Namenforschung als Hauptfach

Onomastik klinge unanständig, meint Spiegel-Online Autor Steffen Winter. Für seine ungeübten Ohren höre sich das an wie unanständige Leibesübungen.


Tatsächlich ist Onomastik das Fachwort für Namenkunde. Seit 1990 konnte man dieses Fach an der Universität Leipzig als Nebenfach belegen, was vor allem für Germanisten und Historiker in Frage kam. Seit neuestem bietet die philologischen Fakultät dort Namenkunde sogar als Master-Studiengang an. Die Studenten werden von Professor Peter Ernst betreut, der zur Zeit noch das Fach Deutsche Philologie in Wien lehrt.

Das Studium berührt die Gebiete Geschichte, Sprachwissenschaft und Kulturgeschichte. Wer sich für das Onomastik-Studium einschreiben will, muss einen Bachelorabschluss in einem passenden Fach vorweisen und eine gesonderte Eignungsfeststellungsprüfung bestehen.

Beeindruckende 1.600 Anfragen für Namensgutachten bekommt die ebenfalls an der Leipziger Uni angesiedelte Namenberatungsstelle pro Monat. Offenbar zu viele, denn auf ein Gutachten muss man laut Spiegel Online bis zu einem Jahr warten.