Ich liebe die Adventszeit. Die Luft riecht nach Schnee, Tannenzweigen und Plätzchen. Kerzen brennen, Weihnachtslieder sind überall zu hören und ich werde wieder zum Kind, das die Schrecken der Welt noch nicht so ganz kennt. Und gerade in unserer heute so unruhigen und ungewissen Welt schadet die Rückbesinnung auf den Kern von Weihnachten absolut nicht: Wunder und Hoffnung können an den unwahrscheinlichsten Orten geschehen.
Nun hat die Adventszeit gerade erst begonnen und auch dieses Warten bis endlich, endlich Heilig Abend ist, finde ich wundervoll und das nicht nur wegen meinem Adventskalender, sondern auch wegen der Namen, die man mit dieser Zeit verbindet, zumindest, wenn man aus einer schlesisch-katholischen Familie stammt und ein namensverliebtes Gehirn besitzt, so wie ich.
Barbara
Beginnen wir der Reihe nach. Am 4. Dezember ist Barbaratag, an dem ich mir jedes Jahr vornehme Kirschzweige ins Wasser zu stellen, damit sie zu Weihnachten blühen –und es dann doch wieder vergesse. Annemarie hat darüber einen ausführlichen Artikel geschrieben. Bekannter als die Heilige Barbara dürften heute aber wohl Barbara Blocksberg, Barbara Schöneberger und die „Rhabarber-Barbara“ sein. Der Name leitet sich übrigens von dem lateinischen „barbarus“ ab, was „fremd“ bedeutet.
Nikolaus
Zwei Tage später freuen sich nicht nur Kinder, sondern auch ich über kleine Geschenke, Süßigkeiten und Mandarinen, denn Niklaus steht vor der Tür bzw. die Stiefel für ihn. Der heilige Nikolaus stammt aus Myra in der heutigen Türkei. Der Legende nach legte er drei Nächte lang jeweils einen Klumpen Gold vor die Tür eines armen Mannes, sodass dessen Töchter eine Mitgift hatten.
Der Name stammt aus dem Griechischen (nik „Sieg“ und laos „Volk“). Auch wenn der heilige Nikolaus überall in Deutschland bekannt sein dürfte, wurde der Name vielleicht auch gerade deswegen in den letzten 14 Jahren weniger als 300 Mal als ersten Vornamen vergeben. Weitere Namensträger wie Nikolaus Kopernikus (der Typ mit den Sternen) oder Nikolaus August Otto (der Typ mit dem Motor) und Nikolaus (das Pferd aus „Drei Nüsse für Aschenbrödel“) konnten wohl auch nicht zur Popularität des Namens beitragen. Beliebter sind da Varianten seines Namens wie Nicolas, Niklas, Nico, Nick, Nils oder Klaus und ich denke selbst als Klaus geht ein Junge heute leichter durchs Leben, als immer wieder auf den Typ mit Stiefelfetisch angesprochen zu werden
Maria
Am 8. Dezember wiederum ist „Mariä Empfängnis“. Bis zum Schreiben dieses Artikels dachte ich, dass es hierbei um die Empfängnis von Jesus durch Maria ging, die damit wohl die kürzeste oder längste Schwangerschaft der Geschichte durchgemacht hätte (und ja, ich weiß, dass Jesus nicht am 24. 12 auf die Welt gekommen ist), aber nein. Es geht um Marias eigene Empfängnis durch ihre Eltern Anna und Joachim (die Namen klingen für mich eher nach Vorkriegszeit als Bibel).
Denn Maria wurde zwar ganz normal von ihren schon recht alten Eltern gezeugt, dadurch, dass sie aber von Gott ausgewählt wurde, Jesus Mutter zu werden, wurde sie von der Erbsünde befreit (ja, das habe ich auch nicht ganz verstanden). Ich liebe den Namen Maria trotz der Bedeutung „die Widerspenstige“, denn seien wir mal ehrlich, Widerstand zu leisten ist per se nichts rein Negatives. Ich verbinde mit dem Namen meine wundervolle Großtante, die die allerbeste Nudelsuppe der Welt gekocht hat, die wundervoll umarmen konnte und die ich auch über zwanzig Jahre nach ihrem Tod noch vermisse.
Und natürlich denke ich an die Mutter Gottes, Maria, die ich, trotz meiner komplizierten Beziehung zu Gott und der Kirche, bewundere, und die für mich auch ein Beweis dafür ist, dass nicht Gott, sondern die katholische Kirche ein Problem mit Frauen hat (und leider nicht nur die). Denn Gott hat sie auserwählt, um das Baby auf die Welt zu bringen. Ohne unsere Mütter wären wir alle nicht hier, nicht einmal Jesus Christus.
Und Maria hatte es bestimmt nicht leicht in ihrer Zeit, als einfache junge Frau, die unverheiratet schwanger wurde, die ein Kind hatte, das sie vermutlich nicht immer verstand, das sie zu Grabe tragen musste, die von Männern zur Heiligen gemacht und verehrt wurde, während die Frauen an sich häufig in dieser Welt zweitklassig betrachtet werden. Und dennoch ist sie eine Inspiration und das nicht nur für Menschen, die an Gott glauben. Sehr bewegend finde ich das Gedicht „und maria“ von Kurt Marti, das mit den Worten „und sie [Maria] war / und sie ist / vielleibig / vielstimmig / die subversive hoffnung / ihres gesang“ endet.
Und für alle, die sich darüber aufregen, dass ich in einem Vornamensartikel über Gott, meine Meinung zur katholischen Kirche und den Feminismus spreche: Nun, das ist euer Recht, so wie es mein Recht es, meine Artikel so zu gestalten, wie ich es möchte und Namen sind für mich niemals nur eine Ansammlung von Buchstaben, sondern mit fast allen verbinde ich meistens eine oder mehrere Erinnerungen, Bilder oder Geschichten.
Ich finde ich es sehr schade, dass ein Name wie Maria als Zweitname beinah beliebig ist. Als Erstname werden hier die Kurzformen Mia oder Marie bevorzugt. Wer etwas Ungewöhnlicheres sucht, wie wäre es mit Marietta, Miriam, Ria oder Marika? Für alle Mutter-Gottes-Fans, die aber auch ihre Liebe zu Katzen in einem Namen ausdrücken möchten: Wie wäre es mit Miez oder Mieze? Und ja, das ist wirklich eine Maria-Variante. Miau.
Lucia
Am 13. Dezember geht es mit dem aus Schweden bekannten Luciafest weiter, von dem ich durch die „Briefe von Felix“ weiß. Die älteste Tochter der Familie führt dabei mit Kerzenkranz auf dem Kopf im weißen Kleid mit rotem Band eine Prozession an. Der Name ist also Programm, denn Lucia stammt von dem lateinischen „lux“, was Licht bedeutet. Über die Aussprache des Namens scheiden sich die Geister, da gebe es die „Lu-zi-a“-Fraktion und die für „Lu-ßi-a“ (ich gehöre der letzteren an). Ich finde der Name hat eine wundervolle Bedeutung, wem die a-Endung zu geläufig ist, dem könnte
ich noch Lucy, Luzie oder Lucille empfehlen.
Viviana
Für mich ist noch ein Tag besonders spannend, nämlich der 17.12. Denn da habe ich Namenstag. Nicht, dass wird diesen in meiner Familie feiern (anders als zur Zeit meiner Großeltern), aber wenn ich schon über Adventsnamen berichte, darf ein bisschen Narzissmus nicht fehlen .
Viviana von Bigarden war eine belgische Äbtissin aus dem 12. Jahrhundert. Stellenweise wird sie auch Wivina geschrieben (das war bestimmt kein Spaß zu buchstabieren). Sie ist die Schutzpatronin für alle, die an Augenleiden, Halsschmerzen, Fieber oder der Pest erkrankt sind. Außerdem ist sie hilfreich bei der Maul- und Klauenseuche. Wow. Na ja, ich bin ohne Brille oder Kontaktlinsen eine Gefahr für die Allgemeinheit und werde meine Erkältung einfach nicht los, aber alles andere habe ich nicht, also juhu?
Adam und Eva
Sieben Tage später, am Ende der Adventszeit, steht dann der Anfang der Menschheit. Am 24. 12 haben nämlich Adam und Eva, am 26.12 der heilige Stefan Namenstag. Wer wissen will, wieso Adam und Eva nie Geburtstag feiern konnten und warum tote Vögel auf viktorianischen Weihnachtskarten der letzte Schrei waren, kann gerne meinen Artikel vom letzten Jahr dazu lesen.
Ich wünsche euch eine wundervolle, friedliche Adventszeit mit vielen schönen Erinnerungen, Plätzchen und Punsch.
danke für die Info dass der Vater von Maria Joachim hieß. das war mir bisher nicht bekannt.
Ich selbst bin weder gläubig noch religiös – daher verbinde ich Maria auch nicht mit der biblischen Maria. Ich finde den Namen eher langweilig, glaube aber, das liegt eher an der Häufigkeit als am Klang (den fände ich nicht schlecht, ich kann ihn aber kaum neutral betrachten, weil Maria so inflationär und der Klang dadurch – leider – irgendwie nebensächlich ist). Marie finde ich da deutlich frischer.
Lucia ist auch so ein Name, der es mir irgendwie einfach nicht angetan hat. An sich mag ich die Komponenten – da Lu und die Endung -cia sowieso. Ich mag Leticia, Felicia… Aber bei Lucia stört mich was
Nikolaus finde ich süß, er kann aber nicht mit meinem Liebling Nikolas mithalten. Das -laus macht den Namen für mich etwas altbacken.
Adam und Eva – früher mochte ich Adam. Mittlerweile habe ich jedes Mal die Assoziation „Darm“, die ich nicht loswerde, weshalb mir auch der Name nicht mehr zusagt. Eva finde ich klanglich schön, allerdings kommt bei mir leider die Assoziation zu Eva Braun auf. Ich glaube zwar nicht, dass viele Leute daran denken würden bei dem Namen, mich selbst würde es aber massiv stören. Daher scheidet Eva für mich aus.
Barbara ist so ein Name, dessen Klang ich einfach überhaupt nicht mag. Ich habe ein Kind mit dem Namen kennengelernt und bin richtig erschrocken… Habe ich schon mal erzählt, aber man wiederholt sich hier eh öfter mal 😉
Viviana: Finde ich schön, ist mir aber irgendwie „too much“. Viviane oder Vivien, auch Vivienne, finde ich da deutlich angenehmer.
Der allererste Name, der mir bei der Überschrift in den Sinn kam, ist übrigens gar nicht dabei: Christina!
Ein Name, der irgendwie etwas verschwunden ist. In meinem Jahrgang hießen etliche Christina. Finde ich klanglich nett, ich mag auch die Abkürzung Chrissi.
Bei Mieze denke ich an Mieze Schindler, die Erdbeersorte, die bei mit im Garten steht (neben Senga Sengana), und an Mieze Katz (Künstlername) von der Elektropopband Mia.
Eva ist für mich durch Eva „das Eva-Prinzip“ Hermann bis auf weiteres verdorben. Die Dame, einst bei der ARD war, ist inzwischen bei RT deutsch.
Adam trendet gerade, als christlich-jüdisch-islamischer Übername. Inwieweit das Automodell „Opel Adam“ dazu beigetragen hat, weiß ich nicht.
Die Senga Senganga-Erdbeersorte wurde übrigens in der selben Stadt erfunden wie dieses Blog. Das wollte ich gern mal anmerken, auch wenn es völlig am Thema vorbeigeht.
Was für lustige Namen Erdbeeren haben können.
Danke für den Beitrag zu Maria, finde ich, obwohl nicht katholisch, sehr gut.
Der zitierte Kurt Martini heißt allerdings Kurt Marti. Ein Schweizer Pfarrer und Dichter.
Danke! Oh je, du hast natürlich recht. Ich lese gerade eines der „Felix“-Bücher vor. Die Familie wohnt in der Martinistraße 19, da bin ich irgendwie durcheinander gekommen. @Knud, kannst du das bitte ändern? Und auch Annemarie hat weiter unten in den Kommentaren recht, es heißt Mariä Empfängnis. Die Lateinlehrerin in mir ist etwas peinlich berührt, dass ich das falsch geschrieben haben (wobei ich Mariae bevorzugen würde).
Heißt der Festtag nicht Mariä Empfängnis? Auch als Inhaberin eines Latinums verwirrt diese Bezeichnung mein norddeutsch-protestantisches Herz immer wieder 😉
Meine Assoziation zu Maria (finde ich sehr schön) ist noch das Lied aus dem Musical „West Side Story“:
„Maria! I’ve just met a girl named Maria, And suddenly that name Will never be the same To me. …“
Über Nikolaus und Konsorten habe ich hier schon mal geschrieben: https://blog.beliebte-vornamen.de/2020/12/niklaus-ist-ein-guter-mann/
Jesus ist klanglich auch schön, wie ich finde. Schade, dass es hierzulande einfach total auffallen würde.
Jemand hat mal gesagt, Maria sei der wohl meistbesungene Frauenname – ich finde, da ist durchaus etwas dran 😉
Das Lied habe ich auch immer im Kopf. So schön.
Maria als Vor- und Rufname ist toll, ich kenne eine zehnjährige Maria und sie ist die Einzige weit und breit und dann hatte ich noch eine Großtante, die so hieß.
@Annemarie:
Ja, genitivus subjectivus versus genitivus objectivus. Wer empfängt, wer wird empfangen. Nur von den zwei Wörtern lässt sich das nicht rauskriegen.
Dass Adam trendet, würde ich nicht alleine darauf zurückführen, dass es ein christlich-muslimisch-jüdischer Übername ist. Viele der Erzählungen, Figuren u. somit auch Vornamen in Tanach, Bibel u. Koran überschneiden sich, so dass es neben Adam noch einige weitere solcher religionsübergreifenden Namen gibt.
Ich denke, Adam ist ein universeller Name, der viel kann u. wenig falsch macht: über Jahrhunderte hinweg aktuell; kurz und gleichzeitig flüssig, weich und gleichzeitig markant; steht im Alphabet u. in der Geschichte weit vorne; ist international wie kaum ein anderer, ein geläufiger Name in ganz unterschiedlichen, darunter auch weit verbreiteten Sprachen. Und die Geschichte von Adam als Prototyp des Menschen passt eigentlich zu jedem neuen Erdenbürger.
Dass Adam an Weihnachten Namenstag feiert, hatte ich gar nicht auf dem Schirm, u. macht den Namen nicht unsympathischer.
Mir persönlich gefallen auch manche seltenere Varianten von Adam, wie Aatami oder Daem, gut.
Es gäbe da auch noch
Josef
Gabriel
Lukas(Evangelium)
Matthäus(Evangelium)
Vivi
Deinen Beitrag über Maria hast du sehr schön geschrieben!
Barbara – naja klanglich ist Barbara nicht so schön, das stimmt schon. Aber es ist ein Heiligenname und ein stattlich-klassischer Name. Ich kenne mehrere Barbaras, unter anderem eine junge Kollegin von mir. Sie ist eine selbstbewusste junge Frau und sehr sympathisch. Barbara ist ein Name, den man mit Stolz tragen kann – egal wie alt oder jung die Namensträgerin ist.
Nikolaus – am liebsten mag ich die Varianten Nicolas, Niklas, Nicolai/Nikolai und Nils. Und Nico, Niko, Nick als Koseformen. Nikolaus selbst ist für mich eben DER Nikolaus.
Maria – es ist das Fest der „unbefleckten“ Empfängnis, oder auch Maria Immaculata genannt. Es geht darum, dass Maria vom ersten Augenblick an, als sie von ihrer Mutter Anna empfangen wurde, ohne Erbsünde war. Gott hat sie schon zu diesem Zeitpunkt auserwählt die Mutter seines Sohnes zu werden. Deshalb sollte sie ohne Makel sein. Die Kirche bezeichnet das als Dogma. Das ist nicht so leicht zu verstehen. Ich hoffe, es klingt jetzt nicht so besser-wisser-mäßig.
In meiner Familie gab es viele Marias. Vielleicht wollte ich deshalb Maria nicht als Rufnamen vergeben. Aber ich mag Miriam und Marika, Marisa und Marina könnte ich mir gut vorstellen. (Marina kann auch eine Variante von Maria sein) Marie als alleinigen Rufnamen mag ich auch. Mia mag ich nicht so.
Anna Maria, Annemarie und Marianne waren früher deshalb so beliebt, weil damit Maria, die Gottesmutter, und ihre Mutter Anna geehrt wurden.
Lucia – würde ich genau so schreiben und Lußia aussprechen. Die Aussprache Luzia finde ich aber auch okay. Lucy und Lucie mag ich auch gern.
Eva – finde ich gut. Ein kurzer einfacher Name mit einer schönen Bedeutung: Leben und sie ist die Mutter aller Lebenden.
Eva Maria ist auch so ein christlicher Doppelname, der die erste Mutter und die Gottesmutter miteinander verbindet.
David – würde ich noch ergänzen. Der Gedenktag ist am 29.12. zwar nach Weihnachten, aber noch in der Weihnachtszeit. Als Vorfahre Jesu wird David oft in der Adventszeit erwähnt.
Danke 🙂
Es gibt noch einen fröhlichen weihnachtlichen Namen: Ovi.
Wie in „Gottes Sohn Ovi lacht“ 🙂
Bitte verzeiht den kleinen Scherz!
Bei diesen biblischen Namen fällt mir ein: Wo ist denn eigentlich Mark?
Eine Mitschülerin von mir (an der weiterführenden Schule) hieß Immacolata, mit einem sehr deutschen Nachnamen à la Müller. Sie war nicht glücklich mit ihrem Namen, er passte auch gar nicht zu ihr.
Oh Gott, der ist wirklich hart. Warum haben ihre Eltern den Namen vergeben und hatte sie einen Spitznamen? Immi… Coli… auch keine Reißer…
In Südwesteuropa u. Südamerika bspw. ist dieser Name u. entspr. Varianten nicht so unüblich. Es gibt auch noch weitere aus dieser Reihe.
Und von der religiösen Bedeutung losgelöst betrachtet, ist es doch liebevoll, seinem Neugeborenen mit auf den Weg zu geben „ich finde dich makellos“ 🙂
Verstehe nicht, weshalb man diese Namenswahl auf einer öffentlichen Onlineplatform zerreißen muss.
Ich denke da mal spanisch, komme auf Concepcion mit dem gängigen Kurznamen Conchita.
Weniger um die Ecke gedacht: Imma ist doch ein guter Kurzname, ich würde mich nur so rufen lassen und falle unter all den Emmas nicht mehr stark auf.
Immacolata ist doch ein sehr wichtiger, schwerfälliger Name. Imma fände ich auch süß, viel leichter und weniger relgiös
Sie wurde Imma genannt. Selbstironisch auch Imma Blau, weil sie jedes Wochenende am Feiern war – wie gesagt, der Name passte so gar nicht zu ihr. Ich habe schon länger keinen Kontakt mehr zu ihr, aber ich denke, sie hätte nichts gegen diese Diskussion einzuwenden, am meisten hat sie sich ja selber immer über ihren Namen lustig gemacht. Warum ihre Eltern sie so genannt haben, weiß ich nicht mehr. Eher ein religiöser als italienischer oder spanischer Hintergrund, denke ich.
Imma, ja, das bietet sich an. Immerhin.
Und -, ich denke, ein Forum wie dieses ist dafür da, Namen zu besprechen. Wenn dir negative Äußerungen diesbezüglich nicht zusagen, solltest du vllt woanders mitlesen.
„Ich denke da mal spanisch, komme auf Concepcion mit dem gängigen Kurznamen Conchita.“
Immacolata ist italienisch, spanisch wäre Inmaculada (portugiesisch Imaculada, französisch Immaculée, …). Aber ja, spontan fallen mir bei Mariennamen als Vornamen auch überwiegend die spanischen Formen ein 🙂
Anunciación / Anunciata / Annunziata
Concepción / Concetta / Conceição
Assunción / Assunta / Assunção
Dolores / Dolorosa
Consuela / Consolata
Esperanza / Speranza
Encarnación
Soledad / Soledade
Mercedes
Carmen
Pilar
Rosario
Nieves / Neves
Luz
Stella Maris
Belén / Belem
Lourdes
Guadalupe
Montserrat
…
Gibt sicher noch weitere.
@Lena: Zwischen „besprechen“ u. „niedermachen“ sehe ich einen Unterschied; ob letzteres zum Umfang dieser Website gehört, kann ich nicht sagen.
Wenn man verhindern möchte, dass jmd. Kommentare mitliest, ist es suboptimal, diese öffentlich zu posten 😉
@minus
Ich kenne eine Rosario, die immer Charo genannt wird.
Und dann ist mir Salz (natürlich mit spanischer Aussprache, also etwa ẞalþ) untergekommen, ein sehr seltener und regional beschränkter Marienname. Und bei Begoña denken die meisten an die Begonie, es ist aber im Ursprung auch ein marianischer Name nach dem Ort der Vereehrung.
@Minus
Niedermachen ist etwas anderes als das, was hier passiert ist.
Und ob du hier mitliest, ist mir egal, oder steht wo, dass mir das nicht recht ist? 😉
Da du mir hier schon öfter durch ausschließlich provokante Kommentare aufgefallen bist, ist die Diskussion für mich damit aber auch beendet 🙂
Danke für deine Ergänzungen.
Rosario kenne ich auch als Charito – eine verniedlichte Charo also, ergibt Sinn.
Salz – Kommt das aus einem regionalen Dialekt und was ist die Übersetzung/Bedeutung? Wild guess wäre irgendetwas in Richtung salvación oder salud, aber keine Ahnung.
Begoña ist mir schon begegnet u. ließ mich tatsächlich an die Blume denken – wieder dazugelernt 🙂
Und mir ist noch einer eingefallen: Arantzazu (Arantxa), auch nach einem Marienheiligtum.
@minus:
Salz ist wohl dialectal, es bezeichnet die Weide (Baum), hochspanisch sauce.
Von Annunziata leitet sich dann wohl auch Nunziatina ab? Eine Nunziatina (genannt Nunzia) hatten wir auch in der Klasse, aber anders als Immacolata hatte sie tatsächlich einen italienischen Hintergrund.
Ich denke ja. Die Endung -ina wird im Italienischen bei Koseformen verwendet. Auch Nunziata u. Nunzia sind meines Wissens eintragungsfähige u. nicht unübliche Varianten. Hintergrund d. Namens ist die Ankündigung der Schwangerschaft u. Geburt an Maria durch den Engel Gabriel (sind in der Weihnachtsgeschichte eigtl. noch andere Engel namentlich erwähnt?) – in der Chronologie der Erzählung also nicht weit weg von Immacolata u. Concetta (u. ihren Varianten) 😉
Übrigens ist es bei solchen Beinamen zu Maria nicht unüblich, Maria als stummen Erstnamen dem Rufnamen voranzustellen.
„Ich denke da mal spanisch, komme auf Concepcion mit dem gängigen Kurznamen Conchita.“
Echt, Conchita kommt von Concepcion? Ich dachte immer, es wäre eine Verkleinerung von Concha, was ja auch ein spanischer Vorname ist.
Von lateinisch Concha – die Muschel.
Spanische Vornamen können ganz schön überraschende Kurz- und Koseformen haben, längere Listen davon sind in der englischen Wikipedia hier zu finden:
https://en.wikipedia.org/wiki/Spanish_naming_customs
Concha ist selbst schon eine Koseform für Concepcion. Und es ist durchaus gebräuchlich, obwohl Concha eine weitere Bedeutung hat (fängt im Deutschen auch mit Musch- an).
Liebe Vivi, danke für den schönen adventlichen Namensbeitrag .
Ich hattemal ein Lesebuch zur Advents- und Weihnachtszeit von Willi Fährmann, das begann mit dem Martinstag – mit St. Martin und den Laternenzügen beginnt ja so eine Art Vor-Adventszeit, so habe ich es jedenfalls immer empfunden. Zudem gab es in meiner Herkunftsfamikie an St. Martin immer einen „Nussmärtlteller“ mit Mandarinen, Nüssen und drn ersten Lebkuchen.
(Darüber gibt es jedes Jahr Diskussionen mit meinem Mann, weil ich diese Tradition übernommen habe und ebenfalls zu St. Martin einen Nussmärtlteller mit Lebkuchen hinstelle, während in seiner Herkunftsfamilie Plätzchen und Lebkuchen eigentlich erst an Weihnachten, keinesfalls aber vor dem 1. Advent auf den Tisch kamen. Also „schimpft“ er jedes Mal, die Lebkuchen isst er aber trotzdem ).
Jedenfalls, wenn man diese „Vor-Adventszeit“ mit reinnimmt, zählen noch die Namenstage von
Martin (11. November),
Elisabeth (19. November)
und Andreas (30. November) dazu.
Ich mag besonders
Elisabeth
Martin
Joachim
Nikolaus (tatsächlich nur die Vollform)
Auch
Maria
Eva
Anna
Lucia
Barbara
und Andreas finde ich schön
Auch Viviana gefällt mir – in dieser Form, Vivien gefällt mir nicht so.
Adventliche Grüße
Danke dir! Die Tradition mit den Lebkuchenteller an St Martin kannte ich gar nicht. Da ich Traditionen liebe (und Lebkuchen) würde ich sagen, je mehr desto besser 🙂
Soweit ich weiß, wird in Nürnberg der Martinstag als „Pelzmärtl“ sehr gefeiert, ähnlich wie sonst der Nikolaustag.
Ich selber bin in Nordschwaben aufgewachsen, aber den „Nussmärtlteller“ hat meine Mutter aus ihrer Kindheit (aufgewachsen in München und Oberbayern) mitgebracht, aber ich glaube, das war mehr eine familiäre als eine örtliche Tradition.
Die Lucia-Tradition hat ja teilweise bei uns auch schon Einzug gehalten. In der Stadt, in der meine Eltern leben, basteln die Kinder für den Lucia-Tag Lichterhäuschen, die dann mit einem entzündeten Teelicht im Fluss schwimmen gelassen werden.