Auch jüdische Vornamen folgen Trends

Welchen Trends jüdische Vornamen folgen und wie sich politische Entwicklungen auf die jüdische Namensgebung auswirken: das erläutert Barbara Goldberg in der vom Zentralrat der Juden in Deutschland herausgegebenen Wochenzeitung „Jüdische Allgemeine“: Hannah, Sarah, Ben, Elias – Auch jüdische Vornamen folgen Trends und politischen Entwicklungen.

Mit Ben, Elias und Hannah gehören drei jüdische Vornamen zu den aktuellen Top 10 der beliebtesten Babynamen Deutschlands. Es sei „auch unter Nichtjuden in Deutschland schick geworden, den Nachwuchs auf einen jüdischen Namen zu taufen.“ folgert die Autorin zu Recht. Ihre Bemerkung „In Kitagruppen und Schulklassen gibt es meist mehrere Davids, Benjamins, Miriams und Sarahs“ ist allerdings Blödsinn.

Auch in Israel befindet sich die jüdische Vornamenmode im Wandel. Die modernen israelischen Vornamen besitzen Bedeutungen, die mit den klassischen jüdischen Namen nichts mehr gemein haben. Näheres erklärt Oren Geller im Beitrag „Moderne Vornamen in Israel“.

Dreimal Charlotte

Seit 2009 schon steht Mia auf Platz 1 der Mädchennamen. Wenn ich mich allerdings in meinem (kinderreichen) Umfeld umschaue, komme ich nur auf eine einzige kleine Mia, die ich über drei Ecke „kenne“. Der gefühlt häufigste Mädchenname ist ein anderer: Charlotte – da fällt mir locker ein halbes Dutzend ein.

Zeigen sich hier etwa Einflüsse von „Sex and the City“? Oder doch von übermäßiger Goethe-Lektüre (Werthers Lotte)? Jedenfalls: Eine Häufung, die ergründet werden will! Ich habe mit drei Charlotte-Müttern gesprochen, alle wohnhaft im Raum Hamburg. Ihre Töchter sind zwischen Ende 2007 und 2008 geboren. Schon interessant: Charlotte (zuletzt auf Platz 25) erreichte 2008 bundesweit Platz 26 in Hamburg aber Platz 8! Noch verrückter nach Charlotte waren nur die Berliner (Platz 3).

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Alt und alt gesellt sich gern?

Beginnen wir mit etwas Denksport: Stellen Sie sich vor, es wäre Ihr Wunsch, Ihrem Sohn den Namen Ihres Opas oder Uropas als Zweitnamen mitzugeben. Nehmen wir dazu an, es handle sich um einen eher „mutigen“ Namen. Zum Beispiel um Wilhelm. Wilhelm erreichte 2012 in den Erstnamen-Charts Platz 312. Als Zweitname schaffte er es dagegen sogar auf Platz 72, was wohl zweierlei beweist: Zweitnamen genießen größere Narrenfreiheit. Und nicht wenige Eltern bejahen heute Familientradition.

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Oma kann sich nur darüber wundern

Als meine Eltern ihr Enkelkind das erste Mal zum Kinderturnen begleiteten, waren sie doch einigermaßen verwundert. Und zwar über die Namen: Paula, Ida, Greta, Frieda, Emma – die volle Bandbreite der neuen alten Namen brach mit Wucht über sie herein. „So hätten wir früher nie heißen wollen“, meint meine Mutter, die 1944 auf den Namen Karin (damals Platz 2) getauft wurde. Zwar habe es auch zu ihrer Zeit vereinzelt Kinder mit solchen Namen gegeben, diese seien aber bedauert worden.

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Aus der Leserpost: Johann Ludwig & Friedrich Theodor

Ein beliebte-Vornamen.de-Leser hat mir geschrieben und möchte gern seine Gedanken zur Namensfindung teilen:

Bald wird unser Kleiner geboren, sein Name soll Johann Ludwig „Maria“ sein. Der Rufname wird also „Johann Ludwig“ sein (wir achten auf die korrekte Aussprache mit langem u und g am Ende), während Maria lediglich auf den offiziellen Dokumenten vermerkt wird.

Für unseren großen Sohn konnten wir eine Namensergänzung erreichen. Fortan wird er in offiziellen Dokumenten Friedrich Theodor „Alexander“ heißen. Dies haben wir gemacht, um eine gleiche „Struktur“ für beide zu erreichen. Der Zusatz Alexander ist neu und mit den anderen Namen gleichgestellt, er kann sich also auch „Friedrich Alexander“ oder nur „Alex“ nennen.