Die Kleinstadt Lütjenburg liegt in der Nähe der Ostsee zwischen Kiel, Fehmarn und der Holsteinischen Schweiz. Heute sind dort gut 5.000 Personen gemeldet; anno 1769 waren es gerade mal etwas mehr als 1.000. Das weiß ich genau, denn damals gab es in Lütjenburg eine Volkszählung. Hier die Vornamen der Lütjenburger:innen im Jahr 1769 (in Klammern die Anzahl der Personen, die mit diesem Vornamen als erstem Vornamen registriert waren):
Regional
Regionale Meldungen und Statistiken zu Vornamen
Hamburg ohne Henry und Hannah
Das Statistikamt Nord hat die amtlichen Listen der beliebtesten Vornamen Hamburgs in drei Kategorien vorgestellt.
Hamburger Babynamen 2020
Mädchen | Jungen |
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In der Veröffentlichung wird leider nicht erklärt, wie die Daten ausgewertet wurden. Mein erfahrenes Auge hat aber erkannt, dass nur die ersten Vornamen gezählt wurden, denn sonst wären Sophie und Marie bestimmt unter den Top 10. Aber wo sind Henry und Hannah? Die gehören eigentlich zu den beliebtesten Babynamen in Hamburg. Die Erklärung: Gleichklingende Schreibvarianten wurden offensichtlich nicht zusammengefasst. Bei Henry und Henri sowie Hannah und Hanna wirkt sich das stark aus, aber Finn hat es immerhin auch ohne Fynn in die Top 10 geschafft!
Virtuelle Stippvisite im alten Friesland
Als Kind bin ich öfter über einen Ostsee-Friedhof spaziert und mochte das eigentlich ganz gern – den besonderen Geruch, das Taubengegurr, das Kriegerdenkmal, all die Namen und Daten. Meine Eltern haben in der Zeit das Grab meiner Oma gepflegt, um die ich, weil ich sie nie kennenlernen konnte, eher abstrakt getrauert habe. In späteren Jahren bin auch mal nur so über Friedhöfe geschlendert; noch ein Vierteljahrhundert später erinnere ich mich an einen Namensfund in Rastede im nordwestlichen Niedersachsen: „Sieben Dirk“ plus ein Nachname stand da auf einem Grabstein. Eine Zahl als Vorname?!
Annemarie, der Quallenkönig und was Finn an der Nordsee macht
Wer wie ich einen – zumindest in seiner Generation – seltenen Namen hat, versteht vielleicht, weshalb ich mich der ZDF-Weihnachtsserie „Nesthäkchen“ von 1983 so verbunden fühle: Es macht etwas mit einem, wenn man den eigenen Namen so gehäuft und dazu fast nur positiv besetzt hören darf („Ein sehr mutiges und tüchtiges Mädchen, unsere Annemarie!“). Es ist ziemlich wahrscheinlich, dass damals so manche Annemarie nach dem aus dem Fernsehen bekannten blondhaarigen Töchterchen aus gutem Hause benannt wurde: Zwischen 1984 und den frühen 90ern war mein Vorname deutlich beliebter als in den Jahrzehnten davor und danach.
Top in München: Sophia & Maximilian
In München waren 2020 laut meiner Auswertung der amtlichen Namenslisten Sophia und Maximilian die am häufigsten vergebenen Babynamen. Ich habe dafür gleichklingende Namen (zum Beispiel Sofia und Sophia) zusammengefasst und ausschließlich die ersten Vornamen gezählt.