Babynamen der Woche 19/2016

Amora Anke * Luka-Tony * Lea Amrei Lotte * Olivia Isabel Denise * Levon Jesaja Dario * Fabiano * Levana Eleanor * Jaron * Anni Ernestine * Marlene Walburga * Lorenz Nepomuk * Leni Ophelia * Janosch * Ignatz Maria * Lina Anna Maria * Helene Luise Charlotte * Vincent Bosse * Linda Johanna * Eliah Ulrich * Lutz * Nayla Zazie * Dominik Marinus * Victoria Hanneli * Luzia * Aaron Lucien * Seraphin * Irini * Alissia Guilia * Sura * Amiel (m) * Marlene Philippine * Andi * Valentina Amalia * Edgar * Florentina Josephine


Zwillinge

  • Jon & Jara
  • Viola & Vincent
  • Abel & Aron
  • Antonia & Ludwig
  • Jasmin & Matthias
  • Fabian & Julia

Die „Babynamen der Woche“ – das sind schöne, furchtbare, normale, exotische, verrückte, lächerliche, populäre und ungewöhnliche Vornamen von Neugeborenen der letzten Tage. Willkürlich ausgewählt vom Team dieses Blogs und überhaupt nicht repräsentativ. Verzeichnis aller bisherigen Babynamen der Woche

89 Gedanken zu „Babynamen der Woche 19/2016“

  1. Diese Woche gefallen mir die Kombinationen:

    * Helene Luise Charlotte
    * Linda Johanna

    Einzeln schön:
    * Amalia
    * Marlene
    * Victoria
    * Bosse
    * Lorenz

    Bei den Zwillingen gefallen mir:
    Jon & Jara
    Viola & Vincent

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  2. Heute gibt es richtigen Senf 😉

    Amora Anke * Amora ist ein Senf aus dem Saarland, siehe hier: http://www.melfor.de/category/produkte/amora
    Luka-Tony * Der ganze Name eines bekannten Fußballspielers als Vorname, naja, wem’s gefällt
    Levon Jesaja Dario * Wilde Mischung: armenischer Schachspieler – Freikirchler – Italiener …
    Jaron * Immer noch neugierig, was Eltern zu dieser Namenswahl motiviert. Jaron Lanier wird’s wohl kaum sein …
    Marlene Walburga * Lorenz Nepomuk * Zweimal Zweitnamen zum Gruseln, sie lassen an extrem konservative katholische Milieus denken
    Leni Ophelia * Reichsgletscherspalte trifft Wasserleiche
    Lutz * Aus der Mode gefallen, aber ein guter Name ohne überflüssigen Schnickschnack und Ballast
    Irini * Eine neugriechische Irene

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    • Ich kenne ein Elternpaar sehr gut, welches Jaron unter ihren Favoriten hatte. Gründe neben dem nach ihrem Empfinden sehr schönen Klang: tolle Bedeutung und selten. Sie hatten dann eine Weile die Kombi Jaron Leander überlegt. Am Ende war ihnen Jaron dann aber doch zu exotisch, sodass es ein Leander wurde.

    • Ich finds schade, dass Ophelia noch immer nur Wasserleiche ist. Ich finde gerade die Kombi mit Leni ganz zauberhaft 🙂

  3. Amora Anke * Amora würde ich nicht vergeben, könnte falsch verstanden werden; die gute alte Anke lebt!

    Levon Jesaja Dario *
    Levana Eleanor * beide Erstnamen klingen ähnlich, gefallen mir aber nicht (die Zweitnamen auch nicht)

    Anni Ernestine * Anna hätte ich besser gefunden, klingt als Name seriös und kann ohne weiteres zu Anni als Kosenamen werden. So sind zuviele e und i im Namen.

    Marlene Walburga * Walburga ist schon heftig, gibts in Bayern noch gelegentlich, aber Ü70, eher Ü80, würde ich schätzen.

    Janosch * Meine Katze heißt so, aber ich würde mein Kind nicht mit einem Künstlernamen eines Kinderbuchautors nennen. Es wirkt halt so ein bißchen kindlich – oh, wie schön ist Janosch/Panama.

    Ignatz Maria * Der Name ist nicht schön, da hilft Maria auch nichts. 🙂

    Vincent Bosse * Vincent ist ganz schön, Bosse würde ich vermeiden, einerseits wegen Bullerbü, andererseits hört es sich so Boss-mäßig an und passt auch nicht wirklich zum Erstnamen

    Lutz * Kurz und knackig, warum nicht!

    Nayla Zazie * nicht mein Fall, es sei denn, mit entsprechendem sprachlichem/internationalem Hintergrund

    Victoria Hanneli * nein, nicht Hanneli, das passt nicht; Victoria Hanna wäre voll ok, umgedreht als Hanna Victoria noch besser. Oder kombiniert mit Johanna

    Alissia Guilia * Insgesamt ein bißchen viel i im Namen! Und müsste es evtl. Giulia heißen?

    Sura * ungewohnt, aber ja, wo es gut passt

    Andi * der arme Bub, hat man ihm nur den Kurznamen verpasst, hätte besser Andreas geheißen, Andi wäre er von selber geworden.

    Edgar * das ist ja abgefahren, jetzt gibts schon wieder Edgars, kenne mehrere aus den 60er Jahren.

    Florentina Josephine * hübsch, aber fast a bißl lang.

    Schöne Namen sind
    Olivia Isabel Denise
    Helene Luise Charlotte
    Linda Johanna
    Dominik Marinus
    Marlene Philippine
    Valentina Amalia
    Florentina Josephine

    Die Zwillingsnamen passen eigentlich alle, nur bei Jon und Jara frage ich mich, ob man beide mit J oder Dsch oder „gemischt“ ausspricht? Beim ersten Drüberlesen habe ich Jon (mit J) gelesen. Dschon und Jara oder Dschon und Dschara würden mir nicht gefallen.

    Besonders schön finde ich Viola.

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    • Ich hätte Jon und Jara beide mit „deutschem“ J gelesen und Jon hanseatisch mit langem o. [joːn]

    • Ohne eine Ahnung zu haben, hätte ich Jon wie Jonn, also mit kurzem o ausgesprochen, wie John eben, nur mit deutschem J.

    • Ich kenne eine ca.55 jährige Walburga. Die hat unter uhrem Namen nach eigener Aaussage aber immer gelitten und wird inzwischen immer Walli genannt, so habe ich sie auch kennen gelernt.

    • Zu Jon, es gibt einen Briten, namens Jon H. (Co-Autor, der Maobiographie von Jung Chang und ihr Ehemann (Jung Changs, er ist nicht mit dem Buch verheiratet). Ich hätte den Namen deshalb eher als engl. John ausgesprochen in der Kombi mit Jara aber dt. Jonn.

    • Bei den Briten kommt der Name Jon (wie das gewöhnliche John gesprochen) häufiger vor:
      Jon Anderson (Rocksänger von Yes, nicht zu verwechseln mit Ian Anderson von Jethro Tull) oder
      Jon Bon Jovi (kein Brite, Ami)
      -allerdings sind beide ursprünglich John genannt worden.
      Vielleicht eine Modeerscheinung im englischsprachigen Raum vor einiger Zeit?
      Bei Game of Thrones kommt der Name wohl auch vor.

    • Meines Wissens nach ist Jon im Englischen die Abkürzung von Jonathan, klingt aber ausgesprochen genau so wie „John“.

  4. Ignatz Maria * Der Name ist nicht schön, da hilft Maria auch nichts

    Hat Ignaz in Bayern eigentlich immer noch ’nen regionalen Beiklang? Das ist ja nun ein erzjesuitisch-gegenrefomatorischer Name… Oder klingt das einfach nach Opa?

    (Zu der etwas merkwürdigen Scheibweise mit -tz fällt mir gerade nix Gescheites ein…)

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    • Also Ignaz (ich kenne nur die Schreibweise mit z, ohne das t) ist schon ein richtiger Opa-Name, der aber in Bayern früher durchaus gebräuchlich, wenn auch nicht übermäßig häufig war. Ignaz wurde in Bayern früher (also vor der Nazi-Zeit) ganz normal mit Naz oder Nazi abgekürzt. Wir haben das ja schon mal irgendwo besprochen.
      Heute heißt kein Mensch mehr Ignaz (also nur noch vereinzelt ein ganz ganz Alter), das hat man sich ja wohl nach dem Krieg auch gar nicht mehr getraut, jemanden Ignaz/Nazi mit Vornamen zu benennen. Muss ja auch wirklich nicht sein, so schön ist der Name eh nicht, selbst wenn diese scheinbare Belastung nicht wäre.
      Tatsächlich war ja die Bezeichnung der Nationalsozialisten als „Nazi“ auch ein (leider verharmlosendes) Wortspiel aus dem bekannten und vertrauten Ignaz/Nazi und der Aussprache der ersten beiden Silben von „Nationalsozialisten“. Aber den Namen Nazi als Abkürzung von Ignaz gab es weit früher als die politischen bzw. ideologischen Personen mit dieser Geisteshaltung, insofern wurde der Name durch den Nationalsozialismus irreparabel beschädigt. Sozusagen ein zweites Namens-Opfer neben Adolf.

    • Jäp, danke für die Erläuterungen. Das mit der Wortbildung „Nazi“ aus der Standardkoseform vom bairischen Ignaz, halt einfach wegen der klanglichen Ähnlichkeit, wußte ich – und daß der Spitzname „Nazi“ damit naheliegenderweise erledigt war, war auch klar. Nur eben, ob die Vollform Ignaz damit auch gleich verschwunden ist, das war mir unklar.

      Ich mußte es gerade im Internet nachschlagen: Ignatz Bubis hat sich tatsächlich mit -tz geschrieben, war mir neu.

      Ignatius von Loyola (den ich mal sehr bewundert habe), hat eigentlich den baskischen Namen Inigo getragen und sich dann, als er fromm geworden ist, nach Ignatius von Antiochien umbenannt.

    • So und sorry jetzt für den bleischweren Kalauer… Da ja Spitznamen immer beliebter als Vollnamen werden (wie zum Beispiel bei Andi…)

      Wie wär’s denn mal mit

      Nazi Adolf

      😀

      Zumindest niedersächsische Standesbeamte würden das ohne Zweifel durchgehen lassen. 😉

    • Also:

      Nazi Adolf Koopmann und seine Schwester Antje Eva Morena Üzgürlü, geborene Koopmann, geschiedene von Auersberg. Beide tief verwurzelt im Emsland.

    • „Nazi Adolf

      Zumindest niedersächsische Standesbeamte würden das ohne Zweifel durchgehen lassen. “

      Das ist ja wohl nicht dein Ernst! Kann ich nicht glauben.

      (Vorsicht, Kalauer: „Das ist mein Ernst, und er ist jetzt auch schon wieder 3 Jahre alt“)

    • Ignaz gefällt mir auch nicht als Vorname, von der Abkürzung „Nazi“ ganz zu schweigen. Wenn schon, dann soll er sich halt „Iggy“ nennen, das klingt doch gleich viel poppiger…

    • Ja poppiger schon, das ist wahr 😉 , wobei Iggy Pop bürgerlich James mit Vornamen heißt.
      Mit gefällt Iggy vom Klang her gar nicht, wirkt irgendwie affig für mich. Mein Rat: am besten die Finger von dem Namen lassen. Ist einfach nicht schön.

  5. Erstmal die beiden Marlenes:

    Marlene Walburga–

    Bin hier möglicherweise der einzige, dem Walburga sehr gefällt. Die schöne Form Walpurgis ist ja leider durch Goethes Faust zu einer Art Hexennamen geworden (obwohl der Name ja eigentlich ein Heiligenname ist). Die Form Walburga trägt diesen Ballast zum Glück nicht. Der Name klingt recht sanft, „Wal“ finde ich klanglich sehr schön, auch in Namen wie Walfried, Walther, Waltraud, Walbrecht und ähnlichem. Die Endsilbe Burga liebe ich–da hört man das „Bergen,“ die „Geborgenheit“ und eben auch die „Burg“ heraus. Die „Wal“-Silbe hängt natürlich mit „walten,“ also „herrschen“ zusammen: schutzgebende Herrscherin.

    Zu Marlene passt Walburga gut, gerade auch weil der A-Vokal von Marlene noch zweimal aufgenommen wird in diesem Zweitnamen. Auch das L stellt ein verbindendes Element da. Insgesamt eine sanfte und in ihren geschichtlichen Konnotationen sehr christliche Kombi. Mein weiblicher Lieblingsname heute.

    Marlene Philippine–

    Auch diese Kombi finde ich sehr angenehm, dazu auch klassisch und edel. Das stattlich-aristokratisch-extravagante Philippine macht als Zweitname viel her und passt zu dem bereits edel und stattlich angehauchten Namen Marlene. Mein zweitliebster weiblicher Name heute.

    Luzia–

    Finde es wundervoll, dass hier die Aussprache ganz klar ist und dass Aussprache und Schreibung voll in das traditionelle deutsche Sprach- und Schriftsystem eingegliedert sind. Bei Lucia möchte ich auch immer „Luzia“ sagen, aber meistens beabsichtigen die Eltern da die spanische Aussprache, selten auch mal die italienische, und fast nie die deutsche…

    Levon Jesaja Dario–

    Diese überraschende Kombi hast Du echt but charakterisiert, Elbowin.

    Ignatz Maria–

    Da möchten Eltern ganz offensichtlich an die katholische Tradition anknüpfen. Interessant wäre zu wissen, ob dies nur stilistisch als schön und traditionell empfunden wird, oder ob hier wirklich katholischer Glaube eine Rolle spielt. Ich hoffe, dass das letztere zutrifft, denn dann wäre dieser schöne katholische Name wirklich bedeutungsvoll. Bin zwar von meiner Zugehörigkeit her Protestant, aber mein Herz schlägt doch sehr mit der katholischen Kirche. Die Meditationsübungen des Ignatius, die „Ignatian Method,“ habe ich als Student öfters bei meiner Bibellektüre angewendet, auch zusammen mit anderen Anglikanern.

    Finde den Namen Ignatz auch klanglich nicht schlecht. Klingt etwas abrupt, aber auf interessante Weise. Zudem kann ich die geistlichen Konnotationen nicht abschütteln–das höre ich immer ganz klar mit. Nach Ludwig ist das mein liebster Jungenname heute. Laufe ganz klar etwas gegen den Trend heute, mit meinen Lieblingsnamen.

    Ansonsten finde ich noch besonders schön:

    Helene Luise Charlotte
    Lutz
    Dominik Marinus
    Antonia
    Abel
    Matthias
    Fabian
    Julia
    Seraphin

    Antworten
    • Walburga finde ich nicht schön!!! Die Herleitung stimmt schon, aber die Silbe Wal- kann man ja auch sehr leicht mit dem gleichnamigen Meeressäuger in Verbindung bringen, auch keine so schöne Assoziation.
      In Bayern behalf man sich auch früher schon mit der Kurzform Wally, die zwar auch nicht besonders ansprechend ist, aber doch etwas abgemildert (bekannt auch die „Geier-Wally“aus dem Film)
      und -burga mag zwar nach bergen klingen, wirkt aber doch auch sehr gewaltig. Ein guter Name für eine Walküren-Statur vielleicht. Nein, ich bleibe dabei, mir gefällt er nicht.

  6. Amora Anke * Amora ist schon mutig, nicht unbedingt wegen des Senpfes, aber der Amor liegt doch sehr nahe.
    Luka-Tony * Welches Geschlecht. Luca ist, leider, eher männlich, Luka aber für mein Gefühl eher weiblich, Tony kann von Anton und von Antonia kommen.
    Lea Amrei Lotte * Schön, dass hier Lotte und nicht Lotta genommen wurde, allerdings hätte ich Charlotte noch schöner und auch passender gefunden. Ansonsten mag ich an der Kkmbi, dass alle Endungen andera sind.
    Olivia Isabel Denise * Einmal quer durch alle Sprachen und Länder, wobei Olivia und Isabel deutach gesprochen werden. ISabel denIS sind mir aber zu viele unbetonte Silben nacheinander.
    Fabiano * Huch, waren Fabian und Fabio nicht originell genug, oder konnten sich die Elterm njcht einigen?
    Jaron * Das könnte doch auch eine Alternative zum deutach gesprochenen Jason sein, aber mir gefällt der Name.
    Anni Ernestine * Völlig unterschiedlich, Anni eher süßlich, Ernestine sehr ernst. Ich hätte aber auch lieber Anna gewählt.
    Lorenz Nepomuk * Bei Nepomuk muss ich immer an Jim Knopf denken, da gibr es einen Halbdrachen Nepomuk, dessen Vulkan ausgegangen ist.
    Janosch * Mutig, zumjndest einen Zweitnamen hätte ich ihm gegönnt, vielleicht mag er ja gar keine Tigerenten.
    Helene Luise Charlotte * Sehr schln klassisch, obwohl ich hier eher Luisa gewählt hätte um das dreifache e zu vermeiden.
    Lutz * Noch so ein instinktiv sympathischer Name, ich mag die Assoziationen Licht und Luchs, könnte ich mich auch zu überreden lassen, ist aber eher ungewöhnlich.
    Nayla Zazie * Bei Zazie liegt Stasi und Nazi irgendwie nahe, ich schätze aber das Kind hat einen entsprechenden Hintergrund
    Luzia * Ich finde die Aussprache Lußia zwar geringfpgig schöner, Luzia ist abed immerhin eindeutig. Und immernoch schön.
    Irini * Wo kommt der denn her?
    Alissia Guilia * Da hat wohl jemand nicht richtig gelesen oder zugehört. Ich schätze das Mädchen hätte eigentlich eine Alicia Giulia werden sollen, was ich aber auch arg inkonsequenr fände, insofern hat das ss dovh Vorteile.
    Sura * Das man Kindern nach einzelnen Koransuren benennt habe ich zwar schon gehört, gleich nach allen finde ich aber ungewöhnlich
    Marlene Philippine * 1. Assoziation ungewöhnliche weibliche Form von Philipp. 2. Assoziation Inseln
    Edgar * Da muss ich immer an Edgar Snow denken, Maos Sprachrohr in den Westen, der Mao in ein eiigentlich viel zu positives Licht rückte.

    Viola & Vincent Sind gleiche Initialen jetzt besonders in?
    Abel & Aron Abel ist mutig, würde ich nicht vergeben, der Name ist doch sehr mit den Söhnen Adams udn Evas verbunden.

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  7. am besten gefällt mir Fabian.
    und ich habe mich vorhin bei einer Suche vertippt und dabei kam etwas heraus das ein Name werden könnte: Bluette
    fand ich gleich sehr lustig.

    Antworten
  8. Diese Woche sind nicht nur schöne Einzelnamen sondern mindestens eine schöne Kombination dabei.

    Die schönste Kombi ist: Helene Luise Charlotte

    Meine Top-Einzelnamen sind:

    Ophelia: klassisch-griechisch und selten aber wunderschön
    Janosch: kann man mit dem Kinderbuchautor verbinden, muss man aber nicht. Janosch ist ein klassischer ungarischer Vorname. In der ungarischen Schreibweise: Janos, das S wird wie Sch gesprochen. Ich finde ihn schön und er ist bei mir in der engeren Auswahl.
    Aaron: gehörte schon immer zu meinen Lieblingsnamen, allerdings nur, wenn er deutsch ausgesprochen wird. Und Aaron wird bei mir immer mit Doppel-A geschrieben.

    Aus der Philippine hätte ich lieber eine Philippa gemacht.

    Antworten
    • „Aus der Philippine hätte ich lieber eine Philippa gemacht.“

      Wenn man nur die beiden Namen für sich betrachtet, gefällt mir Philippa auch besser; zu Marlene finde ich Philippine rhythmisch aber besser. Mir gefällt zwar die Kombination, aber ob ich den Namen selber vergeben würde? Beim zweiten Überlegen vielleicht eher nicht.

  9. Hallo Zusammen,

    ich stöber öfter hier auf der Seite rum und lese gern eure Beiträge 🙂
    Hier meine Kommentare zu den Vornamen der Woche.

    Amora Anke * interessante Kombi, aber nicht ganz meins

    Luka-Tony * bin nicht so der Fan von Bindestrich-Namen, für mich kommt da auch direkt die Fußballer-Assoziation auf und die Schreibweise wird wohl auch oft dazuführen, dass der Name oft buchstabiert werden muss

    Lea Amrei Lotte * klingt super!

    Olivia Isabel Denise * Olivia ist schön, die anderen beiden Namen dazu okay

    Jaron * geh ich mit

    Anni Ernestine * Anni ist toll!

    Marlene Walburga * die Kombi ist ganz cool, obwohl Walburga noch etwas altbacken wirkt, kommt aber vielleicht auch bald wieder in Mode

    Lorenz Nepomuk *

    Leni Ophelia * Ophelia ist mir etwas zu hochgestochen, zusammen klingt es aber ganz passabel

    Janosch * Tigerente 🙂 irgendwie süß

    Lina Anna Maria * klassisch schön

    Helene Luise Charlotte * ebenfalls klassisch und schön

    Vincent Bosse * an sich ganz gut, ich muss nur immer daran denken, dass Bosse im Schwedischen (wo es ja her kommt) wie „Busse“ ausgesprochen wird, was ich nicht ganz so mag

    Linda Johanna * hübsch

    Lutz * sehr bodenständig, kommt ja vielleicht auch bald wieder

    Dominik Marinus * mag ich einzeln nicht so, zusammen passt es aber

    Victoria Hanneli * Hanneli hab ich noch nicht gehört, Anneli würde mir wohl etwas besser gefallen

    Luzia * ganz okay

    Alissia Guilia *

    Sura * hmmm…. nee nicht so

    Marlene Philippine * muss halt an das Land denken, aber sonst nicht schlecht

    Valentina Amalia * passt

    Edgar * cool

    Florentina Josephine – die Einzelnamen sind schön, zusammen find ichs nur etwas stolprig

    Zwillinge:

    Jon & Jara * gefällt mir, besonders Jara ist interessant
    Viola & Vincent * okay
    Abel & Aron * mit Abel kann ich ich auch nicht so anfreunden
    Antonia & Ludwig * find ich gut
    Jasmin & Matthias * gut und zeitlos, könnte auch ein Zwillingspaar aus den 80er sein
    Fabian & Julia * ebenso gut und zeitlos

    Antworten
    • „Janosch * Tigerente 🙂 irgendwie süß“

      Genau das ist ja mein Kritikpunkt: ein kleines Kerlchen namens Janosch – irgendwie süß, ja, auf jeden Fall. Aber irgendwann ist es ein ausgewachsener „Kerl“, der mit diesem Namen rumlaufen muss. Ob der dann so glücklich drüber ist? Man könnte ja einen seriösen Namen wie z.B. Johannes o.ä. vergeben und das kleine Kerlchen Janosch rufen und später kann er problemlos für das „richtige Leben“ zu Johannes (oder whatever) wechseln. Das wäre eine gangbare Lösung, aber so finde ich die Namensvergabe nicht gelungen. Nicht mal auf einen Zweitnamen kann er ausweichen. Schon hart. Wie ich immer sage, die Menschen sind länger Erwachsene als Kinder.

    • Das stimmt! Man sollte sich bei der Namenswahl das Kind auf jeden auch mal als Jugendlichen und erwachsene Person vorstellen! Dennoch ist Janosch, der Kinderbuchautor, schon ein Herr um die 80.

    • Das ist aber eben auch sein Künstlername, da ist es ja ok. Eigentlich heißt er Horst Eckert, der Name passt auch zu seinem Alter, auch wenn ich kein „Horst“-Fan bin 😉 , d.h. er hat zum Künstlernamen dazu einen seriösen „normalen“ Namen zur Verfügung. Und das finde ich ausschlaggebend.
      Aber wir sind uns da schon einig, denke ich.

    • Ich glaube, dass der Vorname zusammen mit dem Namensträger „erwachsen“ wird. Es gibt sicherlich Namen, die vor fünfzig Jahren (oder so) auch kindlich süß klangen, jetzt aber voll etablierte „Erwachsenennamen“ sind. Deswegen hätte ich keine Scheu, den Namen Janosch zu vergeben.

    • Ich glaub Florian ist so ein Name, der vor dreißig oder vierzig Jahren noch total süß klang. Mittlerweile gibt es viele erwachsene Florians. Ich kenn sogar einen Uni-Prof, der so heißt.

    • Ja, Florian war vor dreißig, vierzig Jahren sehr en vogue. Daher hießen dann vor so zwanzig Jahren eigentlich nur junge Männer so und der Name war daher „jung konnotiert“. Heute ist das, wie Du sagst, anders. Es ist Florian aber kein „genuiner“ Kose- oder Anredenamen, sondern ein Rückgriff. („Heiliger Sankt Florian, verschon mein Haus, zünd andere an!“)

      Aber die Überlegung generell ist schon interessant: Namen altern sozusagen mit. Man denke auch an die zahlreichen, heute mittelalterlichen Tanjas, Kathrins und Anjas meiner Generation X. Die Beispiele ließen sich beträchtlich vermehren.

      Dennoch ist nun gerade Janosch (in Deutschland) dermaßen mit dem Autoren und seinen Figuren verbunden, daß er, glaube ich, bis auf weiteres nicht davon loskommen wird… Und das mit dem ungarischen János (man denke an János Kádár 🙂 ) weiß in D kaum einer… Und bei expliziten Kosenamen auf -i oder -y kann man sicher davon ausgehen, daß sie als Kosenamen erkennbar bleiben werden.

      Als Osteuropa-Fan finde ich Kosenamen für Kinder und Freunde gut, normal und schön – aber eben nicht in den Papieren. Da sollten es anständige Namen sein, jedenfalls im Zweifelsfall.

    • Genau, Janosch ist (in dieser Schreibweise) in Deutschland einfach als der Kinderbuchautor im Gedächtnis verankert und wenn man diesen Namen hört, hat man sofort Tiger, Bär, Frosch und Tigerente etc. vor Augen (bzw. ich meine Tigerkatze 🙂 )und damit wird dieser Name eben niedlich/süß. Wie gesagt, als Kosename nichts dagegen einzuwenden.
      Und wenn als eingetragener Vorname, müsste man m.E. wirklich eine korrekte (ungarische) Schreibweise wählen. Janos würde für mich erwachsener wirken. Gerade diese vereinfachte Schreibweise mit sch am Ende macht den Namen in gewisser Weise zusätzlich kindlich.
      Und das Argument mit Florian/Tanja etc. „zieht“ für mich nicht, weil das ja von vornherein vollwertige damals „alte“ Namen waren, die eben zu ihrer Zeit wieder in Mode kamen, so wie heute Gustav und Friedrich.
      Ich habe Janosch im übrigen auch bisher noch nie im echten Leben als Vornamen gehört. Aber lassen wir uns überraschen, was noch alles kommt…

    • Grundsätzliche Zustimmung… 🙂

      Details: Aber Tanja ist schon ursprünglich die russische Standardkoseform von Tatjana, die dann merkwürdigerweise in der BRD ein Modename geworden ist.

      Auch mit meinem Nick/Namen ist das ja vergleichbar. Jan ist halt die holländische Form von Johann(es), die dann auf einmal in den 60ern/70ern so schick-reetdachig-fachwerkig norddeutsch geklungen hat und eine kleiner Modename war, obwohl hier vor hundert Jahren kein Mensch offiziell Jan geheißen hat. Bei den Mädchen ähnlich etwa mit Antje.

      Das ist aber aber eine andere Form von „alternden Modename“ als eben Janosch, der so total mit diesen Viehchern verbunden ist…

      Und ein ans Ungarische angelehnter János/Janos wäre hier sein Leben lang dazu verdammt zu erklären: „Ausgesprochen wird das Janosch, bitte.“ Ähnlich bei einem weiteren ungarischen Namen, den ich sehr mag (für Ungarn): Sándor. Von Alexander, ausgesprochen „Schahndor“.

    • Na ja, wir sind uns ja einig, Janosch in der Schreibweise sollte man nicht nehmen, Janos (da hast du recht) wird Buchstabier- bzw. Ausspracheprobleme verursachen. Also sollte man den Namen hierzulande so oder so lassen. 🙂
      Und Tanja/Tatjana/Tamara/Dimitri/Boris – da gabs mal so eine russische Modeströmung, ich meine so Anfang/Mitte 70er Jahre, keine Ahnung warum. Aber es waren immerhin normale, wenn auch fremdländische Namen.
      Und Jan – das könnte ja auch polnisch oder tschechisch sein, nicht zwingend holländisch oder norddeutsch. Aber jedenfalls auch ein vollwertiger normaler Name.
      Ich glaube, wir sind uns einig, einen Künstlernamen sollte man als solchen belassen und nicht im richtigen Leben vergeben – sonst enden wir bald bei einer süßen neugeborenen Lady Gaga 😀

    • Ja, als ich das gestern morgen gesehen habe (also Janosch), war das bei mir ein ähnlicher Mechanismus wie letzte Woche bei Gretje: „Och, das ist ja süß! 🙂 Aber halt, Moment mal… [blabla]“ 😉

      Zu Jan. Polen und die CSSR lagen Ende der 60er wohl einigermaßen außerhalb des Gesichtskreises meiner Unterschicht-Eltern in Nordwestdeutschland. Als ich dann als Junge aber mitbekommen habe, daß es den Namen auch in Holland und bei unseren östlichen Nachbarn gibt, fand ich das aber toll! 🙂

      Das mit diesen russischen Modenamen der 60er/70er-BRD wäre wirklich mal ein Traktat wert! Das hatte ja eben gar keinen linken 68er-Hintergrund…

      Johannes als Vollname: Das klingt für mich aber auch irgendwie ktooohlsch und süddeutsch und daher hier nicht so ganz in die Landschaft passend (obwohl in der Lutherbibel der Täufer und der Apostel bekanntlich auch Johannes heißen und nicht Johann)… Johann hingegen klingt immer noch nach Oppa, wiewohl er auf dem Sprung ist, wieder in zu werden. :-/

      Freuen wir uns zum Wochenende, daß wir bis auf weiteres nur derlei Probleme zu haben scheinen! 😀

    • „Johannes als Vollname: Das klingt für mich aber auch irgendwie ktooohlsch und süddeutsch und daher hier nicht so ganz in die Landschaft passend.“
      Da siehr man mal wieder wie uns Assoziationen beeinflussen. Mein Cousin (evangelisch, in Berlin geboren aber schon vor meiner Geburt in die Gegnd um Hamburg gezogen) heißt Johannes, der Name ist für kich damit überhaupt nicht katholisch und wird auch immer mit meinem Cousin verknüpft. Bei seinen Schwestern, mit ähnlich häufigen Namen, ist das gar nicht so ausgeprägt.

    • @ R.S. et al.

      Kurze Verdachtsdiagnose: Das ist vermutlich wieder ein Generationsphänomen. Die innerdeutschen regionalen Unterschiede verwischen sich immer mehr. (Medien, Netz, Gentrifizierung…) Noch in den 90ern hat hier in der Nord-Alt-BRD ein Johannes „bairisch“ geklungen oder eben einfach auch evangelisch-pfäffisch wie bei Johannes Rau („Bruder Johannes“), heute wohl nicht mehr…

    • Bestimmt.
      Ich hätte ehrlich gesagt auch Florian jünger geschätzt als ihr, aber vielleicht nehme ich das auch einfach anders wahr.

    • Ich glaube, ich habe es an anderer Stelle schon mal geschrieben:
      Nach meiner Überzeugung ist die Namensvergabe in den wenigsten Fällen heutzutage daran orientiert, ob es ein explizit christlicher Name ist, der da vergeben werden soll. Das gilt auch für christliche Eltern, wenn sie nicht gerade extreme „hard-core-Christen“ (sorry! will niemandem zu nahe treten) sind: Man sucht den Namen nach Klang, Zusammenstimmung mit dem Nachnamen, evtl. mit Geschwisternamen, Nachbenennung aus der Verwandtschaft etc. aus; wenn es dann noch ein klassisch-christlicher Name ist, umso besser, das dürfte jedoch in den wenigsten Fällen den Ausschlag geben. Nachdem ich selbst katholisch bin und 3 Kinder habe, traue ich mir das zu beurteilen.
      Im Übrigen: Auch sehr seltene Namen haben oft christliche Wurzeln oder können als Derivat eines ursprünglich christlichen Namens gelten, so dass sich bei Bedarf dann bei der Taufe schon meist ein passender Namenspatron finden lässt.

  10. Ich kenne mehrere junge Männer und auch kleine Jungs mit dem Namen Johannes. Ist hier in Norddeutschland offenbar Mode. Die Eltern bzw. Familien sind allesamt der Kirche sehr fern, es scheint also mehr eine klangliche Sache zu sein. Johannes gilt hier als „Hipster-Name“ und ist sehr verbreitet in der „Bionade-Bourgeoisie“ 😉

    Einen erwachsenen Janosch (so geschrieben) kenne ich auch. Er ist jetzt Anfang 20. Ein rauhbeiniger, zornig und trotzig wirkender junger Mann. Wenn es einen Namen gibt, der NICHT zu ihm passt, dann ist es Janosch!
    Irgendwie tut er mir echt leid, diesen Namen – der meiner Meinung auch kein Stück zu seinem (schwäbischen!!) Nachnamen passt – sein weiteres Leben lang tragen zu müssen.
    Vergeben würde ich den Namen nicht, und es käme mir auch nicht in den Sinn, ihn als Kosenamen zu verwenden. Ein Johannes wäre bei mir dann eher ein Jan/Janni oder Hannes.

    Antworten
  11. interessante Diskusion! Für mich ist Janosch ein vollwertiger Vorname, der in Ungarn Tradition hat und In Deutschland sehr selten ist. hier wird automatisch mit dem Kinderbuchautor in Verbindung gebracht.
    Ich finde Janosch ist vergebbar im Gegensatz zu Pumuck(e)l oder so. Es it ein toller Name ohne negativ besetzt zu sein. Der Kinderbuchautor ist einfach nur ein Kinderbuchautor und kein Kriegsverbrecher.

    Antworten
  12. Angesichts des Namens Walburga habe ich mir mal die anderen Burga/Berga-Namen gesammelt, und mir ein Ranking erstellt:

    1. Milburga (milde Schützerin)
    2. Engelburga (Schützerin der Angeln)
    3. Wendelburg (Schützerin/Zuflucht der Vandalen)
    4. Walburga
    5. Gerburg (Speerschützerin)
    6. Amalburga (Schützerin der Amaler)
    7. Idaberga
    8. Notburg (Schützerin in der Not)
    9. Otburga (Schützerin des Erbes)

    Lauter wunderschöne Namen–hoffentlich kommen sie mal wieder. Ist zur Zeit allerdings nur schwer vorstellbar.

    Antworten
    • Ich habe neulich auch Hatheburg gelesen, allerdings in einem Buch, dass im 10. Jh spielt. Also vielleicht auch ein bisschen Erfindungsreichtum der Autorin. Eine Person, die dort Mathildis heißt hieß laut Mathilde. ???

    • Also von der Bedeutung her sind die Namen alle ok, aber von all denen ist keiner, der auch nur im entferntesten an ein heutiges Kind vergebbar wäre, tut mir leid. Die klingen nicht nur verstaubt, sondern unterirdisch. Das arme Mädchen, das mit so einem Namen rumlaufen müsste! Und ich bin sicher keine Befürworterin allzu modischer Namen, ich bevorzuge schon eher die klassischen. Aber sowas hat kein Kind verdient. Na gut, vielleicht als Drittname noch anhängbar, mehr aber sicher nicht. Diese Namen war noch nie sehr beliebt und daher gar nicht gebräuchlich. Von Walburga mal abgesehen, sind es sehr sehr ausgefallene Exemplare, Notburga und auch Gerburg (Jahnke, Kabarettistin) habe ich schon mal gehört, aber die anderen könnten theoretisch auch erfunden sein (natürlich hast du sie nicht erfunden, aber so ausgefallen wirken sie). Vielleicht „hörst“ du die Namen auch anders, weil du sehr lange in USA gelebt hast?! Aber du sagst ja selbst, das Comeback dieser Namen sei derzeit schwer vorstellbar. 😉

    • Sollte es zu einer -burg(a)-Renaissance kommen (was ich nicht grundsätzlich schlecht fände), wäre aber doch zu hoffen, daß nicht ausgerechnet eine kleine Notburg als eine ihrer Pionierinnen in Marsch gesetzt wird. Die Verballhornungen drängen sich bei Notburg einfach auf: Notdurf, Notzucht, Notebook.

      „Milde Schützerin“ – das ist übrigens wirklich eine schöne Bedeutung. Generell gefällt mir an diesen Bedeutungen das „Nicht-Püppihafte“.

    • Diese Namen sind genau das andere Extrem zu den Püppi-Namen. Und extreme Namen sollte man so oder so im Interesse des Kindes vermeiden oder es sich zumindest dreimal überlegen. Wie gesagt, als Drittname dazu, dann ist die Erbtante zufrieden und das Kind hat keine großen Schaden davon 😉
      – aber als Rufnamen, non, non et non!

    • @ M.Th.

      😀

      :mrgreen:

      Und ja, Deine Punkte haben schon was für sich…

      Aber anderseits: All das hätte man vor zwanzig Jahren auch über den Namen Emma sagen können – und heute ist Emma bekanntlich auf dem Weg zur Weltherrschaft. 😉

    • Ja, da ist auch was Wahres dran an deiner Emma-These, das geb ich schon zu. Aber trotzdem und auch damals: lieber 3 Emmas als 1 Wendelburg oder Notburga. 😀 So ein Name „erschlägt“ einen ja förmlich.

    • Also: Grundsätzlich halte ich Skepsis gegenüber dieses „altdeutschen“ Namen auch für angezeigt – nicht nur um des Kindeswohles Willen, sondern auch aus, nun ja, verschiedenen politischen und ästhetischen Gründen. Aber Namen können eben auch mal (wir hatten das ja auch in diesem Thread schonmal #janosch) recht schnell „umgepolt“ werden. Ich hatte aber ja auch bewußt gesagt, daß mir die Bedeutung der Namen gefalle, nicht etwa, daß mir die Namen per se und in toto gefielen.

    • „Ich hatte aber ja auch bewußt gesagt, daß mir die Bedeutung der Namen gefalle, nicht etwa, daß mir die Namen per se und in toto gefielen.“
      Was die Bedeutung betrifft, hatte ich das ja ebenso gesagt 😀 (um 17.41 Uhr), mal wieder eine bayrisch-norddeutsche Übereinstimmung.

      (Übrigens wollte ich jetzt eigentlich „preußisch“ schreiben, weil halt in Bayern alles, was nördlich von Bayern ist, gefühlt schon zu „Preußen“ gehört – das ist natürlich nur ein Synonym für „Norddeutschland“. Aber das hab ich mir bei einem studierten Historiker natürlich nicht getraut 😀 😀 😀 )

    • Übrigens wollte ich jetzt eigentlich „preußisch“ schreiben, weil halt in Bayern alles, was nördlich von Bayern ist, gefühlt schon zu „Preußen“ gehört – das ist natürlich nur ein Synonym für „Norddeutschland“. Aber das hab ich mir bei einem studierten Historiker natürlich nicht getraut

      Oh, das wäre kein Problem gewesen – wenn klar ist, daß keiner Streit sucht! 😀 Tja, ist für einen Hannoveraner mit Haßliebe zu Preußen schon kurios, daß der Name unserer alten Erbfeinde, aber auch oft bewunderten großen Nachbarn (also Preußen) heute eigentlich nur noch in in Süddeutschland, insbesondere in Bayern, überhaupt gebraucht wird.

      SKH Ernst August (vulgo der Prügelprinz) hat mal einem Journalisten in Schwaben eine gescheuert, weil der ihn gefragt hatte, ob ihm „als Preußen denn das süddeutsche Essen schmecke!“ SKH: „Ich bin kein Preuße!!“ Und boing! 😀

      Na, man erzählt sich hier, daß die Franken bei Euch auch immer wert darauf legten, keine Bayern (Baiern?) zu sein. Sagt der Preuße: „Hö, Ihr sprecht aber so…“ 😉

    • Ja ja, die Franken haben auch immer wieder mal separatistische Anwandlungen 😀 (hier heißt es: Bayern!)

      Die Story mit Ernst August kannte ich noch nicht, das sieht ihm aber ähnlich, haha!

      „…wenn klar ist, daß keiner Streit sucht!…“
      Na, sowieso net. Nicht vergessen: Kein Feuer, keine Kohle kann brennen so heiß, wie die heimliche Liebe zwischen Bayer und Preiß!

    • Kein Feuer, keine Kohle kann brennen so heiß, wie die heimliche Liebe zwischen Bayer und Preiß!

      😀

      Das Schlimmste war sicherlich der Abschied vom Raupenhelm zugunsten der Pickelhaube. 🙁

      Sagte Euer FJS ja auch schon: „Wenn nötig, meine Damen und Herren, bitte erschrecken Sie nicht, müssen wir Bayern eben die letzten Preußen sein!“ 😉 (Natürlich aus dem Gedächtnis.) Daß wir Niedersachsen da mal nicht eifersüchtig werden. 😉

      Na, Preußen hat halt viele Geliebte. 😉 Inner Kulturfunksendung vom WDR habe ich mal die hübsche Formulierung gehört, daß sich die Zwangsheirat von Köln mit Preußen anno 1815 im Laufe der Jahrzehnte in eine solide Vernunftehe gewandelt habe. 😉

    • Hatte auf interessante Reaktionen gehofft, und das habt ihr auch verlässlicherweise erfüllt–danke für Eure Kommentare.

      Eure Kommentare haben mich zu verschiedenen Gedankengängen angeregt. Zum ersten: was ist der Unterschied zwischen einem total altbackenen Namen wie Emma, der dann doch wieder modern wird, und einem Namen wie Gerburg oder Notburg, dem eine Renaissance vielleicht nie wieder in der Weltgeschichte zuteil werden wird?

      Während Gerburg und Notburg schon im Mittelalter stark rückläufig waren und nie zu den wirklich dominanten Namen zählten, war Emma in England durch die Frau des Königs Etheldred, Queen Emma, und überhaupt wegen der Beliebtheit des Namens unter den Normannen, ein Riesenschlager, der sich schon im 11. Jahrhundert zu einem der häufigsten Namen Englands entwickelte. Obwohl der Name dann zurückgedrängt wurde und aus der Mode fiel blieb er doch durch die vielen historischen Emmas und durch die ehemals wirklich weite Verbreitung als typischer Mittelaltername in Erinnerung. Als man sich im Zuge der Romantik dann vermehrt für das Mittelalter zu interessieren begann, nämlich im späten 18. Jahrhundert, da kehrte dann auch der Name Emma als stereotyper Mittelaltername zurück, ähnlich wie in Deutschland damals Hildegard und Gertraud. So machte auch Jane Austen die namensgebende Heldin ihres Romans „Emma“ (1816) zu einer Trägerin diese romantischen Namens des Ritterzeitalters. Nachdem Emmas Blütezeit dann Mitte des 20. Jahrhunderts vorbei war, da klang der Name nur noch nach alter Frau. Aber als die alten Frauen namens Emma alle schon lange tot waren und sich junge Mütter unter Einfluss zahlreicher Verfilmungen in der englischsprachigen Welt wieder ganz stark für Jane Austen zu interessieren begannen, da wurde Emma erneut wiederentdeckt, diesmal unter dem Zeichen der Jane-Austen-Romantik. Da der Name ganz schlicht, knapp, weich und vokalig ist, eignete er sich für den internationalen Triumphzug, der ihm ja dann auch zugesagt war–man konnte ihn ganz leicht in viele verschiedene Sprachen integrieren.

      Was ist bei Notburg, z.B., anders? Erstens war dieser Name nie ein dominanter Name (wie Maria Th. ja schon bemerkt hat); er ist in der kulturellen Erinnerung der Deutschen also kaum präsent (anders als Gertraud, Hildegard, und eben auch Emma).

      Zudem klingt er ganz, ganz spezifisch altdeutsch-germanisch–etwas rau, etwas ruppig, nicht glatt und gefällig. Es handelt sich also wirklich um einen Spezialnamen, der garantiert in anderen Ländern nicht gut ankommen würde, und der im globalisierten Zeitalter auch den deutschen Geschmäckern wenig entgegenkommt.

      Weiterhin beinhalten diese Burgnamen Sprachelemente, die noch in ihrer Bedeutung erkennbar sind. Das Wort Burg ist ja im Deutschen heute noch gebräuchlich und es klingt sehr wuchtig und möglicherweise nicht sonderlich feminin (wenigstens nach heutigem Maßstab). Emma ist da viel unverfänglicher mit seiner nicht mehr erkennbaren Bedeutung. Gerade auch Notburg beinhaltet ja zwei heute noch erkennbare Sprachelemente, die beide eine Renaissance des Namens möglicherweise erschweren, weil sie auf die Realität von Kampf und Krieg hinweisen (wie das eben auch bei den so romantisch aussehenden Burgruinen der Fall ist).

      Hinzu kommt noch der deutsche Geschichtsballast, den andere Länder so nicht haben oder zumindest nicht in gleicher Weise empfinden. Wer ganz urdeutsche Namen vergibt, muss unter Umständen den Verdacht auf Nationalismus ertragen, den es z.B. bei einem urlateinischen Namen in Italien nicht geben würde.

      Wie, also, könnte ein Name wie Notburg oder Gerburg also populär werden? Eigentlich nur, wenn Leute sich ganz entschieden und bewusst den „vergessenen,“ „untergegangenen“ altdeutschen Namen zuwendeten. So ein Trend könnte also nur aus ganz bewusster Entscheidung heraus entstehen, und nicht einfach aus der Suche nach etwas „Frischem“ oder aus purer Mode. Noch nicht einmal aus einem Verlangen nach bodenständigen klassischen Namen heraus, denn diese Namen sind keine Klassiker, sind eben nicht „zeitlos,“ sondern sind untergegangene Exoten.

      Meine onomastische Liebe und Leidenschaft gehört diesen untergegangenen Exoten. Ich würde gerne einen Teil des deutschen Kultur- und Spracherbes wiederbeleben, der längst verloren ist: eben diese ganz alten germanischen Namen. Gerade ein Name wie Notburg, der mit noch heute erkennbaren Sprachelementen direkt zu uns spricht, finde ich unheimlich beeindruckend (Burg in der Not, Zuflucht in der Not…). Außer den altdeutschen Namen liebe ich auch noch obskure Heiligennamen, wie Sulpicius/Sulpiz, z.B., oder Innozenz. Oder nicht obskure, aber doch seltene Heiligennamen, wie Melchior. Daneben auch rare biblische Namen wie Obadja und Abednego.

      Unter den Burg-Namen halte ich folgende für „einführungsfähig“:

      Milburga–unter den vielen exotischen Namen heutzutage glaube ich nicht, dass Milburga riesiges Aufsehen erregen würde. Die Anfangssilbe Mil hat auch etwas modernes (z.B. Mila, Milan, Milena, etc.). Zur Not könnte man das Kind auch Millie rufen (ein ganz netter Rufname, finde ich), mit Milburga als wunderschöner Vollform.

      Idaberga–Ida ist ja modern, und Idaberga ist halt die ursprüngliche Vollform. Man könnte das Kind ja Ida rufen, mit Idaberga als der stattlichen offiziellen Vollform.

      Amalburga–Amalia ist ja heutzutage wieder relativ modern. Und Amalia ist schlicht und einfach die latinisierte Kurzform des Namens Amalburga, der im Mittelalter tatsächlich weitverbreitet war (weshalb dann auch Amalie weitverbreitet war). Der erste Bestandteil des Namens wirkt also schon mal vertraut. Das gesamte „Amalburga“ mag exotisch und etwas arg stattlich klingen, aber ich glaube, das Umfeld würde sich daran gewöhnen.

      Auch Wendelburg könnte heutzutage „durchgehen,“ ohne riesige Probleme zu bereiten.

      Schwieriger wäre es in der Tat bei Otburga, Gerburg, oder Notburg.

      Habe übrigens noch einen Burg-Namen ausfindig gemacht: Isburga.

    • Puh, das ist ja viel Holz!
      Da bin ich ganz deiner Meinung, wenn du den Unterschied zwischen Emma und den „harten“ -burg-Namen herausarbeitest, Emma spricht sich leichter und weicher, klingt femininer, passt zu vielen Sprachen und ist somit internationaler, dazu kommt die Renaissance der Jane-Austen-Emma (einer meiner Lieblingsromane, witzig, romantisch, anspruchsvolle Sprache) , zu der sicher auch die Verfilmungen beigetragen haben.

      Notburga – allein schon die Silbe Not macht den Namen eigentlich unschön, wie ich finde. Und generell, wie du ja auch sagst, sind alle diese Namen nicht besonders feminin, eingängig oder gefällig oder auch nur einfach auszusprechen.

      zu Melchior: gibt es ganz ganz selten in Bayern; der Name ist außerdem als „Heiliger Dreikönig“ (Kaspar, Melchior und Balthasar) doch nicht ganz in der Versenkung verschwunden.

      zu den Vorschlägen mit Milburga, Idaburga etc.: Mila, Milli, Ida, Amalie ist ja derzeit in Mode, richtig. Da kann ich mir aber jetzt nicht vorstellen, dass diese Namen als Langformen mit dem -burg-Anhängsel den „Kurzformen“ Ida, Amalie etc. das Wasser abgraben können. Und andererseits, was hätte es für einen Sinn, ein Kind z.B. Idaburga zu nennen und von vornherein ausschließlich nur Ida zu nennen? Da bliebe man doch gleich bei der Kurzform.

    • Ja, Mark, bravissimo! 🙂

      Es ehrt Dich auch zu sehen, was denn Romantik und Historismus sind.

      Die Emma hatte ich ja nur so kurz ins Rennen geschmissen, als pars pro toto für einen Renaissance-Namen… (Das mit dieser Jane Austen war mir ganz neu, danke für die Erläuterungen.)

      Der klassische historistische Jungsname in Deutschland dürfte wohl Siegfried sein. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts ausgemottet und dann schnell der „altdeutsche“ Name schlechthin. Und zwar in einem Maße, daß er dann so sehr zum Lieblingsnamen der assimilationswilligen deutschen Juden wurde – sodaß er in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts fast schon wieder als Judenname gegolten hat.

      Die Jahre, sie rollen. 😉

      Was grenzt Hildegard von den -burga-Namen ab? Größere Häufigkeit im 19./20. Jahrhundert? Loriot?

      Und es stimmt natürlich: In D ist das alles etwas schwieriger als anderswo. Auch heute so unverdächtige Tanten-Name wie Heidrun oder Sigrid war eben mal dezidiert „deutsche Namen“ mit einer politischen Botschaft.

    • „Was grenzt Hildegard von den -burga-Namen ab? Größere Häufigkeit im 19./20. Jahrhundert? Loriot?“

      Jäp, Loriot 😀
      „Sagen Sie jetzt nichts, Jan-Hildegard!“ 😀 (Sorry)
      Nein, im Ernst, Hildegard (gefällt mir auch nicht) ist deutlich häufiger und wurde auch in den 60ern noch vergeben, obwohl die Hildes meiner Schulzeit (die wurden so abgekürzt) genau wie die Helgas nicht superglücklich mit ihren Namen waren. Somit ist Hildegard einfach stärker im Umgangs-Sprachgebrauch geblieben, Hildegard Knef als prominente Namensträgerin hat sicher auch was dazu beigetragen und die Reanimation der Hildegard von Bingen mit ihrem frühen medizinischen Wissen ab den 90er Jahren ebenfalls, so dass der Name nie so ganz verschwunden ist, auch wenn er heute tantig klingt.
      Mit meiner Tochter ist allerdings auch eine Hildegard in die Schule gegangen, zwar nicht in ihrem Jahrgang, aber die müsste ca. 20 Jahre alt sein.

    • „So machte auch Jane Austen die namensgebende Heldin ihres Romans „Emma“ (1816) zu einer Trägerin diese romantischen Namens des Ritterzeitalters.“

      Nur zur Klarstellung, Jane Austens EMMA spielt zu ihrer Entstehungszeit, also frühes 19.Jh., nicht im Ritterzeitalter. Die Formulierung könnte evtl. mißverstanden werden. 😉

    • Zu Hildegard:

      Diesen Namen darf man ruhig als deutschen Klassiker bezeichnen. Der hat nämlich doch in gewisser Weise die Jahrhunderte überdauert.

      Im Mittelalter gehörte er zu den häufigsten Namen; er verschwand auch nach Ausgang des Mittelalters nie ganz und war weiterhin im kulturellen Gedächtnis präsent; wurde Ende des 18. Jahrhunderts wiederbelebt und dann über hundert Jahre lang wieder sehr häufig vergeben. Also schon ein echter deutscher Traditionsname. Sehr altmodisch, heutzutage, und wird nicht mehr vergeben; in der weiterblickenden geschichtlichen Perspektive aber schon ein „Klassiker.“

      Es sei denn, man definiert Klassiker im Sinne von „schon lange und auch heute noch beliebt.“ Ich sehe das eher im Sinne von „hat die Jahrhunderte überdauert und ist auch heute noch zumindest im kulturellen Gedächtnis.“

      Zu Ida vs. Idaberga:

      Hatte mir da eigentlich nur Gedanken gemacht, welche dieser alten Namen Ausweichmöglichkeiten bieten, falls die Vollform dem Kind doch Schwierigkeiten bereitet. Bei Namen wie Milburga und Idaberga sind solche Ausweichmöglichkeiten gegeben. Allerdings würde ich es bevorzugen, die Vollform als Rufname zu verwenden. Könnte man versuchen, finde ich–ich denke, das Umfeld gewöhnt sich an vieles, gerade auch heutzutage.

      Ansonsten habe ich aber schon auch eine etwas amerikanische Sensibilität. In den USA ist es ganz natürlich, dass der Rufname und die offizielle Vollform unterschiedlich sind. In den USA gibt es natürlich auch eine Unzahl von zeremoniellen Anlässen, wo die Vollform dann in ihrer Gewichtigkeit vorkommt–in Deutschland sind diese Anlässe ja höchst selten. Trotzdem „hat es was,“ finde ich, einen volkstümlichen Rufnamen und elegant-gewichtigen Vollnamen zu haben, wie eben im Englischen Billy vs. William, Bernie vs. Bernard oder Millie vs. Midred. Früher hießen ja die Hanse in Deutschland auch alle offiziell Johann–das wäre so eine deutsche Entsprechung diese Phänomens. Nichtsdestotrotz würde ich aber eine Tochter namens Milburga gerne auch wirklich Milburga rufen, und Millie nur, wenn sich der alte Name doch als sehr einführungsresistent erweist.

    • „Ich würde gerne einen Teil des deutschen Kultur- und Spracherbes wiederbeleben, der längst verloren ist: eben diese ganz alten germanischen Namen.“

      Ja, das ist ja grundsätzlich ein löblicher Ansatz. Ich fürchte nur, es ginge zu Lasten deiner Tochter, wenn sie einen solchen Namen tragen müsste. Das Kind muss ja mit dem Namen herumlaufen. Ich weiß nicht, ob man seine speziellen onomastischen Vorlieben wirklich „ausleben“ sollte, man sollte es sicher lieber dreimal überlegen (s.o.!)
      Nichts für ungut!

    • Ich hatte eine Kommilitonin und Hiwi-Job-Kollegin namens Hildegard. Die war damals natürlich genötigt, ihren Namen bei Vorstellungen stets leicht selbst zu ironisieren. 😉

      Danke, Maria Theresia, noch die olle Hildegard von Bingen erwähnt zu haben. Die wäre durch historische Romane und Guido-Knopp-Stil-Filmchen sicher ein Starthelfer für eine eventuelle Renaissance dieses offenbar wirklich unausrottbaren Namens! 😀 Hat anscheinend Wurzeln wie der Giersch!

      Man denke auch an die große deutsche Juristin (Straf- und Familienrechtlerin) Hildegard (Hilde) Benjamin. 🙂 Aber in diesem ehrenden Gedenken werden mir die meisten hier nicht zustimmen.

      Dennoch: Eine Hildegard etwa im 18. Jahrhundert? Also in vorhistoristischen Zeiten? Kaum zu denken…

      Tja, wie grenzt man Tradition, Erbe und Klassik sicher voneinander ab? Angesichts gleich diverser Historismen und Romantiken? Vielleicht gibt es hier wirklich einen tiefen Unterschied zwischen Romanen und Germanen. Man denke etwa auch daran, daß in England auf dem Höhepunkt der Industrialisierung und in ihrem Mutterland die Arts-and-Craft-Bewegung und die Präraffaelitische Bruderschaft boomen, während man in Frankreich fröhlich Eisenbahnbrücken und Fabrikhallen, etwas später auch sehr gerne Flugzeuge malt.

      Grundsätzlich stimme ich Dir, Mark, aber zu, daß harte, konsonantenreiche, „kratzige“ Namen in unserer deutschen Sprache sehr schön und angemessen sind. Das habe ich ja auch schon oft gesagt.

      Ich wünschte übrigens, wir hätten hier so ein festes System von Vollnamen-Anredenamen wie die Slawen oder eben auch die Angelsachsen…

    • „Ich würde gerne einen Teil des deutschen Kultur- und Spracherbes wiederbeleben, der längst verloren ist: eben diese ganz alten germanischen Namen.“

      Und die Frage wäre auch, was da eigentlich die Quellen sein sollen… (Typische Historiker-Bemerkung, ich weiß…) Es ist ein bißchen wie mit der germanischen Religion: Das einzige wirklich ergiebige Quellenmaterial stammt eben nicht aus dem heutigen Deutschland, sondern aus dem Island des Hochmittelalters.

    • Ist mir gerade wieder zu HILDEGARD eingefallen:
      In dem Kinderbuchklassiker „Der kleine Lord“ von F.H. Burnett, auch jährlich kurz vor Weihnachten als Film mit Sir Alec Guinness zu sehen, liest der kleine Cedric in der Kirche auf dem Grabstein seiner Vorfahren die Inschrift:

      Here lyeth ye bodye of Gregorye Arthure Fyrst Earle of Dorincourt allsoe of Alisone Hildegarde hys wyfe

      und mokiert sich ein bißchen über die „komischen“ Namen. Den Namen gab es also auch in merry old England, wenn man dem Roman hier Glauben schenken darf.

    • Zur Zeit sind ja eher kurze und vokalreiche Namen in Mode, da haben es germanische Namen schwer. Wenn die Kinder von heute selbst Eltern werden, werden sie eigene Trends setzen wollen. Vielleicht sind dann lange und konsonantenreiche Namen angesagt – Hildegard und Milburga statt Hanna und Mia. Ein paar Jahrzehnte wird das aber noch dauern.

    • Und andererseits, was hätte es für einen Sinn, ein Kind z.B. Idaburga zu nennen und von vornherein ausschließlich nur Ida zu nennen? Da bliebe man doch gleich bei der Kurzform.

      Zumindest was mich betrifft ist mir die Bedeutung sehr wichtig, die bei Idaburga eben, meiner Meinung nach, schlnee ist als bei „nur Ida“. Außerdem mag ich lange, „offiziell erwürdig“ klingende Namen allgemein gerne. Außerdem kann ich mir, dank Michel aus Lönnerbergas Schwester, keine erwachse Ida vorstellen, eine Idaburga schon. Ich würde auch gerne ein Kind Momo nennen, nach dem Roman von Michael Ende, der Name wäre mir aber als Vollform zu kindlich. Eine Ramona (die mag ich auch gerne, Monika z.B.nicht so), die man Momo abkürzen könnte würde mit aber gefallen

  13. Kurz notiert, es tuckert seit einiger Zeit durchs Netz: Walther Leisler Kiep hat sich nach langem Zaudern auf den Weg in die Himmlische Klassenlosigkeit oder (m.E. viel wahrscheinlicher) in die Höllischen Herrschenden Klassen gemacht. Damit weilt einer der weniger Träger eines echten deutschen Zwischennamen nicht mehr unter uns.

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    • „Männer finden kleine Katzen, Eisbären, Lämmchen, Kälbchen etc. süß, Babys aber häßlich.“

      Der Satz stimmt spätestens dann nicht mehr, sobald es das eigene Baby ist! 😉

    • Ich denke, dass Interesse hier ist vor allem kulturell-soziologisch-sprachlich, etc., also, man lässt sich hier nicht groß auf die einzelnen Babys ein, was ja auch der Privatsphäre der betroffenen Familien nicht entgegenkommen würde.

      Das heißt aber natürlich nicht, dass einem Babys irgendwie egal sind. Mich interessieren die vielen Babys und Kinder meiner Bekannten und Verwandten auf ganz normal menschliche Weise. Wenn ich hier bei dieser Webseite vorbeischaue, dann allerdings aus Interesse an Namen.

    • Der Satz stimmt spätestens dann nicht mehr, sobald es das eigene Baby ist!

      Diesen naheliegenden Einwand vorzubringen, habe ich sehenden Auges Dir, o Maria Theresia, überlassen. 🙂

      Mich nervt das jedenfalls, wenn Männer behaupten, Babys/Kleinkinder süß o.ä. zu finden, um sich als optimale „Neue Männer“ zu präsentieren. Es stimmt einfach nicht.

    • 😀

      Allerdings gibt es dieses Phänomen (vielleicht abgemildert) auch bei Frauen, hab ich erst kürzlich wieder mal erlebt. Eine Kollegin, die eigentlich gar keinen Kinderwunsch hatte, wurde dennoch schwanger (soll vorkommen), war anfangs mit ihrer Situation gar nicht sooo glücklich und kann es sich jetzt, wo das Kind da ist, gar nicht mehr anders vorstellen.
      Das eigene Kind ist sowieso das schönste, da kannst du jede Frau bzw. Mutter fragen, auch wenn es objektiv vielleicht gar nicht stimmt. Und so muss es ja auch sein, wär ja schlimm, wenn es anders wäre, oder?

    • Tja, vielleicht (und aus dem Kontext heraus naheliegenderweise) besteht der evolutionäre Mechanismus ja gerade darin: den eigenen Nachwuchs (besonders) hübsch zu finden, den der anderen nicht oder jedenfalls weniger.

      Und mit der Tatsache, daß Leute „en passant“, nebenher und eigentlich ungewollt schwanger bzw. Eltern werden, ist das Abendland vielleicht Jahrhunderte lang besser gefahren als mit dem Bohei, der heute darum gemacht wird.

    • Je nachdem, für die damalige Zeit mit der hohen Kindersterblichkeit, ja. Da heute aber im Normalfall alle Kinder überleben würden es viel zu viele Menschen werden.
      Aber was meine Mutter (Gynäkologin) erzählte, ist das viele ungewollt schwangere Paare das Kind abtreiben und nicht zur Adoption freigeben, weil es ihnen zwar gerade „nicht passt“. Wenn sie es 9 Monate im Bauch gehabt hätte aber doch so lieben würde, dass sie nicht vorstellen kann es zur Adoption freizugeben. Auch irgendwie paradox.

    • Puh, das geht jetzt (mgls Frage sei’s gedankt) wirklich in die Nähe der letzten Dinge. 🙄

      Ich bin einfach skeptisch bei diesen Formulierungen wie „das eigene Kind, das man 9 Monate im Bauch gehabt hat, so sehr lieben“. Das ist alles sehr modern, ja.

      Aber bis weit in die Frühe Neuzeit hinein war unter den ausgebeuteten Klassen durchaus üblich, überzählige Kinder, die man nicht mehr ernähren konnte, stillschweigend verhungern zu lassen oder irgendwo auszusetzen – so eine Art nachgeburtlicher Abtreibung.

      Nein, toll ist das nicht. Aber es ist auch nicht toll, über und um Elternschaft nun so ein Gewese zu machen, wie das heute geschieht.

      Und ich meine, daß es im Westen mehr Kinder geben würde, wenn nicht jeder Mann und jede Frau qua öffentlicher Meinung genötigt wäre, jeden kleinen, stinkenden, quiekenden Scheißer einfach hinreißend und nur noch toll zu finden und für eine Geschenk Gottes oder von Mutter Erde zu halten – damit „die Renten sicher sind“.

    • „Aber bis weit in die Frühe Neuzeit hinein war unter den ausgebeuteten Klassen durchaus üblich, überzählige Kinder, die man nicht mehr ernähren konnte, stillschweigend verhungern zu lassen oder irgendwo auszusetzen – so eine Art nachgeburtlicher Abtreibung.“

      Stimmt schon, aber ich denke nicht, dass die Mütter (die allermeisten) das leichtfertig gemacht haben, so als verspätete Geburtenkontrolle, sondern nur dann, wenn sie gar keinen Ausweg aus der Situation mehr gesehen haben. Und dass sie dann eher das Kind als Findelkind abgelegt haben, bevor sie es umbrachten. Da stand ja auch noch das christliche Glaubensgebot „Du sollst nicht töten“ und man hatte Angst, sich zu versündigen.
      Dass das auf jeden Fall öfter vorgekommen ist, ist Fakt; das Märchen Hänsel und Gretel greift ja auch das Motiv „Aussetzen der eigenen Kinder aufgrund wirtschaftlicher Not“ auf. Märchen projizieren ja reale Probleme.

    • Und an dieser These Jans

      „Und mit der Tatsache, daß Leute „en passant“, nebenher und eigentlich ungewollt schwanger bzw. Eltern werden, ist das Abendland vielleicht Jahrhunderte lang besser gefahren als mit dem Bohei, der heute darum gemacht wird.“

      ist ebenfalls viel Wahres, allerdings hatte man früher ja keine Wahl (oder nur äußerst eingeschränkt). Wenn die Frauen vor 200 oder 500 Jahren schon die Wahl gehabt hätten, ob sie schwanger werden wollen oder nicht, hätte es sicher für viele nicht 10, 15 oder 20 Schwangerschaften gegeben, die damals mehr oder weniger unvermeidlich, andererseits aber auch in dieser Zahl äußerst anstrengend und häufig lebensgefährlich waren. Nicht wenige Frauen starben früher an Komplikationen im Zusammenhang mit Schwangerschaft und/oder Geburt, und wenn sie die Wahl gehabt hätten, wie wir Frauen heute, hätte es unter Garantie auch weniger Kinder gegeben. Auch wenn man die damalige Kindersterblichkeit gegenrechnet.

    • Nur kurz: Der Hinweis auf Hänsel und GreteL ist sehr gut.

      Aber die zahlenmäßigen Dimensionen („10, 15, 20“) sind wohl doch hoffnungslos übertrieben. Ich würde sagen (und harte Evidenz habe ich dafür jetzt nicht zu Hand), daß auch 1750 sechs Kinder pro Sippschaft als „kinderreich“ gegolten hätten. Diese wirklich astronomischen Kinderzahlen werden aber auch in ernsthaften Diskussionen immer wieder angeführt – wenn Beispielsweise die „Bischöfin“ Käsemann dies oder das in Afrika rechtfertigen will, aber es ist einfach Phantasie.

      So, zurück auf härteres Terrain (und jetzt nur mittelbar als Antwort auf Maria Theresia): Einer der unausrottbaren sozialgeschichtlichen Mythen ist die „Großfamilie“, in der die Menschen früher angeblich gelebt hätten. Das ist Blödsinn. Großfamilien, in denen wirklich mehrere Generationen mit ’nem Haufen Kindern und Nebenlinien unter einem Dach gelebt haben, hat es außerhalb des Adels und des hohen Bürgertums schon aus materiellen Gründen nie gegeben. Ansonsten wurden, auch bei reichen Bauern, die Alten eben „aufs Altenteil“ abgeschoben. Was freilich stimmt, ist, daß die Kernfamilien weiland und bis vor gar nicht so langer Zeit mehr Kinder hatten als heute. Daß es „normaler“ war, Kinder zu haben – und eben weniger Ausnahmezustand („Bohei“) in die ein oder andere Richtung als heute. Das war noch in den 80ern in der BRD so (meine Jugendzeit) und in der DDR erst recht.

    • Bach hatte insgesamt zwanzig Kinder: Fünf Söhne und zwei Töchter aus der ersten Ehe (mit Maria Barbara Bach) sowie sechs Söhne und sieben Töchter aus der zweiten Ehe (mit Anna Magdalena Bach); die Hälfte der Kinder starb vor dem 3. Lebensjahr. Fünf der sechs Söhne, die das Erwachsenenalter erreichten, wurden Musiker, von denen vier als Komponisten zeitweise den Ruhm des Vaters übertrafen und bis heute aufgeführt werden. Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Bachs%C3%B6hne

      Nachdem viele Kinder (nicht nur in der Familie Bach)schon im frühesten Alter starben oder auch öfter Fehlgeburten vorkamen, weil die Frauen oft durch die körperliche Arbeit „kaputt“ waren, war Anzahl der Schwangerschaften sehr viel höher als die Zahl der überlebenden Kinder.
      Sechs überlebende Kinder ist sicherlich relativ realistisch, aber dazu waren viel mehr als nur sechs Schwangerschaften notwendig.

    • ergänzend:
      „Schon vor hundert und zweihundert Jahren gab es Familien mit vielen und mit wenigen Kindern. Die Durchschnittswerte überdecken dies oftmals. Auch in früheren Jahrhunderten bemühten sich manche Eltern erfolgreich, die Zahl ihrer Kinder zu beschränken. Dennoch gehörten in der alten Zeit viele Kinder zur Normalität. Die Bauersfrau im Mittelalter bekam durchschnittlich wohl fünf bis sechs Kinder. Im späten Mittelalter und in der beginnenden Neuzeit vor dem 17. Jahrhundert waren bis zu zwanzig Geburten in der Ehe nicht selten. Allerdings gilt es, zwischen Geburtenzahl und Kinderzahl zu unterscheiden. Es wurden viele Kinder geboren, aber ein Viertel bis ein Drittel starb vor der Mündigkeit, oftmals sogar mehr. Mangelnde Hygiene, Epidemien, Kriege, Schmutz und Enge der Wohnung trugen zu einer sehr hohen Kindersterblichkeit bei, so dass in vielen Familien nur ein bis zwei Kinder überlebten. (…)“
      http://www.berlin-institut.org/online-handbuchdemografie/bevoelkerungsdynamik/regionale-dynamik/kinderreichtumin-deutschland.html

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