Nazis und nordische Vornamen

Mal davon abgesehen, dass Frieda gar kein nordischer Name ist, der Verfasser dieses Kommentars liegt auch sonst daneben:


Frieda, Freia, Frikka, alles wunderbar nordische, arische Namen. Die Nazis hätten ihre Freude gehabt.

Der Irrtum ist weit verbreitet, dass nordische Vornamen unter den Nazis gern gesehen waren. Der Hauptgrundsatz zur Vornamenvergabe lautete „Kinder deutscher Volksgenossen sollen in erster Linie gute deutsche Vornamen erhalten“. Nordische Vornamen gehörten nicht dazu, wie Standesamtsdirektor Wlochatz 1942 erläuterte:

Welche darunter zu verstehen sind, lehrt das vorliegende Verzeichnis. Vornamen, die ausgesprochenes Eigentum der nordgermanischen Völker – der Dänen, Schweden, Norweger usw. – sind, können nicht zu den deutschen Vornamen gezählt werden; sie sind nicht erwünschter als andere ausländische Vornamen. Anders verhält es sich mit den Namen, die im niederdeutschen Sprachgebiet, bei den Friesen, Jüten, Dithmarschen usw. in Brauch sind. Ist doch das Niederdeutsche mit seinen vielen Mundarten ebenso „deutsche Sprache“ wie das „Hochdeutsche“.
Quelle: Wlochatz, Auswahl gebräuchlicher Vornamen (10. Auflage von 1942)

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