Promibaby Archie Harrison

Der kleine Prinz ist gar kein Prinz – gerade habe ich herausgefunden, dass Archie Harrison, der jüngste Urenkel von Queen Elizabeth, den Prinzentitel erst führen dürfte, wenn sein Großvater Charles König würde.


Den Eltern Harry und Meghan ist das wohl ganz recht so, denn auch mit der Vornamenswahl haben sie ein deutliches Signal in Richtung Unauffälligkeit gesetzt: Archie ist zur Zeit einer der beliebtesten Babynamen im Vereinigten Königreich und steht auf den vorderen Plätzen der Vornamenhitlisten.

Der zweite Vorname dagegen ist richtig witzig, denn Harrison bedeutet „Harrys Sohn“. Eigentlich sind patronymische Namen ja gar nicht witzig, sondern haben eine lange Tradition. In England allerdings gibt es diese Tradition nicht und außerdem sind patronymische Namen ursprünglich gar keine Vornamen. Was für ein Baby aus Island ganz normal wäre finde ich für ein englisches Baby albern. Ich mag weder witzige noch alberne Vornamen. Nebenbei, weil es anderswo auftauchte, süße Vornamen mag ich auch nicht. Ehrlich, wer möchte mit einem witzigen oder süßen Vornamen durchs Leben gehen?

23 Gedanken zu „Promibaby Archie Harrison“

  1. Juhuu, da ist er ja, der Archie-Thread 🙂

    „Was für ein Baby aus Island ganz normal wäre finde ich für ein englisches Baby albern. Ich mag weder witzige noch alberne Vornamen.“
    Sehe ich ganz genau so.
    Wobei es sich hierbei ja um ein, hust, Mischlingsbaby handelt (Meghan selbst bezeichnet sich ja als „mixed race“ oder „bi-racial“, daher bitte ich von Prügeln mit der Nazikeule für die Verwendung dieses Begriffes abzusehen).
    Außerdem ist Archie ein Mitglied der Königlichen Familie, wenngleich er nur den Höflichkeitstitel „Master“ tragen wird. Ich selbst bin von der Namensgebung enttäuscht und hätte mir etwas traditionelleres gewünscht. Nun scheint die Herzogin von Sussex auf jegliche Traditionen der Royal Family zu pfeifen, wie sie schon mehrfach unter Beweis gestellt hat. Entsprechend ist ihr Stand bei den englischen Royalisten.

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  2. Ich bin ehrlich gesagt erstaunt, dass der Junge „nur“ Archie und nicht Archibald heißt. Ist doch immerhin ein königlicher Spross auf Platz -äh- 7 der britischen Thronfolge. Archie klingt für mich irgendwie spitznamig.
    Wobei ich durchaus etwas „lässigere“ Namen bei den Royals gutheißen würde. Der Nachwuchs muss ja nicht gleich Jayden oder Brooklyn heißen (wobei die Londoner Stadtteile durchaus als brauchbare Vornamen durchgehen würden…), aber z.B. Timothy, Matthew oder Jeremy finde ich auch durchaus adelig klingend, ohne dass sie gleich furchtbar altertümlich oder gestelzt wirken. Ich hätte jetzt auch nichts gegen Richard oder James einzuwenden gehabt…

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  3. In England gab es doch früher auch Patronyme. Johnson, Williamson, Peterson, oder eben Harrison.
    Also so wie es in Island heute noch gemacht wird.

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  4. Archie. Ich konnte nur den Kopf schütteln.
    Dass es kein Charles Philip Arthur war klar bei den Eltern, die eher weniger dem royalen Mainstream folgen. Aber einen vollständigen Namen hätte ich schon erwartet. Ein „Timothy“ o.Ä. wie Moni schreibt, hätte ich auch erwartet. Gerne auch etwas zum Abkürzen.

    Harrison hingegen finde ich als Zweitnamen gut – als schönes Kontra für die ganzen Traditionsbewussten! Und dazu sind doch die -sons gerade in den USA so angesagt.

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  5. Ich bin auch gegen „witzige“ oder „niedliche“ Namen, sehe allerdings beides bei Archie Harrison nicht. Sicher, dass die -ie-Endung in GB genauso aufgenommen wird wie bei uns und nicht überwiegend als informell und – wie es hier bei einer Namenssuche heißt – als „lässig“? Warum muss ein Prinz, der sicher nie Thronfolger werden wird, einen konservativen und traditionellen Namen vergeben, warum darf es kein Name sein, wie ihn auch Omas Untertanen für ihre Kinder wählen würden? Andere Traditionen und Vorschriften (zum Beispiel eine geschiedene Schauspielerin ehelichen) gelten für ihn schließlich auch nicht mehr.

    Dass Archie in Deutschland nach Verarsche klingt, braucht die jungen Eltern gleichfalls nicht zu kümmern 🙂 Ich persönlich habe bei dem Namen zumindest positive Assoziationen: Harrison Ford (warum sollte Mamas altes Umfeld auch verleugnet werden) und Archie Leach/Cary Grant.

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    • Um Missverständnisse zu vermeiden: Ich finde weder Archie noch Harrison niedlich oder süß (die Vornamen, das Baby schon), meine Bemerkung war generell gemeint. Da sich die Eltern sehr offensichtlich nicht den Traditionen unterordnen wollen gefällt mir die Entscheidung für Archie – eben weil es in England so ein gewöhnlicher Vorname ist.
      Den Vornamen Harrison finde ich grundsätzlich gar nicht so schlimm. Aber nur, wenn der Vater nicht Harry heißt.

  6. Wie viele hier war ich von der Namenswahl zutiefst enttäuscht. Hatte gehofft es wird so etwas wie Alexander William Thomas, James Robert Louis oder dergleichen, eben etwas klassisches, familienbezogenes, etwas, das Tradition atmet.

    Archie finde ich als Spitznamen tatsächlich charmant für einen Archibald. In Großbritannien (nicht in den USA!) gibt es jetzt diesen Trend, das traditionelle englische System von Vollname-Rufname aufzuweichen und die traditionellen Spitznamen als Vollnamen zu vergeben–Alfie, Charlie, Evie, Rosie, und dergleichen. Früher war es ja so, dass in der englischsprachigen Welt jeder Edward Eddy genannt wurde, umgekehrt jeder Eddy eigentlich Edward hieß; genauso mit Joe und Joseph, Steve und Stephen, Bill und William, Tim und Timothy, Ben und Benjamin. In den USA ist das zum großen Teil immer noch so, mit einigen Ausnamen–Jack ist dort jetzt als Vollname beliebt, wo es früher nur der Standard-Rufname für einen John war (siehe z.B. Jack Kennedy, eigentlich John F. Kennedy). Trotzdem wirkt Archie in den USA total befremdlich, auch einen Alfie und Charlie kann man sich dort kaum vorstellen. Meghan Markle macht hier ganz klar einen auf britisch und bricht, wie das jetzt im Vereinigten Königreich Mode ist, mit dem traditionellen zweiteiligen Vollform-Rufform-System.

    In den USA ist Archie auch automatisch mit Archie Bunker verbunden–wer die Show „All in the Family“ kennt, weiß, dass das nicht die positivste aller Assoziationen ist. Die amerikanischen Kommentare im Internet verweisen vielfach auf Archie Bunker.

    Harrison finde ich wie Knud nicht gelungen–es soll, glaube ich, tatsächlich witzig sein, ist es aber nicht, sondern einfach am guten Geschmack vorbei.

    Also, insgesamt ein Fehlschlag, recht würdelos. Prince Harry heißt Henry David Albert Charles–er hat’s besser gehabt. Archibald Henry wäre ja stilvoll gewesen…. Man hätte ihn immer noch Archie rufen können. Warum so ultra-volkstümlich, wenn man praktisch von Beruf Aristokrat ist und eine symbolträchtige Position einnimmt, und für Tradition und Kontinuität stehen soll.

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    • Man muss ja nicht immer alles machen, was man soll. Und diese Berufsaristokraten wollen offensichtlich nicht für Tradition und Kontinuität stehen, was sie mit der Namenswahl eindrucksvoll demonstriert haben. Unter diesen Umständen gefällt mir der Name Archie darum sehr gut.

  7. Ich stimme voll und ganz Annemarie zu. Archie hat mich grad an Archie Andrews aus Riverdale erinnert (bzw. die Original Comicfigur) und Harrison an Harrison Ford. Immer noch sehr attraktiv der Mann.

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  8. Ein Kind Archie zu nennen ist für mich ähnlich, wie wenn man es Eddy, Billy, Johnny, Steve, oder Chuck nennt. Als Rufnamen finde ich Eddy, Billy, Johnny, Steve und sogar den sehr altmodischen Chuck klasse, aber nicht als Vollformen.

    In der englischsprachigen Welt gibt es ja eine starke Tradition, wo die Rufnamen der verschiedenen Vollformen festgelegt sind–so war in den USA früher klar, dass jeder Jim offiziell James hieß, und das jeder offizielle James mit Jim anzusprechen war; es war auch klar, dass jeder Bob offiziell Robert hieß, und dass jeder Robert mit Bob anzusprechen war. Hank war ein Henry, Joe ein Joseph, Bill ein William und Tim ein Timothy.

    Dieses System funktioniert in den USA jetzt auch nicht mehr so reibungslos wie früher–es gibt immer mehr Eltern, die darauf bestehen, dass ihr kleiner James mit James und nicht mit Jim anzusprechen ist. Das wäre früher undenkbar gewesen. Auch gibt es einige früher Rufformen, die sich als offizielle Vollformen durchgesetzt haben. Früher hätte nie jemand ernsthaft mit offiziellem Namen Jack heißen können (das war die Rufform für John, neben Johnny), doch nun wird Jack häufig als Vollform vergeben.

    Trotzdem–in den USA ist es meistens noch so, dass der offizielle Joseph Joe gerufen wird, dass umgekehrt, fast kein Joe genannter Mann nicht offiziell Joseph heißt, dass ein Ben eigentlich immer ein Benjamin ist, usw.

    In Großbritannien ist es jetzt im Gegensatz zur USA Mode, die alten Rufformen, besonders die niedlichen, auf IE-endenden, als Vollformen zu vergeben. Gerade der Traditionsbruch ist hier für die Leute das Aufregende, Interessante, Frische, wie hier die ausländischen Namensformen es sind (Mika statt Michael, etc.). Der Name Archie ist in diese bewusste Traditionsbruchmode einzuordnen, die das alte zweiteilige Vollform-Rufform-System auflöst.

    Da Herzog und Herzogin von Sussex sozusagen vollberufliche Royals sind und sich nicht irgendwie in eine bürgerliche Rolle zurückgezogen haben, finde ich eigentlich, dass sie es dem britischen Volk von Berufs wegen schulden, Tradition und Würde zu kultivieren. Da passt weder der spitznamige Archie dazu, noch der schon als Witz/onomastisches Augenzwinkern rüberkommende Harrison. Eine geschmacklose Namenswahl.

    Dabei finde ich Archie als Rufform charmant. Aber eben als Rufform. Für vollberufliche Royals sollte die Vollform schon Archibald sein. Fände es ja auch nervig wenn Prince George offiziell Georgie hieß, wobei es kein bisschen schlecht ist, wenn er so von seinen Eltern gerufen wird. Oder wenn Princess Charlotte Charlie hieße, was sie ja möglicherweise auch gerufen wird.

    Archibald Henry–das wäre klasse gewesen. Mit Archie als charmanter Rufform. So ist es schrecklich, finde ich.

    Übrigens ist Archie in den USA durch die Figur des Archie Bunker besetzt. Es könnte kaum einen unamerikanischeren Namen geben. Vielleicht hat gerade das Meghan gereizt.

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  9. „Da Herzog und Herzogin von Sussex sozusagen vollberufliche Royals sind und sich nicht irgendwie in eine bürgerliche Rolle zurückgezogen haben, finde ich eigentlich, dass sie es dem britischen Volk von Berufs wegen schulden, Tradition und Würde zu kultivieren.“

    Danke Mark! Genauso ist es, das hast du wunderbar ausgedrückt.
    Eine geschmacklose Namenswahl.
    Dabei hätten sie aus einem so großen Fundus an schönen, traditionellen und ehrwürdigen Namen schöpfen können.
    Ich hatte auf David getippt, Harry’s vierten Vornamen. Unverbraucht für royale Verhältnisse und nicht so explizit konservativ wie William, Arthur, Edward oder Richard, aber trotzdem irgendwie an die Tradition anknüpfend.

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  10. Ich stimme Mark voll und ganz zu!

    Archibald Henry wäre schön und würdevoll gewesen. Archie können sie ihn dann immer noch rufen.

    Archie Harrison finde ich auch albern. Ich dachte schon an einen Aprilscherz, aber wir haben ja schon Mai. Immerhin ist er ein Urenkel der Queen, er und seine Eltern werden immer zur Royal Family gehören.
    Philip hätte ich gut gefunden, nach dem Uropa, Prinz Philip hätte sich gefreut.

    Die Sitte in den USA, wonach ein Rufname eine bestimmte Vollform voraussetzt hat es früher in Deutschland auch gegeben. Eine Mia war immer offiziell eine Maria. Ein Hans war ein Johannes. Eine Käthe war eine Katharina, eine Leni war eine Helene. Die Liste ließe sich fortsetzen.

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    • Archibald finde ich schrecklich, wie Willibald , na ja, dann doch lieber Archie, ich find das ganz ok für den kleinen Engländer. Und außerdem ist der Kleine weder ein Herzog (wie seine Eltern), noch ein Prinz oder hat bisher sonst irgendeinen Titel. Er ist eben „zufällig“ nur der Urenkel der Königin und heißt ganz normal Archie Harrison Mountbatten Windsor (Nachname der Royal Family).

  11. Klar sind die beiden vollberufliche Royals und sollten sich darum für die richtigen Zwecke engagieren und sich gut benehmen soweit möglich. Ich finde aber trotzdem gut, dass sie sich trauen (vermutlich ja auch mit Beratern/Familienmitgliedern abgestimmt?!?), ihrem Sohn Namen zu geben, die ihnen vermutlich einfach gut gefallen. Das tut doch niemandem weh? Vielleicht naiv, aber ich kann darin keine bewusste Provokation des Volkes, einen verunglückten Scherz o.ä. erkennen. Immerhin sind sie keine 20 mehr und sich sicher sehr bewusst, dass sie ihr Liebstes jetzt ein Leben lang so rumlaufen lassen.

    Lustig finde ich auch, dass ich es sonst oft etwas, hm?, langweilig oder enttäuschend finde, wenn Eltern sich bei den Top 20 bedienen. Hier nun so gar nicht …

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    • Grundsätzlich finde ich es sehr viel schwieriger, einen in einem anderen Land und Sprachraum vergebenen Namen zu beurteilen. Wenn in unseren „Babynamen der Woche“ ein, was weiß ich, Olli oder Andi auftauchen würde, würde ich wohl auch mit den Augen rollen 😉

      Allerdings, wenn Olli oder Andi schon seit Jahren vertraute, oft vergebene Topnamen wären, der kleine Olli oder Andi somit umgeben von Altersgenossen namens Tobi und Michi aufwachsen würde – vielleicht wäre dann auch einfach alles gut?

    • In Deutschland wohl eher nicht.
      In deutschsprachigen Ländern würden wohl viele „Arschie“ sagen. Etwas ungünstig…

  12. Ich verstehe nicht, warum man nicht einfach die erwachsene -und sehr schöne!- Form Archibald nimmt und den Jungen dann im Alltag Archie nennt. Dazu würde ich jedem raten, erst recht, wenn noch royale Wurzeln vorliegen und es um das Beibehalten einer gewissen Tradition geht.

    Ich empfinde diese Wahl keinesfalls als schlimm, aber definitiv als unprofessionell.
    Passt also ganz gut zu Meghan, diese Entscheidung (hübsche Frau, aber der royale Stil fehlt ihr).

    Harrison finde ich ok, klingt zumindest hochwertig, auch wenn das für mich eher ein Nachname ist.

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  13. Der Name David ist im britischen Königshaus – zumindest als primärer – Vorname verbannt. Der letzte Träger dieses Namens war niemand anderes als Edward VIII … genau derjenige, der nach nichtmal einem Jahr vom Thron abdankte um eine geschiedene Amerikanerin zu heiraten. DIESE Namenswahl hätte die britische Seele dann doch in Aufruhr versetzt. 🙂

    Archie Harrison ist der Stellung des Kleinen nicht angemessen – er ist ja nicht irgendein Kind, sondern ein Teil der (engeren) britischen Herrscherfamilie. So nahe in der Thronfolge zu stehen ist kein Beruf, den man sich aussuchen oder gegebenfalls wechseln kann.

    Allerdings passt die Namenswahl gut in den erkennbaren Trend, dass Prinz Harry sich nach und nach aus der königlichen Familie löst. Erst heiratet er eine Bürgerliche … US-Amerikanerin … Schauspielerin (und nichtmal eine berühmte Darstellerin der großen Leinwand) … mit „mixed ethnic heritage“ … die mit so ziemlich jeder Tradition ihrer angeheirateten Familie bricht … und dann gibt er dem Enkel der Queen auch noch einen Namen, der eher in einen Vorort Manchesters gehört und nicht nach Kensington. Mich würde es nicht wundern, wenn er irgendwann auf seinen Platz in der Thronfolge verzichtet und sich weitgehend aus der Royal family ausklinkt.

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    • Mich wundert eher, dass es überhaupt noch Monarchie gibt. Warum sollte ein normaler Mensch über die Steuern den Lebensstil eines Repräsentanten zwangsfinanzieren müssen? Und um das niemandem mehr schuldig zu sein, hat Harry sich „ausgeklinkt“ – gut für ihn und seine Familie.
      Man kann auch ohne Titel Wohltätigkeitsorganisationen unterhalten.

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