Mein seltener Name und ich: Merlin

Unisex-Namen, die Mädchen ebenso tragen können wie Jungen, haben ihre eigene Fangemeinde, aber auch ihre Tücken. Noch kniffeliger wird es eigentlich nur, wenn man einen Unisex-Namen trägt, bei dem alle Welt überzeugt ist, ihn eindeutig zuordnen zu können. So wie die 22-jährige Merlin aus München. „Jeder, der meinen Namen liest, geht davon aus, dass ich ein Mann bin. Es gab schon mal überraschte Blicke bei einer Bewerbung, und ich werde regelmäßig als ‚Herr‘ angeschrieben. Auch in der Schule haben neue Lehrer erst mal gefragt: ‚Wer von euch ist denn der Merlin?’“

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Mein seltener Name und ich: Wynona

So viel lässt sich über die Zukunft schon sagen: Wenn unsere Kinder zwanzig, dreißig Jahre alt sind, werden sie häufiger auf Menschen mit seltenen Namen treffen – und seltener auf Menschen mit häufigen – als wir seinerzeit. Das dürfte auch die Reaktion auf seltene Namen verändern. Fragt sich nur, wie sehr. So oder so finde ich es immer wieder interessant, mit Trägern ungewöhnlicher Namen über ihre Erfahrungen zu sprechen. Wynona konnte ich mir da keinesfalls entgehen lassen.

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Mein seltener Name und ich: Reingard

Bei Schwangeren in meinem Umfeld kann ich nicht an mich halten. Kürzlich habe ich wieder einer werdenden Mutter das Beliebte Vornamen Jahrbuch in die Hand gedrückt. Dieses wurde auch gern genommen, mein Angebot, weitere Namen vorzuschlagen, jedoch mit Erstaunen quittiert. Denn: Ein Name, der nicht in den Top 500 steht, sei ohnehin zu ausgefallen.

Nun finde ich es ja schon toll, wenn jemand sich mit den Hitlisten auseinandersetzt und die Top 20 nicht als alleingültige Auswahlliste (miss-)versteht. Aber es fasziniert mich immer wieder, dass so ein breiter Konsens darüber besteht, wie Kinder heute eigentlich nicht heißen sollten. Dabei gibt es immer wieder Menschen, die berichten, sie hätten letztens ein süßes Baby namens Barbara oder einen Windelträger mit Namen Winfried kennengelernt und würden den Namen jetzt mit ganz anderen Augen sehen. Geht doch!

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Mein seltener Name und ich: Salloa

Mein seltener Name und ich
„Mit Türken spielen wir nicht.“ Ein Satz, der vor 35 Jahren auf irgendeinem norddeutschen Spielplatz fiel. Salloa, damals sieben Jahre alt: „Ich auch nicht.“ Damit wollte sie nicht etwa besonders schlagfertig sein. Sie hatte zur der Zeit nur einfach keine türkischen Freunde und verstand nicht, dass ihr fremdartiger Name und ihre dunklen Locken sie in den Augen der anderen zur „Türkin“ machten. Aus dem gemeinsamen Spiel wurde nichts, natürlich.

Salloas Vater ist Araber, ihre Mutter Deutsche. Die beiden wählten ganz bewusst einen arabischen Namen für ihr Kind (Bedeutung: „So wie Allah“). „Ich sollte aus dieser Welt etwas mitnehmen für mein Leben. Tatsächlich erinnert mein Name mich stets daran, dass meine Vorfahren aus einem kleinen arabischen Bergdorf kommen.“ Salloa mag ihren Namen und wollte nie anders heißen. In der Schule kam es allerdings zeitweilig zu Problemen: „Meine Mitschüler fanden den Namen nicht immer so toll, deutete er doch auf eine ausländische Herkunft hin. Damit hatten sie so ihre Schwierigkeiten und ich dann kurzzeitig auch. Darauf hätte ich verzichten können.“

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Mein seltener Name und ich: Sandrine

Mein seltener Name und ich

Claudia. Einfach bloß Claudia. So hätte sie als Kind gern geheißen und stellte sich manchmal sogar so vor. Doch nichts da. Ihre Eltern hatten bereits eine kleine Maren, ein Name, der Mitte der 70er die Top-30 erklommen hatte und danach sachte abbaute. Den Namen ihres zweiten, 1981 geborenen Kindes guckten sie sich bei der Tochter von Bekannten ab: Sandrine – stilistisch komplett anders als der Schwestername, dabei aber fast alle Buchstaben wieder aufnehmend. Vornherum spricht sie sich wie Sandra, mit weichem S-Laut, und hinten ohne (!) das e.

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