Die häufigsten Vornamen der Personen im Bürgergeldbezug

Die häufigsten Vornamen der Personen im Bürgergeldbezug

„Was sind die 14 häufigsten Vornamen von Leistungsempfängern des Bürgergeldes?“ hatte ein AfD-Bundestagsabgeordneter gefragt.


Die Bundesagentur für Arbeit hat es herausgefunden und die Rheinische Post zuerst darüber berichtet:

  1. Michael
  2. Andreas
  3. Thomas
  4. Daniel
  5. Olena
  6. Alexander
  7. Ahmad
  8. Ali
  9. Christian
  10. Mohammad
  11. Anna
  12. Oleksandr
  13. Tetiana
  14. Iryna

Zur Orientierung: Die Namen auf den ersten Plätzen sind die häufigsten Männernamen der geburtenstärksten Jahrgänge und somit die häufigsten Vornamen in Deutschland überhaupt. Bemerkenswert finde ich, dass Frauennamen vorne fehlen.

Überrepräsentiert sind ukrainische Frauennamen und türkische Männernamen, letztere auch eher aus der älteren Generation.

Zweifel

Ich muss zugeben, dass ich zunächst Zweifel hatte, ob ich diese Liste teilen sollte, da sie von der AfD initiiert wurde. Allerdings stammt die Auswertung von einer renommierten Organisation, und ich bin der Meinung, dass die Ergebnisse nicht weniger interessant sind, nur weil ich die politische Ausrichtung der Initiative ablehne. Ich halte es für wichtig, zwischen der Quelle und dem Inhalt zu unterscheiden und die Fakten objektiv zu bewerten, unabhängig von den politischen Überzeugungen der Urheber. Deshalb habe ich mich entschieden, diese Liste zu teilen, um eine offene und informierte Diskussion zu ermöglichen.

… Rangliste: Die häufigsten Vornamen der Erwachsenen in Deutschland

9 Gedanken zu „Die häufigsten Vornamen der Personen im Bürgergeldbezug“

  1. Spannend sind die Namen von der Liste der häufigsten Vornamen der Erwachsenen, die hier fehlen: Peter, Stefan, Hans, Klaus, Jan und Wolfgang. Die ganz Alten sind irgendwie unterrepräsentiert (fällt die Altersgrundsicherung einfach nicht unter den Oberbegriff Bürgergeld, oder hatten die einfach so gute Erwerbsbiografien? Ja, es gab mal Vollbeschäftigung in Deutschland.). Vielleicht sind Sabine und Petra ja mit Wolfgang und Klaus verheiratet?

    Dass die ukrainischen Namen derart prominent vertreten sein würden, hätte ich jetzt nicht erwartet, aber in der Ukraine sind die häufigen Vornamen prozentual noch viel stärker konzentriert als hierzulande.

    Übrigens sehe ich in der Liste keine türkischen Namen, sondern arabische: Mohammad statt Mehmet, Ahmad statt Ahmet, nur Ali kann sowohl türkisch als auch arabisch sein.

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  2. Danke Knud für diese Liste.
    Bürgergeld beziehen bzw. Hilfe und Unterstützung annehmen ist selbstverständlich keine Schande, sondern eine Notwendigkeit und soziale Einrichtung in unserer Gesellschaft.

    Das mit den türkischen / arabischen Namen war mir auch aufgefallen.

    Alexander hätte ich hier nicht erwartet. Der Name mutet für mich eher nach Chefetage an und dass die Eltern ihren Sohn schon irgendwie in diese Richtung schubsen / unterstützen.

    Olena ist mir neu, aber gefällt mir mit O natürlich besonders gut.

    Wenn ich hier wählen müsste:
    Olena T(a)tiana
    Daniel Alexander

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  3. Mein persönlicher Eindruck ist, dass bei den arabischen Namen die Varietät deutlich geringer ist als bei den „westlichen“ Namen; bei den ukrainischen schaut es meiner Wahrnehmung nach ähnlich aus (was sich ja auch mit elbowins Anmerkung decken würde). Dadurch können Namen aus diesen Kulturkreisen verhältnismäßig weit vorne landen, ohne dass es zwangsläufig übermäßig viele Bürgergeldempfänger aus diesen Kulturkreisen geben muss.

    Und ganz abgesehen davon, kann natürlich auch ein urdeutscher Christ seinem Kind einen arabischen, ukrainischen, … Vornamen geben – da gibt es ja auch schöne 🙂

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  4. Find gut, dass dus aufgegriffen hast Knud, denke die AfD hat sich damit ein ziemliches Eigentor geschossen.
    Ich gehe mal davon aus, dass hier keine Schreibvarianten zusammengefasst wurden und bin auch froh drum.
    Sonst hätte es vlt doch einen Platz 1 für Mohammad/Mohamed/Muhammad/usw gegeben und die AfD hätte da irgendwelche populistischen/falschen Schlüsse draus ziehen können.
    Die Erhebung zählt nämlich 19 200 mal Michael vs 12 500 mal Mohammad.
    Und zumindet unter den in Deutschland geborenen minderjährigen Mohammads werden nicht mal ein Fünftel genau so geschrieben (https://www.beliebte-vornamen.de/13932-mohammed.htm).

    Die wenigen Frauennamen wundern mich ansonsten auch – immerhin sind gut die Hälfte der Bürgergeldempfänger Frauen.
    Früher waren die Mädchennamen in DE ja schon etwas vielseitiger als die Jungennamen, aber der Unterschied ist jetzt auch nicht so groß (https://www.beliebte-vornamen.de/35994-frueher.htm), vlt weiß ja jemand, ob dieser Unterschied in anderen Ländern stärker ist?

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  5. Könnte es sein, dass das die Namen der Haushaltvorstände sind, und andere Mitglieder einer Bedarfsgemeinschaft nicht gezählt wurden? Das würde erklären, warum so viele Männernamen dabei sind – die sind gern Haushaltsvorstand.

    Dass arabische und ukrainische Namen dabei sind, ist so gar nicht erstaunlich. Wer in den letzten 10 Jahren nach Deutschland geflüchtet ist, ohne die Sprache zu können, vielleicht ohne (anerkannten) Abschluss, ohne Ressourcen, hat einfach massiv schlechtere Startbedingungen.

    Lustiger finde ich, dass die Rechten jetzt im Internet diskutieren, dass man bei Michael, Thomas und Andreas ja auch nicht sicher wissen könne, ob es „wirklich Deutsche“ seien.

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    • Tja, da müsste man sich schon die Stammbäume von Michael, Thomas und Andreas genauer anschauen. Am Besten führen wir gleich wieder einen Ariernachweis ein, damit sich kein hinterlistiger Remigrationspflichtiger mehr hinter einem urdeutschen Namen verstecken kann (dass Michael und Thomas jüdischen und Andreas griechischen Ursprungs sind, tut ja wohl nichts zur Sache)…

  6. Man weiß bei keinem der 14 Vornamen, welche Nationalität die Träger haben, es steht nicht dabei.

    Irgendwie bemerkenswert an dieser Statistik, wie viel man darin hineininterpretieren u. mutmaßen kann, u. gleichzeitig ungefähr nichts damit belegen – passt ja fast zur Art u. Weise, wie Rechtspopulisten gerne debattieren.

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