Richtig abwechslungsreich ist von Jahr zu Jahr die Liste der beliebtesten Vornamen der romanischen Schweiz. Es gibt nur relativ wenige Geburten im romanischen Sprachgebiet, so dass es dafür keine aussagekräftige Hitliste gibt. Aber das sind die Vornamen, die dort 2014 mindestens drei Mal vergeben worden sind:
- Mädchen: Emily, Iris, Laura, Leonie, Lia, Luana, Mia
- Jungen: Andrin, Dario, Diego, Elia, Flavio, Lian, Marc, Nino, Noel, Robin
In den drei anderen Sprachgebieten werden wesentlich mehr Kinder geboren. Das Bundesamt für Statistik hat erneut separate Vornamenhitlisten ermittelt.

Schweizer Babynamenhitlisten 2014
Deutschschweiz
Mädchen | Jungen |
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Französische Schweiz
Mädchen | Jungen |
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Italienische Schweiz
Mädchen | Jungen |
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Quelle: Bundesamt für Statistik, Sektion Demografie und Migration, Statistik der natürlichen Bevölkerungsbewegung. Unterschiedliche Schreibweisen wurden als separate Vornamen gezählt.
Lara Hürlimann und Leandro Füglistaller – unser Herz ist international! 😉
Wo sind Urs und Beat hin? 🙁
Am besten gefallen mir die Namen der italienischen Schweiz, einfach weil die noch wirklich italienisch wirken, wenigstens zum großen Teil.
Würde von der Schweiz eigentlich einen gewissen Kulturkonservativismus erwarten, aber das scheint bei der Namensgebung weder in der Deutschschweiz noch in der Romandie der Fall zu sein.
Auffallend ist, dass Ben in der Deutschschweiz nicht denselben Top-Status genießt wie in Deutschland.
Auffallend ist auch, dass alle Regionen der Schweiz den irischen Namen Liam sehr zu favorisieren scheinen.
Noch was Auffallendes: Nina und Nino sind beide in der Deutschschweiz sehr beliebt. In Deutschland ist Nina ja ziemlich weg vom Fenster und Nino ist auch längst nicht so beliebt.
Noch etwas, was mir jetzt auffällt–die frankophonen Schweizer lieben A-Endungen für Mädchennamen, statt der traditionellen französischen Endungen auf IE oder E.
Beispiele: Julia statt Julie; Sofia statt Sophie; Eva statt Eve; Clara statt Claire; Elisa statt Elise; und dann noch Lara, Emma, Mila, Lea. Schade–ich mag die alten französischen Namensformen sehr gerne.
Die internationalen Namen finde ich eher logisch. Wenn ich mich richtig erinnere, sind ein knappes Viertel der Schweizer Bevölkerung Ausländer/innen.
Und wenn ich mir die Listen so ansehe, achten auch viele Schweizer darauf, dass die Namen auf deutsch, französisch und italienisch einigermaßen funktionieren. Bei dem Versuch, Ben auf französisch auszusprechen, würde z.B. nicht viel übrig bleiben.
Und in der italienischen Schweiz ist Gabriel inzwischen häufiger als Gabriele – weil es wahrscheinlich nervt, wenn man bei der Korrespondenz mit einer Zürcher Filiale plötzlich für eine Frau gehalten wird (oder das sind Frankophone in der ital. Schweiz – die Welt ist ja nie so homogen wie die Statistiker es gern hätten).
Hallo!
Ich bin Schweizerin und wollte kurz aufklären, weshalb Schweizer eher Namen mit A-Endungen wählen anstatt e, ie , ect.
Auf Schweizerdeutsch betont man Namen mit IE am Ende ganz anders als auf Hochdeutsch (man betont NICHT die IE Endung)Sophie wird bspw. “Soffi“ ausgesprochen Marie wird zu “Marri“ und Neele geht gar nicht auf Schweizerdeutsch, ausserdem spricht man das E am Ende bei vielen Namen nicht aus, wie zb. Caroline,Simone, Eliane,.. spricht man nur “Carolin“,“Simon“,“Elian“ aus. Desshalb wählen viele Namen mit A am Ende, da man die dann auch richtig schön ausspricht in der Schweiz.
Das ist sehr interessant! Wie unterscheidet sich dann die Aussprache einer Simone von der eines Simons – gar nicht?! Der Jungenname Elian wäre in der Schweiz dann wohl auch eher missverständlich …?
Ja, das ist wirklich interessant! 🙂 Die Neigung der Schweizer, auf der ersten Silbe zu betonen, ist wohl bekannt, daß das aber Auswirkungen auf die Vornamenswahl haben kann und hat, muß man doch erstmal erklärt bekommen.
Glückliches Völkchen!