Schneewittchen
Das „Internationale Handbuch der Vornamen“ genießt in vielen Standesämtern ein großes Ansehen: Namen, die darin stehen, werden dort auf jeden Fall beurkundet; Namen, die in dem Verzeichnis fehlen, werden häufig abgelehnt. Mancherorts hat das Vertrauen in das Buch allerdings nachgelassen. Entweder, weil aus Sparsamkeitsgründen die neueste Auflage nicht verfügbar ist. Oder aber, weil es doch den einen oder anderen zweifelhaften Eintrag gibt. Einer der zweifelhaftesten ist „Schneewittchen“.
Bali
Ortsnamen als Vornamen sind ja eigentlich nicht zulässig. Mit einer kleinen List klappt es manchmal trotzdem. Bali zum Beispiel ist ein sowohl männlicher als auch weiblicher afrikanischer Name und bedeutet in der Sprache Swahili „gegensätzlich“.
Esenosarumensemwonken
Der längste Vorname der Welt? Auf jeden Fall der längste Name, der am namenkundlichen Zentrum der Uni Leipzig jemals bestätigt worden ist. Der Name Esenosarumensemwonken kommt aus Nigeria und bedeutet in etwa „die Bitte an Gott (zu geben) wurde erfüllt oder gefällt“.
Jejomar
Jejomar ist aus den Abkürzungen für JEsus, JOsef und MARia zusammengesetzt und auf den Philippinen als Vorname gar nicht so ungewöhnlich.
Feige
Aus dem jiddischen Feygl (bedeutet „Vogel“) entstand der jüdische Mädchenname Feige. Aus den Niederlanden ist Feige auch als männlicher Vorname überliefert. In Deutschland würde ich weder Mädchen noch Jungen so nennen …
Jilliane
Die amerikanische Autorin Jilliane Hoffman ist anscheinend beliebt, ich habe ihr Buch jedenfalls im Bestsellerregal beim Buchhändler entdeckt. Das Buch hat mich nicht so interessiert, um so mehr aber der Vorname der Autorin. Einerseits wirkt der Name Jilliane sehr „normal“, andererseits kommt er nur sehr selten vor; die Variante Jillian ist schon eher verbreitet.
Nakusa
Nakusa ist in Indien ein häufig vergebener Mädchenname und bedeutet in der Sprache Hindi „ungewollt“. Tatsächlich mögen viele Eltern in Indien lieber Söhne als Töchter, nicht zuletzt wegen des Brauchs, die Brauteltern für die ausufernden Kosten des Hochzeitsfests aufkommen zu lassen.
Jilliane Hoffman ist meine absolute Lieblingsautorin, ihr Buch Cupido ist wirklich gut
Esenosarumensemwonken? Also ich würde nicht so heißen wollen. Da wirste ja nie mit Buchstabieren fertig.
Ja, da hast du wohl recht..
Feige kann nicht nur jiddisch, sondern auch friesisch sein und dann von Namen wie Friedger oder Friedgard abstammen (also bei beiden Geschlechtern möglich) … dennoch, probier das nicht am eigenen Kind aus.
Ich finde es sehr traurig, wenn Eltern ihrer Tochter den Namen ‚ungewollt‘ geben.