Alles Rainer Wahnsinn, Kinder

Nun also auch Nutella. Zwei Jahre nach der „Meine Coke“-Aktion bewirbt die allseits beliebte Nussnougatcreme mit viel Tamtam personalisierbare Etiketten. Und was soll ich sagen … musste ich natürlich haben (siehe Bild). Dabei mag ICH das Zeug nicht mal sonderlich. Aber die Namen meiner Lieben – hach ja!


Nutellagläser mit Vornamensetiketten

Und dann: die Plakatwerbung zur Nutella-Aktion. Ich weiß nicht so recht, wie ich derartige Wortspielereien finden soll: „Frühstück mit Tiffany“. „Rainer Wahnsinn“. Überhaupt, wer heißt schon Tiffany? Rainer könnte man immerhin noch als Verweis darauf sehen, dass auch die Kinder von gestern (oder vorvorgestern) den braunen Aufstrich mögen. Vor allem aber sind mir, Nutellas Kampagne sei Dank?!, die Alle-Kinder-Witze wieder eingefallen, die die Nutella-Werbung an Kühnheit allerdings weit übertreffen. Überraschenderweise gibt es zu diesem Relikt aus den 80ern im Netz umfangreiche Sammlungen. Die Namen waren schon damals eher oll:

– Alle Kinder essen Schnitzel, nur nicht Susanne, die liegt in der Pfanne.
– Alle Kinder rennen über die Straße, nur nicht Rolf, der klebt am Golf.
– Alle Kinder stehen um das brennende Haus, nur nicht Klaus, der schaut raus.

Ganz schön derb. Mein persönlicher Favorit bleibt aber: „Alle Kinder heißen Peter, nur nicht Hans, der heißt Franz.“ Ob diese Sprüche wohl einst zum Mobbing (das damals noch nicht so hieß) genutzt wurden? Sollten Eltern bei der Namenswahl auch an (womöglich Alle-Kinder-taugliche) Reime denken? Und: Ob die Kinder von heute wohl noch über solche Reimereien lachen?

Für alle Fälle könnte man den verwendeten Namen mal ein Upgrade verpassen. Ich hätte da ein paar Vorschläge:

– Alle Kinder schwänzen die Schule, nur nicht Fynn, der ist schon drin.
– Alle Kinder heißen Ben, nur nicht Leo, der heißt Theo.
– Alle Kinder haben gute Zähne, nur nicht Stella, die löffelt Nutella.

13 Gedanken zu „Alles Rainer Wahnsinn, Kinder“

  1. Alle Jungs reissen sich um Nicole, denn sie finden alle toll.
    Wenn es draußen weht und schneit steht Annika mit dem Schneeflug bereit.
    Alle spielen mit Christin, denn sie ist flink in allen Spielen.
    Isabell dribbelt flink und schnell den Fussball ins Fussballtor.
    Rebecca rennt schnell zum Bäcker und geht ihren Klassenkameraden auf dem Wecker.
    Jutta liebt die Butter.
    Timo spielt gern mit Fimo.

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  2. Mobbing nannte man damals hänseln, was tatsächlich nicht von Hans kommt, auch wenn Hänsel und Hansel Kose- oder vielleich eher Hänselformen des Namens sind.

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  3. Da muss ich doch glatt an das grandiose schwarzhumorige Bilderbuch „Alle Kinder. ABC der Schadenfreude“ von Anke Kuhl und Martin Schmitz-Kuhl denken. Der gemeinsame Vorname von Kommentatorin und Illustratorin ist Rainer Zufall.

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  4. Am schlimmsten fand ich immer „Alle Kinder gehen zur Beerdigung, außer Hagen, der wird getragen.“ o.O

    Und @Annemarie: Ja, Kinder lachen auch heute noch darüber, auch wenn die meisten Namen in diesen Witzen in ihrer Altersklasse kaum vertreten sind.

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  5. Ich war letztes Jahr als Betreuerin auf einer Jugendfreizeit dabei. Am ersten Abend hat jemand damit angefangen und für den Rest der Zeit haben sich die Teilnehmer bei jedem (!) Essen die Alle-Kinder-Witze erzählt. Ja, die Kinder von heute lachen auch heutzutage noch über sowas.

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  6. Vielen Dank, Rina und Anna! Interessant, dass die „altertümlichen“ Namen den Spaß offenbar nicht beeinträchtigen. Aber vielleicht ist den Kindern ja auch weniger bewusst, wie aus der Zeit gefallen die Namen sind, als uns? Meine Tochter hat sich jedenfalls auch noch nie über Namen in älteren Kinderbüchern mokiert, Hauptsache, die Geschichte passt 🙂

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  7. diese Alle Kinder – Sprüche waren auch Beim HVV (Hamburger Verkehrs Verbund) als Benimmregel in den Bahnen zu lesen gewesen:

    “Alle stell’n die Füße hoch, außer Jack, der sitzt im Dreck.”

    “Alle Taschen haben’s bequem – nur Marlen, die muss stehn!”

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  8. Bei „Frühstück mit Tiffany“ mußte ich direkt an den Klassiker „Breakfast at Tiffany’s“ denken – vielleicht war das der Gedanke dahinter und nicht die Häufigkeit des Vornamens 😉

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