Interview mit Tina Vesterlund

Tina Vesterlund war als professionelle Springreiterin tätig und betreibt jetzt in Elmshorn (Schleswig-Holstein) den dänischen Kinderladen. Dort bietet Sie Kindersachen aus ihrem Heimatland Dänemark an, unter anderem besonders große Kinderwagen der Marke Trille und die Schwebinsel.


Wie lautet Dein vollständiger Vorname?

Tina

Wie wirst Du genannt?

Tina

Magst Du Deinen Vornamen? Wie möchtest Du lieber heißen?

Als Kind wollte ich unbedingt Helle heißen wie meine Lieblingscousine und habe eine Zeit lang nur auf den Namen Helle reagiert – da war ich wohl ca. 4 Jahre und hatte meine Eltern um Namensänderung angefleht. Heute bin ich sehr froh über meinen Namen – besonders, dass mein Vater sich nicht durchgesetzt hat, sonst wäre heute Henriette mein Name. Da gefällt mir Tina doch viel besser.

Weißt Du, warum Deine Eltern Dich so genannt haben?

Tina war zu der Zeit ein sehr populärer Name und mehrere meiner Freundinnen heißen auch Tina. Da ich auf Grönland geboren bin, war es meinen Eltern wichtig, dass ich einen typisch dänischen Name kriege, aber es gibt keine Vorfahren oder andere in der Familie (und die ist groß), die diesen Namen tragen.

Wie heißt Deine Tochter?

Leni

Wie bist Du auf diesen Namen gekommen?

Habe ihn das erste mal gehört, als Heidi Klum ihre erste Tochter so genannt hatte und dachte damals schon, dass ich diesen Namen ganz toll fand. Beim gemeinsamen Durchlesen eines dänischen Namensbuchs ist der Name wieder aufgetaucht und mein Mann fand ihn auch sofort toll.

Wann habt Ihr Euch für den Namen entschieden?

Recht früh, aber wir haben weiter in Namensbüchern und unter beliebte Vornamen geguckt aber innerlich war es für uns schon entschieden.

Habt Ihr vor der Geburt schon weitererzählt, wie das Kind heißen soll?

Ja und Nein – meine Mutter fragte und ich habe ihr ein paar mögliche Vorschläge, darunter auch Leni, erzählt. Aber da sie den Namen nicht gut fand habe ich es keinem mehr erzählt. Das ist ganz blöd wenn man sich ein Namen ausgesucht hat und es jemandem erzählt und man merkt das derjenige den namen doof findet. Man hat sich ja viele Gedanken gemacht das ist keine Entscheidung, die man in fünf Minuten trifft . Heute finde ich es immer toll, wenn jemand früh den Namen ihren ungeborenen Kindes verrät und freue mich mit, egal wie der Name mir gefällt. Hauptsache die Eltern finden es gut.

Welche Rolle spielte Deine dänische Herkunft bei der Wahl des Namens Eurer Tochter?

Mir war es sehr wichtig, dass sie ein Namen kriegt, der in beiden Sprachen gleich ausgesprochen wird. Da gibt es viele Namen wo die Aussprache unterschiedlich ist und das wollten wir vermeiden. Gleichzeitig sollte der Name kurz sein, damit sie später mit ihrem Namen gerufen wird und nicht nur ein Teil, wie es hier sehr üblich ist – das finde ich doof. Und nicht allzu gewöhnlich sollte er sein. Dann sollte der Vorname natürlich zum Nachnamen passen. Das finde ich auch wichtig, dass Vor- und Nachname in Harmonie ausgesprochen werden kann. Sie muss später oft genug sagen „Vesterlund mit V am Anfang und D am Ende“ (so wie wir es heute machen). Also mit Leni habe wir alle unsere Wünsche und Kriterien erfüllen können.

Welche Besonderheiten aus der dänischen Vornamensgebung kennst Du? Gibt es andere Vorschriften oder Traditionen als in Deutschland?

In Dänemark ist es im Moment Trend seinem Kind viele Namen zu geben. Jetzt sind die letzten Jahre ja viele (vier) Kinder in der Königsfamilie geboren worden und alle haben mehrere Vornamen. Die junge Eltern finden das im Moment auch super. Gerne auch die alten dänische Namen wie: Torvald, Valdemar, Viggo, Bertram, Bernhard, Äge, Hansine, Gudrun, Vallentine und solche Namen wie unsere Großeltern hatten. Natürlich sind auch die Namen der Königskinder sehr populär. Besonders Isabella und Ingrid, die Namen der kleinen Tochter von Frederik und Mary, diese beiden Namen sind sehr populär geworden.

Es gibt ca. 6000 in Dänemark anerkannte Namen, davon ein bisschen mehr Jungen- als Mädchennamen. Wenn man möchte, dass sein Kind einen nicht anerkannten Namen kriegt, kann man um Erlaubnis bei der Behörde suchen.

Schreibe einen Kommentar