Hilfe, ich heiße Florian

Florian ist ein deutscher Vorname zu lat. „blühen; frisch sein; glänzen; hohes Ansehen genießen, im blühenden Alter“.

Namen sind wie ein Strauß Blumen. Sie sagen manchmal mehr als tausend Worte. Was aber, wenn sie lügen? Florian passt wunderbar zu einem Mann in den besten Jahren, taugt aber als Name für einen klapprigen Altenheimbewohner so gut wie Hercules oder Casanova!

Wenn Sie Ihren Jungen Florian nennen wollen, denken Sie daran, dass er in 80 Jahren mit Gicht in den Knochen, Grauem Star in den Augen und Glatze auf dem Kopf aussieht wie ein verwelkter Kaktus. Es sei denn, er stählt seinen Körper 50 Jahre lang, schluckt täglich teuer Anti-Aging-Produkte und geht auch noch mit 70 auf die Sonnenbank. Da dies nicht anzunehmen ist, geben Sie ihm wenigstens einen Zweitnamen, der im hohen Alter zu ihm passt. Angelo zum Beispiel.

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Hilfe, ich heiße Harald

Sie wollen Ihren Sohn Harald nennen, weil Schmidt Ihr Lieblings-Latenight-Talker ist? Hmm, dürfen wir Sie noch an drei weitere Haralds erinnern?

Da ist einmal dieser Sprayer Naegeli, dann der F1-Pilot Frentzen und der Entertainer Juhnke. Sie hoffen nun, dass Schmidt auf Ihren Sohn abfärbt und Ihr Kleiner mit seinen Playmobilfiguren im Kinderzimmer den Ring des Nibelungen aufführt?

Gut, versuchen Sie’s, aber beschweren Sie sich nicht, wenn er später stattdessen die Kinderzimmerwände mit übergroßen Strichmännchen bemalt, Ihnen mit dem Bobby-Car in die Hacken fährt und heimlich Papas 15 Jahre alten Single Malt trinkt, um danach enthemmt „Mich nennen alle Frauen Casanova“ zu singen.

Dieser gut gemeinte Rat stammt aus dem 2003 erschienenen Buch „Hilfe, ich bekomme einen Vornamen“ von Christian Matzerath und Mark Land, das leider nicht mehr erhältlich ist.

  • Häufigkeitsstatistik und Bedeutung des Namens Harald

Hilfe, ich heiße Silvester

In jeder Schule gibt es Kinder, die heißen Kevin oder Pascal. Die Kevins und Pascals dieser Welt gehen auf den Schulhöfen umher und suchen nach Opfern. Haben sie eines gefunden, kleben sie ihm eine Wurststulle an die Stirn oder entleeren ihre Capri-Sonne auf dessen Hose – in Höhe Reißverschluss.

Den Kevins und Pascals dieser Welt folgen stets zwei andere Jungs, meist etwas größer, oft viel lauter, aber selten so skrupelos. Sie sind Kevins Publikum und Pascals Anpeitscher. Sie suchen für ihren Anführer die nächste Gelegenheit zuzuschlagen. Und sie werden sie finden, wenn Sie Ihr Kind Silvester nennen!

„Äy Boss, frag mal wie der da heißt!“ *giffel, giffel*
Kevin tritt an Silvester heran. „Wie heißt du?“
„… Silvester …“
„Ab heute heißt du Ostern, ist das klar?“

Dann wird er eine Weile mit Eiern beschmissen werden, bis der Tag kommt, an dem Kevin Gnade zeigt, und Silvester nicht mehr Ostern heißen muss, sondern Rosenmontag oder Weihnachten. Sollte er aber aufmucken heißt er gewiss Totensonntag. Das wollen Sie Ihrem Sohn doch nicht antun, oder? Doch? Dann sorgen Sie wenigstens dafür, dass er schon im Kindergarten alle „Rocky“- und „Rambo“-Filme gesehen hat, damit er weiß, wie ein Silvester mit den Kevins oder Pascals dieser Welt umzugehen hat.

Dieser gut gemeinte Rat stammt aus dem 2003 erschienenen Buch „Hilfe, ich bekomme einen Vornamen“ von Christian Matzerath und Mark Land, das leider nicht mehr erhältlich ist.

Hilfe, ich heiße Lea

Autor: Christian Matzerath

Lea ist ursprünglich ein hebräischer Vorname, vermutlich in der wörtlichen Bedeutung „Wildkuh“ oder „die sich vergeblich müht“.

In der Beliebtheitsskala der letzten Jahre ganz weit oben zu finden und sicher eine der gelungensten Arschkarten, die man seinem Töchterchen zuteilen kann. Lea! Wildkuh!

Und als ob das nicht schon schlimm genug wäre, ist da noch die Sache mit der Mühe. Ob in der Beziehung, im Job oder in familiären Angelegenheiten. Ihr Kind wird in jeder Hinsicht versagen. Und das ist ihre Schuld! Denn Sie haben ihm den Namen fürs Leben gegeben.

Wir appellieren an Ihren Gerechtigkeitssinn: Lassen Sie Ihr Kind nicht „lea“ ausgehen! Keine Chance der Selffullfilling Prophecy! Schluss mit Lea!

Und sollten Sie mal einer Lea begegnen, gehen Sie ihr sicherheitshalber aus dem Weg.

Dieser gut gemeinte Rat stammt aus dem 2003 erschienenen Buch „Hilfe, ich bekomme einen Vornamen“ von Christian Matzerath und Mark Land, das leider nicht mehr erhältlich ist.