Immer wieder werden ich gefragt, warum ich keine Hitliste der beliebtesten Vornamen der diversen Kinder veröffentliche, sondern nur Hitlisten für weibliche und männliche Kinder. Und immer wieder antworte ich, dass es dafür einfach zu wenige Kinder gibt.
Seit 2018 können Eltern neben „männlich“ und „weiblich“ auch „divers“ als Geschlecht für ihr Kind angeben. Das passiert aber nur sehr selten – selbst in den größten Großstädten kommt das kaum vor. Deshalb gibt es nicht genug Namen, um eine sinnvolle Hitliste zu erstellen.
Oft wird in dieser Diskussion dann über Unisex-Namen gesprochen – und genau da liegt ein großes Missverständnis! Unisex-Namen und Vornamen für diverse Menschen sind nicht das Gleiche.
Ein Unisex-Name kann von allen Geschlechtern getragen werden, also von Männern, Frauen und Diversen. Seit ein paar Jahren darf man Unisex-Namen auch ohne Zweitnamen tragen.
Für männliche Personen sind weibliche Vornamen und für weibliche Personen sind männliche Vornamen verboten. Diverse Personen werden bevorzugt und dürfen aus dem ganzen Namensvorrat schöpfen. Sogar die Kombination von männlichen und weiblichen Vornamen ist erlaubt – wie zum Beispiel Heinz Hildegard und Klaus Bärbel.
Danke für die Übersicht.
Ich selbst zähle nicht dazu, kenne aber Eltern, die offen lassen möchten, mit welchem (sozialen) Geschlecht sich ihr Kind identifiziert – da finde ich einen unisex Namen eine elegante Lösung. Aus diesem Grund bin ich bei unisex Namen mittlerweile auch zurückhaltender mit Spekulationen über das Geschlecht oder Tipps wie „hängt einen eindeutigen Zweitnamen an“.