Die Top 50-Hitliste der echten Unisexnamen

Unisexnamen 2024

Meine Hitliste der beliebtesten Unisexnamen des Jahres 2024 sieht ganz anders aus als die aus den Vorjahren und das hat seinen Grund.


Vornamenhitlisten sind eine Frage der Perspektive – und, wie so oft, eine Frage der Definition. Man kann das Thema nämlich von mindestens zwei Seiten aufrollen: Einmal entlang der Namen, einmal entlang der Menschen. Ersteres unterscheidet männliche, weibliche und geschlechtsneutrale Namen. Letzteres unterscheidet Menschen mit männlichem, weiblichem oder diversem Geschlecht. Klingt trivial, ist es aber nicht. Denn während ich neulich schon erläutert habe, warum eine Hitliste der Vornamen diverser Menschen ein Datenproblem ist (Spoiler: zu wenig Daten), steht eine andere Liste immer noch aus: Die der geschlechtsneutralen Vornamen.

Das Problem

Und genau hier beginnt das Problem. Oder, in digitaler Denkweise: das Problem der Filtereinstellungen. Wie genau definieren wir „geschlechtsneutral“?

Variante eins: Ich nehme alle Namen, die theoretisch als geschlechtsneutral durchgehen. Dann wäre Elisa weit oben – aber mal ehrlich, wer kennt einen Jungen namens Elisa?

Variante zwei: Ich bin gnadenlos mathematisch und berücksichtige nur Vornamen, die in exakt gleicher Zahl an Jungen und Mädchen vergeben wurden. Klingt schön objektiv, ergibt aber eine Hitliste von exakt zwei bis drei Namen.

Luca, Mika und Toni

Vor zwei Jahren habe ich eine pragmatische Lösung gewählt: Alle Namen, die „in signifikanter Zahl“ für Jungen und Mädchen vergeben wurden, kamen in die Liste. Das ergab damals die Unisex-Spitzenreiter Luca, Mika und Toni. Für die neue Liste der geschlechtsneutralen Namen 2024 habe ich die Definition verschärft: Nur Vornamen, die mit mindestens 40 Prozent an beide Geschlechter vergeben wurden, schaffen es hinein. Nur echte Unisexnamen, bei denen man das Geschlecht nicht mehr raten kann.

Die beliebtesten echten Unisexnamen des Jahres 2024

  1. Janne
  2. Kayra
  3. Nikola
  4. Riley
  5. Asil
  6. Nil
  7. Lovis
  8. Aden
  9. Zana
  10. Gia
  11. Bente
  12. Mayar
  13. Alexis
  14. Amari
  15. Nazar
  16. Momo
  17. Maxime
  18. Rumi
  19. Casey
  20. Bao
  21. Avery
  22. Akira
  23. Sasha
  24. Ariel
  25. Nevin
  26. Aleksa
  27. Joan
  28. Anh
  29. Alvi
  30. Joke
  31. Bailey
  32. Nalan
  33. Tomke
  34. Kalani
  35. Darin
  36. Vian
  37. Tima
  38. Sali
  39. Rida
  40. Chisom
  41. Avni
  42. Lawin
  43. Amen
  44. Matia
  45. Bobbie
  46. Nermin
  47. Carol
  48. Lee
  49. Rovan
  50. Raven

Die bekanntesten Unisexnamen sind gar nicht dabei, denn die tendieren doch eher zu einem Geschlecht.

13 Gedanken zu „Die Top 50-Hitliste der echten Unisexnamen“

  1. Nil und Nermin sind denke ich immer weiblich.
    ansonsten cool, genau so eine Liste haben wir gebraucht…so wird bestimmt die Zukunft.
    bei Lee denke ich an Lee Scoresby, den Abenteurer mit Hut und Heißluftballon, der beste aus his dark materials.

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    • Die Statistik sagt offenbar was anderes zu Nil und Nermin. Ich habe beide Namen vorher noch nie gehört. Nil kenne ich nur als einen afrikanischen Fluss 😉
      Überhaupt klingen für mich sehr viele dieser Namen, vor allem im unteren Teil der Liste, ziemlich ausgedacht. Wie die Fantasienamen, die ich als Kind meinen Kuscheltieren und Meerschweinchen gegeben habe. Aber auch darunter waren, eher zufällig, ein paar real existierende Namen (Mira, Alma). Das war wohl bei der Masse wohl nicht zu vermeiden, aber ich habe es erst später rausgefunden.

    • Ich habe persönlich bisher nur einen Nermin kennengelernt, u. der ist männlich. Die Familie hat Wurzeln auf dem Balkan.
      Die einzelnen Erfahrungen können eben ganz unterschiedlich sein, auch gegenüber der Gesamtstatistik.
      Von daher hätte mich durchaus Variante eins interessiert, mit allen Namen, die theoretisch als geschlechtsneutral durchgehen. Das finde ich auch spannend an unisex Namen, dass es so viele gibt, die ich im ersten Moment gar nicht auf dem Schirm habe.

  2. Als Namensträger kenne ich von der Liste übrigens exakt zwei Personen: Nicola (w) und Alexis (w). Sascha (m) nur in dieser Schreibweise und Momo (m) nur als Spitzname bzw. Kurzform irgendeines afrikanischen Vornamens.
    Vielleicht liegt es mal wieder an der regionalen Abweichung in Südostdeutschland 😉 Oder sind die Namen tatsächlich alle so selten, wie man vermuten möchte?

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  3. Ich kenne bzw. mir sind schon mal begegnet:

    Janne (einmal m, aber nur als Zweitname, und einmal w)
    Nicola (w)
    Lovis (einmal m, aber nur als Zweitname, und einmal w mit sehr weiblichem Zweitnamen)
    Bente (w)
    Sascha (je einmal w und m, beide in dieser Schreibweise, Sascha (w) erhielt einst eine Einladung zur Musterung ;-))

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  4. Meine erste Assoziation zu Avery ist übrigens das Gespräch in „Ich – Einfach unverbesserlich“: Der wachsame Vater Gru, der seine zart pubertierende Tochter Margo fragt, mit wem sie da textet. „Mit Avery.“ – „Was ist das für ein Name? Ist das ein Mädchen oder ein Junge?“ – „Ist doch egal.“ – „Natürlich ist das egal. Außer es ist ein Junge.“ (zitiert aus dem Gedächtnis)

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  5. Ich kenne (stellenweise vom Hörensagen)
    Mayar (w)
    Sasha (m, in Romanen w)
    Joan (w)
    Carol (w)
    Raven (Bücher w/m)

    Bei einigen Namen habe ich ein Geschlecht im Kopf. Einige Namen habe ich noch nie gehört (Nil, Amen)
    Amari finde ich für ein Mädchen hübsch, wenn ich wählen müsste. Für einen Jungen vielleicht Matia.

    Mit eindeutigem Zweitnamen:
    Amari Lenora
    Amari Luise
    Amari Olivia

    Matia Jakob
    Matia Nikolas
    Matia Jorik

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  6. Spannend.

    Bei der Überschrift war ich mir unsicher, ob mit „echten Unisexnamen“ Namen gemeint sind, die in einem ähnliche Verhältnis an Jungen und Mädchen gegeben werden, oder ob doch Namen gemeint sind, die wirklich unisex sind – also die gleiche Herkunft und Bedeutung für beide Geschlechter, wie Alexis – im Gegenüber zu Namen, die entweder männlich oder weiblich sind – also je nach Geschlecht eine andere Herkunft und Bedeutung haben, wie Noah oder Elisa

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    • Schön, dass die Überschrift dich neugierig auf den Beitrag gemacht hat! Im Text habe ich es ja genau erläutert, wie es gemeint ist.

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