Vornamen-Interview mit dem Autoren Walter Schmidt

Die Chefetage ist immer oben und im Restaurant sind die Fensterplätze am begehrtesten. Es ist kein Zufall, wie wir Räume um uns herum gestalten und wo wir uns einen Platz suchen – es liegt in unserer Psyche begründet. Spannende Fragen der räumlichen Psychologie klärt Walter Schmidt in seinem neuesten Buch: Warum Männer nicht nebeneinander pinkeln wollen


Walter Schmidt. Foto: (C) Mia Schweichel
Walter Schmidt. Foto: (C) Mia Schweichel

Hier im Vornamen-Interview deckt der 1965 geborene Autor auf, was hinter seinem Vornamen steckt!

Wie lautet Ihr vollständiger Vorname?

Einfach nur Walter, was ich aber schade finde, gerade als Autor, der dummerweise auch noch wahnsinnig originell Schmidt mit Nachnamen heißt. Denn zum Beispiel „Walter Maria Schmidt“ oder „Walter Wilhelm Schmidt“ wäre eindrücklicher, zumal da die zweite Variante meinen seit langem verstorbenen Patenonkel ehren würde.

Wie werden Sie genannt?

Zum Glück meist Walter, manchmal auch mit Spitznamen, die ich besser verschweige und in der Regel verdränge. Nur auf „Franz“ im Fußballverein war ich stolz, weil ich ganz gut am Ball war und gerne Bälle über die Gegner lupfte und außerdem Beckenbauer als Kicker sehr mochte.

Mögen Sie Ihren Vornamen? Wie würden Sie lieber heißen?

Ich finde ihn nicht berauschend, mag ihn inzwischen aber, schon weil er was Besonderes ist. Vielleicht erlebt er ja auch mal eine Renaissance wie Emil oder Maximilian. Lustigerweise bedeutet der ursprünglich germanische Namen ja „Feldherr“ oder „Kriegsführer“ (von althochdeutsch „waltan“ und „heri“, der im Heere Waltende), was insofern kurios ist, als ich 20 Monate Zivildienst geleistet habe, also nicht beim Militär war.

Wissen Sie, warum Ihre Eltern Sie so genannt haben?

Nein, ich weiß bloß, warum ich nicht stattdessen Volker heiße. So hieß nämlich der Sohn unserer Nachbarn, der kurz zuvor tödlich mit dem Auto verunglückt war, weil er im Übermut an einem unbeschrankten Bahnübergang das Wettrennen mit einem Zug verlor. Meine Eltern wollten der Mutter des jungen Mannes ersparen, dass sie auf der Straße schallend „Volker!“ nach mir rufen und sie es hört und immer wieder traurig wird.

Wie heißt Ihr Kind?

Amelie

Wie sind Sie auf den Namen gekommen?

Ich kam auf den Vornamen durch „Amelia“, ein wundervolles Lied der großen kanadischen Sängerin Joni Mitchell.

Wann haben Sie sich für den Namen entschieden?

Wenige Monate vor der Geburt meiner Tochter, natürlich gemeinsam mit der Mutter unseres Mädchens.

Warum Männer nicht nebeneinander pinkeln wollen
Autor: Walter Schmidt
Verlag: rororo
ISBN-13: 978-3499629969