Mein seltener Name und ich: Sandrine

Mein seltener Name und ich

Claudia. Einfach bloß Claudia. So hätte sie als Kind gern geheißen und stellte sich manchmal sogar so vor. Doch nichts da. Ihre Eltern hatten bereits eine kleine Maren, ein Name, der Mitte der 70er die Top-30 erklommen hatte und danach sachte abbaute. Den Namen ihres zweiten, 1981 geborenen Kindes guckten sie sich bei der Tochter von Bekannten ab: Sandrine – stilistisch komplett anders als der Schwestername, dabei aber fast alle Buchstaben wieder aufnehmend. Vornherum spricht sie sich wie Sandra, mit weichem S-Laut, und hinten ohne (!) das e.

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Mein seltener Name und ich: Erko

Mein seltener Name und ich

Schon seine Großmutter bewies Mut bei der Namenswahl. Mut – und vielleicht eine gewisse Erdverbundenheit? Jedenfalls gab sie dem Mädchen, das einmal seine Mutter werden sollte, den im 20. Jahrhundert sehr seltenen Namen Erdmuthe (den allerdings mancher in seiner Ahnengalerie finden müsste, da er im 18. Jahrhundert populär war).

Er wurde 1968 in der Nähe von Flensburg geboren und bekam von Mutter Erdmuthe gleich die erste, ja auch für Maskulinität stehende Silbe vererbt. Übrigens ein nicht seltenes Phänomen: Amerikanische Wissenschaftler haben in Studien, auf die ich immer wieder gern verweise, herausgefunden, dass uns die Anfangslaute des eigenen Namens besonders lieb sind. So lieb, dass wir sie statistisch häufiger an unsere Kinder weitergeben und dass sogar potenzielle Partner mit demselben Anfangsbuchstaben einen Extra-Stein bei uns im Brett haben.

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Mein seltener Name und ich: Gwendolin

Mit dem Geburtsjahr 1972 hätte sie ganz gut eine Katrin (damals Platz 7) werden können. Oder Kerstin (Platz 19). Ihr Vater favorisierte Barbara (damals gerade noch in den Top 100). Damit stand er bei seiner Frau auf verlorenem Posten: Die hatte sich schon als Teenager bei der Lektüre des Programmhefts zu einer Ballettaufführung in einen Namen verliebt. „Ich bin froh, dass sie sich durchsetzen konnte“, sagt Gwendolin heute. Ballettunterricht hatte die Tochter einer Lehrerin und eines Musikredakteurs, die im Stuttgarter Raum aufwuchs, dann natürlich auch.

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