Nameberry hat die Trends der amerikanischen Babynamenszene für 2010 zusammengestellt. Einige lassen sich durchaus auf Deutschland übertragen:
Trend: Wirtschaftliche Namen
Kurzformen und Spitznamen als eigenständige Namensformen kommen mehr in Mode, beispielsweise Bob, Joe, Gus, Hal, Hank und Max. Bei den Mädchen wird sehr gerne die Silbe „-ie“ angehängt, wie bei Gracie, Ellie, Evie, Maisie und Josie.
-> Den Trend zu kurzen Namen gibt es auch in Deutschland, Mädchennamen mit „-ie“ sind sehr verbreitet.
Trend: Retro
Etablierte, bodenständige Namen, die lange Zeit nicht mehr vergeben worden sind, werden wieder aufgegriffen. Die Nameberry-Autoren rechnen in den USA mit einem Aufschwung der Mädchennamen Adele, Alice, Dorothy, Edith, Evelyn, Florence, Lenore, Louise und Marion sowie der Jungennamen Arthur, Frank, Harold, Harvey, Martin, Raymond, Victor, Vincent, Walter und Warren.
-> Diese These kann man grundsätzlich auch auf Deutschland übertragen und jedes Jahr wieder aufführen, denn so sieht der normale Modenamenkreislauf aus. Die aufgeführten Namensbeispiele gelten allerdings nicht für Deutschland. So sind die Namen Louise und Vincent bei uns schon in Mode, während die letzte Hochphase der Namen Frank, Martin und Marion noch nicht lange genug zurückliegt.
Trend: Buchstabe L
Bei Mädchennamen geht in Amerika wohl bald gar nichts mehr ohne mindestens ein L, z. B.: Lila, Lola, Layla, Leila, Lily, Lillian, Delilah, Tallulah, Lulu und Lucille
-> Oh ja, diese Namensmode kennen wir in Deutschland sogar ohne Einschränkung auf weibliche Vornamen.
Trend: Buchstabe E
Namen mit dem Anfangsbuchstaben E steigen in der Hitliste der häufigsten Babynamen der USA auf, z. B.: Ethan, Eden, Eleanor, Emmett, Eli, Eliza, Elijah, Ella, Evan, Eva, Eloise, Evangeline, Elliot und Esme.
-> Auch in unseren Landen sind Namen, die mit E beginnen, sehr populär.
Trend: Buchstabe X
Vor allem Felix, aber auch Dexter, Rex, Max, Maddox, Paxton und Jaxon gewinnen in den USA an Beliebtheit.
-> In Deutschland fällt eher auf, dass immer mehr Eltern auf das Y setzen. Oftmals wird dafür in verbreiteten Namen das I durch ein Y ersetzt, um so einen Namen mit ungewöhnlicher Rechtschreibung zu bekommen. Aber zu den altbekannten X-Namen Felix, Maximilian und Alexander ist neuerdings Lennox gestoßen!
Trend: Namen aus Twilight
Edward, Bella, Cullen und Esme sind Namen von Charakteren aus der Filmserie Twilight. Diese Namen werden als Aufsteiger gehandelt.
-> Twilight gehört auch in Deutschland zu den erfolgreichsten Filmen. So wäre es nicht verwunderlich, wenn sich auch hier einige Eltern an diesen Namensvorbilder orientieren würden. Der Name Edward hat schon 2009 die Top 500 nur knapp verfehlt.
Trend: Drei Namen statt nur zwei
In Amerika ist ein zweiter Vorname obligatorisch. Jetzt bekommen immer mehr Kinder drei Vornamen, oftmals einen „neuen“ Rufnamen neben den Vornamen beider Großmütter bzw. –väter.
-> Eine Tendenz zu mehr als zwei Vornamen ist in Deutschland nicht in Sicht.
Trend: Jüdische Nachnamen als Vornamen
Dem Nameberry-Team zufolge ist vor allem in nicht-jüdischen Familien in Mode gekommen, jüdische Nachnamen als Vornamen zu vergeben, insbesondere werden Cohen, Jacoby und Miller genannt.
-> Eine Mode, die in Deutschland schon darum nicht aufgenommen wird, weil hier strengere Bestimmungen gelten, die Nachnamen nicht ohne weiteres als Vornamen gelten lassen.
Trend: Vogelnamen
Blumennamen sind out, Vogelnamen sind in. Insbesondere Sparrow, Lark, Wren, Hawk und Dove sind angesagt.
-> Die englischen Originalbezeichnungen taugen wohl nicht für die deutsche Babynamenszene. Ich glaube aber noch weniger, dass sich die deutschen Übersetzungen als Vornamen durchsetzen werden: Spatz, Lerche, Zaunkönig, Falke und Taube.
Trend: Spanische und italienische Vornamen
Seraphina, Matteo, Valentina, Valentino, Cruz, Romeo, Lucia, Luciana und Paloma werden als aufstrebende Namen mit spanischer oder italienischer Herkunft aufgeführt.
-> Internationale Namen werden auch in Deutschland immer populärer. So würde es mich nicht wundern, wenn die nordischen und angloamerikanischen Namen mal von einer italienischen oder spanischen Welle abgelöst würden.