Mit einer Sonderausgabe der „Babynamen der Woche“!
Von Susku aus Jyväskylä.
Mika Häkkinen, Matti Nykänen und Janne Ahonen haben sie auch auf dem deutschen Markt vergebbar gemacht – finnische Babynamen. Während typische Namen wie Kimi, Sanna, Lauri, Aila und Ville noch verständlich und auch auf deutsch gut aussprechbar sind, ernten exotische Namensungetüme wie Yrjö, Kyllikki, Väinö, Orvokki und Päivi doch ungläubige Blicke und man fragt sich, wie in aller Welt die verrückten Finnen so etwas wohl aussprechen. Und woher die vielen Doppelbuchstaben kommen, kann man die nicht einfach weglassen?
Ein näherer Blick auf die finnische Sprache zeigt, das alles ganz einfach ist. Oder doch nicht. Doppelte Vokale werden einfach lang gesprochen, so wie wir das im Deutschen ganz unbewusst machen, z.B. Jonathan = Joonatan, Jasmina = Jasmiina, Mona = Moona. Doppelte Konsonanten dagegen werden tatsächlich leicht verdoppelt, mit einer kleinen Pause dazwischen. Jan-ne, Mat-ti, Jes-se, Riik-ka.
Dazu kommen gerollte r’s, die charakteristische Betonung auf der ersten Silbe und relativ kurze Vokale, aber kaum mehrere Konsonanten hintereinander, aus Knud wird also Nuutti und aus Stefan Tapani. Ausserdem muss man wissen, dass ein ä fast wie a ausgesprochen wird und dass y immer ein ü und v immer ein w ist. Und die Koseformen enden nicht auf -i, sondern oft auf -u oder -a.
Babynamen der Woche aus Jyväskylä
Hei, aber ab in die Praxis. Hier sind die Babynamen der Woche aus Jyväskylä (Jüwas-külla mit J wie Jacke), im schönen, von Hügeln und Seen durchzogenen Mittelfinnland. Ohne Rentiere, aber mit Elchen, Wölfen, Bären und Flughörnchen =)
Enna Sini Alina * Kaapo Olavi Nikolai * Veeti Viljami * Hilja Mirella Amalia * Niko Matias * Aleksi Juhani * Sebastian Otto Nikolas * Asser Olavi * Anni Kristiina * Daniel Patrik Kristian * Joni Matias * Kaarna Aune Orvokki * Venla Netta Esteri * Armi Olivia * Helmi Lydia Josefiina * Emilia Olivia Serafina * Minea Olga Malviina * Siina Alina * Sohvi Elli Vilhelmiina * Väinö Valfrid * Netta Matleena * Kristiina Maisa Susanna * Lenni Eero Olavi * Eerika Aava Olivia * Jaajo Sakari (Jyväskylän seurakunta 17.11.)
Im übrigen gibt es in Finnland die gleichen Trends wie im restlichen Europa: ganz alte Oma- und Opanamen sind wieder da und werden mit kreativen Neuschöpfungen ergänzt, je individueller, umso lieber. Dabei ist das finnische Namensgesetz sehr streng: nur Namen, die zu den beiden einheimischen Sprachen passen, werden vom Magistrat auch eingetragen. Jedes Baby darf bis zu drei Vornamen haben, fast alle Finnen haben auch wirklich zwei oder drei davon. Die Nachnamen enden oft, aber nicht immer auf -nen oder -la, und Kinder bekommen auch bei unverheirateten Eltern oft den Namen des Papa. Namensänderungen sind weitaus leichter als in D. Und die jetzt in Germanien an Babys vergebenen „modernen“ finnischen Namen gehören hier, genauso wie in Schweden, schon zur Bierbauch-Generation =)
Eine interessante Besonderheit ist der finnische Namenstagskalender (Nimipäivä-Almanakka), der gern benutzt und sogar fast jährlich aktualisiert wird, so dass neuere Trends der Namensvergabe berücksichtigt werden können. Mit ungefähr 1000 Vergaben wird ein neuer Vorname für den Kalender in Erwägung gezogen, wobei darauf geachtet wird, dass nur zueinander passende Namen auf einen Tag fallen und alte Namen möglichst selten gelöscht werden müssen. Ausserdem werden jährlich ganz offiziell die Listen der beliebtesten 100 Babynamen veröffentlicht, was durchaus seine Auswirkungen auf die Namensvergabe im folgenden Jahr hat.
Und ganz eigenartig ist die finnische Sitte, die Namen der Kinder erst bei der kirchlichen Taufe zu enthüllen. Selbst die Eltern entscheiden oft erst bis zu zwei Monaten nach der Geburt, wie das kleine Wesen denn nun heissen soll. Das erlaubt es, typische Namen mit Bedeutung zu vergeben, z.B. Myrsky=Sturm, Suvi=Sommer, Hilja=Ruhe, Lumi=Schnee, Sulo=süss, Otso=Bär. Tatsächlich haben die meisten der finnischen Vor- und Nachnamen eine Bedeutung, oft aus der Natur. Die Namen der frisch getauften Kinder stehen jede Woche in der Zeitung.
Und wer immer noch behauptet, finnische Wörter seien sehr lang und unaussprechbar, der gucke sich einmal deutsche Bindewörter an =) No niin, tämä on nyt ehkä jo kaikki… Wenn Ihr neugierig geworden seid, guckt mal auf www.finland.de/vornamen vorbei, hört Euch die Namen auf [Website nicht mehr verfügbar] an und natürlich könnt Ihr auch bei suomilokki stöbern =)
Ein schöner Beitrag, bereitet mir Finnland-Fan natürlich eine große Freude. =) <3
Die Babynamen der Woche aus Finnland sind für finnische Verhältnisse auch sehr hübsch, meine Favouriten sind:
*Niko Matias (könnte man auch gut in Deutschland vergeben!)
*Aleksi Juhani (super niedlich, gefällt mir <3)
*Emilia Olivia Serafina (klingt gar nicht mal sooo finnisch, aber gute Kombination)
*Siina Alina (reimt sich zwar, geht aber trotzdem angenehm über die Lippen)
Finnische Vornamen, die mir persönlich auch noch sehr gut gefallen, sind Jonne, Matti und Juha für einen Jungen, sowie Aino für ein Mädchen. =)
In diesem Sinne:
Minä rakastan Suomi! <3
Ein paar schoene Kombis dabei:
-> Emilia Olivia Serafina (obwohl Serafina nicht so ganz mein Fall ist)
-> Siina Alina ist supertoll 🙂 (obwohl ich Siina mit nur einem „i“ schreiben wuerde)
-> Netta Matleena ist niedlich
Enna Sini Alina:ziemlich bunt zusammen gewürfelt
Kaapo Olavi Nikolai:okay
Veeti Viljami:Alliterationen in Namen finde ich nicht gut
Hilja Mirella Amalia:Mirella klingt für mich wie ein Fantasyname und die anderen beiden altmodisch
Niko Matias:international verständlich,klassisch,geht immer 😉
Aleksi Juhani:ein finnischer Alexander Johannes klingt interessant 😉
Sebastian Otto Nikolas:Nikolas finde ich schön,Sebastian ist etwas und Otto sehr unmodern zumindest in Deutrschland
Asser Olavi:passt wirklich nur für Finnen
Anni Kristiina:süüüß,gefällt mir bis jetzt am besten 😉
Daniel Patrik Kristian:Daniel und Patrik klingt eher nach 80ern,die nordische Schreibweise von Kristian ist aber unheimlich schön im Verglecih zur deutschen/griechischen
Joni Matias:Für meine Ohren und als Nicht-Finnin etwas zu süß für nen Jungen,aber sehr schön für einen kleinen finnnischen Wonneproppen
Kaarna Aune Orvokki:wäre auch als Finnin nicht mein Geschmack
Venla Netta Esteri:klingt so hart und abgehakt,gefällt mir nicht
Armi Olivia:Armi klingt wie engl.Army,besser nicht,Olivia ist nicht mein Geschmack
Helmi Lydia Josefiina:Lydia finde ich schrecklich,sonst okay
Emilia Olivia Serafina:Schön,wenn man Olivia weg lässt
Minea Olga Malviina:altmodisch und russisch?!Keine gute Mischung
Siina Alina:reimt sich,oh je und zu viele I´s klingen kalt
Sohvi Elli Vilhelmiina:niedlich 😉
Väinö Valfrid:ist das der finnische Willfred,oh je,sehr verstaubt
Netta Matleena:zu viele t´s,aber Magdalena auf finnisch ist interessant
Kristiina Maisa Susanna:Kristina ist schön,Susanna in Deutschland sehr unmodern
Lenni Eero Olavi:gefällt mir nicht
Eerika Aava Olivia:warum immer Olivia,Aava ist interessant
Jaajo Sakari:der finnische Jakob?!Sakari klingt wie ein bayerisches Schimpfwort,besser nicht in Deutschland vergeben
Lg,Pauline 😉
Ich lebe seit 15 Monaten in Finnland und von Finnischen Namen umschwirrt. 😉
Es gibt eine Menge schöner Finnischer Namen, nur sollte man außerhalb Finnlands mit der Auswahl vorsichtig sein.
So wird beispielsweise ein Juhana in Deutschland seines Lebens nicht wirklich froh werden.
1) Sehr schön und auch in Deutschland „nutzbar“:
m: Jonne, Janne, Miro, Sami, Niilo
w: Siiri, Miia, Tiia, Mira, Emmi
2) Sehr schön, aber für Deutsche Kinder eine Bestrafung:
m: Jussi, Teemu, Arttu, Ville (so viele HIM Fans es geben mag, der Normaldeutsche wird dich fragen „Hä? Wieso heißt dein Kind Wille?“… ganz zu Schweigen von der Anzahl an „Haha. Wo ein Wille ist ist auch ein Weg!“ und ähnlichen Sprüchen, die das Kind sich anhören müssen wird), Joona, Sakari, Jaakko, Jalo, Mikko, Saku, Pasi
w: Aino, Kerttu, Päivi, Outi, Kukka, Jitta, Inna, Aada, Pinja, Satu
Ist natürlich nur meine Meinung.
😉
Also ich finde, dass man mit Joona noch nicht so sehr gestraft sein sollte in Deutschland. Bei Ville, Arttu & Co schließe ich mich aber an. Dies könnte wirklich böse sein, besonders als Kind. Später im Alter wird es bei Ville wohl eher heißen „Aha, deine Eltern waren wohl HIM Fans?“
Moi,
kleine Korrektur erlaubt? Susku behauptet, ä würde im Finnischen fast wie ein a gesprochen. Stimmt nicht! Der Buchstabe ä ist in der Aussprache immer noch ein ä.
Beim Schreiben von SMSen lässt man die Pünktchen tatsächlich oft aus. Dies kommt aber nur, weil man ohne sie schneller tippen kann.
Vai sanotko mina sina han kun tarkoitat minä sinä hän? Onko sinun äitisi aiti?