Callioppe * Tamara * Mirca * Amilia * Mathea Laureen * Tamino * Ted * Emi Esmè * Remo * Maja Gretel * Ben Udo * Helin Gabriele * Immo * Mariella-Joyce * Aurelius Laurentius Amadeus * Delainey Jolie * Evangelina Mirella * Pierre-Matthew * Lennox-Taylor * Anni Frieda * Mina Elif * Maximilian Joachim Don * Torne * Jari Kjell
Zugabe
Diese Woche gibt es noch eine Zugabe! Das Namenkundliche Zentrum der Universität Leipzig hat einige ungewöhnliche Vornamen herausgesucht, die letztes Jahr in Deutschland vergeben worden sind:
Xantippe * Sunshine * Soleil * Pepper-Ann * Nero * Nemo * Lafayette * Fürchtegott * Aphrodite * Jesus * Messi * Napoleon * Macdonald * Schnuckelpupine * Juli-Summer * Prinz-Gold
@Knud: Bist du dir sicher, dass Schnuckelpupine nicht nur ein Aprilscherz war? Ich denke ja bei einigen Namen, dass sie nicht aller Ernstens vergeben worden sein können, aber dieser…
Macht man in Leipzig am 2. April Scherze? Die Mitteilung ist gestern veröffentlicht worden. Ernsthaft: Wenn das Namenkundliche Zentrum der Universität Leipzig mit Schnuckelpupine einen Scherz gemacht hat oder die Eintragung des Vornamens nicht vor der Presse-Veröffentlichung überprüft hat, werde ich mich dafür einsetzen, dass diese Einrichtung nicht mehr aus öffentlichen Mitteln gefördert wird.
Callioppe – ein seltener Vorname griechischen Ursprungs. Kalliope ist eine der Töchter des Zeus und Mutter von Orheus und Linos. Ich finde den Namen schon gewöhnungsbedürftig, u.a. da er klanglich auch schnell mit der Antilope in Verbindung gebracht werden kann.
Mirca – die weibliche Form von Mirco. Mirco ist mir ab und zu untergekommen, Mirca noch nie. Ich finde Mirca genauso gut vergebbar.
Amilia – wohl eine Mischung aus Emilia und Amelie. Ich mag Emilia am liebsten, Amilia ist auch ok, Amelie mag ich nicht.
Mathea Laureen – eigentlich finde ich Mathea ok, aber der Name will mich persönlich einfach nicht hundertprozentig überzeugen – vielleicht, weil er durch das t zu männlich klingt bzw. zu sehr an Matheo erinnert. Laureen find’ ich gut. Die Kombi finde ich gelungen, da Laureen die weiche Komponente in die Kombi bringt – klingt gut.
Ted – an sich ok, aber der Kleine wird sicher mit der Teddybär-Assoziation zu kämpfen haben. Der Name ist v.a. im Teeniealter nicht einfach.
Emi Esmè – Emi sieht zunächst aus wie eine falsch geschriebene Emmi und bei Esmè muss doch ein accent aigu auf’s zweite e oder von mir aus gehen auch zwei „e“s. Wenn Emi eben wie Emi und nicht wie Emmi ausgesprochen werden soll und Esmè tatsächlich mit accent grave, dann funktioniert die Kombi klangtechnisch nicht, finde ich.
Remo – finde ich vom Klang her ok. Ich verbinde Remo durch seine Seltenheit mit der italienischen Stadt Sanremo und mit Remus. Naja, schlecht muss das ja nicht sein.
Maja Gretel – die Namen passen von der Wirkung her gut zusammen, finde ich. Insgesamt klingt mir die Kombi etwas zu hart, aber sie ist u.a. daher stimmig.
Ben Udo – klanglich passt’s. Die Kombi fällt natürlich ins Auge, da sie generationenübergreifend ist und daher auch etwas gewöhnungsbedürftig.
Helin Gabriele – Helin assoziiere ich sofort mit dem griechischen Wort helios, was ja nicht von ungefähr ist…. Ich finde Helin ok, Elin mag ich jedoch lieber. Gabriele passt vom Klang her gut zu Helin.
Aurelius Laurentius Amadeus – eine sehr wuchtige Kombi. Alle drei Namen enthalten die Vokale a, e, u und die beiden ersten auch noch das i. Die us-Endung ist ebenfalls allen drei Namen gemein und verweist ja auch auf den lateinischen Ursprung aller drei Namen. Durch die vielen Gemeinsamkeiten ist die Kombi schon stimmig. Und obwohl sie, wie gesagt, sehr wuchtig ist, mag ich sie. Einzeln mag ich die Namen auch.
Pierre-Matthew – wenn man Pierre lieber mag als Peter und Matthew lieber als Matthieu oder Matthäus, dann kommt man halt zu so einem Sprachmix. Den Bindestrich hätte man wenigstens weglassen können. Ich habe die Tendenz dazu einen derart auffälligen Sprachmix vermeiden zu wollen. Man kann natürlich auf die Parallele hinweisen, dass beide Namen mit der griechischen Sprache verbunden sind, aber das wäre mir nicht genug. Einzeln finde ich Pierre wunderschön, Matthew finde ich ok.
Maximilian Joachim Don – mein erster Gedanke: was macht Don denn da drin? Naja, ist schon irgendwie ’n lustiges Anhängsel. Maximilian Joachim ist auch schon recht lang und Jo- auf –ian ist etwas ungeschickt, aber stört jetzt auch nicht zu sehr. Also, Maximilan Joachim finde ich ok. Naja, und wenn Don halt auch noch „mit will“. 😉
Jari Kjell – eine nordische Kombi: Jari ist finnisch und Kjell ist schwedischer bzw. norwegischer Herkunft. Mich überzeugt diese Kombi durchaus. Einzeln mag ich Jari nicht so gern – erinnert mich an Juri, den ich auch nicht mag. Kjell gefällt mir immer besser.
Heute sind nicht viele Namen dabei, die mir gefallen.
Von den Mädchennamen mag ich Tamara am liebsten. Immo und Aurelius Laurentius Amadeus gefallen mir von den Jungennamen am besten. Einzeln finde ich Pierre schön.
Zu der Auswahl an ungewöhnlichen Namen kann ich nur sagen: Die Kinder tun mir leid. Bei den meisten Namen sehe ich sogar das Kindswohl gefährdet.
Einige der Namen möchte ich doch mal kurz kommentieren.
Schnuckelpupine – finde ich auch am allerschlimmsten!
Nero – geht vom Klang her, aber DAS allgemeine Namensvorbild gibt dem Namen natürlich einen üblen Beigeschmack.
Nemo – geht vom Klang her auch, aber für mich überwiegt die Tatsache, dass „nemo“ auf Lateinisch „niemand“ heißt und so sollte doch ein Kind nicht unbedingt heißen.
Messi – da doch besser Lionel als Messi. Messi erinnert (abgesehen davon, dass man ihn als Nachnamen kennt) zu sehr an das Messie-Syndrom.
Am ehesten geht noch Soleil (frz.: Sonne), würde ich aber auch nicht vergeben.
Ich habe Esmè genau so abgeschrieben, wie es in der Quelle stand. Ob dort ein Tippfehler passiert ist oder ob es die Eltern nicht besser wissen ist die Frage.
Nemo – welch eine Überraschung! Jules Vernes einsamer, idealistischer und kluger Uboot-Kommandant mit seinen Bildern von Washington, Kosciusko, John Brown und Lincoln über dem Schreibtisch in seiner Kajüte.
Xantippe – ich finde es gemein, dem armen „blonden Pferdchen“ nun auch noch das ihr im Deutschen zustehende humanistische h hinter dem t wegzunehmen! 🙁 (Das sieht etwa so panne aus wie „Phillip“…) Die Frau hatte schon so Lebzeiten genug unter ihrem schwatzsüchtigen Mann zu leiden und mußte es sich dann auch noch gefallen lassen, daß ihr Ruf für zweieinhalb Jahrtausende von dem Arschloch Platon zerstört wurde… 🙁
Aurelius Laurentius Amadeus – „Legt mich zu Aurelius, gen Sonnenaufgang zu Stonehenge, dort ruhen die meine, über Haß, über Harm.“, sang Pound seinerzeit in Pisa. 😉 Im Ernst: schon jeder einzelne Name ist eine ziemliche Peinlichkeit – und in der Kombination ist das ein völkerrechtswidriges Dumdum-Geschoß, das einem einem die Därme um die Ohren fliegen läßt!
Der arme Aurelius tut mir jetzt schon leid, wenn dann in ein paar Jahren bei seiner Kommunion oder Konfirmation der komplette Name laut in der Kirche verlesen wird, auf dass auch der letzte Klassenkamerad und dessen Geschwister ihn deutlich hören…
Der arme Junge wird doch danach seines Lebens nicht mehr froh!
Mein persönlicher Babyname der Woche ist übrigens
CAROLINE.
(Die Tochter von Freunden, geboren am 29.3. 🙂 )
Wie müssen sich die Eltern von dem Sternenkind Schnuckelpupine fühlen wenn das jetzt in der Öffentlichkeit breitgetreten wird
Beate, woher hast du die Info, dass es sich um ein Sternenkind handelt? Wenn dem so ist, find ich auch nicht, dass man das hätte veröffentlichen müssen.
Wenn diese Veröffentlichung aus Leipzig Namen betrifft, die vergeben (d.h. zugelassen und eingetragen) wurden, dann muss das Kind lebend geboren worden sein. Andernfalls hätte es gesetzlich nicht als Person gegolten und daher keinen eingetragenen Namen erhalten.
Ich hoffe in dem Fall allerdings auch eher auf einen Aprilscherz…
Nachdem ich mal wieder auf den französischen Internetseiten zu Vornamen gestöbert habe, schreibe ich mal kurz, was es da Neues gibt: Einige noch als altmodisch angesehene Vornamen sind in Frankreich gerade in einem großen Aufwärtstrend.
Bei den Jungennamen sind dies: Armand, Charles, Émile, Gaston und Léon.
Und bei den Mädchennamen: Joséphine, Louise, Madeleine, Rose et Suzanne.
Und dann gibt’s auch noch jeweils zehn Ideen für originelle Vornamen.
Für Jungen sind dies:
Aël, Corneille, Lisandru, Paterne, Sandro, Séverin, Théophane, Trévor, Silvère et Ugolin.
Und für Mädchen:
Amarante, Calypso, Éda, Euriell, Eulalie, Gemma, June, Philaé, Thaïs und Ursula.
Schtroumpfette,
Danke für den interessanten Einblick! Bin immer daran interessiert, was in der Namenswelt unseres westlichen Nachbarlandes los ist.
Die ganz traditionellen Namen finde ich sowieso alle sehr schön. Auch die originelleren gefallen mir zum Großteil sehr gut, vor allem: Severin, Theophane, Ugolin, Amarante, Eulalie und Thais.
Eulalie kenne ich aus den amerikanischen Südstaaten, wo Eulalia so ein neoklassischer Traditionsname ist, den ich in seiner englischen Aussprache sehr schön finde. Die französische Form finde ich auch wunderschön.
Ugolin finde ich interessant–Weiterbildung zu Hugo?
Nochmals danke für die interessante Auswahl.
Mark
Lieber Mark,
Théophane und Eulalie gefallen mir auch. Ich glaube, im Englischen gefiele mir Eulalia auch.
Ugolin kannte ich auch noch nicht; ich kenne jedoch einen Ugo, der aus Neukaledonien nach Frankreich gekommen ist. Ugo ist eine andere Form von Hugo und Ugolin somit eine Weiterbildung von Ugo.
Liebe Grüsse,
Schtroumpfette
Immo – vermutlich der „normalste Name in den beiden Listen, jedenfalls in meiner Generation. Ein Kommilitone von mir hieß/heißt so. Der hatte das „Immo“ auch in seiner E-Mail-Adresse – und hat sich dann immer drüber aufgeregt, daß er damit permanent Spam von irgendwelchen Immobilien-Wichsern bekommen hat. 😀
Anni Frieda klingt wie Anni-Frid Lyngstad von ABBA…
„Lafayette – here we are!“ – das war so eine Art Schlachtruf des Amerikanischen Expeditionskorps im Ersten Weltkrieg. Also: Die USA tragen ihre Schuld an Frankreich ab.
Macdonald – „The MacDonald“, das ist der einzige und wahre Klan-Chef der MacDonalds. 😉
Aphrodite – „Venus Mata Hari Wilhelmine Willendorf“ – „Dann kann sie sich ja später selbst aussuchen, wie sie gerufen werden will!“
Diese Witznamen sind im einzelnen im Handumdrehen dekonstruierbar – geschenkt. Wirklich erbärmlich scheint mir nur die Feigheit, sich nicht einmal mehr zu trauen, seinen Gör einen Namen zu geben – sondern sozusagen im Schrotschuß gleich zwei oder drei, damit “sie sich das dann später selbst aussuchen können“. Normalerweise ist das dann ein neudeutsch-angelsächsischer Weichspüler-Kleine-Jungs-Schnuckiputzi-Name à la Jim, Tim oder Tom plus ein als „irgendwie klassisch“ empfundener Name à la Philipp, Alexander oder Gregor. Für jede Lebenslage den richtigen Namen – aber so läuft das eben nicht.
(Diese Unsitte wir sicherlich dadurch befördert, daß in den kürzlich eingeführten maschinenlesebaren Personalausweisen die Rufnamen nicht mehr optisch hervorgehoben werden.)
Callioppe: Das Kind ist mal ganz schnell: Hop, hop, hop Pferdchen lauf Galopp.
Mirca: Mirka ist hübsch.
Ted: Kurzform von Edward, längere Kurzform: Teddy, aber der Name ist älter als das Stofftier.
Maja Gretel oder Biene Hänsel?
Aurelius Laurentius Amadeus: Dieses Kind braucht viel Selbstvertrauen und Stärke und ebensolche Eltern, die es vorleben.
Aber Evangelina Mirella ebenso.
Anni Frieda hätte auch 1905 Geburtstag haben können. Aber ein schöner alter Name. Anna Frieda noch stärker.
Mina Elif: güzel bir kiz.
Meine Favoriten:
Tamara
Mirca
Amilia und
Tamino
alle anderen Namen gehen gar nicht!
@ Schtroumpfette: Bei Ugolin dachte ich irgendwie an eine baskische Form von Hugo. Keine Ahnung, warum.
Die Namen, die im Aufwärtstrend sind gefallen mir definitiv besser, als die originellen, wobei die auch nicht wirklich schlecht sind, da sind Prinz-Gold und Pepper – Ann auf jeden Fall schlimmer !!!
Anuda. Letty Chloe Pamela. Jayden Connor. Ophilia. Elias Tameo. Tiara Morina. Finley Jack. Piet Andy. Yiru Ronny. Ylva Luxia. Finn Levi. Cuinn Hama Friedolin.
Ein Studienfreund von mir pflegte schon in den 90ern zu sagen: „Ist mir völlig rätselhaft, wie man je auf den Gedanken kommen konnte, mit diesem Volk einen Angriffskrieg führen zu wollen.“