Im Corona-Jahr war es lange fraglich, ob es überhaupt klappen würde. Dann konnte Vornamenexperte Knud Bielefeld aus Ahrensburg aber doch wie gewohnt zum Jahresende die 1.000 beliebtesten Babyvornamen des Jahres liefern – und dabei sogar zwei neue Spitzenreiter verkünden. Bielefelds repräsentative Stichprobe umfasst die Vornamen von knapp 180.000 Babys aus 465 Städten. Das sind ungefähr 23 Prozent aller 2020 in Deutschland geborenen Kinder.
AL: Machen sich im Corona-Jahr bei beliebte-vornamen.de Einflüsse der Pandemie bemerkbar?
KB: Ja, tatsächlich, allerdings anders, als man vielleicht meinen würde. Besondere Effekte auf den Namensgeschmack konnte ich nicht beobachten. Das in Indien geborene Zwillingspaar namens Corona und Covid, das im Frühjahr durch die Medien ging, bleibt eine Kuriosität – glücklicherweise. Es hat sich aber gleich im März schlagartig bemerkbar gemacht, dass sich die Kliniken abgeschottet haben und auf Geburtsstationen keine Babyfotografen mehr unterwegs waren. Die Babygalerien der Krankenhäuser, die für meine Arbeit eine wichtige Quelle sind, fielen über etliche Wochen aus. Ab November wiederholte sich das Ganze.
AL: Wie bist du damit umgegangen?