In der öffentlichen Verwaltung der USA wird ja gerade sehr viel entlassen und geschlossen, aber die Social Security Administration (SSA) durfte nochmal eine Vornamenstatistik auswerten. Zum Glück! So sieht die Hitliste der 2024 in den USA am häufigsten vergebenen Vornamen aus:
Mädchen | Jungen |
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Wie in jedem Jahr hat die SSA ausschließlich die jeweils ersten Vornamen berücksichtigt und unterschiedliche Schreibweisen getrennt erfasst. Aus meiner Sicht ist es jedoch sinnvoller, Varianten eines Namens zusammenzuführen. Deshalb habe ich für meine Auswertung der beliebtesten Vornamen in den USA die verschiedenen Schreibweisen zusammengefasst:
Top 100-Vornamenhitlisten der USA
Mädchen | Jungen |
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Ich habe jeweils die häufigste Variante aufgeführt. Besonders bemerkenswert: Sophia ist in meiner Auswertung auf Platz 1, weil auch Sofia häufig vergeben wurde.
Abschließend habe ich noch die Vornamenhitlisten der USA mit denen aus Deutschland verglichen – und hier wieder jede Schreibvariante für sich betrachtet.
Die beliebtesten Vornamen in den USA, die in Deutschland nicht in den Top 100 sind
Mädchen | Jungen |
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Der Name Lucas ist in der Liste, weil in Deutschland die Variante Lukas am beliebtesten ist.
Die beliebtesten Vornamen in Deutschland, die in den USA nicht in den Top 100 sind
Mädchen | Jungen |
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- Hintergrund: Amerikanische Vornamen
- Deutschland: Die beliebtesten Vornamen des Jahres 2024
Ich bin gerade angenehm überrascht, wie „normal“ die Namen (zumindest die Top 40) doch sind.
Dass in dem Land, in dem man sein Kind problemlos auch nach einem Möbelstück, einer Obstsorte oder seinem Computerpasswort benennen darf (und gerade die Promis sich ständig mit neuen abgedrehten Namensschöpfungen übertreffen), der Großteil der Menschen doch beim Altbewährten bleibt, hatte ich irgendwie nicht erwartet.
Das, was man aus den Medien mitbekommt, sind ja meist die außergewöhnlichen oder extremen Beispiele. Abgesehen davon gibt es, wie überall auf der Welt, eine Alltagsrealität der „normalen“ Menschen, die ein normales Leben haben und ihren Kindern normale Namen geben. Das ist die überwiegende Mehrheit der Weltbevölkerung. Es wird eher nicht groß in der Zeitung erscheinen, dass da schon wieder jemand sein Kind Sophia oder Ben oder Henry genannt hat 😉
Überrascht haben mich eher Axel und Kai. Das klingt so deutsch für mich.
Oben genannte Behauptung in meinen Worten: „Die Liste bildet die Mehrheit ab.“
Beispielrechnung, die diesen Gedanken jedenfalls theoretisch widerlegt:
Von 100 Kindern eines Geschlechts desselben Jahrgangs wurden 80 Kinder individuell und kurios benannt, es gibt keinen Vornamen zweimal. Die anderen 20 Kinder haben klassische Namen erhalten und jedes von ihnen hat jeweils genau einen Namensvetter.
Die Liste der häufigsten Namen würde somit in diesem Beispiel lediglich 20% der Kinder abbilden, aber nicht die Mehrheit.
Schön erklärt, denn genau so ist es. Ich habe jetzt die genauen Zahlen nicht parat, aber die meisten Kinder haben einen Namen, der nicht in den Top 10 ist.
Mich wundern auch immer die Kommentare zu den Toplisten, dass das langweilige Namen seien und Eltern nicht kreativ seien. Das liegt doch in der Natur der Sache, dass die häufigsten Namen keine originellen Namen sind, sondern wohlbekannte Namen.