(ots) – Der Moderator Max (ehemals Dieter) Moor wird auch zwei Jahre, nachdem er einen neuen Vornamen angenommen hat, von seiner Frau noch nicht „Max“ genannt: „Dieter sagt sie nicht mehr, aber Max so ziemlich als Einzige auch noch nicht. Es fällt Ihr echt schwer,“ sagte Moor der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ und fügte zur Begründung hinzu: „Diese Überwindung zum ,Ich liebe Dich, Dieter‘ war dann ja umsonst, das tut weh. Aber Sie kann sich ja in Worte wie Schatz oder Liebling flüchten.“
Der Vorname Dieter sei ihm schon als Schüler in der Schweiz übel aufgestoßen, begründete Moor seinen Entschluss, sich seit 2013 Max zu nennen: „Da hatten die anderen so tolle Namen wie Bruno oder Florian oder Markus – und ich war der Dieti. Dieser Name war bei uns in der Provinz so unbekannt, dass ich ihn manchmal sogar buchstabieren und an die Tafel schreiben musste. Die Französischlehrerin nannte mich Didier – man kann einen Jungen doch nicht Didier nennen, das geht einfach nicht. Ich hab auch nie verstanden, wie es der einen oder anderen Frau möglich war: „Ich liebe Dich, Dieter‘ zu sagen.“ „Max, Du bist so toll“ sei doch viel einfacher. Der Entschluss zur Namensänderung sei dennoch wie aus heiterem Himmel gekommen, berichtete der Buchautor („Als Max noch Dietr war“) weiter: „Ich erinnere mich noch gut an den Moment, in dem ich am Computer saß und eigentlich mit Buchhaltung befasst war. Deshalb musste ich immer schreiben: ,Ihr Dieter Moor‘, ,Ihr Dieter Moor‘, ,Dieter Moor‘ – ich hasste es. Und dann habe ich eine Rundmail geschrieben: Könnt Ihr bitte ab sofort Max zu mir sagen? Ich habe beschlossen, diesen Fehler meiner Altvorderen jetzt zu korrigieren. Das sei „eine Aktion von zehn Minuten, ohne jede innere Vorbereitung“ gewesen.
Quelle: Pressemitteilung der „Neuen Osnabrücker Zeitung“
Hm, ich finde, man sollte sich möglichst mit dem von den Eltern vergebenen Namen arrangieren, es sei denn, dass dieser Name echt lächerlich ist. Dieter mag altmodisch sein, aber geändert hätte ich den nicht….
Wenn man sich selbst benennt, geht man doch ziemlich individualistisch vor und nimmt auch den Eltern etwas, das ihnen vielleicht doch zusteht. Wie gesagt, würde ich nicht machen. Selbst wenn ich den Namen nie selbst vergeben hätte.
Also wenn man genau liest…geht es in dem Beitrag nicht um dich…insofern ist es ganz egal ob du das machen würdest oder nicht. Und wer hat eigl das schlaue Buch der Verhaltensregeln,in der „man“ die große Rolle spielt, verfasst?
Ist es nicht anstrengend ein so beengtes Leben ,voller Prinzipien zu führen.
Ich denke man kann sagen das Max mutig war und dass es toll ist dass es noch Menschen gibt die nicht nur funktionieren, sondern auch hinterfragen und Dinge zu ändern…während andere bequem aber halt auch nur mehr oder weniger glücklich in ihren Mustern hängen.
Unter anderem Konrad Duden, erste Auflage 1880.
Gibt noch annere von diese „man“-Bücherns, awer dat krieje ma dann schpäter, wenn et mit den Kommatas halbenwegs unfall frei iwwer die Bühne jeht.
Was mich daran stört, ist in der Tat, daß er sich weder einen Künstlernamen noch einfach einen Spitznamen zulegt wie, sagen wir, Jack Kennedy oder Jeb Bush. (Mir fällt gerade kein prominentes deutsches Beispiel ein, dessen Spitzname sich nicht vom Vornamen ableitet. Gibt es aber sicher.) Nein, er muß, um auch ja MAXimal aufzufallen und ein Buch schreiben zu können, seine Eltern explizit korrigieren – und das kommt einem Kind hier einfach nicht zu, fertig. Um so weniger, als Dieter zwar nicht so pralle, aber auch sicher kein Gruselvorname ist. Namensvorgabe ist immer und überall Prärogative der Eltern.
Das kommt einem Kind nicht zu?…ist da etwa der Zeigefinger?
Ja.
Ob Ex-Dieter Max Moor wohl weiß, dass die Sparkasse Hannover ein eigenes Maskottchen hat, das auf den Namen MAX MOORFROSCH hört? 🙂
https://www.sparkasse-hannover.de/die-junge-seite/max/
… und als ich nachsehen wollte, war die Webseite weg! Ob sich Herr Moor seinen neuen Namen als registrierte Marke geschützt hat und die Anwälte von der Leine (und an die Leine 😉 ) gelassen hat?
Matze, elbowin,
oder Max Morlock ist aus den Grüften entstiegen und hat dem spukhaften Treiben unserer Sparkasse hier ein Ende bereitet.
(Das Maskottchen findet man als Pic noch mit geringen Mühen, sieht aus wie eine billige Kermit-Kopie…)
Das Maskottchen heißt schon seit Jahren so und ist weiterhin aktiv, nur dieser Link nicht. Es würde mich sehr wundern, wenn die Sparkasse Hannover die Marke nicht reserviert hätte.
Vielleicht mochte er genau deshalb den Namen Max. Weil er ihm irgendwie im Ohr lag so im Unterbewusstsein…..
Ich fände es okay, wenn eines meiner Kinder später entscheidet, einen anderen Namen haben zu wollen. Ich muss ja nicht mit dem Namen leben, sondern mein Kind!
Ich kannte eine Olga, die sich, sobald sie 16 war, in Alexandra umbenannt hat. Ihre Eltern wussten 16 Jahre vorher noch nicht, dass sie mal nach Deutschland ziehen würden und welche Bürde der Name Olga dort für ihre Tochter sein würde.
Außerdem kannte ich einen Detlef oder Detlev, der sich selbst immer nur Dave genannt hat – auch seine Eltern wussten auf keinen Fall, dass sein Name irgendwann als Synonym für Schwuler gelten würde.
Klar haben mein Mann und ich uns auch Mühe bei der Namenswahl gegeben, aber ob mein Kind sich mit seinem Namen wohl fühlt, ist mir dann doch wichtiger.
Ich habe meinen Namen geändert, d.h. einen zweiten Vornamen offiziell hinzugefügt, bei dem ich genannt werde. Meinen ersten / ursprünglichen Vornamen fand ich seit meiner frühen Kindheit schrecklich, die offizielle Änderung erfolgte 2009, da war ich 24 Jahre alt. Heute bin ich jeden Tag froh darüber, da ich auf keinen Fall mit meinem alten Namen angesprochen werden möchte und es furchtbar umständlich ist, bspw. in einem Verein zu erklären, man heiße offiziell X, würde aber Y genannt.
Hallo cassis,
das finde ich sehr interessant. Wie haben deine Eltern darauf reagiert? Und haben sie mal erzählt, warum sie dich so genannt haben?
Mein Vater ist schon lange tot, so dass ich nur von meiner Mutter berichten kann. Sie hat für mich damals halt einen Namen ausgewählt, der ihr gefiel und mit dem mein Vater auch gut leben konnte (selbst hatte er wohl keine Ideen). Dass mir selbst der Name nicht gefiel, war ziemlich schnell offensichtlich und mit den Jahren fand sich meine Mutter damit ab. Beim Antrag auf Änderung hat sie mich dann aktiv unterstützt (das ganze Verfahren habe ich hier: [Beitrag nicht mehr online] ausführlicher beschrieben). Heute redet sie mich meistens mit dem von ihr ausgewählten Namen an, aber damit kann ich leben.
Meiner Mutter gefallen skandinavische Namen, mir romanische und slawische, das passte einfach überhaupt nicht.
Ich musste gleich an Maximilian von Moor aus Schillers „Die Räuber“ denken. Ich finde Dieter jetzt auch nicht so schlimm. Aber es ist mutig, den eigenen Vornamen zu ändern und ich würde da auch nicht zwangsläufig mangelnden Respekt vor der Entscheidung der Eltern hineininterpretieren. Kann ja sein, dass die Eltern den Änderungswunsch unterstützen oder sogar die eigene Wahl bereuen.
Hallo Cassis,
danke für deinen interessanten Text, und total schön, dass die Namensänderung trotz bestimmt vieler Hürden möglich war.
Hast das Verfahren, das du auf deinem Blog beschrieben hattest, noch irgendwo im Internet stehen (der Link zu deinem Blog funktioniert nicht mehr)?
Hallo Cat,
meine Güte, ist das lange her. Den Blog gibt es tatsächlich nicht mehr, allerdings habe ich mir einige dort veröffentlichte Texte abgespeichert, darunter auch den zu meiner Namensthematik.
Kannst mir eine Mail schreiben an f[punkt]de[unterstrich]bornelh[at]gmx[punkt]de, dann schicke ich ihn dir.