in jeder Sprache ein paar Lieblingsnamen…
    Vor allem bei den Jungs fand ich zu dieser Zeit französische Namen toll. So standen für mich Pierre, Louis, Maurice, Pascal und Alexandre ganz oben auf der Liste. Bei den Mädchen mochte ich Caroline, Jacqueline und Charlotte in der französischen Aussprache.
    Hätte ich zu dieser Zeit – was ich zum Glück nicht musste – Vornamen vergeben müssen, hätte ich aber doch auf die richtige Aussprache Wert gelegt und einen im deutschsprachigen Raum bekannten Vornamen „ohne Verwechslungsgefahr“ gewählt.
    Ich kann mich noch erinnern, dass zwei Mädels bei mir auf der Schule Dunja und Salome hießen und ich die Namen toll fand. Ansonsten gefielen mir die Namen der meisten meiner Altersgenossen überhaupt nicht, und ich war froh, als ein paar neue in Mode kamen. Von zwei Namen war ich besonders begeistert: Jana und Leonie. Auch Alina und Eileen fand ich nicht schlecht, würde ich heute aber nicht mehr vergeben. Bei den Jungen gefiel mir Marlon sehr. Ansonsten mochte ich einige Klassiker, die bis heute allgemein recht beliebt sind.
    Ich würde rückblickend behaupten, dass jede Entwicklungsphase in jüngeren Jahren (v.a. Adoleszenz) seine Geschmäcker mit sich bringt und ich jetzt auch froh bin einen besseren Überblick zu haben. 😉

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