Die Schwestern meiner Oma

Als ich rausgefunden habe, dass meine Oma offiziell gar nicht Else hieß, da lebte sie schon gar nicht mehr. In ihrer Geburtsurkunde stand Elsa Mathilde, aber sie wurde immer und überall ausschließlich Else genannt. Weniger überraschend war später die Entdeckung, dass auch die sechs Schwestern meiner Oma zwei oder sogar drei Vornamen hatten. So hießen die Schwestern, von der ältesten zur jüngsten:


  • Anna Emma
  • Emma Margareta Henriette
  • Marie Luise Martha
  • Frieda Magdalena Ingeburg
  • Dora Henriette
  • Wilhelmine Magdalene Ingeburg
  • Elsa Mathilde

Was sich meine Urgroßeltern bei der Namensgebung gedacht haben, weiß ich leider nicht. Eine Nachbenennung nach der Mutter gab es jedenfalls nicht, denn meine Urgroßmutter hieß Alwine Ottilie. Aus der 2021er Perspektive wirken die Vornamen alle sehr modern, nicht wahr? Über Ingeburg sehe ich mal hinweg …

Das Phänomen, dass sich Vornamen in kinderreichen Familien wiederholen, ist oft ein Zeichen davon, dass die Patentanten eine Rolle als Namensvorbilder spielten – so war es wohl auch in dieser Familie. Als Rufnamen dienten aber ausnahmslos die Erstnamen. Es gab übrigens eine weitere Schwester namens Frieda, die leider schon kurz nach der Geburt gestorben war. Das nächstgeborene Mädchen bekam dann ebenfalls den Vornamen Frieda.

Die Mutter der Mutter meiner Mutter

39 Gedanken zu „Die Schwestern meiner Oma“

  1. „Als ich rausgefunden habe, dass meine Oma offiziell gar nicht Else hieß, da lebte sie schon gar nicht mehr.“

    Eine Großtante (sag ich jetzt mal, die eigentliche Verwandtschaft ist komplizierter) wird und wurde immer nur als Tante Lotte erwähnt. Auf ihrem Grabstein steht aber Karoline.

    Es war wohl eine schwierige Geburt und sie wurde nach wenigen Tagen ohne Beisein der Mutter getauft. Diese hatte den Namen Charlotte für ihre Tochter ausgewählt. Der Taufpriester entschied aber „Charlotte ist kein deutscher Name. Charles (frz.) ist deutsch Karl, also heißt sie Karoline“. Niemand hat dagegen protestiert, auf den offiziellen Dokumenten steht also Karoline. Die Mutter war wirklich entsetzt und verwendete die Kurzform des von ihr gewählten Namens.

    Finde ich wirklich schlimm, nachdem Charlotte im deutschen Sprachraum ja durchaus verbreitet ist und war. Hier in Österreich vielleicht etwas weniger, aber trotzdem noch ausreichend.

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  2. Solch schlimme Dinge gab es bei meinen „Ahnen“ wohl nicht. Aber ganz interessante Namen:
    Marguerite Marie
    Alice Rosine
    Ruth Irene genannt Minka
    Ute Elisabeth
    Charlotte (!) Luise

    Manches davon wieder modern, manches out und trotzdem schön.

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