Manchmal ganz praktisch: zwei Vornamen

Einen Vornamen muss jeder haben – zwei oder mehr davon sind optional. In manchen Familien wird die Tradition der Nachbenennung gepflegt und als zweiter Vorname der Rufname eines Eltern- oder Großelternteils oder Paten zu vergeben.


Während der Präsentation der Vornamenstatistik 2010 nannte Lutz Kuntzsch (Leiter der Sprachberatung der Gesellschaft für deutsche Sprache) einige Konstellationen, in denen er aus praktischen Gründen empfiehlt, einen zweiten Vornamen zu vergeben:

  • Zu einem geschlechtsneutralen Rufnamen ein geschlechtsspezifischer Zweitname
  • Zu einem originellen, unbekannten Rufnamen ein weit verbreiteter Zweitname
  • Zu einem traditionellen Rufnamen eine moderner Zweitname

Als weiteren Grund möchte ich ergänzen, dass nur ein Vorname oft nicht ausreicht, um darüber eindeutig identifiziert zu werden. Gerade mit einem häufigen Familiennamen stößt man schnell auf Namensvettern. Noch vor 20 Jahren hatte das kaum Auswirkungen auf den Alltag. Heutzutage finden wir per Internet weltweit Menschen, die genauso heißen wie wir; mit einem zweiten Vornamen können wir uns da gegebenenfalls abgrenzen.

3 Gedanken zu „Manchmal ganz praktisch: zwei Vornamen“

  1. Sehr schöner Artikel! Für uns war der ausschlaggebende Aspekt in der Entscheidung für zwei Namen, dass zu einem häufigen Erstnamen gerade als Kind ein Zweitname ganz praktisch sein kann, um nicht über den Nachnamen auseinander gehalten zu werden. Ich kenne einige Kinder, die bei Dopplungen in Schule, Verein etc. sehr froh über den Zweiten sind bzw. gewesen wären…

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  2. ich bin auch sehr froh darüber dass ich zwei Vornamen habe.
    Ich sage nicht dass janosch ein „blöder“ name ist, aber David gefällt mir besser.
    Entsprechend bin ich auch dazu übergangen meinen zweiten vornamen zum Rufnamen zu machen 😉 rein rechtlich darf ich mich ja auch nur David nennen so wie ich mich auch nur Janosch nennen darf da beide Namen als Vornamen eingetragen sind..
    Sie müssen nicht in Kombination oder fester Reihenfolge verwendet werden (solange sie eben eingetragen sind..)

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  3. Das ist ein ganz wichtige Hinweis. Wobei es schwierig ist, später noch einen Vornamen hinzuzufügen. Am ehesten kann dies aus religiösen Gründen gelingen.

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