Hilfe, ich heiße Silvester

In jeder Schule gibt es Kinder, die heißen Kevin oder Pascal. Die Kevins und Pascals dieser Welt gehen auf den Schulhöfen umher und suchen nach Opfern. Haben sie eines gefunden, kleben sie ihm eine Wurststulle an die Stirn oder entleeren ihre Capri-Sonne auf dessen Hose – in Höhe Reißverschluss.


Den Kevins und Pascals dieser Welt folgen stets zwei andere Jungs, meist etwas größer, oft viel lauter, aber selten so skrupelos. Sie sind Kevins Publikum und Pascals Anpeitscher. Sie suchen für ihren Anführer die nächste Gelegenheit zuzuschlagen. Und sie werden sie finden, wenn Sie Ihr Kind Silvester nennen!

„Äy Boss, frag mal wie der da heißt!“ *giffel, giffel*
Kevin tritt an Silvester heran. „Wie heißt du?“
„… Silvester …“
„Ab heute heißt du Ostern, ist das klar?“

Dann wird er eine Weile mit Eiern beschmissen werden, bis der Tag kommt, an dem Kevin Gnade zeigt, und Silvester nicht mehr Ostern heißen muss, sondern Rosenmontag oder Weihnachten. Sollte er aber aufmucken heißt er gewiss Totensonntag. Das wollen Sie Ihrem Sohn doch nicht antun, oder? Doch? Dann sorgen Sie wenigstens dafür, dass er schon im Kindergarten alle „Rocky“- und „Rambo“-Filme gesehen hat, damit er weiß, wie ein Silvester mit den Kevins oder Pascals dieser Welt umzugehen hat.

Dieser gut gemeinte Rat stammt aus dem 2003 erschienenen Buch „Hilfe, ich bekomme einen Vornamen“ von Christian Matzerath und Mark Land, das leider nicht mehr erhältlich ist.

8 Gedanken zu „Hilfe, ich heiße Silvester“

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