
Meine liebsten Kinderbücher haben mir immer kleine Fluchten ermöglicht. Gerade auch in doofen Zeiten, als ich schon längst erwachsen war. Sich mal wieder mit Lisa aus Bullerbü über das neue eigene Zimmer freuen, mit Nesthäkchen Annemarie „Lotte“ Braun Puppenweihnacht feiern oder mit „Dicki“ (Dietrich Ingbert Carl Kronstein!) und seinen Freunden den Dorfpolizisten hinters Licht führen – einfach schön!
Seit ich Mutter bin, hole ich meine Schätze fast nur noch aus dem Regal, um sie meinem Kind schmackhaft zu machen (Erfolg: durchwachsen). Nun ist mir aber beim Abstauben aufgefallen, dass es meine Bücher waren, die mich zuerst in Kontakt mit neuen Namen gebracht und so mein Interesse an der Thematik geweckt haben. In Kindergarten und Grundschule hieß man um mich herum schließlich nur Claudia, Heike, Thomas oder Thorsten; das Exotischste waren einzelne türkische Mitschüler oder auch Namen von Pädagogen (mein Kaninchen hatte ich nach meiner Lehrerin Charlotte getauft).
Viele Namen sind für mich mit den Figuren verbunden, an denen ich sie schmökernd kennengelernt habe. Mancher hat bei mir deshalb einen dicken Stein im Brett. Faszinierend fand ich aber auch die Namen der – oft englischsprachigen – Autoren. Bei einigen wurde mir erst viel später klar, ob es sich um Männlein oder Weiblein handelte.
Jetzt aber endlich eine Beispiels-Rundtour durch mein Regal (leider sind viele Bücher nur noch antiquarisch zu bekommen):

