Hilfe, ich heiße Silvester

In jeder Schule gibt es Kinder, die heißen Kevin oder Pascal. Die Kevins und Pascals dieser Welt gehen auf den Schulhöfen umher und suchen nach Opfern. Haben sie eines gefunden, kleben sie ihm eine Wurststulle an die Stirn oder entleeren ihre Capri-Sonne auf dessen Hose – in Höhe Reißverschluss.

Den Kevins und Pascals dieser Welt folgen stets zwei andere Jungs, meist etwas größer, oft viel lauter, aber selten so skrupelos. Sie sind Kevins Publikum und Pascals Anpeitscher. Sie suchen für ihren Anführer die nächste Gelegenheit zuzuschlagen. Und sie werden sie finden, wenn Sie Ihr Kind Silvester nennen!

„Äy Boss, frag mal wie der da heißt!“ *giffel, giffel*
Kevin tritt an Silvester heran. „Wie heißt du?“
„… Silvester …“
„Ab heute heißt du Ostern, ist das klar?“

Dann wird er eine Weile mit Eiern beschmissen werden, bis der Tag kommt, an dem Kevin Gnade zeigt, und Silvester nicht mehr Ostern heißen muss, sondern Rosenmontag oder Weihnachten. Sollte er aber aufmucken heißt er gewiss Totensonntag. Das wollen Sie Ihrem Sohn doch nicht antun, oder? Doch? Dann sorgen Sie wenigstens dafür, dass er schon im Kindergarten alle „Rocky“- und „Rambo“-Filme gesehen hat, damit er weiß, wie ein Silvester mit den Kevins oder Pascals dieser Welt umzugehen hat.

Dieser gut gemeinte Rat stammt aus dem 2003 erschienenen Buch „Hilfe, ich bekomme einen Vornamen“ von Christian Matzerath und Mark Land, das leider nicht mehr erhältlich ist.

Vornamen des Monats November 2009

Lasko

Ein slawischer männlicher Vorname – Kurzform von Ladislaw/Vladislaw.

Summerlove

Ein angloamerikanischer weiblicher Vorname in der Bedeutung ‚Sommerliebe‘.

Vanni, Vani

Männliche Vornamen, die Kurzformen von Giovanni sind.

Vani

Ein indischer weiblicher Vorname in der Bedeutung ‚Wald‘.

Skard

Eine Kurzform des nordischen männlichen Vornamens Skarild.

Über diese Kolumne
An dieser Stelle veröffentlicht Gabriele Rodriguez von der Vornamenberatungsstelle der Universität Leipzig jeden Monat einige interessante Vornamen, die in Deutschland recht selten vorkommen, oder auch ausländische Vornamen, die in Deutschland im laufenden Monat eingetragen wurden.

Hilfe, ich heiße Lea

Autor: Christian Matzerath

Lea ist ursprünglich ein hebräischer Vorname, vermutlich in der wörtlichen Bedeutung „Wildkuh“ oder „die sich vergeblich müht“.

In der Beliebtheitsskala der letzten Jahre ganz weit oben zu finden und sicher eine der gelungensten Arschkarten, die man seinem Töchterchen zuteilen kann. Lea! Wildkuh!

Und als ob das nicht schon schlimm genug wäre, ist da noch die Sache mit der Mühe. Ob in der Beziehung, im Job oder in familiären Angelegenheiten. Ihr Kind wird in jeder Hinsicht versagen. Und das ist ihre Schuld! Denn Sie haben ihm den Namen fürs Leben gegeben.

Wir appellieren an Ihren Gerechtigkeitssinn: Lassen Sie Ihr Kind nicht „lea“ ausgehen! Keine Chance der Selffullfilling Prophecy! Schluss mit Lea!

Und sollten Sie mal einer Lea begegnen, gehen Sie ihr sicherheitshalber aus dem Weg.

Dieser gut gemeinte Rat stammt aus dem 2003 erschienenen Buch „Hilfe, ich bekomme einen Vornamen“ von Christian Matzerath und Mark Land, das leider nicht mehr erhältlich ist.

Deutsche sind zufrieden mit ihrem Vornamen

Der eigene Name ist ein bedeutender Teil der Identität. Schon allein, weil man ihn mehrmals täglich zu hören bekommt. Die meisten Deutschen sind zufrieden mit ihrem Vornamen, nur wenige würden lieber anders heißen. Das zeigen die Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage im Auftrag der Apotheken Umschau.  So sagten knapp neun von zehn Befragten (85,5%), sie seien mit ihrem Vornamen im Großen und Ganzen oder sogar sehr einverstanden. Jeder Achte (12,0%) findet seinen Vornamen zwar ganz in Ordnung, gibt aber zu, sich schon mal einen anderen gewünscht zu haben. Als Gründe für gutes Gefallen werden angeführt: Der Vorname passt zu mir (55,9%), er klingt gut (46,9%) und er ist zeitlos (38,7%). Als Gründe für Nichtgefallen werden vor allem genannt, dass der Name sehr gewöhnlich/zu häufig (9,5%) oder altbacken (9,0%) sei.

Quelle: Eine repräsentative Umfrage des Gesundheitsmagazins „Apotheken Umschau“, durchgeführt von der GfK Marktforschung Nürnberg bei 1.928 Bundesbürgern ab 14 Jahren, Mehrfachnennungen möglich.