Aufsteiger und Absteiger 2013

Die Vornamen Henry und Emilia sind eindeutig im Aufwärtstrend. Mag sein, dass es Namen gibt, die in der Hitliste einen größeren Sprung im Vergleich zum Vorjahr gemacht haben, das habe ich nicht untersucht. Um die Aufsteiger und Absteiger bei den Vornamen des Jahrgangs 2013 zu ermitteln, habe ich erhoben, wie groß der Anteil des Namens an allen Kindern des Jahrgangs ist und den Wert mit dem Anteil im Zeitraum von 2010 bis 2012 verglichen. Diese Methode scheint mir aussagekräftiger zu sein als nur zwei Jahrgänge zu betrachten.

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Herrn Bielefelds großer Tag

Wie oft sein Telefon heute klingeln wird – Knud Bielefeld kann es nicht sagen. „Wahrscheinlich aber weit öfter als sonst.“ Und es werden ungewöhnlichere Anrufe sein als sie 46-jährige Familienväter aus Kleinstädten sonst erreichen, an einem x-beliebigen Montag. Weil dieser 30. Dezember eben kein x-beliebiger, sondern der Tag ist, an dem der Wirtschaftsinformatiker aus Ahrensburg bei Hamburg sich zu Deutschlands meistgefragter Koryphäe in Sachen Vornamen mausert: Heute veröffentlicht Bielefeld seine Liste der 2013 am häufigsten vergebenen Vornamen. Ein Thema, das die Medien alljährlich freudig aufnehmen.

Als ich Bielefeld zwei Tage vor Tag X befrage, kommt er gerade aus einem Interview für „Heute“ (Sendetermin voraussichtlich heute ab 13 Uhr). Denn natürlich will man beim ZDF bestens vorbereitet sein. So kann es weitergehen! 182.945 Geburtsmeldungen aus ganz Deutschland haben Bielefeld und sein Team – sechs Frauen und ein Mann – in diesem Jahr gesammelt und ausgewertet, das sind 27 Prozent aller 2013 geborenen Babys. Für Bielefeld ist es seit 2006 die achte Hitliste, die er quasi live systematisch erstellt. Und die Sieger heißen 2013 (mal wieder): Mia und Ben.

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Zweitnamenstatistik 2013

Michael ist ja eigentlich ein total unmoderner Vorname. Bei den Zweitnamen hat er es aber 2013 in die Top 10 geschafft. In der Zweitnamenstatistik kommen altmodische Namen sowieso wesentlich häufiger vor als in der Hitliste der beliebtesten ersten Vornamen. Das liegt daran, dass in vielen Familien die Tradition der Nachbenennung gepflegt wird. So bekommen viele Kinder als zweiten Vornamen den Vornamen ihrer Paten, Eltern oder Großeltern. Und Paten, Eltern und Großeltern haben typischerweise altmodische Vornamen.

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Schlechter Tag für Redaktionspraktikanten

Unzählige Redaktionspraktikanten haben gestern den Auftrag bekommen, eine animierte Grafik mit den beliebtesten Vornamen der deutschen Bundesländer der letzten Jahrzehnte zu erstellen. Was dazu führte, dass mich unzählige Redaktionspraktikanten gefragt haben, ob ich Ihnen nicht eine Liste der beliebtesten Vornamen je Bundesland für die letzten Jahrzehnte zur Verfügung stellen könne. Das konnte ich leider nicht, denn meine Daten sind erst für die Jahrgänge seit 2008 so umfangreich, dass man daraus aussagekräftige Bundesländerstatistiken erstellen kann. So viel ich weiß, gibt es auch keine anderen brauchbaren Quellen für diesen Zweck. Daher ist auch noch keine entsprechende Grafik in den Online-Medien aufgetaucht. Das war ein schlechter Tag für Redaktionspraktikanten.

Wie sind die unzähligen Redaktionen nur auf diese Idee gekommen? Könnte an der animierten Grafik mit den beliebtesten Mädchennamen je US-Bundesstaat liegen, die gestern überall rumgereicht wurde. [Update: die Grafik ist nicht mehr online.]

Solche umfassenden Vornamenstatistiken wie in den USA gibt es in Deutschland leider nicht.

Alle Spitzenreiter der deutschen Vornamenhitlisten seit 1890