Die Neugeborenen in England und Wales haben im Jahrgang 2013 27.000 verschiedene Jungen- und 35.000 verschiedene Mädchennamen bekommen. Oliver und Amelia waren die beliebtesten Babynamen. Amelia ist seit 2011 auf dem ersten Platz, Oliver hat Harry als Spitzenreiter abgelöst. Oscar und George haben Alfie und Riley aus den Top 10 verdrängt. Bei den Mädchennamen musste Lily die Top 10 verlassen, um dem aus deutscher Sicht kuriosen Vornamen Poppy Platz zu machen.
Königliche Namen stehen hoch im Kurs. So ist George, der Name des jüngsten Kronprinzen, im Vergleich zum Vorjahr aufgestiegen. Auch Harry und William sind weiterhin in den Top 10 vertreten. Einen großen Einfluss auf die englische Vornamenmode hat auch die Promifamilie Beckham. Der Vorname Harper wird immer häufiger vergeben, seitdem Victoria und David ihre Tochter so genannt haben.
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Ich bin gerade echt erstaunt! Namen wie Poppy und Isla und Ava hätte ich niemals in den Top 10 vermutet.
Jessica ist für mich schon seit 20 Jahren aus der Mode, und Olivia hätte ich vielleicht als Dauerbrenner auf Platz 50 getippt? Aber Platz 2? Ich bin geschockt ^^
Poppy, Ruby, Ellie, Elsie, Millie, Rosie–ganz süßlich-kindliche Namen scheinen derzeit in Großbritannien in zu sein. Finde ich auch interessant, dass so ein Name wie Poppy dort so total beliebt ist, im Moment… In den USA gibt es diesen Trend jedenfalls nicht so ausgeprägt.
In den USA gibt es (zumindest in einem Teil der Gesellschaft) einen Trend zu hyperformalen Namen. Die Eltern beabsichtigen, ihr Kind mit einem kurzen Vornamen zu rufen und suchen dann nach einem Langnamen, der sich dazu verkürzen lässt. Das führt dann zu Erscheinungen wie „Leviticus“ oder gar „Leviathan“ als Langnamen zu Levi …
Laura Wartenberg hat das ganze hier sehr schön beschrieben: http://www.babynamewizard.com/archives/2012/9/fear-of-short-names
Die Briten sind da deutlich entspannter 😉
Interessanter Artikel, Elbowin. Ich glaube, dass entspricht auch meinen eigenen USA-Erfahrungen. Die Nachnamen-als-Vornamen-Mode entspricht auch einer Vorliebe für imposante Formalität. Für eine Millie oder Rosie wäre in den USA im Moment kein Platz–schon eher für einen Atticus oder Keaton oder eine Holland, die dann zur Holly wird…
Langformen finde ich schön, wenn der Rufname tatsächlich eine Abkürzung ist, unter anderem, weil ich finde, dass die Bedeutung dann vollständiger ist, in manchen Fällen ist es aber lächerlich, Annabelle ist definitiv keine Langform für Anna, Eleanor für Nora findw ich aber akzeptabel.
Allerdings glaube ich, dass Namen mit -ie oder-y Endung im englischen Raum erwachsener wirken als bei uns, dass kann aber auch Einbildung sein.
Ich frage mich, ob Poppy in UK auch als vermeintlicher Chantalismusname geächtet werden könnte? Oder ist das ein Deutschland-Ding?
Der Name ist schon länger sehr beliebt. Hätte er negative Konnotationen, wie bei uns Kevin, dann wäre er, denke ich, eher auf einem absteigendem Ast. Würde davon ausgehen, daß er als normal empfunden wird.
Aber Großbritannien kenne ich nicht aus erster Hand–das sind jetzt nur Spekulationen….
Bin begeistert, den Namen Imogen hier zu finden! Lese gerade Shakespeares „Cymbeline,“ und da ist die Prinzessin Imogen die Hauptfigur. Der heutige Trend schöpft doch sicher aus dieser Shakespearequelle?
In den USA kommt Imogen praktisch gar nicht vor. Vielleicht, weil die Amerikaner weniger Shakespeare lesen….
Ich bin ebenfalls begeistert „Imogen“ hier zu finden – kenne den Namen auch aus Shakespeares „Cymbeline“ und aus dem Film „Fried Green Tomatoes“.
Des Weiteren freue ich mich über „Florence“. Dieser Name ist mir in der englischen Aussprache durch Florence Griffith-Joyner bekannt – toller Name!
Warum werden denn Lily und Lilly nicht zusammengenommen? Dann landet der Name doch sicher wesentlich höher?
Zusammengezählt wären Lily und Lilly auf Platz 3 – Ich finde es ja auch aussagekräftiger, wenn man gleichklingende Namen zusammenfasst. Die englischen Statistiker sehen das leider anders.
Was mich auch interessieren würde–aus welchem Land kommt der Mia-Trend? Außer in Deutschland ist Mia, glaube ich, nirgends die Nr. 1–aber in vielen Ländern, neuerdings auch in den USA, gehört Mia schon auch zu den Top-Namen. Handelt es sich tatsächlich um einen von Deutschland inspirierten Trend?
Ich könnte mir schon vorstellen, dass der Trend von Deutschland ausgeht. Vor einigen Jahren stand die deutsche Elektropop-Band MIA kurz vor dem Durchbruch zum Mainstream (der Titel „Hungriges Herz“ schaffte es immerhin ins Radio …) und genau zu dieser Zeit hatte auch der Name Mia einen großen Aufschwung. Außerdem kann Mia als weibliche Form zu Mio (Astrid Lindgren!) interpretiert werden.