Man fragt sich schon, warum sich jedes Jahr jemand die Mühe macht, eine neue deutsche Hitliste zu erstellen, denn Bewegung gibt es darauf praktisch kaum.
Das, was sich jemand am 30.12. 2014 in der ZDF-Nachrichtensendung „heute“ gefragt hat, kann ich leicht beantworten: Wenn sich niemand die Mühe machen würde, jedes Jahr eine neue deutsche Hitliste zu erstellen, wüsste niemand, dass es darauf kaum Bewegung gibt!
Hier ist das Ergebnis meiner Mühe, die Hitlisten der am häufigsten vergebenen Babynamen in Deutschland im Jahr 2014. Zunächst die Erstnamen:
Mädchen | Jungen |
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Ausführlicher: die Top 500-Liste.
Wie international üblich habe ich für diese Hitliste nur die ersten Vornamen gezählt. Grundlage sind 181.300 Geburtsmeldungen aus ganz Deutschland, das sind ca. 27 % aller im Jahr 2014 in Deutschland geborener Babys.
Außerdem habe ich auch ausgewertet, welches die beliebtesten Zweitnamen sind:
Weiblich | Männlich |
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Ausführlicher: die Top 100-Liste.
Sophie, Marie und Alexander werden schon seit Jahren sehr häufig als Zweitnamen vergeben.
Um so was würde ich mich ja mal gar nicht scheren… Es gibt viele, die deine viele Arbeit wertschätzen und sich – nicht nur die Hitlisten jedes Jahr – gerne damit beschäftigen. Vielen Dank an dieser Stelle dafür!
An dieser Stelle DANKE für die Mühe! 😀
Ich freu mich jedes Jahr darauf, die fehlende Bewegung zu begutachten :p
Ich finde, dass bei einigen Namen schon sehr viel Bewegung drin. Zwei Beispiele:
Wenn man sich mit der 2009er-Hitliste für Emilia entschieden hat, sollte man sich schon bewusst gewesen sein, dass der Name gehäuft vorkommt – immerhin war er da bereits Platz 24. Mittlerweile zeigt sich die gefühlte Omnipräsenz bei Babys/Kleinkindern auch darin, dass er Platz 5 ist.
Anfang 2010 hatte ich den Namen Mads kennengelernt und er war mir noch so fremd, dass ich der Annahme war, der Junge hieße Max und würde nur undeutlich ausgesprochen. Mads ist Geburtsjahr 2008 und seine Eltern wünschten sich einen seltenen Vornamen. Im Jahr 2008 war dies mit Platz 145 auch noch einigermaßen der Fall – mittlerweile ist er auf Platz 25, in einigen Bundesländern sogar Top 10…
Deine interessanten jährlichen Auswertungen zeigen diese und viele andere Entwicklungen sehr schön – DANKE dafür!
Auch ich will ein DANKE da lassen für deine Mühen – ich finde es immer wieder sehr interessant!
Danke Knud!
Inzwischen habe ich Zeit gefunden, die Namenlisten etwas zu betrachten …
Mein Aufsteiger des Jahres bei den Mädchen ist Elif, ein türkischer Vorname mit eher säkularer Ausrichtung und bekannt durch die Autorin Elif Shafak. Elif hat einen soliden Vorsprung auf eher fromme Vornamen.
Der Hobbit hat Auswirkungen auf die Namensliste: Thorin ist in den TOP-500 plaziert! Ob noch meht Tolkien-Namen nachkommen?
Thiago und Mats/Mads steigen weiter: Namen für die Fußballfans. Mit Arjen geht es allerdings schon wieder bergab.
Was bringt Veit in die TOP-500? Mit fällt zuerst einmal Veit Harlan, der Regisseur solch übler NS-Propagandafilme wie Jud Süß, ein. Und „erblicher Veitstanz“ (Huntingdon Chorea) ist auch keine schöne Assoziation.
Ich muss mich mal mehr um die Hobbits kümmern, Thorin wäre mir selbst nicht aufgefallen.