Promibaby Charlotte Elizabeth Diana

Prinz George Alexander Louis hat eine Schwester bekommen, sie heißt Charlotte Elizabeth Diana.


Im Regionalexpress auf dem Weg in den Feierabend erreichte mich die Meldung über die königliche Namensgebung. Noch im Zug klingelte mein Telefon mit der ersten Presseanfrage. Das war das spontanste Interview meines Lebens, ich hatte mir ja gerade mal 10 Minuten zu dem Thema Gedanken gemacht. Was ich so, ohne gründliche Recherche, gesagt habe? Unter anderem das:

Die Namenswahl von Kate und William könnte auch junge Eltern in Deutschland beeinflussen – in unterschiedlichem Maße. Charlotte ist sowieso in Deutschland ein Trendname, vor allem in den norddeutschen Großstädten Berlin und Hamburg. Elizabeth (hier meistens Elisabeth geschrieben) ist in Deutschland verhältnismäßig zeitlos und „noch nicht so verbrannt“ wie richtige Modenamen. Diana
hat am wenigsten Modenamenpotenzial. Als Mittvierziger verbinde ich diesen Namen noch sehr mit der 1997 tödlich verunglückten Lady Diana, Williams Mutter. Leute in meinem Alter würden ihre Tochter eher nicht so nennen. Aber junge Mütter sehen das heute möglicherweise anders.

Wenn ich jetzt Geld drauf setzen müsste, würde ich sagen: Diana hat am wenigsten Modenamenpotenzial, Charlotte ganz großes, Elisabeth so mittleres. Charlotte könnte jetzt auch als „Scharlott“ oder in ähnlichen Schreibweisen populär werden, mit denen Eltern die englische Aussprache erzwingen wollen.

Die Namenswahl für die Prinzessin war wenig überraschend: Charlotte (als Form von Charles) und Elizabeth haben in der britischen Monarchie eine lange Tradition. „Das ist ja sehr langweilig, das hat sich fast aufgedrängt, diese Namenskombination“, war mein erster Gedanke.

Prinz William und Herzogin Catherine haben sich wieder für moderne Vornamen entschieden. Auch die Namen ihres ersten Kindes – George, Alexander und Louis – sind gerade in England sehr populär. Das zeigt, dass sie keine aus der Reihe tanzenden Namen bevorzugen. So könnte bald auch jedes andere Baby in England heißen.

13 Gedanken zu „Promibaby Charlotte Elizabeth Diana“

  1. Habe gerade die Unterrichtsvorbereitungen beendet und erlaube mir noch diesen kurzen Kommentar auf meinem Lieblingsblog….

    Fand den Namen zunächst auch irgendwie langweilig und offensichtlich. Doch irgendwie war ich auch dankbar, dass die Kombi schön familienbezogen, traditionell, unauffällig, und kein bisschen exzentrisch ist. Wir leben ja in einer Welt der individualistischen Exzesse, und von einem Königshaus erhoffen wir ja eigentlich ein Gegengewicht dazu, nämlich Verwurzelung, Tradition, etwas über den Augenblick und individuelle Vorlieben hinausweisendes. Kate und William sind wirklich kein bisschen individualistisch vorgegangen, sondern haben die Familiengeschichte geehrt. Das ist mir höchst sympathisch. Und ästhetisch ansprechend und stilvoll ist die Kombi ja letztendlich–alles drei schöne Namen, die gut zueinander passen und als Kombi schön von der Zunge rollen, vor allem da das E in Charlotte stumm ist und somit klanglich nicht auf das E von Elizabeth trifft.

    Wieder ist auffällig, dass nur drei Namen gewählt wurden, während die Kinder von Queen Elizabeth, und William und sein Bruder Harry, alle vier Namen haben. Eine Bewegung hin zu mehr Schlichtheit und Bodenständigkeit macht sich bemerkbar.

    Was ich total gut gefunden hätte: Amelia.

    Vergleich mit dem schwedischen Thronfolgerpaar: deren Tochter, Estelle, hat einen viel weniger traditionellen Namen, und obwohl ich Estelle recht schön finde, fand ich das doch eine weniger gute Wahl für ein Königshaus als dieses Charlotte Elizabeth Diana.

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    • Naja, Estelle ist kein traditioneller Name,zumindest auf Schwedens Thron, aber ist dann doch nach einem, wenn auch angeheirateten, Familienmitglied genannt. Estelle Romaine Bernadotte, geborene Manville war mit einem Neffen von Gustav V. verheiratet.

  2. Wenn ich jetzt Geld drauf setzen müsste, würde ich sagen: Diana hat am wenigsten Modenamenpotenzial, Charlotte ganz großes, Elisabeth so mittleres.

    Aber ist Charlotte denn nicht in Deutschland seit vielen Jahren schon ein Modename? Ich meine das jetzt nicht so sehr quantitativ, sondern vor allem, was die allgemeine Wahrnehmung angeht… Ich bin mir fast sicher, die ersten Witzchen über die ganzen „neuen“ Charlottes und Philipp Alexanders vor so sieben bis acht Jahren gehört oder gelesen zu haben.

    Und wenn heute ein armer Feuilletonist seine Kolumne zum Thema „Hubschrauber-Eltern, die ihre Gören im SUV zum Geigenunterricht fahren“, vollbekommen muß: wie heißt dann das Mädchen? Natürlich: „Sophie Charlotte“. Man mag es kaum noch hören…

    Fast wäre es also schon wieder an der Zeit, diesen Witzblatt-Namen nochmals zu rehabilitieren. Also retro-retro, sozusagen. Vielleicht trägt ja dieses jüngste Fohlen aus dem Buckingham-Windsor-Gestüt dazu bei. 🙂

    Ansonsten schlösse ich mich den Überlegungen und Einschätzungen Marks im ersten Kommentar weitgehend an – freilich nicht dem Vorschlag im vorletzten Absatz 🙂 . Und auch nicht unbedingt der Betonung der Euphonie der Kombination. Wann werden diese Namen jemals komplett ausgesprochen? Bei der Geburt und bei der Hochzeit vor den Kameras. Und „intern“ haben die ohnehin alle ihre Spitznamen…

    Und was das in meiner Generation allbekannte „Charles Philipp Arthur George“ von Prinz Charles angeht: der „George“ wurde sicher auch hinzugesetzt, um ihm die Möglichkeit offen zu halten, sich bei seiner Thronbesteigung „Georg VII.“ zu nennen – und eben nicht unheilschwanger „Karl II.“ Karl I. wurde bekanntlich geköpft. (Charles’ Großvater Georg VI. und sein Ururgroßvater Eduard VII. hießen auch jeweils Albert mit erstem Vornamen und haben dann aus jeweils guten Gründen einen ihrer weiteren Namen als Thronnamen angenommen.)

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  3. Den Namen Diana würde ich als Modenamen nicht völlig ausschließen. Der erste Gedanke gilt natürlich Lady Diana, aber direkt danach denke zumindest ich schon wieder an die Göttin. In meinem Bekanntenkreis kenne ich zurzeit 2 Dianas, eine 12 und eine 14 Jahre alt. Das sind nicht mehr gerade Babys, aber ich könnte mir durchaus vorstellen, dass Diana wieder im Kommen ist.

    Ich finde den Namen schön und klassisch und sehr gut gewählt. Irgendwie ist es genau das, was die Leute erwartet hatten und keine große Überraschung. Das mag langweilig sein, aber eine Prinzessin mit einem weniger traditionellen Namen hätte ich auch komisch gefunden.

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  4. Ich hätte nicht gedacht, dass Elizabeth und Diana in der Namenswahl vorkommen, da der große Bruder George auch keine direkten Namen von noch lebenden Verwandten hat, oder? Ich meine, er hätte ja auch George William Charles heißen können. Daher dachte ich nicht an Elizabeth und Diana, obwohl es natürlich traditionell und nicht ungewöhnlicht ist, wenn Königshäuser die Namen von Verwandten mitgeben. Die Queen wird es natürlich freuen, wobei ob sie über Diana so glücklich ist, weiß ich nicht 😉 Aber darum geht es natürlich auch nicht. Mir gefällt der Name, Charlotte gefällt mir besser als beispielsweise Alexandra, die ja auch noch hoch im Kurs stand, zumindest in den Medien.
    Nur eine Frage hätte ich bezüglich der Aussprache… „Scharlott“ oder „Tscharlit“?

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    • Nun ja, eigentlich klingt das im [Ch] enthaltene /t/ bei Charlotte im Englischen schon ein bisschen an, wie auch bei Charles. Nicht wie im Französischen „Scharl“ bzw. „Scharlott“.
      Das [o] in Charlotte wird als Schwa gesprochen (Das phonetische Zeichen sieht aus wie ein auf dem Kopf stehendes kleines e). Diesen Laut gibt es im Deutschen auch, zum Beispiel bei auf -e endenden Wörtern: Liebe, Kiste, Rose… Da spricht man ja kein richtiges „e“ aus, sondern eine abgeschwächte Form, und das ist das Schwa.

  5. Charlotte Elizabeth Diana
    1. Bei Charlotte wäre ich nie auf die Idee gekommen, dass dieser Name etwas mit Williams Vater zu tun haben könnte. Obwohl es natürlich auf der Hand liegt. Ich halte Charlotte jedoch für sehr viel moderner.
    2. Anstelle von Elizabeth wäre ich noch weiter in die Vergangenheit vorgedrungen und hätte mich für den Namen Victoria entschieden. Diesen finde ich sehr viel schöner.
    3. Diana – als Ehrung der verstorbenen Mutter natürlich immer o.k.

    Die Namen von beiden „Großeltern“ in einem Kind vereint, finde ich für das Kind zu heftig bzw. zu viel auf einmal. Deshalb bin ich auch überzeugt, dass Charlotte nichts mit Charles zu tun hat. 🙂
    Charlotte Victoria Diana: wäre auch gegangen.

    Aber vielleicht kommt ja noch ein 3. Kind:
    z. B. Victoria Camilla Anne
    oder Victor Andrew Henry
    – Geht jetzt die Fantasie mit mir durch ?????

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  6. 2. Anstelle von Elizabeth wäre ich noch weiter in die Vergangenheit vorgedrungen und hätte mich für den Namen Victoria entschieden. Diesen finde ich sehr viel schöner.

    Kann sein, daß ich hier wirklich vollkommen falsch liege, aber ich hätte das heuer für ein eher schlechtes Omen gehalten. Königin Elisabeth liegt doch gerade auf der Zielgerade des Rennens mit Königin Viktoria, was die Regierungszeit angeht. Wenn sie’s noch bis September macht, hat sie Königin Viktorias Rekord geknackt.

    Und da sollte man das neueste Pferdchen im Stall heute nicht gerade Viktoria nennen, sondern durch das Fohlen der Uroma ein besonders langes Leben wünschen! 😉

    3. Diana – als Ehrung der verstorbenen Mutter natürlich immer o.k.

    Absolute und hier völlig ironiefreie Zustimmung. Kinder nach ihren Großeltern zu benennen, ist ein ehrwürdiger, schöner Brauch.

    Und jetzt wieder doch ein bißchen Ironie: Auch wenn man die Großeltern nicht als Hilfskindergärtner und Notfall-Kredit-Geber auf dem Schirm hat. 😉

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    • Auch falls Sie als Großvater (???) kein Hilfskindergärtner und Notfall-Kredit-Geber sind, könnte ich mir vorstellen, meine Söhne nach Ihnen zu nennen. Jan und Wilhelm sind doch prima Namen. :–)
      (ohne Ironie)

    • Danke für die nette Bemerkung! 🙂 Jan (Johann) und Wilhelm sind zwei – schon lange tote – Ahnen von mir, meine Patenonkel, deren Namen mir als „Nicht-Rufnamen“ gegeben wurden. Tja, die kuriosen späten 60er auf dem Lande: Kinder aus linker, antikirchlicher Gesinnung heraus nicht taufen zu lassen, das war schon drin. Aber die „Patenonkels“ mußten schon bedacht werden. 😉 Ich verwende die beiden Namen als so eine Art „Halb-Pseudonym“ im Netz – ich lege eigentlich keinen Wert auf Anonymität, möchte aber auch nicht, daß eine simple Google-Recherche zu meinem Klarnamen sofort mein Netz-Geschreibsel hier oder da zutage fördert. So kommt das. 🙂

    • Danke für die nette Bemerkung! – Gern geschehen 🙂

      Ich denke so eine Art „Halb-Pseudonym“ haben wir „im Netz“ doch fast alle. Mein „Name“ erscheint beim googeln wahrscheinlich -zig Mal. Hab es noch nicht ausprobiert.

      In unserer Familie wurden – Gott sei dank – nicht die Namen der Paten weitergegeben. Wenn wir Geburtstag haben, haben wir auch Namenstag – zumindest mit dem 2. Vornamen. Dies ist doch auch eine schöne Tradition – oder?

  7. Also, Ihr habt als Zweitnamen den Namen der/des Heiligen bekommen, deren/dessen Tag gerade war? Andere Regionen, andere Sitten! 🙂

    Ich stamme aus einer lutherischen Gegend, wo es halt keine Namenstage gibt. Ich weiß noch genau, wie in den 70ern ein katholischer Grundschul- und Spielkamerad (Enkel von Vertriebenen aus Schlesien) stolz erklärte: „Ich habe heute Namenstag!“ Wir anderen: „Hä, was ist das denn?!“ Der mußte uns das wirklich erstmal erklären…

    (Die Schlesier waren die erste nennenswerte katholische Minderheit in den evangelischen Teilen Niedersachsens, lange vor den Gastarbeitern aus Südeuropa.)

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