Kleine Kinder zaubern ungerührt die erstaunlichsten Namenskreationen aus dem Hut. Als meine Tochter knapp drei war, erzählte sie einige Zeit Geschichten von einem Jungen namens „Batsiloke“. Jetzt ist sie gerade fünf geworden und verblüffte mich neulich mit der Überlegung, ein neues Stofftier „Loki“ nennen zu wollen (nicht verwandt oder verschwägert mit dem von ihr längst vergessenen Batsiloke).
Von nordischer Mythologie hat ihr nie jemand etwas erzählt. Also war mein erster Gedanke, sie könne irgendwie etwas von Loki Schmidt, im Hamburger Raum noch recht präsent, aufgeschnappt haben. Zweiter Gedanke: Für mutige Mädchen-Eltern könnte Loki eigentlich ein interessanter Name sein. Niedlich wie die modische Leni und dazu mit Lokalkolorit. Dritter Gedanke: Solche Namensideen für Lokalpatrioten müsste man sammeln. Vorläufig holte mein Kind mich aber wieder runter von meiner Gedankenwolke: Es kannte den Namen Loki von einem „Filly“-Pferdchen. Wie schnöde.