Vornamen 2018 – Aufsteiger! Absteiger! Einsteiger!

Ich habe mal wieder was ausgewertet. Zunächst die Links zu den neuen Hitlisten und unten im Beitrag einige Vornamen, die mir besonders aufgefallen sind.


Die beliebtesten Vornamen je Bundesland:

Einsteiger des Jahrs 2018

  • Aljana, Augustine, Bellatrix, Eldrid, Fiorela, Harmonie, Minelle, Smaranda, Thorvi, Tulip
  • Bobi, Bryson, Daily, Donaldo, Juljan, Loras, Merano, Mervin, Neljo, Vero

Aufsteiger des Jahrs 2018

  • Ella, Mathilda, Frieda, Lia, Juna, Malia, Greta, Pauline, Hailey, Thea
  • Matteo, Theo, Fiete, Henry, Levi, Mika, Leo, Emil, Jannis, Arthur

Absteiger des Jahres 2018

  • Sophia, Amelie, Nele, Marie, Alessia
  • Jonas, Julian, Elias, Philipp, Noah

9 Gedanken zu „Vornamen 2018 – Aufsteiger! Absteiger! Einsteiger!“

  1. Überrascht hat mich nichts.

    Gut finde ich, dass die schöne, aber leider ausgelutschte Sophia abgestiegen ist. Auch Marie ist ein Name, den ich am liebsten gerade nicht mehr hören möchte, weil er mich langweilt. Schade eigentlich.
    Bei Amelie muss ich weiterhin an die Erkrankung denken.
    Bei den Jungs bin ich da etwas entspannter, da keine Marie/-a, Soph/fia/-e oder Luise/-a auftaucht.
    Mein Wunsch an werdende Eltern: Weniger Lalelu, mehr harte Vokale, mehr Bedeutung und bitte auch mal mehr als 4 Buchstaben und 2 Silben.

    Was mir aufgefallen ist: Eigentlich vergeben Eltern Namen ihrer eigenen Generation nicht. Mein Empfinden ist, dass das Prinzip aufgehoben ist, oder?
    In der Altersstufe 25-40 sind mir die meisten Top50-Namen geläufig:
    Hannah, Lina, Anna, Marie, Lena, Leonie, Johanna, Charlotte, Sophie (Sophia eher nicht), Laura, Nele, Sarah, Nora, Pia, Elisa, Paula, Victoria, Julia, Lisa, Alina, Pauline, Maria, Elena, Helena

    Jonas, Felix, Lukas, Max, Moritz, David, Alexander, Julian, Niklas, Philipp, Tim, Samuel, Erik, Jonathan, Vincent, Jan, Rafael, Fabian, Jannik, Simon

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    • Eigentlich vergeben Eltern Namen ihrer eigenen Generation nicht. Mein Empfinden ist, dass das Prinzip aufgehoben ist, oder?

      Das ist ja kein harter Schnitt, bei dem ehemals beliebte Namen durch neue Namen ausgetauscht werden. Die meisten der heutigen Top-Namen waren auch vor 30 Jahren schon geläufig, aber sie standen nicht auf den Spitzenplätzen. 1988 waren Jan, Daniel, Katharina und Sarah vorn in der Hitliste – diese Namen werden immer noch vergeben, aber sie gehören nicht mehr zu den Top 30.

  2. Alle Jahre wieder Gedanken zur gemeinsamen/getrennten Auswertung variierender Schreibweisen 😉 Könnte man den Mädchennamen Maia, Platz 470, nicht noch Maja und Maya auf Platz 27 zuschlagen? Bzw. wonach entscheidest du in Zweifelsfällen, wo du einen Cut machst? Auch bei Kaia (492) vs. Kaja/Kaya/Caja (210) stellt sich die Frage.

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    • Das ist natürlich ein extrem subtiles Problem, und ich bin froh, keine Patentlösung dafür finden zu müssen. (Ich weiß nicht, ob Knud eine hat.)

      Ich hatte mir hier ja in letzter Zeit öfter mal den (faden) Jokus gemacht, mit Johannes-Derivaten aus verschiedenen Sprachen zu unterzeichnen: Juan (die schönste aller Varianten), Iwan, John, Jean, Jón, João, Giovanni, Zovanni, Janek etc. Ich fühle mich diesen Varietäten irgendwie verbunden, es sind sozusagen meine „Namensbrüder“ – Schutzbefohlene des hl. Johannes des Täufers. Aber der nationale bzw. regionale Kontext ist halt da.

      Üüüübrigens! Es gibt eine lose Städtepartnerschaft zwischen zentraleuropäischen Städte, deren Name „Neustadt“ bedeutet:

      https://de.wikipedia.org/wiki/Neustadt_in_Europa

      Newcastle (die Heimatstadt meines lieben englischen Zechgefährten) und das ehrwürdige Nowgorod sind leider nicht dabei.

      Eine Anne klingt anders (nämlich älter) als eine Anna. Ähnlich mit Klaus und Klaas. Ein kurzfristig Angebete von mir hieß Annegret (also wie meine Mutter oder A. Krampf-Knarrenbommel). Etwa so alt wie ich. Sie hat ihren Vornamen meist zu Anne *verjüngt* und ihre Gemälde mit A[Xy] signiert, wobei [Xy] hier ein Platzhalter für die ersten Buchstaben ihres Nachnamens ist.

      Der gutkatholische Johannes klingt anders als der protestantische Johann, der nun seinerseits wieder zum (vermutlich überkonfessionellen) Retronamen wird.

      Bei reinen Muddern-Kopfgeburten ohne Tradition wie Maja oder Kaya fände ich es hingegen besser, die Schreibungen statistisch zusammenzufassen.

      Got to have Kaya now,
      For de rain is fallin’.

      Johnny

    • Ein wichtiges Namensduo habe ich vergessen: Markus und Mark. 😉

      Der Hintergrund ist in beiden Fälle der gleiche: das älteste und schönste aller Evangelien. Oswald Spengler spricht irgendwo von den „prächtigen Menschen des Markus-Evangeliums“.

      Aber die Konnotation ist jeweils eine andere.

      Markus ist ein absoluter Langweilername meiner Generation wie Thomas oder Jörg – Mark ist irgendwie komplexer.

      Im Studium hatte ich mal einen Hiwi-Job als Tutor für Erstsemester. Einer meiner Schutzbefohlenen war ein sehr netter US-Amerikaner namens Mark. (Es war nicht der deutsch-amerikanische Mark in diesem Blog, der ja etwa genauso alt ist wie ich – und vermutlich auch etwas klüger als ich. 😉 )

      Im Zivildienst zuvor hatte ich einen sehr harten, aber auch herzlichen und liebenswerten Kollegen, der ebenfalls Mark hieß.* War Ethnodeutscher aus Hannover – aber mit einem sehr süddeutsch/bairisch klingenden Nachnamen. Seine Vorfahren waren Salzburger Protestanten, die unter dem Soldatenkönig Friedrich Wilhelm I. in Preußen aufgenommen worden waren. Wie zuvor die Hugenotten unter dem Großen Kurfürsten. (Ich hatte auch einen Zivi-Kollegen mit hugenottischen Vorfahren und französischem Nachnamen.) Dann hatte es die Familie irgendwie in die welfischen Lande verschlagen. Die Gebildeteren unter uns Zivis haben diesen Kollegen als „der Feistel Max“ bezeichnet. „Feistel“ als Abkürzung seines bairischen Familiennamens.

      Dazu kommt halt das Mark wie in „Mark und Bein“ oder in Knochenmark. Oder die Mark Brandenburg, die Heimat von cassis. Ein Wort, das im Deutschen alle drei Geschlechter haben kann, muß man auch erstmal finden! Der Mark, das Mark, die Mark.

      *) Mann, Mann, Mann – Ex-Zivis unter sich, daß ist auch so eine Truppe! Gerade, wenn sie bei den Johannitern gewesen sind. „Akkons“ unter sich. („Akkon“ ist der Funkrufname der Johanniter-Unfallhilfe. Das ehrwürdige St. Jean d’Acre, die letzte Bastion der Kreuzritter im Heiligen Land.) Johanniter halten zusammen. Ich habe vor zwei Jahren in einer geschlossenen Abteilung eines psychiatrischen Krankenhauses mal einen Mit-Patienten kennengelernt, der auch bei den Johannitern gewesen war – wir hatten uns viel zu erzählen. „Hey, kennst Du den X noch?! … Ja, echt? Was macht eigentlich Y? Säuft Z immer noch so viel?“

  3. Knud
    Vielen Dank für die neuen Hitlisten! Danke für die viele Arbeit, die dahinter steckt.

    Ich finde die Listen immer wieder spannend, auch wenn sich von Jahr zu Jahr nicht viel ändert.
    Die Sortierung nach Anfangsbuchstaben finde ich ebenfalls interessant.

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