Die Vornamengebung des Mansfelder Landes – Tradition ist Trend (1)

Die Zeitungsrubrik -Das Baby des Tages- im Mansfelder Land bietet eine gute Grundlage, die Namenmoden der vergangenen Zeit zu beobachten. In der erstellten Hitliste der Jahre 2006-2010, die den bundesweiten sehr ähnlich sieht, dominieren zwar Namen, deren Siegeszug sich bereits seit den 90er Jahren vollzieht wie Lea und Felix, doch die hinteren Ränge weisen mit Anna, Hannah und Paul darauf hin, dass sich eine Vorliebe für ältere oder älter klingende Namen verbreitet hat.

Der Trend zur Tradition war eigentlich immer durch Adelshäuser und vermögendere Schichten geläufig, in denen vorrangig Söhne nach Vätern oder Vorfahren benannt wurden und sich Namen letztlich sogar im Allgemeinwissen mit bestimmten Familien verknüpfen ließen. Im Falle von Königs- oder Herrschernamen zeigte das Volk seine Zugehörigkeit gern damit, seine Kinder nach den jeweiligen Landesoberhäuptern zu benennen, womit in deutschen Gebieten nicht zufällig Karl, Friedrich, Heinrich und Wilhelm zusammen ganze Jahrhunderte regierten.

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Niederländische Vornamendatenbank

Das Meertens Instituut aus Amsterdam ist eine Forschungseinrichtung mit der Aufgabe, die Vielfalt der Sprache und Kultur in den Niederlanden zu erkunden. Als Ergebnis der namenkundlichen Studien ist eine großartige Datenbank mit Informationen zur Bedeutung, Popularität und regionaler Verbreitung der Vornamen in den Niederlanden entstanden:

Schade, dass es solche Daten für Deutschland nicht gibt.

Die Vornamengebung des Mansfelder Landes

Das Mansfelder Land und sein Umkreis ist eine ruhige noch heute vorwiegend landwirtschaftlich genutzte Gegend im Süden Sachsen-Anhalts, die bis auf die Halden der ehemaligen Kupferschiefer-Bergwerke und Martin Luthers Geburtsort Eisleben nicht allzu viele Attraktionen vorzuweisen hat. Doch eigentlich ist es die Mitte der Nation, ein Spiegel deutscher Verhaltensmuster, von dem man nie etwas ahnte. Denn das Mansfelder Land hat ihn: den bundesdeutschen Durchschnitt in der Namenvergabe.

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Vergleich der Namen Lena und Nicole

Zweimal hat Deutschland bisher den Eurovision Song Contest gewonnen, zweimal wurde der Siegertitel von einer Schülerin gesungen und zweimal wurde der Künstlername der jeweiligen Sängerin auf ihren Vornamen reduziert. Und diese Vornamen sind erstaunlich ähnlich: Der Name Nicole war im Siegerjahr 1982 auf dem vierten Platz der deutschen Mädchennamenrangliste, zur Zeit ist Lena der am fünfthäufigsten vergebene Mädchenname.

Vergleichbar auch die Situation im Geburtsjahr der Gewinnerinnen: Nicole war 17 Jahre vor „Ein bisschen Frieden“ ein gängiger Vorname, der in den folgenden Jahren einen Stammplatz in der Spitzengruppe erobern konnte. Genauso verhielt es sich mit dem Namen Lena 19 Jahre vor dem Erfolg von „Satellite“. Die Eltern von Nicole und Lena hatten also jeweils auf einen Vornamen im Aufwärtstrend gesetzt (was sie damals natürlich noch nicht wussten).

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Wer kennt noch weitere Geburtenlisten?

Die Hitliste der häufigsten Babynamen entsteht ja aus den Geburtsanzeigen zahlreicher Krankenhäuser und einiger Standesämter. Diese Institutionen veröffentlichen die Listen der Neugeborenen zwar im Internet, sonst sind sie aber sehr diskret und „sehen keine Möglichkeit“, die Geburtsmeldungen gesammelt für unsere Vornamenstatistik bereitzustellen. So bleibt nur der mühsame Weg, die Namen von den Internetseiten zu sammeln. Glücklicherweise werde ich von sechs fleißigen Helferinnen dabei unterstützt.

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