Meine Vorliebe für Friedhöfe sollte inzwischen bekannt sein, immerhin ist dies hier mein fünfter Artikel in dieser Reihe (und damit meine bisher längste *freu*).
Menschen & Namen
Alles mögliche rund um Namen von Menschen.
Namenmuster und Notizbücher: Die 2000er, Namen und ich
Alles begann mit den Babynamen. Also nicht irgendwelchen, sondern den Babynamen der Woche 03/24. Also einem Babynamen: Amy Simone Monika. Und nein, es geht nicht um die eigenwillige Kombi oder die Tatsache, dass Zweit- und Drittname sich die Silbe „mon“ teilen oder darum, dass ich kein Fan von Nachbenennungen um jeden Preis bin. Darüber habe ich ja bereits an anderer Stelle geschrieben.
Nemo, Bambie und Dominique – der Fisch spielte keine Rolle
Beim Eurovision Song Contest am vergangenen Wochenende waren gleich zwei Menschen mit Vornamen aus Disneyfilmen dabei. Beide Künstler*innen ordnen sich als nichtbinär ein: Nemo aus der Schweiz und Bambie (o.k., das Hirschkälbchen wird Bambi geschrieben) aus Irland. Zumindest bei Nemo, vom lateinischen „niemand“, ist ziemlich sicher, dass es sich nicht um einen nachträglich gewählten Namen handelt. Als 19-Jähriger erklärte der damals noch als männlich wahrgenommene Sänger in einem Interview: „Meine Eltern dachten, wenn ich niemand bin, kann ich alles werden.“
Der Friedhof, Namen und ich IV
Schon als kleines Mädchen bin ich gerne auf den Friedhof gegangen. Denn Stille war mir schon immer lieber als Lärm. Außerdem gab es so viel auf unserem Waldfriedhof zu sehen. Die vielen Bäume und Blumen, den großen Brunnen mit den imposanten Löwen, die alten, reich verzierten Gräber, über die Eichhörnchen huschten und überall Namen über Namen, die ich las, während meine Familie die Gräber sauber machten. Manchmal trafen wir auch auf Verwandte, dass fand ich immer langweilig, weil die Erwachsenen immer soooo lange redeten.
Mit dem Zweiten klingt es besser
Demnächst gibt‘s bei uns eine Kommunalwahl. Angesichts der an Laternenpfählen befestigten freundlichen Konterfeis mir überwiegend unbekannter Männer und Frauen kann ich natürlich gar nicht anders als auf die Vornamen zu achten. Zuallererst fiel mir da Wolfdietrich auf. Wusstet ihr, dass es zu dieser Verschmelzung aus Wolf und Dietrich sogar eine mittelalterliche Sage gibt? Was es dazu bei Wikipedia zu lesen gibt, klingt nach Stoff für ein Game-of-Thrones-ähnliches Streaming-Highlight, mit einem Bastard, neidischen Brüdern, einen intriganten Höfling, einem getöteten Drachen, einem Ring im Weinkelch undundund. Da sieht man den hiesigen Namensträger (der übrigens 57 Jahre alt ist) gleich mit ganz anderen Augen. Na ja, fast.